Geländetest: Ist beim Mercedes Vario Allrad überbewertet?

Vor dem Kauf des MB 711 habe ich mir die Frage, ob für den Mercedes Vario Allrad erforderlich ist oder nicht, eigentlich gar nicht gestellt. Allrad war gesetzt. Hatte schließlich Angst vor Feuchtwiesen, Sandpisten und Bergtracks.

Ist beim Mercedes Vario Allrad überbewertet?

Ist beim Mercedes Vario Allrad überbewertet?

Umbau des Mercedes 711 auf Allrad?

Dann ist aber der Kaufvertrag für einen Mercedes 814 Allrad geplatzt. Der alte Mercedes 1124 AF war schon weg.  Und das unmittelbar vor dem anstehenden Marokkourlaub. Naja, egal. Muss ich eben nehmen, was gerade verfügbar ist. Also einen Mercedes 711 Fensterbus gekauft. Sowieso ist eine tolle Rundumsicht für meine Familie wesentlich wichtiger als der Quatsch mit dem Allrad am Mercedes Vario.

Allerdings wollte ich schon den Allrad am Mercedes 711 nachrüsten. Das ist mit einem passenden Spenderfahrzeug eigentlich kein Problem, zumal ich in dem Zug hätte gleich auf 814 D umrüsten können. Gibt ja nicht umsonst den technischen Vergleich der verschiedenen T2N. Aber nach dem ersten Geländetest hat sich die Frage der Umrüstung auf Allrad schnell erledigt.

Und nun, nach 8 Jahren und 100.000 km mit dem Mercedes 711 stellt sich die Frage der Umrüstung auf Allrad für mich nicht mehr. Ich gehe sogar noch weiter und halte den Allrad am Vario generell für überbewertet. Also zumindest da, wo man in Europa überhaupt Offroad fahren kann. Der Athos ist so ein Offroad-Paradies, das viele Männer anlockt. Da gibt es gleich gar keine asphaltierten Straßen.

Mercedes 711 ohne Allrad auf Pisten am Mount Athos

Mercedes 711 ohne Allrad auf Pisten am Mount Athos

Nachteile des Mercedes Vario Allrad

Allrad ist schon nicht schlecht

Noch vor dem eigentlichen Ausbau haben wir den T2 neu als Vorgänger vom Mercedes Vario ohne Allrad ja intensiv im marokkanischen Sand getestet. Und dabei hat sich herausgestellt, dass die Bodenfreiheit unter dem Differenzial zu gering und die originalen Sommerreifen zu traktionslos sind. Nee, der KTM komme ich im Sand ohne Allrad so nicht hinterher.

Nachteile des Mercedes Vario ohne Allrad im Sand

Nachteile des Mercedes Vario ohne Allrad im Sand

Doch eigentlich war es gut, dass der Vario kein Allrad hatte. Denn als „alter Düdo-Wüstenfahrer“ fahre ich auch den Mercedes Vario ohne Allrad in ein langes Sandfeld ohne zu zucken und mit Vollgas hinein. Eben soweit, wie ich mit dem 4×2-Offroad-Camper ohne Allrad komme. Dann fängt das Graben und Spaß haben an. Sperren rein und durch kann ja jeder.

Grenzen für den 4x2-Offroad-Camper

Grenzen für den 4×2-Offroad-Camper

Auf der Piste ist das in Ordnung. Aber den gleichen Reflex zeige ich auch bei der Stellplatzsuche zwischen den Sanddünen. Doch das sind Sackgassen. Ohne Allrad früher – mit Allrad später. Dadurch ist die Bergung erheblich weniger aufwändig, wenn der Mercedes Vario keinen Allrad hat. Ohne Allrad reichen in der Regel ein paar Meter Sandbleche oder notfalls ein kleiner Land Rover.

Bergung Mercedes Vario ohne Allrad aus den Sanddünen im Erg Chebbi

Bergung Mercedes Vario ohne Allrad aus den Sanddünen im Erg Chebbi

Aber Allrad hat auch Nachteile

Wenn ich aber mit dem Mercedes Vario Allrad erst einmal mit zuviel Schwung und Testosteron über die nächste Düne gehopst bin und den Bus dort im Weichsand versenke, ist guter Rat teuer. Diese Selbstdisziplinierung spricht schon einmal für einen Bus ohne Allrad. Vor allem aber frisst der Allrad am Vario zu viel Leistung. Ich schätze mal, dass der ganze aufwändige Allradantriebsstrang bestimmt 25 % der Leistung schluckt. Nicht umsonst hat Mercedes dem Vario erst ab dem MB 814 Allrad spendiert. Fensterbusse aber haben generell keinen Allrad.

Mercedes 711 ohne Allrad auf albanischen Pisten

Mercedes 711 ohne Allrad auf albanischen Pisten

Dazu wird ein Mercedes Vario mit Allrad mindestens 500 kg schwerer. Verteilergetriebe, die zusätzlichen Gelenkwellen, das Differential, die stärkere Vorderachse und der dickere Rahmen bringen ordentlich Gewicht auf die Waage. Erschwerend kommt hinzu, dass der Großteil des Mehrgewichts auf der Vorderachse liegt.

Allerdings bin ich extrem neidisch auf die Untersetzung im Verteilergetriebe, denn da wären die steilen und steinigen albanischen Pisten wesentlich einfacher zu fahren. Dafür bin ich trotzdem schneller als ein serienmäßiger Allrad-Vario, da ich die verstärkten Stoßdämpfer von Marquart nachgerüstet habe und über viele Bodenwellen einfach drüberbügeln kann.

Pisten in den albanischen Bergen mit dem Mercedes 711 ohne Allrad

Pisten in den albanischen Bergen mit dem Mercedes 711 ohne Allrad

Und trotzdem hat der Vario mit Allrad genauso wenig Bodenfreiheit. Vorn sogar noch weniger als ein 4×2. Da sitzen dann gleich zwei Achsen im Dreck und nicht nur eine wie bei mir, wenn ich mit Schwung auf den Strand fahre. Aber auch hier ist der Unterschied, dass der Vario mit Allrad vom Strand runterfährt und ich halt meine Hilfsmittel für die Bergung brauche und schneller mal Luft ablassen muss.

Mercedes Vario ohne Allrad offroad am Strand

Mercedes Vario ohne Allrad offroad am Strand

Hinzu kommt, dass ein Mercedes Großtransporter mit Allrad meist deutlich kürzer übersetzt ist als mein Bus, der nach der Umbereifung theoretisch 125 km/h läuft. Aber gut. Dieser Nachteil wird ausgeglichen durch die dann mögliche Montage größerer Räder auf dem Allrad-Vario, was bei mir wegen der dann zu langen Übersetzung ausscheidet.

Nee, dann bleibt der Mercedes T2/LN1 Hecktriebler mit der langen Übersetzung auf Sandpisten ja noch schneller stecken und kommt steile Bergtracks überhaupt nicht mehr hoch. Wobei ich hier an diesem schlammigen Anstieg nur zu faul war, die Ketten aufzuziehen.

Mercedes 711 ohne Allrad Offroad in den Karpaten

Mercedes 711 ohne Allrad Offroad in den Karpaten

Und so habe ich erhebliche Bedenken, meinen MB 711 mit nur 105 PS auf Allrad umzurüsten. Zumal ich den Allrad selbst im winterlichen Nordschweden nicht vermisst habe. ABS und gute Reifen wie die Falken Wildpeak AT sind viel wichtiger, weil beim Allrad ja auch nur 4 Räder bremsen. Und bei mir mit Zwillingsreifen sind es ja sogar 6 Räder, die für Bodenhaftung sorgen.

Mercedes 711 ohne Allrad im winterlichen Nordschweden

Mercedes 711 ohne Allrad im winterlichen Nordschweden

Mittlerweile sind Verbauchs-, Verschwendungs- und Emissionsthemen beim LKW auch wichtig. Mit Allrad braucht der Mercedes Vario bei 100 km/h auf der Bahn 18 Liter, ohne Allrad nimmt der 711er 13 Liter. Im Gelände hingegen dürfte sich das angleichen. Aber 5 Liter weniger gegenüber dem 4×4-Vario sind schon eine Ansage.

Geländetest MB 711 D: Ist der Mercedes Vario Allrad überbewertet?

Geländetest MB 711 D: Ist der Mercedes Vario Allrad überbewertet?

Verbesserung der Geländegängigkeit eines Mercedes Vario ohne Allrad

Für mich sind die Schlüssel zu mehr Geländegängigkeit ohne Allrad Höherlegung, Gewichtsverteilung und Reifenwahl. Perfekt wären Differentialsperre und Zweigangachse. Genauso wichtig sind aber auch Fahrpraxis, Schaufeln und Sandbleche. Und für den Notfall ein Bergegurt, Schneeketten und Spikes. Mit dieser Ausrüstung kommt man auch ohne Allrad auf fast jeder Piste ans Ziel.

Geländetest Mercedes T2N 711 ohne Allrad auf der Piste

Geländetest Mercedes T2N 711 ohne Allrad auf der Piste

Nur das Überqueren von Sanddünen ist ohne Allrad und Untersetzung illusorisch. Aber mal ganz ehrlich – ich glaube nicht, dass man mit einem 140 PS Vario mit Allrad problemlos über eine richtige Düne kommt. Der OM 364 LA ist immer noch zu schwach. Die Bodenfreiheit unter dem Differential ist immer noch zu gering. Und mit dem mittleren Radstand sind auch die Überhänge zu lang.

Das bisschen zusätzliche Traktion auf der Vorderachse bei Allrad reißt es dann auch nicht mehr raus. Trotzdem kommen wir mit dem Mercedes 711 ohne Allrad schon auch recht weit. Oder wer war mit seinem Mercedes Vario Allrad schon mal auf Kreuzfahrt zu den Klöstern des Athos?

Mount Athos, Kloster Simonopetra und Mercedes 711

Mount Athos, Kloster Simonopetra und Mercedes 711

Allerdings wäre ein wirklicher Fortschritt im Gelände eine noch mal deutlich größere Einzelbereifung in Verbindung mit kurzem Radstand, einem gut gelagerten Koffer und der Untersetzung. So ein Mercedes Vario Allrad fährt mir sicher davon. Aber ein langer Vario Kastenwagen mit Schubkarrenrädern wohl eher nicht. Da bin ich mit Höherlegung, ausgehängten Stabilisatoren und größeren Rädern im Vorteil.

Mercedes 711 ohne Allrad offroad auf einem Bergtrack

Mercedes 711 ohne Allrad offroad auf einem Bergtrack

Allrad hin, Allrad her – Limit eines Kastenwagens im Gelände bleibt trotzdem die Verschränkung. Da kann ich verlängerte Bremsleitungen einbauen wie ich will, irgendwann ist Ende im Gelände. Dann fängt das Gebälk an zu knirschen, die Türen gehen nicht mehr auf und die Frontscheibe reißt.

Verschränkungspassage mit dem Mercedes Vario ohne Allrad

Verschränkungspassage mit dem Mercedes 711 ohne Allrad

Test des MB 711 ohne Allrad nach Umbereifung und Höherlegung

Hab nach Umbereifung und Höherlegung wiedermal über die Vor- und Nachteile eines Mercedes Vario Allrad nachgedacht. Zudem wollte ich meine neuen Sandbleche aus Kunststoff testen und den Bus mal so richtig im Tagebausand versenken. Doch so einfach war das gar nicht. Hab das Wohnmobil für den Test rückwärts eine Düne hochgejagt. Doch der Bus wollte einfach nicht stehen bleiben.

Ein Mercedes Vario Allrad ist überbewertet: MB 711 ohne Allrad auf der Sanddüne

Ein Mercedes Vario Allrad ist überbewertet: MB 711 ohne Allrad auf der Sanddüne

Nun ist der Brandenburger Sand von anderer Konsistenz als der in der Sahara. Und ich wollte auch hinten nicht wieder von der Düne runterfahren. Denn von da wäre ich auch mit Allrad nicht wieder rausgekommen. Aber der Test hat gezeigt, dass der Bus mit seinen (damals) nur 4,5 t Reisegewicht, der Höherlegung und den All-Terrain-Reifen ziemlich geländetauglich ist.

8 Jahre später hat der Bus auch ohne Allrad 5,5 t Reisegewicht. Dafür hab ich aber ein Stahlsandblech und 4 GfK-Sandbleche am Heck sowie 2 Gitterträger unter dem Bus. Für den Notfall. Und für einen angstfreien Gasfuß. Nach dem Test der Geländegängigkeit des Mercedes 711 stellt sich für mich nach nun 8 Jahren jedenfalls nicht mehr die Frage, ob der Mercedes Vario Allrad haben sollte oder nicht.

Mittlerweile fahren wir lieber Bus als Allrad-Doka wie bei unserem alten LKW. Mit den Falken Wildpeak AT-Reifen verlieren Eisstraßen und nasse Wiesen ihren Schrecken. Und Dank Höherlegung, verstärkten Stoßdämpfern und dem robustem Fahrwerk des 4×2-Vario schaffe ich auch albanische Gebirgspisten. Auf den Strand geht’s so oder so. Denn hin kommt man immer…

Mercedes Vario ohne Allrad am Strand

Mercedes Vario ohne Allrad am Strand

Was meint ihr: Ist beim Mercedes Vario Allrad überbewertet? Oder sinnvoll?

Wie sind Eure Erfahrungen? Ich freue mich auf Eure Kommentare dazu, ob beim Vario Allrad überbewertet ist oder nicht – denn ein Allradumbau beim Vario ist schon cool. Aber mit ein bisschen Zusatzausstattung komme ich auch mit dem Hecktriebler ziemlich weit.

  • Entscheidend sind große, wintertaugliche Geländereifen (Falken Wildpeak AT3WA mit Schneeflocke in 235/85 R16): Klick
  • Mit 4 Unterlegklötzen und neuen Federbriden kommt der Hecktriebler auf dieselbe Höhe (und sieht genauso offroadmäßig aus) wie ein Mercedes Vario Allrad (DFF Federn): Klick
  • Genauso wichtig wie die Höherlegung sind verstärkte, speziell angepasste Stoßdämpfer für den Vario/T2N (Einzelbestellung Fa. Marquart): Klick
  • Und immer daran denken: Man kann auch ganz besonders allradlos auf Weltreise gehen, wie eines meiner Lieblingsbücher beweist: Klick
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194 Antworten

  1. wolfgang sagt:

    Hallo Tom,
    erst mal Hut ab, klasse Seite die du da aufgebaut hast.
    Ich bin auch gerade dabei de meinen Koffer auf Allrad umzubauen. ist schon ordentlich Aufwand.
    Hab allerdings den 818 mit 177PS und Verteilergetriebe mit Untersetzung.
    Mal sehen ob sich der Aufwand gelohnt hat. Dann steht noch Einzelbereifung an

  2. Thorsten sagt:

    Guden, ich habe einen Vario 818 4×4 und kann nur bestätigen, was Du geschrieben hast. Selbst mit großen Rädern sitzt die Achse einfach noch zu tief. Und beim Kastenwagen ist die Verwindung nicht groß genug.

  3. Oliver sagt:

    Das sehe ich auch so. Allrad ist schon gut bei Matsch und Schnee. Aber der Vario ist und bleibt nur ein Schlechtwegefahrzeug.

  4. Guido sagt:

    Dito. Allrad rettet den Vario auch nicht im richtigen gelände.

  5. Ernst sagt:

    Hallo,
    ich finde Allrad am Vario auch komplett überbewertet, die Gründe hast du ja eindrücklich dargestellt. Das ist einfach ein auf Allrad nachgerüstets Vehikel, aber kein echter Allrad von der Basis her.

    Um die 1% Standplätze zu erreichen wiegen die Nachteile buchstäblich zu schwer.

  6. Nomadpix sagt:

    Danke für deinen ehrlichen Beitrag! Ich habe zwar keinen Vario, aber ich befasse mich auch mit der Thematik 4×4 und bin auf der Suche nach einem Reisefahrzeug (Sprinter).
    Es wird einem im Internet an vielen Stellen suggeriert, dass man nur mit einem 4×4 das ultimative Abenteuer erleben kann und alle anderen 4×2 an asphaltierte Straßen gebunden sind.

  7. Thielmann sagt:

    Hallo, ich möchte meinen mercedes Vario 616 automatik,kurzer Radstand , Bj 2006, Einzelbereifung verpassen. Hat jemand Info zu diesem wichtigen Thema?
    Friedolin

  8. Alex sagt:

    Hallo. Super dass ich die Seite gefunden habe. Wo hast du diesen Bus gekauft?

  9. Kai sagt:

    Hallo Gemeinde, gerade zurück aus Portugal, MB 611 MB 668 mit den 235/85R16 hinten CrossCountry, vorne Nokian WR, 4 t Gewicht. Also auf schlechten Pisten und durch trockene Bachläufe, so ein geiles Auto, da wo ich war war sonst nur noch ein UNIMOG 😉 , danke für den Reifentip. Eintragen steht noch an.

  10. Toni sagt:

    Hallo Tom, danke für deine Erklärungen und fürs Teilen, ich suche auch nach einem echten 4×4 um nicht in Schwierigkeiten zu geraten! Um die Straße zu verlassen, obwohl die meiste Reise auf der Straße ist! Ich habe einige Ihrer Artikel zu LKW gelesen, von denen Sie denken, dass sie ein perfektes Allradfahrzeug (und verfügbar) sind. Ich habe den Mercedes 1017 gesehen, der Mann 8.136, Steyr. Ich weiß nicht mehr, was ich kaufen soll! Alle verbrauchen viel, ich würde den 4×2 für die Straße nehmen und den 4×4 optional wenn notwendig!
    Grüße

  11. Miguel sagt:

    In den meisten Situationen in kritischem Gelände kommt es mehr auf die Bodenfreiheit und genügende Verschränkung an, als auf den Allradantrieb.

    Aus langjähriger eigener Erfahrung (VW Bus, diverse Toyota Landcruiser, Landrover Defender, Mercedes Sprinter 316 4×4 lang sowie Mercedes Rundhauber LA911) würde ich Folgendes konstatieren:
    1.) Ein umgebauter Lkw oder Bus ist ein ideales Reisefahrzeug, wenn man sehr lange unterwegs ist oder viel mit sich herumschleppt. Fährkosten und Maut sind dafür deutlich teuer und auf guten Straßen kommt man nicht so schnell voran wie mit einem kleinen Geländewagen oder Pkw.
    2.) Für die meisten Reisen tut es ein Landrover oder Toyota Landcruiser allemal. Man ist deutlich beweglicher und flexibler als mit einem Lkw und kann das Fahrzeug außerdem in heimischen Gefilden zumindest auf Kurz- und Mittelstrecken als Alltagsauto nutzen.
    3.) Fahrzeuge mit wenig Bodenfreiheit und Böschungswinkel eignen sich nur für gute Pisten und Teerstraßen, was die Möglichkeiten zunehmend einschränkt, je weiter man sich von Europa entfernt (gilt zum Beispiel auch für Mercedes Sprinter und ähnliche Fahrzeuge).

    • Tom sagt:

      Danke für Deine Erfahrungen, Miguel. Sehe ich genauso. Das eine, ideale Reisemobil gibt es nicht. Es kommt immer auf die Anforderungen an. Und jedes Fahrzeug wird ein Kompromiss sein. Zurzeit ist für uns der perfekt rundumsichtige MB 711 Fensterbus ideal. Um Allrad jedenfalls wird viel zu viel Zick gemacht. Und was fährst Du gerade?

  12. Ulli sagt:

    Lieber Tom,
    ich liebe Deine Seite. wenn ich gute Laune haben will dann schaue ich darein. Ich finde
    Du schreibst sehr authentisch und auch wenn mal was nicht optimal ist, lässt Du uns das wissen. Ich habe das Glück vom Messerschmitt bis zur Artillerie Zugmaschine schon
    schöne Autos bespielt zu haben, aber richtig verliebt bin ich in den 711 d . Vor einem Monat ist mir eine 711 DoKa mit Differential Sperre (zu attraktivem Preis) zugelaufen. Wenn Du möchtest, werde ich über meine Erfahrungen im Gelände berichten, um Alternativen zu 4×4 beurteilen zu können. Danke für Deine vielen Praxis Tipps.
    Beste Grüße

    • Tom sagt:

      Siehst du, und mir wiederum machen solche Kommentare gute Laune. Da passt das doch. Und natürlich bin ich mal gespannt, wie ein Pritschenwagen im Gelände fährt. Ist ja zumindest mit ordentlich Last auf der Hinterachse nochmal wesentlich besser als der Kastenwagen, weil er stärker verwinden kann. Insofern, immer her mit den Berichten.

  13. C. Heydolph sagt:

    Hallo,
    kannst Du mir bitte mitteilen , wie Du die hintern Scheiben getönt hast? Das sind doch auch die Lexan Scheiben, oder?
    Fahre auch so einen Fensterbus, allerdings von der Polizei im helleren grün und möchte auch die Scheiben verdunkeln, da auch WOMO wird… 😉

    danke für die Info

    Grüße
    aus Berlin
    H.C.

  14. Michael sagt:

    Hallo,
    ich suche z.Z einen Vario zum Ausbau der fuer eine Langzeitreise fuer 2+Schaeferhund geieignet sein soll.
    Ein unauffaelliger Kasten waere perfekt obwohl ich mit ueber 1,90 m nicht quer schlafen kann.
    Der mittlere Radstand sollte ausreichen, um wendig zu blieben. Von Allrad habe ich mich schon verabschiedet – zu teuer.
    Aber es gibt wenn auch selten eine Differentialsperre hinten. Mit welchem Aufwand man sowas nachruesten kann weiss ich nicht.

    Derzeit habe ich zwei Basis-Fahrzeuge in der engeren Wahl. Beide haben weniger als 100 tkm, scheckheft gepflegt und sind rostfrei. Sie kosten allerdings auch ueber 10k

    1. 1994 709D mit 40 cm Kunststoffhochdach, 16 Zoll Raeder, ABS, Standheizung, 6,6t zul. GG.
    Vorteile: 2,32 m Innenhoehe was einen Doppelboden erlaubt, keine Seitentueren und Fenster, erhoehte
    Hecktueren, Isolierung und Verkleidung, Heizung, viele Reifen zur Auswahl, Differentialsperre, hydraulische Bremsanlage.
    Nachteile: 3,30 m Gesamthoehe, nur 86 PS aus 4 l Hubraum, Endgeschwindigkeit lt Eintrag 104 km/h.

    2. 1997 614D Rettungswagen (innerbetrieblich), mit Blechhochdach, seitlicher Schiebetuer mit Fenster, Standheizung, Klima, Rueckfahrkamera, 17,5 Zoll Bereifung, derzeit wohl auf 4,8 t abgelastet.
    Vorteile: Gesamthoehe 2,95 m, 136 PS Motor, 4,2 l Hubraum, ausreichend Leistung, Druckluft-Bremsanlage. 3 Jahre juenger (Facelift, Scheinwerfer), Automatikgetriebe.
    Nachteile: Tanks, Batterien etc muessen unterflur bzw. im Innenraum untergebracht werden, 17,5 Zoll Bereifung nicht so gebrauchlich Nachruestung eines GFK Hochdaches ist unverschaemt teuer

    Nachdem hier nur echte Freaks zu sein scheinen und Wolfgang erste Hand Erfahrungen hat waere ich fuer Anregungen dankbar.
    Der 709 erscheint mir in jedem Fall zu schwach. Das erinnert mich so an meinen 508, der bergauf, obwohl ausgebaut unter 4t keine Freude machte aber mich ohne Probleme bis nach Syrien gebracht hat. Uebrigens auch mit Automatik.
    Der 614 hat ausreichend Motorleistung, Automatik, Klima und Heizung schon an Bord aber weniger Platz fuer Stauraeume.
    Wie aufwaendig sind eigentlich Motor/Getriebe und Achsumbauten?
    Wolfgang’s Hoeherlegung gefaellt mir sehr gut – moderat, erschwinglich und effektiv.

    Schoenen Sonntag
    Michael

    • Tom sagt:

      Nun ja, das ist wirklich eine schwere Entscheidung. Ich persönlich finde so ein Hochdach hässlich und würde den Bus nicht deswegen kaufen. Aber das ist meine Auffassung. Wenn es denn aber das Hochdach sein muss, wird der Motor des MB709 extra lahm sein.

      Der 614 hingegen hat schon den neuen OM 904 und kommt aus einem der ersten Baujahre. Dann würde ich gleich einen richtig neuen Vario kaufen. Mit grüner Plakette und so. So teuer sind die auch nicht.

      Was aber jede Art von Umbauten an Motor, Getriebe oder Achsen angeht, so ist dies alles mit recht viel Aufwand verbunden. Das würde ich von vornherein nicht einplanen. Und ganz ehrlich, die Differentialsperre ist nett. Aber ich habe auch keine. Und fahre deswegen keinen Meter weniger Gelände.

      • Michael sagt:

        Hallo Tom, danke fuer Deine Anregungen. Soviel ich weiss haben alle Vario nach 1998 elektronische Motorsteuerung. Damit gibt es bei Motorproblemen fernab europaeischer Zivilisation Schwierigkeiten, die ich genre vermeiden moechte. So verlockend das Hochdach des 709 auch ist, 3,30m Hoehe und vielleicht 5,5t sind fuer den Motor des 709 einfach xu viel.
        Ich habe heute ein bisschen MIT moeglichen Grundrissen fuer den 614 rumprobiert. Dabei sind 0,8 cbm Stauraum im Heck, Dinette auf 0,25m Podest, Winkelkueche und Hubbett ueber fem Fahrerhaus wie Deines aber als Laengsschlaefer herausgekommen. Der 614 rueckt nach vorne.

        • Tom sagt:

          Der 614er ist aber auch schon ein Vario mit dem OM904. Ohne Steuergeräte läuft da nichts. Und Elektronik ist so schon schlimm. Aber am schlimmsten ist alte Elektronik.

          • Schlack sagt:

            HinTom, Danke für Deinen Blog is soooo hilfreich und Augenöffnend!
            Habe mich nun auch gegen einen Allrad LKW entschieden.
            Wie schlimm ist denn das mit der Motorelektronik und weist Du bei welchen Baureihen die Motorenelektronik nicht mehr zu empfehlen ist? Ist das nur ein Gerät, welches ggf. getauscht werden müsste?
            Irgendwie ist es schwer da ein Überblick zu bekommen.
            Dieses Ad Blue ist mir ebenfalls schon sehr suspekt. Gibts offenbar ab 2006. (hab ich von Deiner Seite) Kann man das Umbauen/Ausbauen. Kannst Du da bitte helfen? (Wusste jetzt nicht wie ich Dich sonst Anschreiben könnte.)Beste Grüsse und dank im Voraus Schlack

            • Tom sagt:

              Die Motorsteuergeräte sind eigentlich unproblematisch. Zicken machen hingegen die Peripheriegeräte und hier vor allem die Sensoren. Und da sind auch im Vario als dritte Generation der Mercedes Großtransporter T2 eine ganze Menge verbaut. Wenn von denen einer aussteigt, wird ein Fehler dargestellt, der am Ende gar keiner ist. Das nervt halt und bringt eine zusätzliche Komplexität ins Fahrzeug, die eigentlich nicht sein müsste.

              Anders ist das mit AdBlue. Hier wird ja nur Harnstoff in das Abgas gespritzt. Der Harnstoff reagiert und senkt den Stickoxidausstoß. Da ist erstmal nichts dagegen zu sagen. Und das funktioniert auch sicherlich zuverlässig. Sofern genug AdBlue im Tank ist.

  15. Michael sagt:

    Das habe ich nicht gewusst. Ich dachte die Motorelektronik wurde erst ab 1999 eingesetzt. Ich warte immer noch auf die Datenkarte um sicherzugehen welcher Motor verbaut ist.

  16. Michael sagt:

    Hallo Tom,
    habe gerade einen 1988er Vario T2 711D 669 Kastenwagen, hoch und lang mit nur 24 tkm auf der Uhr gesehen.
    Was bedeutet 669? Der Motor hat 116 PS aus 4l Hubraum. Hast Du den gleichen?
    Vorteil ist, dass er mit H-Kennzeichen zugelassen werden kann. Rost war auf den Bildern nicht zu erkennen.
    Was haelst Du davon?

    • Tom sagt:

      Das klingt doch schon besser. Das ist die EURO 0 Variante des MB 711. W669 ist die interne Mercedes Bezeichnung. Also ein frühes Modell, das wirklich bald die H-Zulassung kriegen könnte. Der Rest hängt natürlich vom konkreten Fahrzeug ab. Aber denke daran, wenn das Fahrzeug von Anfang an schon nicht passt, wird alles andere teuer. Dann lieber warten.

  17. Michael sagt:

    Okay Tom, vielen Dank. Ich habe beim Lexan Fenster Kommentar mein Raumprogramm skizziert. Der 711D stammt von einer Schweizer Behoerde ist kann im Juni die H-Zulassung erlangen.

    Es gab ja mal Ausstellfenster fuer die Originalglasscheiben fuer die werksseitig verbauten Glasscheiben doch ich denke, dass die nicht mehr lieferbar sind. Da der 711er keine Schiebetuer hat waere das zur Belueftung gut.
    Inzwischen habe ich mir auch den Unterboden angeschaut -weit und breit kein Rost erkennbar aber der kann natuerlich in den Holman sitzen.

  18. Harald sagt:

    Hallo Tom, freue mich deine großartige Seite gefunden zu haben. Bin gerade dabei zwar keinen Vario sondern einen 310 den ich kürzlich von der Feuerwehr erworben habe, umzubauen. Kann dir nur bezüglich Allrad beipfichten. Habe meinen auch höhergelegt und mit Diffsperre hi. und abnehmbarer Frontseilwinde – unschlagbar im Gelände. Anfangs wollte ich unbedingt einen Allrad, jedoch die Preisvorstellungen haben mich rasch auf den Boden der Realität geholt, auch der Umbau auf Allrad stand im Raum. Bin nun aber sehr zufrieden. Danke noch mal für deine Ausführlichen Beschreibungen zum Umbau. Viel Spaß weiterhin

  19. Jürgen sagt:

    Hallo Tom,

    erst mal ein großes Lob und Danke für deine unterhaltsam geschriebenen und gehaltvollen Seiten!

    Nachdem wir letzte Woche mit unserem 609d am Strand von Rømø bei fliegendem Sand die richtige Fahrspur im Pril nicht mehr erkannt haben und uns im losen Sand festgefahren haben, fingen wir wieder mit der Träumerei von einem Allrad-LKW an. Dann bin ich auf deine Seiten gestoßen und habe ausgiebig und genüsslich geschmökert. Das passte sehr gut, denn wir lieben unser Auto und finden es abgesehen von seiner geringen Geländetautglichkeit ideal.

    Den 609 haben wir vor fünf Jahren in ziemlich verlebtem Zustand und LSD-tauglich umgepimpt gekauft. Meine Frau wollte da zunächst aufgrund des optischen Eindruckes nicht ran. Ich habe jedoch die Qualität des sicher schon frühzeitig vorgenommenen Wohnmobilausbaues und den guten technischen Gesamtzustand gesehen und mich in die Wanderdünencharakteristik des unaufgeladenen OM 364 verliebt. Die indischen Tücher waren schnell entfernt und die übrige Innenausstattung haben wir nach unseren Vorstellungen renoviert und gestaltet. Außen wurde er von Behördenorange in Mercedes-Maisgelb umlackiert. Inzwischen hat er ein wohl verdienstes H-Kennzeichen.

    Nach den Spinnereien von einem Allrad LKW sind wir nun nicht zuletzt durch deine Erfahrungsberichte zu dem Schluss gekommen, dass der 609 mit seiner Größe für zwei Erwachsene und drei mittelgroße Hunde der richtige Kompromiss ist. Da wir am Heck noch eine Motorradbühne haben, ist das Thema Bodenfreiheit und Überhang von Bedeutung. Deshalb will ich mich jetzt mal an die Höherlegung und Umbereifung machen.
    Wegen des brachialen Beschleunigungsvermögens will ich vorsichtshalber mal bezüglich der Übersetzung ein paar theoretische Überlegungen anstellen. Derzeit haben wir eine lange Busübersetzung drin und liegen bei Reisetempo 90 auf angenehmem Drehzahlniveau. Der OM 364 liefert sein zugegeben recht mildes maximales Drehmoment über einen Bereich von 1400 bis 2200 U/min ab. Das ist es, was mir so gefällt: Selbst beim Abbiegen muss man bei gefühlvollem Gasfuß lediglich vom 5ten in den 4ten runter. Die anderen Autos sind merkwürdigerweise immer hinter einem, nie vor einem, was Balsam für mein Nervenkostüm ist und sofort Urlaubsgefühle verursacht. Allerdings – wehe wenn er losgelassen – dreht er im 5ten noch voll aus und läuft dann 110. In sofern dürfte er also auch mit einer durch höheren Abrollumfang noch mal 10% längeren Übersetzung hinkommen. (Das Tachoproblem würde ich übrigens mit einem GPS-Tacho lösen. Habe ich so mit Einverständnis des TÜV schon bei meinem Motorradgespann auf Grund der kleineren Räder gemacht. ) Ich würde das gerne für die unteren Gänge mal mit Geardata durchspielen. Dazu suche ich vergeblich im Netz eine Übersetzungstabelle meines Getriebes. Hast du da vielleicht eine Quelle?
    So weit erst mal. Viel Spaß noch !
    Grüße
    Jürgen

    • Tom sagt:

      Danke, Jürgen. Ich liebe solche Geschichten. Und so betreibe ich extra für dich mal ein bisschen Literaturstudium. Theoretisch müsste bei deinem MB 609 D (wie beim 709 D und 809 D) ein Getriebe G2/27-5/7,36 verbaut sein (Baumuster 712.201). Damit hättest du folgende Gesamtübersetzungen in den einzelnen Gängen:
      1. Gang i=7,355
      2. Gang i=3,977
      3. Gang i=2,258
      4. Gang i=1,393
      5. Gang i=1,0
      Rückwärtsgang i=6,671
      (Quelle: Daimler-Benz AG: Neue Transporter 507 D – 811 D (T2), Einführungsschrift für den Kundendienst, Stuttgart 1986, Bestellnummer A6510302200, Seite 83)

      Im Gelände problematisch ist vor allem der längere 1. Gang sowie ganz besonders der ohnehin schon lange Rückwärtsgang. Aber da ist es egal, ob du einen aufgeladenen oder unaufgeladenen OM 364 hast.

      Und noch was zum Allrad-LKW: Damit fährst du dich genauso fest. Nur halt an einer wesentlich dümmeren Stelle. Und bis du dahin gekommen bist, warst du deutlich länger, unbequemer und auffälliger unterwegs.

      • klause sagt:

        „Und noch was zum Allrad-LKW: Damit fährst du dich genauso fest. Nur halt an einer wesentlich dümmeren Stelle. Und bis du dahin gekommen bist, warst du deutlich länger, unbequemer und auffälliger unterwegs.“
        Der Rat in dieser verqueren Logik ist also 2wd mit möglichst abgefahrenen Sommerreifen und niemals die Teerstrasse verlassen? *rofl*

  20. Jürgen sagt:

    Hallo Tom,
    Das ist super! Vielen Dank für die Werte. Dann kann ich mal mit dem Theoretisieren anfangen.
    Der lange Rückwärtsgang ist allerdings blöd und unverständlich, da auch schon im normalen Straßenbetrieb teilweise beim Rangieren zu lang.
    Bis dann!
    Grüße
    Jürgen

  21. Olli sagt:

    Ich habe zwar keinen T2 Vario, aber ein etwas untermotorisierten T1N MB 207D, dieser aber von mir mit einer Differentialsperre nachgerüßtet wurde. Mal ehrlich, ich wöllte sie auf meiner Südkaukasusreise ans kaspische Meer nicht missen, auch wenn sie justement am Strande des Kaspischen Meeres mir ihren Dienst verwehrte, aber sonst alle anderen Male sehr gut nützte. Mein 208D wird dadurch zwar nicht zum 4×4, aber sehr gutes Vorrankommen im Notfall aber sicher. Auch ist der Kraftstoffverbrauch bei einen 4×4 bei weiten höher, auch dann, wenn es kein permanenter Allradantrieb ist. Die Differentialsperre hingegen setzt man nur ein, wenn es pardout nicht mehr weiter geht, ansonsten hat man keinen Mehrverbrauch dadurch zu verzeichnen.
    LG Olli

    • Tom sagt:

      Also bei einer Differentialsperre würde ich auch noch mal schwach werden. Konnte bis jetzt derartige Probleme aber gut mit den Kunststoffsandblechen lösen. Und die Ausfallsicherheit ist natürlich auch ein hohes Gut. Was nicht dran ist, kann nicht kaputt gehen. Aber da bist du ja mit deinem Bremer auf der richtigen Seite. Alles Gute also am Kaspischen Meer!

  22. Ralph sagt:

    Hallo Tom,
    nachdem ich hier so viele Anregungen bekommen habe möchte ich nun auch meinen ‚Senf‘ dazugeben…:-)
    Zunächst Danke für all Deine Bemühungen und die informative und sehr schön aufgemachte Seite…
    Also:
    früher Trial Wettbewerbe gefahren, dann Privatfahrzeuge von BJ40, BJ42, Pajero, Patrol über Defender, J8 usw usw…6 Jahre Südafrika…ich weiß also ein wenig worüber ich rede…aktuell fahre ich einen 2014 Toyota Tacoma Access Cab 4,0l V6 Off-Road Package…

    Deine Ausführungen bezüglich Allrad im Vario kann ich unterschreiben…habe mir deshalb (nicht zuletzt aufgrund Deiner Ausführungen) vor ziemlich genau 1 Jahr in Belgien bei einem LKW Händler für 3,5 Kilo einen 2004 818er Doka Pritsche mittlerer Radstand, mittlere Übersetzung mit Sperre gekauft….Korrosion erstaunlich wenig….240tkm auf der Uhr…die DOKA im Kosovo um 30cm kürzen lassen, entrosten und lackieren…9,5R17,5 Kumho drauf, hinten 65mm höher….vorne fehlt noch…werde wahrscheinlich 1 zusätzliches Blatt plus 35mm Distanz drunter schrauben…dann eine Dornier FMII mit einer eher ungewöhnlichen 3 Punkt Lagerung drauf…vor 2 Tagen von einer 2-wöchigen Testfahrt zurück gekommen…alles paletti…ausser das nach 50km Fahrt der Kurbelwellensensor den Geist aufgegeben hat…aber lieber hier als JWD…Durschschnittverbrauch bei 5,4to Lebendgewicht rund 16,2l….Ölverbrauch gegen Null…Schlechtwegetauglichkeit überragend…Ölwannenschutz ist in Arbeit…und der Motor mit 180PS zieht wie ein Bär…:-)
    Ist nun das 4te oder 5te Wohnmobild das ich in meinem Leben gebaut habe…durch die ‚Testfahrt‘ sind natürlich einige Verbesserungen nun ‚fällig’…aber alles in allem echt prima…
    falls jemand Interesse haben sollte kann ich ja das Projekt und die eher ungewöhnlichen Lösungen gerne breit treten…
    Tom…nochmals vielen Dank!!!
    Ralph

    • Tom sagt:

      Danke für deinen Senf. Mag solche Kost. Und interessant wären die Details und Sonderlösungen auf alle Fälle. Weiß bloß noch nicht so recht, wie ich das hier unterkriege.. Denn in den Kommentaren kann man, glaube ich, keine Bilder hochladen. Und das hier ist ja ein Hobby-Blog und keine professionelle Webseite. Aber wie gesagt. Interessant wäre es schon. Irgendwelche Ideen zur Umsetzung?

    • erik sagt:

      Ralph,
      Ich würde gerne ein Bild von dir Mercedes Vario sehen. Bin derzeit auch ein 818 zu bauen und zweifle noch an den Felgen und der Reifengröße. Ich habe den Baubericht / Fotos auf der Website unten veröffentlicht, so dass Sie mir eine Nachricht über diese Website senden können.
      https://www.wohnmobil-selbstausbau.com/Fahrzeuggalerie/view/e8d1446b4141/Owyn_overland_995.html
      Tom,
      Ich entschuldige mich dafür, dass ich versucht habe, Ralph auf diese Weise zu kontaktieren

    • Klaus sagt:

      Hallo Tom,

      kannst Du das nicht als Gastbeitrag bei Dir rein stellen?

      Ansonsten würde ich mich über Infos zum Fzg. von Ralph freuen.

      Leider gibt es nur wenige spannende Ausbauten von Varios im Netz.

      • Tom sagt:

        Nee, Gastbeiträge wird es hier nicht geben. Vielleicht mal eine Seite mit Fotos von anderen Varios. Aber das müsste ich ja dann alles selbst machen…

        Hmm. Ach komm, es gibt doch schon genug solcher Internetseiten, auf denen man sein Fahrzeug vorstellen kann. Für den Vario könnte ich Ulis private Seite empfehlen: Klick

  23. Ralph sagt:

    Kann Dir ja Mal die Bilder irgenwie in einer PM zuschicken wenn Du magst…vielleicht wär das was?

    • Tom sagt:

      Na ja. Wenn du das veröffentlicht haben willst, müsstest du mir eine Mail schreiben… Mit ein bisschen Text dazu… Paar Bilder… Dann bekomme ich das schon hin. So vielleicht in einer Rubrik Fahrzeugvorstellung. Das könnten wir ja notfalls mal probieren. Aber du merkst schon, so richtig begeistert bin ich von „fremden“ Inhalten auf diesem Blog nicht.

      Und mit Einloggen und Beiträge selbst bearbeiten wird das sowieso nichts. Das ist meiner Familie vorbehalten. Gibt hier ja noch eine ganze Menge privater Beiträge, die nur die Familie lesen kann.

  24. Ralph sagt:

    ich muss das nicht unbedingt veröffentlicht haben…habe gerade sowieso nicht viel Zeit…dachte es hilft vielleicht dem einen oder anderen…soll ich das eventuell auf der Seite wo die ganzen Varios sind draufstellen…?

    • Tom sagt:

      Mach einfach, was, wie und wann du denkst. Ich scheue ja auch etwas vor dem Schritt zurück, mit fremden Bildern und Texten herumzuoperieren.

    • Klaus sagt:

      Wo finde ich denn den Vario von Ralph?
      Interessant nur, wenn Kabinenaufbau.

      • Klaus sagt:

        Zum Verständnis:
        Bislang habe ich nur Kabinenaufbauten des Varios gefunden, die entweder mit Alkoven oder Schuhkartons in Übergröße versehen worden sind oder im Stil der 68er-Welle.

        Leider baut http://www.polygon-shelter.de die formschönen Kabinen nur für deren Unimogs.
        1a-Varios 814-818 (mit den großen, angeschrägten Scheinwerfern) auf Fahrgestellbasis gibt es reichlich, Kastenwagen eigentlich eher nicht.

        • Tom sagt:

          Warum wolhl gibt es vom Vario kaum Kastenwagen zu kaufen? Weil die jeder haben will und keiner hergibt. Das ist halt eine formschöne Lösung aus einem Guss. Ein Vario mit Shelter ist dagegen doch eine (optische) Krücke.

      • Tom sagt:

        Also wenn ich Ralphs eigene Angaben aus einem seiner Kommentare oben (2004 818er Doka Ralph Vario) bei Google eingebe, steht an zweiter Stelle eine interessante Seite über offenbar seinen Vario: Klick

        Und wenn du dann noch Ralphs Link in diesem öffentlichen Beitrag klickst, findest du auch eine Unmenge ebenfalls öffentlich zugänglicher Bilder.

        • Klaus sagt:

          Das ist der Grund, warum ich Deine Seite im Gegensatz zu den Dschungeln der einschlägigen Foren so mag.

          Das mit der ‚Doka‘ habe ich dann wohl übersehen.
          Und ja, Vario ExMo auf Fahrgestellbasis ist nicht nur optisch problematisch und auch sonst eher fragwürdig.

          Es gibt vom Vario schon Kastenwagen zu kaufen. Doch entweder sind sie alt wie Methusalem, also keine Varios, sondern dessen Vorgänger, oder in einem Zustand, der Fragen aufwirft, auf welcher Basis man 50 k in den Ausbau investiert. Oder aber sind aufgrund EU3 und Erstzulassung in der EU nicht mehr zulassbar.

          • Tom sagt:

            Ich habe so schon mal geschrieben, dass du dir zuviel Gedanken um die Basis machst. Bei geschätzten 80000 € Gesamtbudget spielt es doch keine Rolle, ob du in die Basis 5000 € mehr oder weniger zur Sanierung steckst.

            Einmal durchrepariert, ist der T2 für den Kastenwagenfan eine super Grundlage. Das spielt es auch keine Rolle mehr, ob das ein T2N oder T2W ist.

  25. Ralph sagt:

    ok…geht klar…nochmals Danke!

  26. Anonymous sagt:

    Hi Tom,
    kann es sein, dass ich dich heute auf der SS1 Richtung Süden Höhe Grosetto überholt habe?
    Grüße Egon

  27. Anonymous sagt:

    Hi Tom, war lange nicht mehr auf deiner tollen page. Liege gerade im Krankenhaus und da hat man Zeit zum Stöbern. Ja, da hat es ganz schön geregnet in Italien im Oktober. Frage, auch wenn es vielleicht hier nicht hin gehört, wie machst du das mit der Autobahnmaut in der Schweiz, Österreich und Italien (> 3,5 to). Das war der Grund, warum wir da mit einem geliehen VW-Bus unterwegs waren. Normal fahre ich einen O309 mit 72 PS. Ja, ich weiß, langsam und laut. Aber bis dato habe ch meine Ziele i.d.R. recht entspannt erreicht.
    Grüße Egon

  28. Guido sagt:

    Hallo Tom,
    tolle informative Seite hast du da auf die Beine gestellt.
    Ich habe, wie so viele hier, aus Kostengründen die Idee vom Allrad verworfen.
    Bin zur Zeit auf der Suche nach einem MB 711d.
    Habe auch einen ins Auge gefasst.
    Allerdings komme ich mit den Werten nicht weiter, wenn ich deinen damit vergleiche (Motorleistung ).
    Hier die Werte von dem angebotenen Fahrzeug:
    MB Vario 711D , RADSTAND 3700 MM ,Erstzulassung: 04-93 ; 124000 KM

    Motor OM 364 , Motorleistung 75 kW- 102 PS aus 3972 ccm; 2 Sitzplätze

    ehemaliges Fahrzeug der Polizei , ideale Basis zum Umbau als Wohnmobil, 4 gorße Batterien,
    ABS, Warmwasserzusatzheizung mit Wärmetauschern / Gebläse im Fahrgastraum, Zweitbatterien mit Trennrelais,
    Servolenkung, Zusatzheizung, Einzeltüren Fahrer/Beifahrer, Schiebetür rechts, Hecktür; 2 Dachluken; 3 x Belüftung
    mit Gebläse / Dach
    Fahrer/Beifahrer 3-Punkt-Sicherheitsgurte
    regelmäßigen Wartungen und Prüfdienste , Serviceplan und Prüfbuch liegen vor , alle Rostschäden behoben , TÜV / AU neu .

    Über eine kurze Stellungnahme deinerseits würde ich mich freuen.

    Vielen Dank nochmals für die vielen Informationen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Guido

    • Tom sagt:

      Nee, 75kw habe ich auch. Und frag mal nach der Gesamtlänge. Bei mir sind das 633 cm. Ansonsten stimmt doch alles. Zumindest, soweit ich das erkenne. Entscheidend ist doch ohnehin immer die Thematik Rost.

  29. Thomas sagt:

    Hallo Tom,
    ich habe einen identischen 711er und muss erst mal sagen, deine vielen Infos haben mir schon einiges weitergeholfen. Ich bin gerade dabei meinen 711er für eine einjährige Reies Richtung Osten ein wenig fit zu machen. Als nächstes kommen Reifen und Stoßdämpfer dran. Dazu möchte ich dich gerne noch nach deinen Erfahrungen fragen:
    Mußtest du die Höherlegung eigentlich auch eintragen?
    Hast du Erfahrungen mit den etwas breiteren 235ern in puncto Steinen, die sich zwischen den Reifen verkeilen?
    Ich bin am Überlegen die 235/85er von BF Goodrich zu nehmen, gab es einen Grund warum die dich dagegen entschieden hast?

    Gruß

    Thomas

  30. Frank sagt:

    Hallo Tom!
    Ich wähnte mich schon als einziger mit nem Mercedes-Fimmel, aber dank Deinem Blog kann ich mich jetzt ganz entspannt zurücklehnen 😉 Vielen Dank für die ganze Arbeit die Du Dir damit machst, und vor allem auch, daß Du die Allgemeinheit daran teilhaben lässt! Super!
    Letzte Woche habe ich, nach Jahren der WoMo-Abstinenz und einem Ausflug quer durch alle Mercedes PKW Baureihen der 70er und 80er, endlich wieder einen Kastenwagen im Besitz:
    Vario 815 lang und hoch, Bj. 2005, brilliantsilber, erst 200kkm auf der Uhr, 2.Hd, mit WoMo (Selbst-)Ausbau.
    Blind gekauft, ohne Probefahrt…
    Warte nun sehnsüchtigst auf den Übergabetermin, welcher leider erst in zwei Wochen stattfinden kann. Derweil lese ich alles was ich im Netz über T2 bzw. Vario so finden kann. Dein Blog hilft ungemein, die Vorfreude zu vergrößern!
    Habe zB. gerade auf der Datenkarte entdeckt, daß meiner über Code AE5 verfügt, also die gleiche HA-Untersetzung hat wie Deiner(3,154). Das freut mich schonmal. Mangels Probefahrt wusste ich nicht, ob evtl. ne kurze Achse verbaut ist. Die Menge an SA-Codes hat mich eben schier umgehauen, das meiste war dem Verkäufer gar nicht bekannt. Bei Interesse tippe ich die gerne mal ab, ich vermute da sind ein paar seltene dabei (!?). Oder auch nicht, habe bisher mehr Ahnung von Mercedes PKWs… 🙂
    Nochmals Danke für das sehr gelungene Blog und
    Gruß aus dem Westerwald!

  31. Hendrik sagt:

    Hallo Tom,
    Schöne Seite!
    Ich habe auch eine Frage. Ich bin noch relativ Jung. 20 ungenau zu sein. Würde mir trotzdem gerne den Traum eines Reise Vans erfüllen, mit dem ich auch abseits der Straßen gut unterwegs sein kann. Alpentour, Marroko, Nordkap etc.
    Wunderschön finde ich den Mercedes 310, ich könnte günstig einen bekommen mit Hinterachssperre aber natürlich ohne Allrad… Schade, aber braucht man wirklich nicht?
    Zweite Option wäre ein T4 Syncro mit Allrad und Sperre. Hat halt weniger Platz!
    Wofür würdest du dich entscheiden?

  32. Tom sagt:

    Ich würde mit dem Syncro anfangen und mich dann in der Fahrzeughierarchie langsam nach oben vorarbeiten. Nicht wegen dem Allrad. Aber was willst du denn sonst machen, wenn du 30 bist? Oder gar 40?

  33. erik sagt:

    Hier ein Link von jemandem mit einem Mercedes Vario Camper 2×4, der weiß, wie er zu ganz besonderen Orten kommt.
    http://womo-adventure.com/2019/02/15/80km-in-die-sahara-polizeischutz-in-kasserine/

  34. Jörg sagt:

    Hallo, die Beiträge hier sind wirklich Klasse. Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll und wo aufhören zu lesen. Zum Vario finde ich leider nicht so viele Informationen wie beispielweise zu den Rundhäusern. Ich habe jetzt einen Vario 814D, mit 136 PS im Visier, mit Flensburger Koffer, voll ausgebaut, angeblich rostfrei. Das gute Teil hat allerdings bereits 400.000 Km gelaufen, TÜV ist neu. Jetzt ist meine Frage, geht garnicht, Finger weg? Oder eher „gerade warmgefahren“ usw. Eingesetzt werden soll er überwiegend in Deutschland / Europa als ganz normaler Familiencamper. Allrad hat er meines Wissens nicht, das brauche ich auch nicht. Vielen Dank für eine Einschätzung. LG

  35. Arne sagt:

    Hallo Tom,

    bin zufällig bei meiner Suche nach Infos zum möglichen Einbau einer Differenzialsperre hier gelandet und es freut mich eine Seite wie diese hier zu lesen 🙂

    Fahre zwar selber keinen Vario sondern einen alten Hymer auf Mercedes LP 813 aus Bj. 79 aber paar Infos kann man natürlich übertragen.

    Speziell geholfen hat der Link zu DFF 🙂 war nämlich gerade dabei alles für eine Höherlegung der Hinterachse vorzubereiten, aber über DFF ist das sehr viel einfacher!
    Räder habe ich schon brauchbare drauf auch wenn die heute schon schwerer bzw. nicht mehr günstig zu bekommen sind (10R17,5). Der läuft damit aber wirklich gut und die sind in der ABE auch schon aufgelistet.

    Deine Einschätzung zu den Batterien teile ich nicht ganz. Klar müssen die „nassen“ regelmäßig gewartet werden aber ansonsten sind die auch bei größerem Verbrauch gut und langlebig wenn alles halbwegs aufeinander abgestimmt ist (habe einiges an Verbrauchern(TV, SAT,ect.) an Bord ). Ich mag dabei auch sehr gerne die einfachen Lösungen. Problem ist bei dem ganzen das meistens die Batterien nicht wirklich voll geladen werden und dann verhärten dabei die Platten und es geht Kappazität verlohren. Also immer versuchen die Batterien möglichst voll zu laden, Das geht aber eigentlich nur wenn man in den Bereich der Gasung kommt. Wie du geschrieben hast regeln die meisten neueren Lichtmaschinen in 12V Autos bei ca. 14 V ab. Ladebooster oder ähnliches ist vielleicht eine Lösung widerspricht aber meiner Tendenz zu einfachen Lösungen und wenig Anfälligkeit der eingebauten Technik.
    Ich habe deswegen einen Lichtmaschinenregler eingebaut der bei 14,7 V abregelt. Funktioniert wirklich gut seit dem. (12V Auto, 160AH Starterbatterie, 230AH Versorgungsbatterie, 300W Solar, einfaches Trennrelais, 90A Lichtmaschine) Nur mal so zur Info,

    Also, macht jedenfalls gute Laune hier zu lesen, danke und weiter so 🙂

    LG, Arne

  36. alfred sagt:

    Hallo Tom,
    Sehr guter Kommentar, sehe ich ähnlich, bis auf 2 Punkte:
    1. Den Hecktriebler, speziell mit Zwillingsreifen noch konsequenter nach hinten beladen, möglichst nahe bis an 1/3-2/3 Verteilung, was natürlich mit einem OM602 leichter möglich wäre.
    2. Eine 100% Diff. Sperre, weil auf bei jeder größeren Verschränkung auch alle 4×4 ohne Sperre ins Leere drehen… Mit einem Womo will ja keiner mit vollem Schwung über schräge Rinnen und Kanten krachen. Die 1. ist bei den T1 +T2 meist kurz genug!
    Gute Reise, alfred hiace 4×4+2×100%Difflock

    • Tom sagt:

      Ich habe beim 4×2 Vario ohne Allrad nicht umsonst alle Wasser- und Abwassertanks, das Bad und die Küche sowie alle großen Stauräume gemäß meinen Anforderungen an ein geländegängiges Offroad-Wohnmobil nur auf und hinter der Antriebsachse. Denn Gewichtsverteilung ist wirklich das A und O bei Hecktrieblern. Mustergültiges Beispiel ist da der VW T3. Der ging im Schnee wie ein Hundeschlitten. Umgekehrt denke ich mit Grausen an meinen VW LT 28 Sven Hedin zurück. Mit dem Sechszylinder-Dieselmotor zwischen den vorderen Sitzen ein wirklich großes, schönes, schnelles und sparsames Wohnmobil. Aber mit einer katastrophalen Gewichtsverteilung. Da hat schon ein feuchter Feldweg gereicht, und man saß fest.

  37. Thomas sagt:

    Hallo Tom,
    vielen Dank für Deine unglaublich wertvollen Ratschläge auf dieser Webseite.
    Gratulation zu Deinem wirklich wunderschönen Großfenster-Mobil Mercedes Vario.
    Eine Frage hätte ich an Dich:
    Der Vario ist ja 2,20 Meter breit.
    Kannst Du mit dieser Breite völlig problemlos und entspannt durch Dörfer und Städte fahren?
    Gab es da jemals Engstellen oder Situationen, in denen Du Dir gedacht hast: ein schmaleres Auto wäre jetzt besser?
    Ich meine jetzt einfach nur das Fahren durch die Straßen von Städten und Dörfern.
    Es wäre wahnsinnig nett von Dir, wenn Du kurz Deine Erfahrungen schildern würdest.
    Der Vario ist ja ein Jugendtraum von mir, weil er bereits von vorn so schön breit und mächtig aussieht.
    Vielen Dank.
    Thomas

    • Tom sagt:

      2,20? 2,19 m stehen in den Papieren. Der Aufbau ist aber nur 2,05 m breit. 2,10 m breit ist der Bus mit den Verkleidungen der Radhäuser. Das ist eigentlich nicht viel mehr als ein PKW mit Spiegeln. So sind bei uns hier im heimischen Revier die Straßen extrem eng und auf beiden Seiten zugeparkt. Wo ein Golf vor mir durchgeht, passe ich locker auch durch. Gerade weil beim Vario die Spiegel oben und damit nicht im Weg sind.

      Aber jedes Fahrzeug findet irgendwann zumindest offroad die eine Stelle, wo es zu breit ist. Ist mir sogar mit der KTM schon passiert. Mit dem 711er aber zumindest auf öffentlichen Straßen noch nicht. Mit dem Düdo musste ich einmal in einem spanischen Gebirgsdorf umkehren, weil die Ortsdurchfahrt zu eng war. War aber letztlich auch kein Problem.

      Für mich jedenfalls ist der Vario der ideale Kompromiss aus handlichen Außenmaßen und großem Innenraum, Gesamtgewicht und Zuladung, Fahrleistung und Spritverbrauch, LKW-Technik und Beherrschbarkeit, Alter und Teileverfügbarkeit, Modernität und Robustheit sowie Geländegängigkeit und Straßentauglichkeit.

      Also zur Frage: Nein, der Gedanke, dass der T2/LN1 zu breit sein könnte, ist mir auf einer öffentlichen Straße noch nicht einmal gekommen. Eher zu hoch. Aber das war ja nicht gefragt.

      • Thomas sagt:

        Hallo Tom,
        vielen Dank für Deine hervorragende Antwort – wie immer fachlich fundiert und mit wertvollen Beispielen untermauert.
        Dass der Bus nur 2,10 m breit ist, ist ja höchst interessant!
        Ich denke auch, dass der Vario insgesamt robuster ist als ein Sprinter – er wurde zu einer Zeit konstruiert, wo der Rotstift noch nicht überall herrschte, und er ist einen Tick näher am LKW als der Sprinter.
        Dass Du einmal mit einem Düdo in einem spanischen Gebirgsort umkehren musstest, hört sich spannend an. Das war sicher eine abenteuerliche Unternehmung. Solche Orte können ja extrem eng und verwinkelt sein. Wenn dann die Straßen auch noch steil sind, ist das Herzrasen nicht weit entfernt.
        Also vielen Dank noch einmal für Deine wertvollen Schilderungen und Ratschläge!!!!!!

        • Tom sagt:

          Das mit dem Gebirgsdorf war nicht schlimm. Musste nur die 20 Autofahrer hinter mir überzeugen, dass sie alle rückwärts wieder zurück müssen. Doch die Spanier sind da sehr gelassen. Waren sie vorher ja auch, als sie in den Serpentinen hinter meinem 407 D herzuckeln mussten. Also keine Angst.

  38. Werner sagt:

    hallo Tom,

    wollte mal fragen, ob dein hinteres Differenzial vor der Umbereifung auch „so wenig Bodenfreiheit hatte“ wie ein Vario der neuen Generation , 2009, den ich mir angesehen habe. (kein allrad)
    Dieser eben hatte vielleicht gerade mal ca. 20 cm.
    Liegt das an der. verbauten Diffsperre in diesem Fahrzeug? Ich habe mir mal einen alten 309er der Bauserie T2N angesehen, der hatte bei weitem mehr, da sah aber das Differzenzial bedeutend kleiner aus.
    könnte mir vorstellen, dass das trotz der großen Karrosseriebodenfreiheit sehr hinderlich im Gelände oder auf schlechten Wegen etc. sein kann.
    sind da alle neuen Varios so?
    weisst du oder jemand da bescheid?

    Grüße

    • Tom sagt:

      Aktuell habe ich 20 cm Bodenfreiheit unter dem Differenzial am T2/LN1. Die Umbereifung auf 235/85R16 hat 3,5 cm gebracht. Also waren es vorher nicht einmal 17 cm unter dem Differenzial. Allerdings bin ich ja nun mit verschiedenen T2 schon einiges Gelände gefahren und habe die geringe Bodenfreiheit unter dem Differenzial nur selten als störend empfunden. Denn wenn man hinten wegsackt, spielen 10 Zentimeter auch keine Rolle mehr. Es sind eher einzelne Felsbrocken auf dem Weg, die stören. Die kann man aber meist wegräumen.

      Und auf ausgefahrenen Pisten ist der große Bus sowieso breiter als die klassische Land Rover Spur. Fahre dann also mit den äußeren Zwillingen eher weiter außen und komme damit höher. Viel wichtiger ist der hintere Böschungswinkel und damit die Höherlegung der gesamten Karosserie. Ansonsten hängt das Heck im Dreck und die Räder drehen frei.

      Und klar hat ein MB 309 (Mercedes T1) ein kleineres Differenzial. Das Ding hat ja auch nur die kleine PKW-Maschine drin. Das ist kein fairer Vergleich.

      • werner sagt:

        hallo Tom,
        danke für deine Info und deine Erfahrungen.
        das mit dem 309,
        den hatte ich nur zufällig auf dem Heimweg gesehen, und mal geschaut, ob das da auch so ist.

        Grüße aus Nordbayern.

        werner

  39. Klaus sagt:

    Hallo Tom,

    alles Gute nch zum Neuen Jahr.

    Habe mir gestern einen MB Vario 818 AK von 2012 angeschaut, Mitten- und HA-Sperre mit 3,65 m Radstand als Kipper, 7,5 t zul. GG und sehr wenig km. EU5-Norm durch Ad-Blue. Fzg. steht wie neu da.
    Andere Varios im Kopf, war ich total überrascht, wie groß der ist.
    Fzg. steht auf 17,5″ Rädern, HA mit Zwillingsbereifung.
    In dem Zustand und der Ausführung am Markt wohl nicht mehr erhältlich. Mercedes Museum wäre sogar an Rückkauf interessiert, bietet aber zu wenig für das Fzg. Preis inkl. MwSt. nicht unter 80 k.
    Mal abgesehen vom Preis, wie siehst Du das Fzg.?

    Der 917 mit kurzem Nahverkehrs-Fahrerhaus und 3,10 m Radstand ist sicher das kompakteste Fzg., das bei einer Kabinenlänge bis 4,30 m unter 6,00 m Ges.-Länge bleibt. Doch die Kabine besteht, von der Seite gesehen, eigentlich nur aus der Tür. Dann sind die 20″ großen und schweren Räder samt Reifen eine Hausnummer, die optisch super ausschauen, doch nur der Gedanke an einen möglichen Wechsel, läßt mich andere Optionen suchen …

    Beim Unimog ist dafür bei der Kabinenlänge bereits bei max. 3,75 m Ende der Fahnenstange.

    Liebe Grüße
    Klaus

    • Tom sagt:

      Der Vario ist sicher die bessere Variante, wenn du unbedingt unter 7,5 Tonnen bleiben musst. Wolltet Ihr nicht mit Kind und Hund unterwegs sein? In dem Vario Fahrerhaus?

      Ich weiß nicht. Diese Trennung von Fahrkabine und Wohnkabine hat mich beim MB 1124 am meisten gestört. Ich finde halt Busse wesentlich besser. Zumal die Vario-Busse das hohe Fahrerhaus haben. Und nicht nur das flache. Leicht zu erkennen am oberen Querfenster über Fahrer- und Beifahrertür.

      Und außerdem ist Euro5 auch inkonsequent. Zu „dreckig“ für Europa. Zu kompliziert für die Welt.

      • Klaus sagt:

        Wir sind sogar mit drei Erwachsenen und Hund im Vario Fahrerhaus problemlos längs durch die Republik gefahren. M. W. hattest Du auch keinen Durchgang im MB1124.
        Den Vario kann man aber z. B. auch mit einem integriertem Aufbau versehen.
        Als Bus ist der Vario derzeit nirgends zu finden.
        Doch könnte man sicher auch einen Kastenaufbau mit Fenstern versehen.
        Der Vario ist wie auch der Sprinter gegenüber LK und Unimog m. E. auch besser für Reisen durch Europa, z. B. in kleine entlegene Dörfer ect. geeignet. Der kommt mit ähnlichen Abmessungen eher wie ein Lieferwagen daher und nicht wie ein LKW. Dem Sandkastenalter fühle ich mich eigentlich entwachsen…. : )

        • Tom sagt:

          Ja, bei mir musst du keine Werbung für den Vario machen. Form und Größe sind tatsächlich sehr unauffällig, weil überall von den gängigen Lieferfahrzeugen gewohnt.

          Im Expeditionsmobil aus Fahrerhaus mit einem auffälligen Koffer habe ich mich oft unwohl gefühlt.

  40. Klaus sagt:

    Verbrauch des Vario 818 AK mit OM904 und Allrad: 20 l/100km im Schnitt auf Straße bei einem Leergewicht von 4,6 t

  41. Klaus sagt:

    Vielleicht aber auch eine Frage des verbauten OM904LA, der auch im LK verbaut ist

    • Tom sagt:

      Bei LKWs mit deren niedriger Geschwindigkeit hängt der Verbrauch meist an der Übersetzung. Und natürlich an der Fahrweise. Ich hätte jedenfalls mit 18 Litern gerechnet für einen Mercedes Vario mit Allrad.

      Der OM 904 LA oder aber standardmäßig nur im Vario und im Atego verbaut. Nicht im Mercedes LK. Nur die letzten LK Ecoliner hatten den Vierzylinder schon drin.

  42. Klaus sagt:

    Hier zum Thema Allrad Ja/Nein noch ein m. E. sehr bemerkenswerter Beitrag

    Gisela on the road – Mit 75 unterwegs im Wohnmobil: Endlich wieder unterwegs: Gisela steigt in ihr blaues Wohnmobil. Sie kommt gerade von ihrer Tochter, die sie einmal im Jahr, meist zu Ostern, besucht. Übernachten unter einem festen Dach – für die 75-Jährige ist das die Ausnahme. Denn Gisela ist immer on the road. Den Winter tourt sie durch Marokko, denn das Klima dort tut ihr gut. Bis vor acht Jahren war sie fast ein Pflegefall, mit Aussicht auf ein Leben im Rollstuhl. Doch seit sie ihr geliebtes Wohnmobil besitzt, ist alles anders.

    • Tom sagt:

      Ich habe mir das Video jetzt nicht angesehen. Aber Allrad spielt bei dem Thema Wohnmobilwohnung keine Rolle. Auch nicht in Marokko. Und auch nicht hinter dem Atlas. Die Marokkaner asphaltieren derzeit sowieso jede bessere Piste. Da muss man nicht mal vom Asphalt runter.

      Ich hoffe nur, die lassen noch ein paar Pisten übrig. Wird schon langsam schwierig, welche zu finden.

  43. Wolfgang sagt:

    Ach ja, Allrad oder nicht Allrad. Man kann manche dinge rational nicht erklären.
    Es ist gerade hipp und sieht gut aus. Wiederverkauf ist manchmal auch ein Argument

    • Tom sagt:

      Das Argument Wiederverkauf setzt aber voraus, dass du einen höheren Verkaufspreis erzielst, als du vorher über den höheren Einkaufspreis und den Mehrverbrauch rausgeblasen hast.

      Mein 711er verbraucht bei 100 km/h 13,0 Liter. Das macht auf 100.000 Reisekilometer ungefähr 10.000 € weniger Spritkosten. Dazu kommen in meinem konkreten Fall knapp 20.000 € niedrigere Anschaffungskosten für den 711er gegenüber dem 814er 4×4. Wobei es den Mercedes 814 Allrad ja generell nicht als Fensterbus gibt.

      Und die Geländegängigkeit des MB 711 mit Allrad nur auf der Hinterachse ist bei 2 Tonnen weniger Gesamtgewicht bestimmt nicht schlechter. Muss allerdings zugeben, dass ich auf verschneiten Straßen und Wegen sicherlich früher Schneeketten brauche als du mit dem 814er Allrad-T2.

  44. Lars sagt:

    Ich benutzte einen MB814 DA Allrad als Baustellenfahrzeug, vorher hatte ich einen 709 HAchsantrieb. Dazu kann ich folgendes sgen: Der 814 braucht im Schnitt 4 Liter mehr auf 100 km. Das mit dem fesfahren auf loosen, nassen , lehmigen oder verschneiten, vereisten Böden hatte sich mit dem 814 allerdings erledigt Auch wenn der 814 bis zur Achse im Dreck steckte, kurz beide Sperren rein und man staunt dann wirklich. Ich halte den 814 , nach vielen Testfahrten in herbstlichen Harwesterspuren für genau so geländegängig wie meine G-Klasse, wenn nicht sogar mehr. Auf Sand ist natürlich schnell die Leistung weg. Dafür hat man allerdings den Geländegang, der auch oft schon bei Überladung uns den polizeidiskreten Start bei innerstädtischen Anfahrten und Bergauffahrten gesichert hat. Absolut phänomenal ist allerdings der kleine Wendekreis, den ich so jetzt noch nicht bei Fahrzeugen der Klasse gesehen habe.Alles in allem war der 709 er im Unterhalt viel billiger, wo viel weniger ist, kann dementsprechend auch viel weniger kaputt gehen. Der 814 geht knapp unter 100 auf der Bahn,das reicht immer locker für die LKW Kolonne.

    • Tom sagt:

      Endlich mal jemand, der mit dem Mercedes Vario Allrad wirklich offroad unterwegs ist. Danke für deinen Bericht aus der Praxis des Allrad-Varios. Allerdings hatte ich mit dem Wohnmobil noch nicht so direktes Verlangen, einen Stellplatz über eine Rückegasse anzufahren. Und im Reifentest habe ich ja vorgerechnet, wie wenig offroad wir mit dem Wohnmobil über die letzten 40.000 km wirklich gefahren sind. Der fehlende Allrad am Mercedes 711 hat mich auf diesen 0,5 % jedenfalls nicht gebremst.

  45. Lars sagt:

    Hallo, wer braucht denn noch ein Diffsperre für seinen Vario?
    Es gibt auf Ebay Kleinanzeigen gerade einen Vario zu verschenken mit einer Achse mit Sperre. Das umbauen ist kein Problem wenn man den selben Achstyp hat, kann man über die Bilder vergleichen. Einfach die Steckachsen und das Differenzial tauschen, ist in ein par Stunden gemacht. Die Achse mus man nicht tauschen. Angesteuert wir die Sperre über Luft oder Hydraulisch, das kann ich auf den Bildern nicht sehen,kann aber auch nicht so schwierig sein.
    Den Umbau habe ich bei meinem jetzt erst gemacht mit höher legen und Umbereifung, dank Tom seiner Anleitungen kein Problem.
    Schöne Grüße aus dem Weserbergland

    • Tom sagt:

      Aha, der ausgeschlachtete Vario 615 mit Doppelkabine und Koffer. Ist es der? Ich lese nur nichts von einer Differentialsperre. Achsübersetzung wäre auch zu klären. Vom Zustand mal ganz abgesehen. Also ruhig Blut.

  46. Lars sagt:

    Auf dem letzten Bild kann man es sehen,sieht optisch nicht mehr so schön aus,die Achsen gehen aber eigentlich nicht kaputt.
    Man mus nur schauen ob die Klaue von der Sperre heile ist.

    • Tom sagt:

      Stimmt, im Bild 4 sieht man die Ansteuerung für die Differentialsperre. Und im Bild 6 steht die Fahrgestellnummer. Da müsste sich auch die Übersetzung dieses Mercedes Vario 815 D auslesen lassen. Na, dann…

  47. Markus sagt:

    Ich fahre einen 609. Manchmal wünsche ich mir Allrad, aber nur wenn es darum geht, ein gutes Nachtlager zu finden: Die letzten 500 Meter Treckerweg sind es, die ich mit Heckantrieb zumindest bei Regennässe nicht schaffe und deshalb oft auf einem vollgepissten Parkplatz nächtigen muss. Wüstenfahrten halte ich für überflüssig, denn mir wäre das Risiko, 5 Tonnen auf 2 Achsen mit einem Klappspaten ohne schweres Bergegerät freizugraben zu groß.

    • Tom sagt:

      Klar ist Allrad besser. Aber wenn du die fraglichen 500 Meter überwunden hast, willst du mit dem Allrad immer noch ein Stück weiter. Und fährst dich dann genauso fest. Bloß halt an einer Stelle, die wesentlich blöder ist. Nein, bis jetzt bin ich mit Schneeketten oder Sandblechen überall hin gekommen, wo ich hin wollte. Auch wenn Allrad natürlich viel bequemer ist. Aber halt nur im Gelände und bei Schnee. Auf normalen Straßen würdest du beim Vario 4×4 bestimmt nur ungern 25% Leistung abgeben und 5 Liter mehr Sprit verbraten.

  48. Tony sagt:

    Hallo Tom,
    bin gerade zum ersten Mal auf dieser super interessanten Seite.
    Eine Frage: weißt du ob es technisch möglich ist beim 711D ein Verteilergetriebe mit Untersetzung umzubauen? Mit welchem Aufwand wäre soetwas verbunden?
    Wie du schon beschrieben hast: auf den Allrad kann man verzichten, aber so eine Geländeuntersetzung am Berg (oder Bergab) wäre schon ein „Schmankerl“.
    Grüße, Tony

    • Tom sagt:

      Ja, eine Untersetzung fehlt wirklich. Habe da schon lange nachgedacht. Die Lösung mit dem offenen Verteilergetriebe (also ohne angetriebene Vorderachse) wäre kein Problem. Man muss „nur“ einen Rahmenträger versetzen und braucht natürlich neue Gelenkwellen und Getriebehalter. Der Umbau macht auch nur Sinn in Zusammenhang mit einem Getriebe G3.

      Nur wenn man diesen Aufwand betreibt, macht die angetriebene Vorderachse das Kraut dann auch nicht mehr fett. An Aufwand entstehen dafür die Kosten für ein Schlachtfahrzeug und ein Umbauaufwand von vielleicht 100 Stunden.

      Elegant wäre ein APA Cetoni Zweiganggetriebe. Das wäre wesentlich leichter zu realisieren. Aber ob das die Drehmomente verträgt? Und lieferbar ist es ja auch nicht mehr. Sieh dir dazu mal den Beitrag zum Umbau der Achsübersetzung an.

  49. Sebastian sagt:

    Hallo Tom!
    Zunächst einmal, was für eine tolle Seite! Einfach nur der Hammer. Meine Frau und ich planen, mit unseren Kindern 3 und 5 Jahre alt, eine Jahres Tour durch Australien zu veranstalten und stehen vor der Frage des Wohnmobils. Allrad oder nicht, Lkw über 7,5 Tonnen oder nicht, Doppelkabine oder Einfachkabine mit Durchgang zum Wohnraumteil. Wir sind absolute Newbees, aber ich lese jeden Tag Blogs und Artikel im Internet um mir ein Basiswissen anzueignen. Du stehst ganz vorne mit deinenem Blog, wenn es darum geht, Wissen sachlich und anschaulich zu vermitteln. RIESENDANK dafür!
    Wir haben uns nunmehr auf einen Mercedes Vario als Lkw Fahrgestell mit Doppelkabine ohne 4×4 eingeschossen und möchten den Fahrsatz mit einem Koffer ausrüsten, den wir wohl in einer Spezialfirma anfertigen lassen wollen. Das ganze soll knapp unter 7.5 T liegen. Könntest du mir vielleicht noch verraten, weshalb es schwerer ist, einen festgefahrenen 4×4 Lkw zu bergen, statt eines 2×4 betriebenen Lkw? Liegt das nur am unterschiedlichen Gewicht, oder spielen da andere Faktoren eine Rolle?

    Vielen Dank und herzliche Grüße aus dem Emsland!
    Sebastian

    • Tom sagt:

      Nein, es ist viel einfacher, warum sich ein Vario ohne Allrad leichter bergen lässt als ein Vario mit Allrad: Ohne Allrad bleibst du halt die entscheidenden 100 Meter früher stecken.

      Aber zum Australien-Thema noch eine Anmerkung: Ich habe ja keine Ahnung von Australien, aber verstehe den Aufwand mit einem zu verschiffenden Kastenwagen nicht. Gibt es denn da wirklich keine Autos?

  50. Mirko sagt:

    Servus Tom,
    ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, vielen Dank für die ausführlichen Erfahrungsberichten deinerseits!
    Du bist auch der Grund, warum mir die Höherlegung und ggf. die längere Achse für meinen 609D lang/hoch 90PS und 4l Hubraum, 5,6t „Feuerwehr Messwagen“, jetzt keine Angst mehr machen, danke hierfür!

    Seit letzten Dienstag steht er vor der Tür und nächsten Montag wird er hoffentlich als WoMO umgeschlüsselt, zumindest darf er dann bei der Dekra vorstellig werden und ab da geht der Umbau richtig los 🙂 .

    Das mein „Moppel“ keine Rennmaschine ist trotz der Signalroten Farbe, die sicherlich häufig auf einen zu fett gewordenen Ferrari schließen lassen würde, ist klar.
    Jetzt zu meiner Frage: Hast Du Erfahrungswerte über Leistungsverluste wenn die Achse auf Langaschse getauscht wird?…Wie gesagt, moppel hat zwar Drehzahl on Mass, abba flott fahren ist relativ 🙂 .
    Macht dann ein Motortunning Sinn um verloren gegangene Performence wieder aus zu gleichen?
    Bzw. gibt es noch tricks und Kniffe, außer die Bereifung die eh kommen wird fürs Höher legen, die Du mir aus deinem reichen Erfahrungsschatz, zur Hand geben kannst?

    Habe mich auch bewusst gegen Allrad entschieden, die Gründe wurden ja lang und schmutzig hier kommuniziert und auch ich finde mich im Kosten/Nutzen Faktor wieder…20k mehr Anschaffungskosten und dann noch der deutliche Mehrverbrauch stand für mich in keinem Verhältnis!
    Um so glücklicher war ich, dass Moppel eine Diff-Sperre an der HA hat…*freu*…auch wenn ich die mal zerlegen muss um den Schalter in Augenschein zu nehmen…der scheint einen Wackler zu haben und schaltet nur mit viel Liebe und zwischenzeitlich derben Beschimpfungen und wüsten Drohrufen …lacht…

    Liebe Grüße an die Runde!

    • Tom sagt:

      Es wird wohl besser sein, wenn du mit deinem Mercedes 609 deine eigenen Erfahrungen machst. Teste ihn im Gelände. Test ihn auf der Autobahn. Und teste den 609 in den Bergen. Danach wirst du wissen, was zu tun ist.

      Auch wenn ich immer ein Freund von langen Übersetzungen bin. Denn die meiste Zeit läuft ein Wohnmobil doch im Flachland geradeaus. Aber das ist halt Geschmackssache. Und hat Nachteile in den Bergen. Beim Fahren im Gelände sowieso.

      Ich würde das Gerät also erst einmal einfach ausbauen und mit dieser Konfiguration fahren. Erfahrungen sammeln. Den Dieselverbrauch ausrechnen. Solche Sachen halt.

      Und dann kannst du immer noch überlegen, ob du irgendwas umbaust. Es hat ja auch Vorteile, keinen Turbolader verbaut zu haben. Da kann auch keiner kaputt gehen.

      • Mirko sagt:

        Hallo Tom,
        vielen Dank für das schnelle antworten!
        Ja, der Ausbau wird voran getrieben und dann soll Moppel ausführlich Gassi geführt werden und ich denke mal dann ergibt sich eh wieder viel neues was man nach den eigenen Bedürfnissen anpassen möchte.

        Ich versuche halt nur im Vorfeld schon ab zu wägen, welche Optionen und Möglichkeiten ich habe…ich weiß, scheiß Konstrukteure die alles und immer durchplanen müssen, eine Angewohnheit die leider schwer ab zu legen ist 🙁 …

        Ich werde die erste Zeit Moppel nicht in Extremsituationen bringen, geplant ist erstal entspanntes Skandinavien Touren und wenn er und ich ein Team sind und Corona es zulässt, dann darf gerne das Baltikum dran kommen und ganz sicherlich danach auch mal eher ruppigere Gegenden in denen sich die gesammelten Erfahrungen als Team dann auch umsetzen lassen.

        Aber wie Du schon meintest, den Weg an den Strand, oder in eine einsame abgelegene Bucht/Schlucht, soll er definitiv auch mal sehen dürfen :-)…

        Wie zufrieden bist Du mit deinem Reifen-Setup?

        Liebe Grüße

  51. Broderson sagt:

    Hallo. Ich fahre einen Vario Maxi mit 7.35m als Kastenwagen EZ.2001. Mein Vario hat eine Hinterachssperre und die ist fast genausogut wie ein Allrad bei welchem vorne und hinten nur ein Rad angetrieben wird. Wenn man beim Allrad alle Achsen sperren kann, dann sieht es natürlich anders aus. Grundsätzlich ist Allrad, gerade bei Vario überbewertet, weil er ja auch nur als Schlechtwegefahrzeug gebaut wurde. Also, bau Dir einen schöne Achssperre ein und du wirst sehen das man damit sehr weit kommt. Gruss Broderson

  52. Gerhard sagt:

    Hallo, erstmal ein Lob für die tolle Seite, wirklich praxisnah mit viel Info.
    Ich habe fast 20 Jahre einen O309 Fensterbus mit 5,6L Motor gefahren, war sehr zufrieden obwohl der Ausbau nur Camingplatztauglich war, zudem schlecht isoliert.
    Nach längerer Pause keimte der Virus erneut auf und ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Womo.
    Allrad war gewünscht weil ich immer wieder nur auf feuchter Wiese hängengeblieben bin, dadurch waren viele schöne Plätze für mich nicht erreichbar.
    Also 814 4×4 gesucht, lange, dann einen mit Kran und Ladefläche gekauft, wenig Km und Wartung immer bei MB gemacht.
    Dann Kran und Pritsche verkauft und Shelter mit Zwischenrahmen draufgebaut.
    Ausbau ist noch nicht ganz fertig, war aber schon ein paarmal im Urlaub damit.
    Bewogen wieder einen MB zu kaufen war die gute Erfahrung, Ersatzteilversorgung, Zuverlässigkeit.
    Wer den Allrad jetzt überbewertet (wer macht das eigentlich?) ist selbst daran Schuld, auch ein Ferrari ist nach meiner Meinung überbewertet. Man muss den Allrad nicht schlecht reden nur weil man keinen bekommt. Ich bin zufrieden mit dem was das Auto kann, fertig. Grüße Gerhard

    • Tom sagt:

      Ach, Allrad ist am Mercedes Vario super und bei Schnee oder im schweren Gelände natürlich besser als kein Allrad. Am besten am Allrad-Vario ist aber die Untersetzung.

      Doch ich will vor allem zeigen, dass man nicht unbedingt Allrad braucht, um mit einem Kastenwagen in Urlaub zu fahren. Oder über Pisten. Und ja, auch nasse Wiesen sind mit dem Mercedes Vario möglich. Ich jedenfalls nehme als Basis für ein Familien-Wohnmobil im Zweifel lieber einen Fensterbus, den es nicht mit Allrad gibt, als einen Allrad-Vario.

  53. Matthias sagt:

    Hallo miteinander,
    wir habe einen Vario 818 mit Sperre , Langer Radstand 7,20m. Wir waren jetzt auf Spanien Rundreise in der Halbwüste Bardenas Reales. Dort konnten wir den Wagen wirklich mal ausgiebig im Gelände testen. Also das Teil ist wirklich erste „Sahne“ für das Gelände gewesen. wir haben uns nicht festgefahren und konnten alle Pisten fahren. Zudem kommt noch hinzu das wenn man den Ausbau selber macht es mehr als weh tut sich für die „hardcore Strecken“ zu entscheiden. das wird dann alles unentspannt.

    Aus diesem Grund kann ich das nur unterstreichen, wir brauchen keinen Allrad eine gute Reifenwahl und eine Höherlegung macht Sinn und wenn die Sperre auch noch an Board ist …um so besser… 🙂
    Grüße Matthias

    • Tom sagt:

      Ach, den Vario kann man mit Allrad und ohne Allrad festfahren. Musste meinen Bus zuletzt im Sommer vom Sandstrand bergen, wo ich mit einem Allrad Vario sicher noch weggefahren wäre.

      • Georg K sagt:

        Von vielen wird die Geländegängigkeit des 814ers Vario erheblich unterschätzt. Fahre ihn seit etwa 10 Jahren, mitunter in anspruchsvollstem Gelände. Auffahrten bis 90%, steinige, enge kleine alte Paßstrassen, alles kein großes Problem, sofern die Doppelbereifung drauf bleibt und der Wohnkoffer flexibel aufs Fahrzeug installiert wurde. Die großen Allesüberwinder müssen hier sehr schnell auf Grund ihrer Abmessungen passen. Und die echten Off Roader in der Pkw-Klasse werden spätestens nach dem 2. Schlechtwettertag neidisch auf meine gemütliche Wohnung blicken. Daß der 814er nicht für große Dünenfahrten konzipiert worden ist, sieht jeder bereits an seinem Gewicht und seinen 140 PS. Aber zum Durchkommen erfordert es eben neben einem entsprechenden Fahrzeug vor allen Dingen einen entsprechenden Fahrer

  54. Georg K sagt:

    Noch ein kurzer Zusatz: Einzelbereifung oder Zwillingsbereifung: Aus jahrelanger Erfahrung kann ich behaupten, daß die Doppelbereifung deutlich mehr Vor- als Nachteile hat. Bei der Verwendung von einer 9,50 er Bereifung habe ich immer automatisch 2 Ersatzreifen dabei, da ich mit diesen Reifen sowohl mit Doppel-,als auch mit Einzelbereifung unterwegs sein kann. Mit Doppelbereifung sind i.d.R. Löcher nicht so tief, die Verschränkung demnach geringer, bei schmalen Gebirgsstrassen befindet sich immer noch ein 2. Rad weiter innen, die Traktion ist deutlich größer, das Fahrzeug ist fahrstabiler. Zu den aufgenommenen Steinen zwischen der Bereifung: Trotz vieler Kilometer auf steinigen Pisten in vielen Jahren kein einziger Reifenschaden, und 4 oder 5 mal in all der Zeit einen Steinbrocken zu entfernen, ist wohl kein Problem. Allerdings ist der Spritverbrauch etwas höher (deshalb auch die bessere Traktion).

    • Tom sagt:

      Ja, beim Mercedes Vario Allrad gehört Einzelbereifung halt auf die Wunschliste. Wollte ich auch mal haben. Bin aber mittlerweile froh über die Zwillingsreifen. Wie du schreibst, vor allem auf ausgewaschenen Bergpisten und instabilen Böschungen. Und wann fahren wir denn schon mal im Sand herum.

  55. LevelSeven sagt:

    Mit Abstand eine der besten Seiten für Exmo-und Fernreisemobilträumer. Bin auch so einer und komme immer mehr vom grossen 4×4 LKW weg. (Size matters trotzdem! Wir haben 5 Söhne). Momentan bin ich beim Vario und nach deinem Artikel für den 2×4. Zu 7. brauche ich aber den langen Radstand und möglichst hoch. (Kinderstapeln) Geländegängigkeit hin oder her wegen dem LR. Piste muss reichen. Um Platz zu sparen würde ich eine „offene“ Bauweise wollen (ich meine Fahrer- und Beifahrersitz drehbar und Bestandteil des Essplatzes.)
    Schwebt Dir noch ein anderes Fahrzeug vor welches für unsere Bedürfnisse passen könnte?
    Danke.
    Herzliche Grüsse
    Flo

    • Tom sagt:

      Ein Vario mit oder ohne Allrad ist für uns 7 das beste Reisefahrzeug. Der LKW MB 1124 mit Allrad und Doka hat sich dagegen nicht bewährt. Da ist es während der Fahrt vorn eng. Und im Stand hinten im Koffer ebenso.

      Einen Bus kann man viel besser mehrfach nutzen. Da ist während der Fahrt viel Platz. Und im Stand auch. Am besten sind die großen Fenster. Da sehen auch auf den hinteren Bänken alle was. Und im europäischen Gelände komme ich mit dem Vario auch ohne Allrad in der Regel sogar weiter als mit einem großen LKW, weil der unauffälliger und schlanker ist.

      Ansonsten kennst du ja bestimmt die Beiträge zu Hubbett, Aufstelldach und Sitzgruppe. Sehr bewährt hat sich auch die nur an der Decke aufgehängte Tischplatte, die man komplett wegnehmen kann. Da ist Platz im Bus.

      Offenes Konzept ist sowieso klar. Stell mal deine sieben Leute nebeneinander und messe, wie viel Platz du brauchst, wenn sich früh alle gleichzeitig anziehen.

      Den langen Radstand würde ich mir aber gut überlegen. Das limitiert dann doch ganz schön. Oder du machst eine Höherlegung um 20 cm.

  56. Bernd sagt:

    Hallo Tom,
    ich bin zufällig auf deine gut gemachte und informative Seite gestossen als ich mich über die Nachrüstung der LWR auf elektrisch bei unserem 814DA belesen wollte. Dabei bin ich noch auf viele andere interessante Beiträge gestossen, „Danke“ dafür.
    Schönen Gruss nach Dresden aus der Oberpfalz

  57. klause sagt:

    Tom, also die Logik „besser keinen Allrad – dann fährt man sich früher fest“ ist m.E. hanebüchener Unsinn. Das hört sich sehr nach „Saure Trauben“ an.
    Dann dürfte man keine AT-Reifen nutzen und am Besten nur auf Teer unterwegs sein. Warum wohl werden 4wd-LKWs (professionell) eingesetzt? Weil die sich RICHTIG festfahren wollen? Oder eher weil sie unbedingt durchkommen wollen?

    Die reizvollsten (einsamsten) Plätze habe ich immer dort gefunden wo es besonders schwierig war hinzukommen – ist ja irgendwie auch logisch.
    Wer gerne auch am Strassenrand stehen will braucht natürlich keinen 4wd 🙂 Gut für mich: Umso weniger Leute da hinkommen wo ich bin, umso besser.

    So ein Mammut-Eisenschwein wie den 711er würde ich persönlich niemals im Leben fahren, um keinen Preis.
    Insofern kenne ich die Kiste auch nicht.
    Für mich war es schon die große Freiheitserweiterung von einem 5m-2wd-Ducato auf einen 5m-4wd-Ducato (Dangel) mit Differential-Sperre umzusteigen. Wo auf unbefestigten Wegen (Offroad ist natürlich Quatsch mit so schweren Fahrzeugen) früher die Antriebsräder hilflos durchdrehten fährt das Teil ziemlich unbeeindruckt.
    Wobei die Quersperre schon sehr wichtig ist – vielleicht wäre 2wd MIT Differentialsperre evtl. ein Kompromiss für Dich?

    Das Dein Fahrstil „mit Schwung durch den Tiefsand“ zwar vielleicht notwendig, aber auch extrem gefährlich ist weisst Du hoffentlich selber? Zahlreiche auf dem Dach liegende Wracks entlang der Sandpisten zeugen davon. Gibt auch ein paar „witzige“ YT-Videos dazu.
    Das gleiche gilt auch für unbefestigte Wege. Klar kann man mit Gewalt, Vollgas, Todesverachtung und extrem viel Überschussgeschwindigkeit meist durchkommen, mit Fahrzeugkontrolle hat das aber rein gar nichts zu tun, das Risiko dass das schief geht bzw. das wichtige Teile beschädigt werden ist sehr hoch.

    Das Argument des 4wd-Mehrgewichts hat mich grinsen lassen – angesichts des Fahrzeuggewichts und Deines „Leichtgewichts“ausbaus, Beispiel 150kg Schalldämmung… *rofl*

    Soll halt jeder mal ausprobieren (idealerweise unter Anleitung und kontrollierten Bedingungen im Offroadpark) was 4wd kann… Ich glaube das ändert die Ansichten für den einen oder anderen 🙂

    Ist natürlich – das muss man schon sagen – SCHWEINETEUER.
    Nur, wenn man es sich nicht leisten kann (oder will), sollte man das auch so sagen und nicht versuchen verquer den 4wd kleinzureden.

    • Klaus sagt:

      Ein Ducato-Kasten, egal ob Gedangelt oder von der Stange, wäre mir persönlich zu klein.
      Zudem ist auch ein Reisemobil nicht nur eine rationale, sondern in der Regel auch eine emotionale Entscheidung. Soll heißen, egal wie gut sich das Reisemobil/Basisfzg. auch eignen würde, es muß mir gefallen, zusagen. Doch wenn selbst im Reisführer steht, daß die Strecke nur für 4×4 geeignet ist, dann würde ich die Strecke nicht mit einem 4×2, besonders der Größe, befahren.

      Folgt man den ansonsten sehr kurzweiligen Berichten Toms, mit denen man zum Teil ja auch nicht immer übereinstimmen muß, so hat man den Eindruck, daß er nur und ausschließlich mit seinen Söhnen unterwegs zu sein scheint und seine Frau derweil zuhause bleibt. Ungeachtet dessen geht mich Dein Privatleben, Tom, auch gar nichts an und ich respektiere Deinen Wunsch nach Privatspähre. Ginge mir ebenso. Halt nur so eine kleine Anmerkung. Viele Frauen z. B. schreiben auf ihren beruflichen Netzseiten unter ‚über mich‘ u. a. von ihren wunderbaren Kindern. Ich frage mich dann immer, und was ist mit dem Mann und Vater? Oder gabs da nach Jesus und Anakin schon wieder eine sog. Jungfrauengeburt …. Auch das Ei bedurfte des Huhns, um gelegt zu werden.

      • klause sagt:

        Der war echt gut! Ehrlich gesagt sprichst Du mir aus dem Herzen – besonders was Frauen betrifft deren Lebensziel zu oft Mutterschaft / Aufzucht der Brut ist und das war´s. Aber ist ein sehr persönliches Thema und muss jeder selber wissen.

        Was die Fahrzeugwahl betrifft entwickle ich mich immer mehr rückwärts – der 5m-Ducato ist mir schon wieder zu groß und ich gehe zunehmend dazu über mit einem 4wd-Minicamper (4wd-Duster) unterwegs zu sein. Ja, man muss sich einschränken, aber genau darin liegt der Reiz (für mich). Und siehe da: mir fehlt NICHTS wirklich.

        Angefangen habe ich mal mit ´nem Zelt, dann kam ein Kombi, dann ein Transit, dann ein 6m-„Luxus“Womo.
        Bis ich gemerkt habe was ich da tue, nämlich mein Zuhause mitzunehmen und damit niemals wirklich irgendwo zu sein. Und mich bei der Routenwahl immer mehr einschränken zu müssen.
        Ergo: downsizeing 😉 Möglicherweise lande ich in meinem hohen Alter irgendwann wieder beim Zelt? 🙂
        Aber ich reise auch ausschließlich alleine, muss auf keine Befindlichkeiten Mitreisender eingehen und kann mich unterwegs völlig auf die Begegnung mit Anderen konzentrieren.

        Grundsätzlich lese ich die Reiseberichte Tom´s sehr gerne, einerseits weil er sprachlich ziemlich eloquent (geworden) ist (ist extrem selten), andererseits weil ich ähnliche, t.w. identische Routen bereist habe mit ähnlichen Eindrücken.
        Und aus den gleichen Gründen ähnliche Reisetagebücher schreibe (nur ohne Blog und leider meist nicht so gelungen).
        Außerdem schätze ich die ehrliche und aufrichtige Art. Genau deswegen habe ich diesen „4wd braucht man nicht“ Unsinn auch nicht verstanden und fühlte mich genötigt meinen Senf dazu zu geben. Naja… 🙂

        • Klaus sagt:

          Die Bedürfnisse und Philosophien des Einzelnen sind sicher so vielfältig wie die Sterne am Firmament. Nun ja, vielleicht nicht ganz so viele.

          So sehr wie ich unseren ehm. T5-Spacecamper geliebt habe, so sehr würde ich heute das WC vermissen …

  58. Tom sagt:

    Es geht nicht darum, dass der Mercedes Vario besser keinen Allrad hat. Es geht in diesem Beitrag darum, dass ich ursprünglich den Allrad beim schöneren Fensterbus nachrüsten wollte, das aber aus der praktischen Erfahrung mit dem Mercedes 711 nicht mehr für notwendig erachte. Im Gelände und auf Schnee ist Allrad natürlich besser als kein Allrad. Aber die Nachteile Onroad überwiegen für mich. Und Offroad komme ich auch so weit genug.

    • Klaus sagt:

      Zäumen wir das Pferd doch mal etwas von einer anderen Seite her auf.
      Wie viele berufsmäßige Lkw-Fahrer in den Weiten Rußlands, Asiens, Afrikas, Australiens oder Südamerikas sind mit Allrad unterwegs? Eine verschwindend kleine Minderheit.
      Nachdem Audi im Ralley-Sport mit dem Allrad Furore gemacht hat, haben sie den auch auf der Rundstrecke mit Erfolg eingeführt. M. W. geht der Trend auf der Rundstrecke auch bei Audi wieder in Richtung RWD.

      Was mich zur Frage führt, ob Du, Tom, als Du Dir den 1124A mit den Monsterreifen aufgebaut hattest, einen Fahrerkurs fürs Fahren in schwerem Gelände mitgemacht hast? Oder ob Dir das ‚in die Wiege gelegt‘ wurde?

      Denn um 100 % Steigung/Gefälle zu fahren, also 45°, oder 40° diagonale Verschränkung oder Seitenneigung, braucht es nicht nur die Fähigkeit des Fzg. dazu, sondern auch die des Fahrers. Das muß man sich auch trauen. Mancher hatte als Junge vielleicht auch keinen attraktiven Sandkasten bei sich zu Hause.

      Was will ich mit einer Armbanduhr, die auf 100 m wasserdicht ist, wenn ich nicht einmal 3 m tief tauche?

      Ein weiterer Punkt ist, Allrad-Fzg., also nur das Basisfzg,, das danach zum Reisemobil ausgebaut werden soll, bis etwa Jg. 2000 schlagen heute fertig aufbereitet mit um die 80.000 EUR und mehr zu Buche. Ein Steyr 12M18 einer darauf spezialisierten Firme sogar um die 165.000 EUR. Dafür bekommt man auch einen funkelnigelnagelneuen Scania mit Allrad und voller Hütte.

      Ich denke, das Tom das Für und Wider in Sachen Allrad nachvollziebar gegenübergestellt hat, und jeder Interessierte das für ihn Wichtige daraus entnehmen kann.

    • Christian sagt:

      Natürlich sind Ansprüche und Vorlieben sehr individuell. Wäre ja auch schrecklich, wenn plötzlich jeder Mensch nur noch mit einem Vario-Derivat losfahren würde.
      Jeder muss für sich selbst entscheiden und jedes Fahrzeug ist auch immer ein Kompromiss.
      Auch die filigrane Dangel-Technik ist nicht unumstritten, da bekommt man auch nicht an jeder Straßenecke Ersatzteile für. Ich oute mich jetzt mal als „Eisenschwein“-Fan. So ein 711 ist ein einfach gestrickter LKW und tatsächlich sehr robust. Der OM364 kommt ohne jegliche Elektronik aus, dicker Rahmen und ordentliche Achsen. Natürlich kann man damit nicht mit 160 über die Autobahn braten.
      Mit ordentlichen Dämpfern fährt sich ein 711 prima, natürlich ist das kein T5, es ist ein kleiner LKW. Klar, hin und wieder würde ich mich mit Allrad und Sperren auch besser fühlen. An der Tankstelle sieht das aber anders aus. Und so eine Allrad-Vorderachse zu überholen macht auch nicht wirklich Spaß. Mir reicht der Hecktriebler und solange es trocken ist, kommt man erstaunlich weit damit. Klause sieht das anders und das ist auch völlig ok. Wir brauchen halt Platz für Kinder und Fellnasen. Uns reichen die unzähligen Steuergeräte, Sensoren, Injektoren etc. in unseren Alltagsautos, da verzichten wir im Urlaub gerne drauf.
      Für und passt das „Eisenschwein“ mit den großen Fenstern jedenfalls perfekt.

      • Klaus sagt:

        Ähm, wenn ich die letzten Monate mit dem Lkw auf den Autobahnen in der BRD unterwegs bin, dann muß ich regelmäßig wegen Pkws auf die Bremse bzw. Überholspir. Auch selbst fahre ich mit dem Pkw auf der BAB selten über 100 km/h, meist darunter. Anders als im Lkw kostet das mein Geld bei den exorbitanten Spritpreisen. Das entschleunigt.
        Bezüglich Dangel, das habe ich ebenso gehört ….
        So tiefe Eingriffe in ein Fzg., die dann ggf. auch nicht über die werksseitige Garantie abgedeckt sind, würde ich mir generell überlegen …
        Egal ob TN2 als 711, oder 814 oder Vario 818 mit 4×2 oder 4×4, als Kastenwagen gibt es am Markt kein vergleichbares Fzg. mehr mit senkrechten Seitenwänden und einer lichten Grundrißfläche von 1,85 x 4,00/4,90 m in Stehhöhe. Zudem ist das noch ein Fzg. mit Charakter. Nachdenklich hat mich der Riß in der Scheibe von Toms 711er werden lassen bezüglich der Hochdachvariante. Traurig das MB den gegen die Reisschüssel von Fussel beerdigt hat.

      • klause sagt:

        Möglicherweise LIEST hier keiner was ich geschrieben habe? :-
        1. Es ging mir darum diesen Unsinn von wegen „Allrad ist immer überflüssig“ (so kam das nämlich rüber) zu widerlegen.
        2. ich habe klar gesagt jeder muss für sich entscheiden ob er mit dem Zelt oder mit dem 500.000€-Luxusliner durch die Gegend zieht. Ich persönliche empfehle WoMo nicht unter 6,5m, denn die kommen niemals an die schönsten Plätze, da wo ich bin 🙂
        3. Ich habe keineswegs den Dangelallrad empfohlen, ganz im Gegenteil: Der ist zwar auf schlechtesten Strecken verdammt gut, aber was die Firma Dangel da veranstaltet ist schlimm. Waren die Ersatzteile früher teuer gibtes sie einfach nicht mehr. NICHTS! Herzlichen Glückwunsch an alle Dangler…
        4. Ich persönlich finde solche LKWs gruselig – aber das ist nur MEINE Meinung am Rande.
        5. Habe ich irgendwo behauptet das ein 711 nicht irgendwie zuverlässig sein kann? Wo nichts ist, kann auch nichts kaputtgehen. War für mich ein Grund einen poppeligen Duster und kein schweres 4wd-HighTech-Gefährt in meinen Fuhrpark aufzunehmen.

    • klause sagt:

      Tom, DAS hätte ich auch unkommentiert verstanden. Aber die Argumente die Du genannt hattest waren einfach, hmmm, extrem schräg (?)… Passte halt garnicht zu Deinen sonst ausgewogenen Sichtweisen und war insofern enttäuschend.

  59. Uwe sagt:

    Hallo Tom, erstmal herzlichen Dank für die großartige Website. Fahre seit 14 Jahren einen langen 711 mit Differentialsperre und bin sehr zufrieden…. ausser tiefer Sand und kurze steile Böschungen geht alles bestens. Bereife gerade auf 235/85 16 um…nach Studium Deines Reifenkapitels….
    Habe zum Thema Allrad noch einen anderen Ansatz, der ggf. zukünftig an Relevanz gewinnen könnte (zum Hintergrund: ich betreibe seit 25 Jahren eine Firma für elektrische Fahrzeugantriebe/Prototypenbau classic-eCars.de). Wie wäre es mit einer zuschaltbaren elektrisch angetriebenen VA (ca. 200 kW peak) … und einer entsprechenden Batterie, die in den Standzeiten (zuhause) als bidirektionaler Pufferspeicher arbeiten kann? Bin auf Deine/Eure Meinungen gespannt.
    Beste Grüße
    Uwe

    • Tom sagt:

      Klar, mit Allrad ist ein Vario im Gelände und auf Schnee besser als ohne Allrad. Die Frage ist, ob man die damit verbundenen Nachteile in Kauf nehmen will. Die Batterie müsste so groß gar nicht sein, denn die muss ja nur puffern. Schließlich braucht man Allrad meist nur auf kurzen Strecken. Da ist es dann eben die steile Böschung, das tiefe Sandfeld oder mal ein vereister Anstieg, den man überwinden muss. Ich hab ja jetzt schon 200 Amperestunden x 24V für Starterbatterie und Versorgerbatterien an Bord.

      Die Frage ist natürlich Anbindung der Elektromotoren, ABS und Zulassung. Das einfachste wäre eine Allrad-Vorderachse. Aber ganz ehrlich, wenn ich soweit bin, kann ich auch noch ein Verteilergetriebe einbauen. Dennoch hätte ein rein elektrischer Frontantrieb natürlich auch seinen Reiz. Da könnte man sich auf den Stellplatz oder wieder runter schleichen. Und wie wäre das dann mit Umweltzonen?

      Zudem darf man nie vergessen, dass die Limits eines mittellangen Varios im Gelände sowieso eher durch Bodenfreiheit, Verwindung und Übersetzung bestimmt werden. Eine langsamlaufende E-Maschine an der Hinterachse würde da mehr bringen. Zumal die Zuladung für große Batterien kein Problem wäre und bei bidirektionalem Laden ein echter Mehrwert vorhanden ist.

      Kurz und gut: Wenn du einen Testbus für den Umbau auf eine elektrische Vorderachse suchst, bin ich dabei. Aber nur für die Befriedigung des Spielbetriebs sehe ich da zu viele Probleme, die allerdings weniger technischer, als vielmehr finanzieller Art sein dürften.

  60. Peter und Brigitte sagt:

    Das sehe ich genauso Tom. Ich finde, es gibt sehr interessante Lösungsansätze z.B. auch von https://www.paul-passau.de/elektromobilitaet/uebersicht-elektrofahrzeuge/evario-retrofit/
    wo Vario’s T2W 816D wie ich einen habe, umgerüstet werden. Die Kernfrage ist, wie finanziert man das und kann sich das im privaten Bereich überhaupt lohnen?
    Ich bezweifle das.

  61. Andre + Doreen sagt:

    Hallo Tom,

    wir (Doreen + Andre + Lia) sind gegeisterte Namibia /südliches Afrika Fahrer und werden jetzt den nächsten Schritt gehen. Nach jährlich routinierten Hilux-Dachzelt Reisen soll nun was eigenes her um perspektivisch im eigenen Van die Welt unsicher zu machen. Wir haben zunächst noch die Grundsatzdebatte Allrad ja oder nein. Bisher sind wir auf den Schotterpisten im südlichen Afrika mit dem H4 Antrieb gefahren (zugeschaltete Vorderachse, also Allrad) den L4 haben wir nur 1 bis 2 mal im Tiefsand genutzt.

    Aus meiner Sicht soll es ein Vario werden (robust, breiter, leichtere Ersatzteilverfügbarkeit International), hier einen erschwinglichen Allrad zu bekommen ist fast unmöglich, Allrad Sprinter geht eher ist aber für mich nur die 2.Wahl (kleiner, zu viel Schnickschnack) Was sind deine Erfahrungen/Überlegungen jetzt mit dem 711, würde der (vielleicht mit einer Höherlegung und anderer Bereifung den normalen Schotterpisten Gegebenheiten im südlichen Afrika standhalten oder doch die Entscheidung zu Allrad)

    Vorab schon mal Danke für deine/eure Rückmeldungen.
    Andre

    • Tom sagt:

      Tja, Vario mit oder Vario ohne Allrad, dass ist die Frage. Ich habe den Fensterbus ja nur wegen der Fenster, die es nicht zusammen mit Allrad gibt. Zu zweit würde ich mit dieser Zielstellung einen kurzen 814er T2N mit Allrad nehmen.

      Aber Schotterpisten bin ich auch ohne Allrad schon zur Genüge gefahren. Eisstraßen auch. Geländestrecken. Alles dabei. Wenn es danach geht, braucht man keinen Allrad. Aber im Sand ist Allrad haben besser als brauchen.

      Allerdings solltet ihr euch nicht einbilden, dass ihr weltweit jedes Ersatzteil von Mercedes bekommt. Kriegt man ja hier schon nicht mehr alles.

  62. Andre sagt:

    Hallo Tom, Danke für die Rückmeldung. In die Richtung hatte ich auch überlegt, zumal wir vor haben dann mal ein halbes Jahr Afrika und halbes Jahr wieder hier zu machen. Da macht es sicher Sinn von Anfang an in Richtung Allrad das Projekt aufzuziehen. Nachträgliche Umrüstung ist wenn überhaupt möglich sicher sehr teuer, daher die Überlegung einen Vario Pritsche mit 4×4 zu kaufen (ist wenn verfügbar noch vergleichsweise günstig) und diesen dann (gleicher Radstand vorausgesetzt) mit einem Kastenaufbau oder Fensterbusaufbau zu kombinieren. Sollte doch möglich sein oder? 814er T2N momentan als Kastenwagen rund 40T€ angeboten, ist mir ehrlich gesagt viel zu teuer.

    Kann ich beim Kastenwagen problemlos die Trennwand rausnehmen oder ist das immer TÜV Abnahme pflichtig? Beim Fensterbus hab ich ja eh keine Trennwand.

    • Tom sagt:

      Umbau auf Allrad und Rausnehmen der Trennwand sollten weder technisch noch zulassungsmäßig ein Problem sein. Aber bei solchen Projekten sollte man seinen Prüfer immer rechtzeitig mit einweihen. Als Denkanstoß würde ich noch mit einwerfen, dass eine Trennwand mit Tür ganz praktisch sein kann, z.B beim Verschiffen oder Wintercamping.

    • ingo sagt:

      Ich glaub das mit der Trennwand hat mit der Einstufung als Lkw zu tun, hab ich so in Erinnerung.

  63. ingo sagt:

    Für den Hecktriebler braucht es eigentlich nur noch eine Differentialsperre und eine Seilwinde zum selber rausziehen, das sollte dann reichen um gut vorwärts zu kommen. Und latürnich Fahrkönnen.

  64. Tom sagt:

    Beitrag um neue Erfahrungen und Fotos ergänzt. Hab den Mercedes 711 ohne Allrad jetzt wirklich schon 8 Jahre.

  65. Christian sagt:

    Tja, die lange Übersetzung ist auf der Autobahn ja wirklich prima. Ein 711 kann ganz schön schnell werden oder, sinnig (und legal…) gefahren, recht sparsam sein. Es fehlt halt der klassische Anrollgang, schade aber auch.
    Aber an solchen Gimmicks hat Mercedes früher gerne gespart, bei einem W115 oder 123 war man noch froh, für das Lenkrad keinen Aufpreis bezahlen zu müssen…
    Wundere mich immer wieder, was Tom mit den durch die großen Rädern noch längeren Übersetzung im Gelände so alles meistert – Toms Motor hat vermutlich 100 Newtonmeter mehr als unser OM364.
    Egal, ich liebe den 711 auch mit diesem blöden Klein-Getriebe.

  66. Peter sagt:

    Hallo Christian,
    welcher Motor ist denn in eurem Benzchen verbaut?

    Gruß Peter

  67. Christian sagt:

    Hallo Peter,
    das ist auch ein OM364A.

    Gruß Christian

  68. Christian sagt:

    Hallo Peter,
    das ist der alte Motor ohne Ladeluftkühler. Klar, Tom hat sicherlich nicht mehr Drehmoment. Deshalb wundere ich mich ja auch, warum das auch mit der noch längeren Übersetzung im Gelände klappt. Ohne die Kupplung zu braten…
    Der erste Gang ist einfach zu lang.

    Gruß Christian

  69. DieselMB sagt:

    Die Motorleistung ist für eine gute Leistung im Gelände nicht wirklich wichtig, im Gegenteil, oft sind Motoren mit weniger Leistung besser. Kraft wird nur benötigt, um vor einem Hindernis zu beschleunigen, um es aufgrund der Trägheit zu überfliegen. Dies ist jedoch nicht im Gelände als solchem ​​der Fall, und wenn die Trägheit nicht ausreicht, bleibt das Auto stecken. Übrigens fährt sich der 609D, insbesondere Euro0, besser im Gelände als der 711D.

  70. DieselMB sagt:

    Ich bin den 609 (E0 und E1) und den 711 (E2) gefahren. Der 609d Euro0 fährt sich besser als alle anderen und rast im Gelände wie ein Panzer. Ich bin wirklich noch nicht auf Sand gefahren, aber an Land, im Gelände und im Schlamm fährt es sich besser als andere Optionen und auch besser als Vario mit OM904. Obwohl seine Leistungs- und Drehmomentwerte niedrig sind. (OM904 gefiel mir übrigens überhaupt nicht, daher sind die Drehmomentparameter nicht entscheidend)
    Ihrem 711 fehlen gute niedrige Übersetzungsverhältnisse für den Offroad-Einsatz. Um das Problem zu lösen, würde ich ein 6-Gang-Getriebe G3/55-6/85 verwenden. Es wird auch bei einigen T2 verwendet. Dort gibt es im ersten Gang sogar 38 % mehr Traktion. Der zweite Gang hat 40 % mehr Traktion. Der dritte liegt bei fast 47 %. Wenn Sie ein solches Getriebe einbauen, erhöht sich der Bedienkomfort im Gelände enorm.
    Aber um das G3/55-6-Getriebe einzubauen, muss höchstwahrscheinlich auch der Kardan ausgetauscht oder der Original gekürzt werden. Um nichts zu ändern, können Sie versuchen, ein Getriebe mit 609, G2/27, einzubauen. Es ist das gleiche wie G2/27 bei Ihrem 711 (zumindest optisch ähnlich), nur die Übersetzungsverhältnisse der ersten drei Gänge betragen 19,3 % drehmomentstärker und der vierte Gang ist 5 % leistungsstärker. Auch im Gelände wird ein solches Getriebe zu einer deutlichen Leistungssteigerung führen, sonst muss aber (vermutlich) nichts geändert werden. Obwohl es mit dem G3/55-6/8,5-Getriebe natürlich ein echter Panzer wäre, sogar noch besser als mit dem 609-Getriebe.

  71. Marco sagt:

    Hallo und herzlichen Dank für deine sehr schöne und sehr informative Seite.
    Der Kollege mit dem getriebeempfehlungen hat recht im sinne der einfachen Lösung: statt des untersetzten Verteilergetriebes ist das sechsgang Mittel der Wahl. Abgesehen davon wird dir der Getriebebauer deiner Wahl das auch nach deinen Wünschen konfigurieren, und es kostet nicht die Welt. Die Kardanwelle kürzt die jeder kardanwellendienst. Und auch das kostet nicht Unsummen, außerdem neue lagern und wuchten ist auch mal nicht verkehrt.
    So eein Getriebe gibt’s für 800 €,

    Ich habe viele Jahre lang 6 16,816 gewerblich betrieben mit Laufleistungen bis in die Millionen. Da geht auch schon mal sehr viel kaputt, ein Getriebe war nie dabei.

    Meinen diskussionswütigen Vorrednern möchte ich noch sagen: Meinungen sind Meinungen, Fakten sind Fakten. Meinungen und Ansichten sind nicht diskussionswürdig.. Lasst die Menschen doch einfach mit sich selber glücklich sein.

    Ich wünsche allen Vario-Fahrern alles Gute und jederzeit und überall Vortrieb.

    Marco
    816 D Kasten. Eine großartige Wohnmobil Basis

  72. DieselMB sagt:

    Sie benötigen nicht nur das G3-Getriebe, sondern das G3-6-Gang-Getriebe, da es im T2 etliche G3-5-Gang-Getriebe gibt. Das G3 5-Gang-Getriebe sorgt ebenfalls für eine Drehmomentsteigerung von fast 20 %, allerdings haben diese Getriebe die gleichen Übersetzungsverhältnisse wie das Mercedes G2 609-709-809, die ohne Modifikationen eingebaut werden können, daher macht es keinen Sinn, das G3- 5, Es ist besser, G2 mit 609 zu installieren, was so einfach wie möglich ist und die gleiche Drehmomentsteigerung von 20 % bietet

    • Tom sagt:

      Der Umbauaufwand für das G2 ist natürlich wesentlich geringer. Dafür ist das G3 stärker. Tja, am besten wäre, wenn das originale Getriebe G2-27 lange hält.

      • DieselMB sagt:

        Die Zuverlässigkeit des G2/27-Getriebes mit 609 ist die gleiche wie beim G2 mit 711, wenn man von Zuverlässigkeit spricht, sind die Übersetzungsverhältnisse einfach an einen Motor ohne Turbine angepasst, also deutlich mehr Traktion, was sehr gut ist für Offroad und größere Radgrößen

  73. DieselMB sagt:

    Haben Sie angesichts der großen Reifen jetzt im 5. Gang genügend Traktion? Wie hoch sind diese Reifen jetzt?

    • Tom sagt:

      Die großen Reifen 235/85R16 fahre ich jetzt fast 100.000 km. Klar wird der erste Gang dadurch nicht kürzer. Ebensowenig das Loch zwischen dem zweiten und dem dritten Gang kleiner. Aber bei 80 kmh in den fünften Gang zu schalten, wiegt das alles auf. Reisegeschwindigkeit 110 km/h bei 2250 Umdrehungen ist auch von der Motorleistung ideal.

      Wobei das natürlich alles von der Übersetzung der Hinterachse abhängt. Mein Bus hat 116 km/h eingetragen als Spitze. Jetzt sind das theoretisch 125.

      • DieselMB sagt:

        Verstanden. Wie hoch ist Ihr Kraftstoffverbrauch bei verschiedenen Geschwindigkeiten auf der Autobahn? 90 km 100 km 110 km? Apropos Geschwindigkeit: Wenn Sie sich die Geschwindigkeit auf dem Tacho ansehen und die Reifen deutlich über der Norm montiert sind, dann wird in diesem Fall der Tacho unterschätzt und es kann durchaus sein, dass Ihr Tacho 116 km anzeigt, die tatsächliche Geschwindigkeit aber z , 125 km

        • Tom sagt:

          Klar, ohne Tachoangleichung gibt es keine Eintragung. Mit den Falken Wildpeak AT3WA Reifen hat sich mein Verbrauch ein bisschen erhöht. Liege jetzt bei 110 so um die 14 Liter, 100 km/h bei 13 l. Durchschnitt über 100.000 km 13,8 Liter. Alles inklusive Standheizung, wobei ich die nur vor jedem Start zur Vorwärmung laufen lasse.

          • DieselMB sagt:

            Guter Verbrauch. Das ist bei einem Leergewicht des Wagens von 5,5 Tonnen? Ich frage mich, wie hoch der Verbrauch damals bei Standardreifen war?

            • Tom sagt:

              Das ist nicht ganz vergleichbar, da der Bus mittlerweile 1,5 t schwerer und 20 cm höher ist. Aber je schneller, desto höher ist die Einsparung. Bei 90 km/h nimmt sich das nichts. Bei 110 km/h etwa 1-2 Liter.

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