Mercedes 1124 AF mit kurzer Doka: Familien-Expeditionsmobil

Ein Familien-Allrad-Expeditionsmobil für 7 Personen gibt es nicht zu kaufen. Musste also unser Expeditionsmobil selbst bauen lassen.

Allrad - Expeditionsmobil MB 1124 AF mit kurzer Doka für die ganze Familie

Allrad – Expeditionsmobil MB 1124 AF mit kurzer Doka für die ganze Familie

Allrad – Familien – Expeditionsmobil Mercedes MB 1124 AF

Warum ein Mercedes-Benz als Fahrgestell?

Vorab: Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Und natürlich sind auch die LKWs von Magirus-Deutz, MAN, Iveco oder Renault zuverlässig und gut als Fahrgestell für ein Expeditionsmobil verwendbar. Wenn man aber einmal bei Mercedes für ein 40 Jahre altes Auto an der Ersatzteiltheke gestanden hat, liebt man diese Marke.

Einmal brauchte ich einen neuen Kühlerdeckel für meine alte Heckflosse. Also zu Mercedes. Der Verkäufer hat nur die Fahrgestellnummer verlangt und nicht einmal aufgesehen, als er das Baujahr 1967 gesehen hat. Er hat sich nur entschuldigt: Die Lieferung würde leider 2 Tage dauern. Natürlich gibt es auch bei Mercedes nicht mehr alles. Aber das meiste schon noch. Selbst Kleinteile. Und das nicht mal teuer.

[Aber diese Zeiten sind mittlerweile auch vorbei. Mercedes hat viele Lagerbestände verkauft und Ersatzteile kosten mittlerweile meist doppelt so viel wie im freien Handel. Vieles gibt es auch nicht gar mehr.]

Expeditionsmobil Mercedes-Benz MB 1124 AF

Expeditionsmobil Mercedes-Benz MB 1124 AF

Vor allem aber begeistert mich die Systematik von Mercedes-Benz. So wird zum Beispiel unser MB 1124 AF schon 20 Jahre nicht mehr gebaut. Dennoch enthält das EPC/WIS/Xentry für jedes Bauteil Explosionszeichnungen, Teilenummern und das vollständige Werkstatthandbuch. Auf diese elektronischen Unterlagen kann weltweit jede Mercedes Werkstatt zugreifen. Das EPC ist online abrufbar. Dadurch ist weltweit jede Werkstatt in der Lage, die ganz überwiegend noch verfügbaren Ersatzteile zu bestellen. Und Anleitungen anzusehen. Werkzeug bereitzustellen.

Aufgrund dieses Erfahrungshorizonts wurde die Basis unseres Overland-Campers ein gebrauchter Mercedes-Benz MB 1124 AF. Der LKW wurde im August 1996 das erste Mal zugelassen und seitdem nur 92.000 km gefahren. Das LKW-Fahrgestell ist robust und langlebig und aus meiner Sicht einer der Höhepunkte ungebremster deutscher Ingenieurskunst.

Braucht man Allrad für ein Wohnmobil?

Die Antwort ist ein ganz klares Jein. Aber wenn man schon einen richtigen LKW als Basis kaufen will, ist der Schritt zu Allrad dann auch nicht mehr so groß. Zudem kommen die besten gebrauchten Fahrgestelle von Feuerwehren. Und Feuerwehren kaufen sowieso meist Allrad-Fahrgestelle. Auch unser MB 1124 AF verfügte über permanenten Allrad, eine Untersetzung und vor allem 3 Differentialsperren. Aus meiner Sicht sind die Differentialsperren auch viel wichtiger als Allrad und nur schwer nachzurüsten.

3 Differentialsperren machen aus einem Allrad - LKW ein Expeditionsfahrzeug

3 Differentialsperren machen aus einem Allrad – LKW ein Expeditionsfahrzeug

Welches Baujahr und welches LKW Modell kaufen?

Für die Wahl des LKW-Fahrgestells kam eigentlich nur die Leichte Klasse von Mercedes (LN2/LK) mit den Typbezeichnungen MB 814, MB 917, MB 1120 oder MB 1124 infrage. Die  ebenfalls beliebten MB 1017 stammen hingegen aus der vorhergehenden, „Neuen Generation“ (NG) von Mercedes LKWs.

Und wenn man schon etwas macht, kann man es auch richtig machen. Also das Topmodell der letzten Ausbaustufe des legendären 6-Zylinder-Motors OM 366 LA nehmen. Das ist dann ein MB 1124 AF. Damit hat man schon einmal 240 PS und Leistung satt. Vor allem aber handelt es sich bei diesem Allrad-LKW-Fahrgestell um ein echtes Expeditionsfahrzeug ohne elektronische Motor- und Getriebesteuerung.

Dadurch kann das Fahrzeug in jeder beliebigen LKW-Werkstatt weltweit gewartet oder instandgesetzt werden. Und man muss keine teuren Diagnosegeräte und proprietäre Software zur Fehlersuche kaufen. Schließlich ist das komplizierteste Bauteil das Gelände-ABS. Das ABS ist in diesem Baujahr bereits serienmäßig verbaut. ABS ist aber die einzige Elektronik, die wirklich sinnvoll ist. Zwar nicht in den Wüsten der Welt. Aber im heimischen Winter.

Weiterhin ist das Fahrzeug schon so modern, dass eine Aufrüstung auf Euro 4 durch Nachrüstung eines Dieselpartikelfilters DPF möglich ist. Bei den Mercedes LK (MB 814, MB 917, MB 1120 oder MB 1124) konnten viele Extras bereits ab Werk gekauft werden. So hatte unser gebrauchter Mercedes LK 1124 bereits originale Einzelbereifung 14.5 R 20, breite Achsen und Gelände-ABS verbaut. Weiterhin sinnvoll im Expeditionsmobil ist die zusätzliche Geräuschdämmung und die Spiegelheizung. Sonstiges Zubehör waren Lufttrockner, Flammstartanlage und eine automatische Zentralschmierung. Von uns nicht benötigt, aber verbaut war zudem eine große Anhängerkupplung mit 2-Kreis-Anschluss.

Expeditionsmobil für eine Familie bauen: Doppelkabine oder Sitzplätze im Koffer?

7 Sitzplätze sind auch in einem LKW nicht leicht zu realisieren. Für mich war jedoch von Anfang an klar, dass ich keine Sitzplätze im Koffer haben möchte. Vielmehr wollten wir als Familie selbstverständlich gemeinsam in der Kabine reisen. Also eine Doppelkabine (Doka). Doch davon gibt es viele verschiedene Sorten.

Schließlich habe ich nach langer Suche einen Mercedes LK mit kurzer Doppelkabine gefunden. Diese sehr seltene, kurze Doppelkabine ist ab Werk zusätzlich lärmgeschützt. Dadurch fährt es sich auch auf langen Strecken recht komfortabel. Mittlerweile habe ich gemerkt, dass vor allem die Schweizer Feuerwehren die kurzen Doppelkabinen gekauft haben. Deutsche Feuerwehren hingegen kaufen offenbar lieber lange Doppelkabinen (Dokas).

[Im Nachhinein hat sich aber herausgestellt, dass so eine Doka wegen der kleinen, viel zu niedrigen Fenster gerade auf der Rückbank nur eingeschränkte Rundumsicht bietet. Das ganze LKW-Konzept mit Doka und Koffer ist letztlich viel zu unflexibel und zu eingeengt. Der danach gekaufte Mercedes 711 Fensterbus ist da viel großzügiger und familienfreundlicher.]

Ausbau der Doppelkabine des Expeditionsfahrzeugs zum Kinderzimmer

Ausbau der Doppelkabine des Expeditionsfahrzeugs zum Kinderzimmer

Welche Umbauten des Fahrgestells sind für ein gebrauchtes Expeditionsfahrzeug sinnvoll?

Die meisten alten Allrad-LKWs sind recht langsam übersetzt. Dadurch sind Drehzahl und Verbrauch hoch. Daher ist ein Umbau der Übersetzung auf schnelle Achsen zwar aufwändig, aber außerordentlich sinnvoll. Während unser LKW anfangs bei 80 km/h etwa 27 l Diesel verbraucht hat, sind es nach dem Umbau der Übersetzung nun eine (theoretische) Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h und ein Verbrauch von 20 l (bei erlaubten 80 km/h).

Darüber hinaus ist meist eine Ablastung des 12-Tonners sinnvoll. Zwar wird auch die Kfz-Steuer für LKW’s nach Gewicht bestimmt. Aber es sprechen nicht nur steuerliche Gründe für eine Ablastung auf 9.999 kg. Wichtig sind vor allem Durchfahrtsbeschränkungen, die mit einem möglichst realistischen Gesamtgewicht umgangen werden können. Allerdings sollte man auf alle Fälle vermeiden, mit einem gegenüber dem eingetragenen Gesamtgewicht überladenen LKW in Europa herumzufahren.

Das Reisegewicht unseres Mercedes 1124 AF beträgt mit 500 l Diesel, 500 l Wasser und dem ganzen Sack und Pack der Familie ca. 9.500 kg. Die beliebten 7,5 Tonnen können wir damit beim besten Willen nicht einhalten.

Weitere sinnvolle Umbauten am Mercedes 1124 AF sind ein Unterfahrschutz sowie der Einbau eines Hilfsrahmens für Geländebetrieb. Dazu noch ein Dachgepäckträger auf der Doppelkabine des Expeditionsmobils.

Test für ein Expeditionsfahrzeug: MB 1124 AF im Gelände

Test für ein Expeditionsfahrzeug: MB 1124 AF beim „Kiesgrubengekasper“

Expeditionsmobil bauen für eine siebenköpfige Familie

Ausbau des Alu-Holz-Sandwichkoffers

Ein Expeditionsmobil selbst bauen habe ich mir beim ersten großen LKW noch nicht zugetraut. Keine Zeit. Familie ist wichtiger. Auswahl und Kauf des Fahrgestells für unser Expeditionsfahrzeug sowie die Aus- und Umbauplanung gingen gerade noch.

Die ganzen Ausbauarbeiten habe ich aber dann in einer auf individuelle Reisemobile spezialisierten Fachwerkstatt erledigen lassen. Die kurze Doppelkabine wurde zusätzlich gedämmt, hochwertig neu verkleidet und ausgebaut. Dazu wurde zuerst der original auf dem gebrauchten LKW vorhandene Alu-Holz-Sandwichkoffer gedämmt und verkleidet.

Dann erfolgte der Einbau eines elektrischen Hubbetts. Zusammen mit den 2 Liegen in der Doppelkabine (Doka) sind so auf 7 m Gesamtlänge insgesamt 7 vollwertige Schlafplätze entstanden. Für ein Expeditionsmobil dieser Außenmaße und Standardbelegung gibt es innen jedenfalls ziemlich viel Bewegungsfreiheit.

Doppelte Schlafebene mit elektrischem Hubbett

Doppelte Schlafebene mit elektrischem Hubbett

Unter dem Hubbett entsteht eine flexible Rundsitzgruppe mit einem großem Klapptisch für die ganze Familie. Die Sitzgruppe ist auf Airlineschienen ganz oder in Teilen entnehmbar. Damit können unter dem Hubbett auch bis zu 3 Motorräder transportiert werden. Da hatte ich mir doch einen perfekten Renntransporter gebaut. Auch wenn ich das Expeditionsmobil nie dafür gebraucht habe.

Am Tag ist das Hubbett mit dem Bettzeug unter der Decke, es bleibt eine große Hecksitzgruppe

Am Tag ist das Hubbett mit dem Bettzeug unter der Decke, es bleibt eine große Hecksitzgruppe

Und trotzdem bleibt die mit Spüle, Herd und Backofen voll ausgestattete Küche immer einsatzbereit.

Auch ein Expeditionsfahrzeug kann ein bisschen schick sein

Auch ein Expeditionsfahrzeug kann ein bisschen schick sein: Die Küche

Einbau der Küche und der sonstigen Wohnmobiltechnik

Eine große Küche im Wohnmobil ist sowieso wichtig. Die Küche verfügt über 1,40 m Arbeitsfläche, Backofen, Kühlschrank, 3flammigen Gasherd und alle sonstigen Annehmlichkeiten. Natürlich gibt es eine leistungsstarke Gasheizung mit Konvektionsheizkörpern und Gebläse. Weitere Extras im Expeditionsmobil sind ein Keramik-WC und eine separate Dusche. Die elektrische Anlage verfügt über eine moderne LED-Beleuchtung, 230-V-Steckdosen und eingebaute Handy-Ladeanschlüsse.

[Das teure Keramik-WC allerdings war eine meiner größten Fehlentscheidungen. Das Ding stinkt und hat einfach nicht genug Kapazität für eine große Familie. Eine Trockentrenntoilette ist da wesentlich besser.]

Große Vorräte für autarkes Reisen

Unser Ziel war, dass wir mit dem Expeditionsfahrzeug lange autark und selbst versorgt reisen können. Dazu verfügt das Expeditionsmobil über Vorräte an 500 l Diesel, 500 l Wasser und 200 l Abwasser. Hinzu kommen Batterien mit einer Leistung von 420 Ah für den Strombedarf. Eine Solaranlage ist vorgerüstet, bei unserem Nutzungsprofil aber nicht notwendig. Schließlich haben wir im Urlaub weder Laptops noch Fernseher dabei. Und für das bisschen LED-Licht und die paar Handys reicht der Strom allemal.

Die große Küche ermöglicht autarkes Reisen mit dem Wohnmobil auch in unwirtlichen Gegenden

Die große Küche ermöglicht autarkes Reisen mit dem Wohnmobil auch in unwirtlichen Gegenden

Erfahrungen mit dem Expeditionsmobil

Das Expeditionsmobil auf Mercedes 1124 an sich war für uns 7 perfekt, wie sich in 6 Wochen Urlaub gezeigt hat. Allerdings stellte sich heraus, dass mir so ein Allrad-Expeditionsmobil „nur“ für Europa etwas zu „oversized“ ist – noch dazu in der Edel-Ausführung. Mit 5 Kindern fallen wir so schon überall auf, da brauche ich das nicht auch noch.

Aber ich musste erst einmal ein Expeditionsmobil selbst bauen, um das zu erfahren. Nun bin ich schlauer. Unser danach vom Innenministerium NRW gekaufter MB 711 D Fensterbus ist wesentlich dezenter. Und bietet dennoch bessere Rundumsicht. Endlich richtig Platz für alle Mitfahrer. Noch flexibler. Allrad lässt sich bei Bedarf nachrüsten. Und ich kann das Wohnmobil jetzt endlich einmal selber ausbauen. Die KTM sowie 2 Schwalben passen auch noch rein. Ganz ohne Hebebühnenzick. Was will ich mehr?

Trotzdem – für ein schnelles, praktisches Frontlenker-Allrad-Expeditionsmobil würde ich kaum etwas anders machen als beim MB 1124. Okay, ich würde mir einen TÜV-Prüfer suchen, der die Möglichkeiten von § 32 b Abs. 5 StVZO nutzt und den Unterfahrschutz austrägt. Aber sonst? Von meiner Familie jedenfalls gibt es (vor allem im Rückblick) 5 Sterne für den MB 1124.

Doch wenn die Kinder groß sind und ich nicht mehr weiß, was ich meiner Freizeit machen soll, kaufe ich vielleicht nochmal einen ganz kurz übersetzten Mercedes Kurzhauber. Baue ihn dann ganz gemütlich zum Expeditionsmobil um. Und tuckere mit 60 km/h durch die Gegend. Oder vielleicht baue ich einen noch kleineren Geländewagen um? Müsste eigentlich auch gehen. Na, mal sehen…

Weitere Informationen zum Expeditionsmobil selbst bauen (lassen)

Rund um das Thema Expeditionsmobil selbst bauen (lassen) gibt es in den folgenden Beiträgen weitere Erläuterungen mit zahlreichen Fotos:

Und noch einmal: Ich habe das Expeditionsmobil nicht selbst gebaut. Sondern nur die Pläne gezeichnet und dann bauen lassen. Aufgebaut wurde das Expeditionsmobil MB 1124 AF dann von einer professionellen Reisemobilmanufaktur. Die Sanierung und die Umbauten am LKW hat die benachbarte Landmaschinenwerkstatt erledigt, da sich Mercedes nicht an den Umbau der Achsen rangetraut hat.

Wer selbst überlegt, sich ein Expeditionsmobil aufzubauen, dem empfehle ich die folgende Literatur zu Basisfahrzeug und Aufbau:

  • Geschichten, Bilder, Zahlen und Fakten zu allen elektronikfreien LKWs von Mercedes-Benz (incl. Kurzhauber, NG, LK wie dem MB 1124 oder SK): Klick
  • Die Bibel für Selbstausbauer und Grundlage für Verhandlungen mit Ausbaufirmen auf Augenhöhe: Klick
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24 Antworten

  1. Johannes sagt:

    Das wäre mein Traum-LKW!

  2. Nic sagt:

    Krasses Teil. Gefällt mir.

  3. John sagt:

    Ja, das Mobil ist wirklich toll geworden. Wir bauen derzeit auch ein LKW aus und haben uns schon viele Ideen abgeguckt. Vielen Dank. John

  4. Tom sagt:

    Danke für Euer Feedback. Sowas freut mich natürlich.

  5. Rainer sagt:

    Ein schönes Wohnmobil.

  6. Gerd sagt:

    Absolutes Traumfahrzeug!

  7. Thor sagt:

    Hallo,
    hatte ich das jetzt richtig verstanden und ist der 1124 zu verkaufen ?

  8. Lars sagt:

    Hallo Tom,

    wir stöbern schon länger immer mal wieder in Deiner tollen Homepage, da auch wir demnächst ein Familienreisemobil ausbauen wollen. Nach langem abwägen rückt der MB 1124 AF LK immer weiter ins Blickfeld. Aber jetzt…. Hast Du eine Ahnung wo die noch zu erwerben sind? Würden uns sehr über eine Antwort freuen.

    LG

    Lars

    • Tom sagt:

      Ja, ich habe leider auch keine geheime Quelle für einen schönen MB 1124. Leider. Auch damals stand der MB 1124 auf keiner Plattform, sondern beim Händler nur zufällig auf dem Hof, als ich mir eine MAN Doka anschauen wollte. Hatte mich sofort spontan verliebt. Ja, und dann muss man schnell sein. Sobald einer von den modernen LK mit stärkerer Motorisierung (MB 1120 oder MB 1124, in der Schweiz auch MB 1224) auf den Markt kommt, ist er schnell weg. Da darf man nicht lange nachdenken. Und man kann ja alles umbauen. Irgendwas ist sowieso immer.

  9. Niels sagt:

    Sach doch mal, gibts irgendwelche kleineren Reisebusse die 4×4 Antrieb haben?

    Ein Laster ist immer so schwer und die Wohnkabine ist getrennt…

    Es gibt ja diese kleineren Toyota Reisebusse mit 20-30 Sitzen oder so – Koreanische Busse auch, in verschiedenen Groessen.

    Sowas als 4×4 muesste doch wesentlich effizienter sein als ein ueberaus schwerer Laster, der urspruenglich fuer hohe Lasten konzipiert wurde?

    • Tom sagt:

      Klar, Bus ist cool. Wem sagst du das. Ein T2/Vario auf dem Fahrgestell des MB 1124 wäre was. Aber das gibt’s bis auf wenige Ausnahmen nicht fertig. Muss man selber bauen. Problem bei Kastenwagen ist halt immer die Verwindung. Bei Bussen kommt dann noch die mangelnde Stabilität aufgrund der großen Fensterflächen dazu. Deswegen ist meiner Meinung nach Allrad beim Vario Kastenwagen auch überbewertet.

      Bei den asiatischen Bussen kenne ich mich nicht aus. Aber sieh dir mal den Robur MZ Bus mit Allrad an. Das wäre vielleicht was. Doch auch hier zerreißt es das Fahrgestell wohl recht schnell.

  10. Heinz sagt:

    Hallo Tom, da hast du einen wirklich schönen Blog mit sehr, sehr vielen Informationen die Lust auf das eigene Expeditionsmobil und Reise machen. Weiter so. Du schreibst „Mittlerweile habe ich gemerkt, dass vor allem die Schweizer Feuerwehren die kurzen Doppelkabinen gekauft haben.“ Wo findet man denn eine solche? Das einschlägige Schweizer Portal autoscout24.ch führt kaum Lastwagen. Über einen Tipp würde ich mich freuen, denn ich bin schon seit längerem auf der Suche nach dem 1124 mit kurzer Doka. Beste Grüße, Heinz

    • Tom sagt:

      Nein, ich hab leider auch keine Quelle für kurze Dokas. Abgesehen von selbigem MB 1124 AF kenne ich halt nur einige aus der Schweiz. Aber da gab es doch noch so einen Feuerwehrautohandel. Ich komme nur gerade nicht drauf. Der hatte manchmal kurze und schmale Mercedes LK aus der Schweiz. Aber Achtung, die Schweizer Feuerwehren sind gern kurz übersetzt und mit Automatik. Auch wenn das Umbauen der Achsübersetzung am Mercedes LK prinzipiell kein Problem ist.

  11. Heinz sagt:

    Meinst du einen Feuerwehrautohandel in der Schweiz oder in Deutschland? Diesen hier? Zum Beispiel diesen? Ich bin nach wie vor nicht fündig geworden. Beste Grüße, Heinz

  12. MD sagt:

    Hi Tom, first of all – hoffe Du und Deine Familie kommen gut durch den Corona Wahnsinn! Bin mir schon im klaren das öffentliche Preisauskünfte schwierig sind, aber: Wie viel hat euch der Möbelausbau von der RM Manufaktur schlussendlich gekostet?! Unser Plan: 711d kaufen, selber isolieren und danach von einer Profi Firma komplett (Möbel,Wasser,Strom,Gas) ausbauen lassen – nicht das teuerste Zeug aber auch nicht das billigste – eben wie ein Standard Pössl nur eben mit eigenem Grundriss. Kommt man da mit 5 – 7k € durch oder sind 7k – 15k realistisch – oder doch 20k € ?! Vielleicht könnt Ihr uns das mal eure Kofferkosten nennen. Vielen Dank im voraus! Liebe Grüße

    • Tom sagt:

      Ja, uns geht es gut. Danke der Nachfrage. Homeschooling läuft gut. Aber tägliches Homecooking für sieben Personen ist natürlich eine Herausforderung. Und auch gewohnt bedarfsgerechtes Einkaufen, wenn man nur zwei Packungen Nudeln bekommt.

      Hmm. Nun zu deiner eigentlichen Frage. Schwierig. RM ist doch ziemlich transparent und hat (oder hatte mal) eine Preisliste auf der Webseite. Da kannst du dich doch orientieren. Aber unser LKW-Ausbau ist da nicht so richtig vergleichbar. Da waren viele teure Sachen dabei, die man bei einem Standardausbau gar nicht braucht. Nein, ich werde hier nicht irgendeine Zahl als vermeintlichen Maßstab für die Ausbaukosten eines Wohn- oder Expeditionsmobils veröffentlichen.

      Kalkuliere doch die Ausbaukosten selbst. Mache dir eine Liste mit den Bauteilen. Schreibe die Preise dahinter. Rechne 30% für Kleinteile dazu. Berechne 100 € pro Quadratmeter Möbelfläche. Und dann verdopple das Ergebnis um die Lohnkosten für den Einbau. Da hast du schon mal eine Hausnummer. Und wenn du unter 20.000 € landest, hast du was vergessen.

      Schicke deine Materialliste dann zu einer Reisemobil-Manufaktur und lass die ihre Preise sowie die Lohnkosten für den Einbau reinschreiben.

      Eine andere Kalkulation macht RM für einen individuellen Ausbau auch nicht.

  13. Jan sagt:

    Hallo,
    was ist denn ca. das tatsächliche Leergewicht eines 1124 mit dieser DoKa ? Ist ein 7,5t Konzept machbar ?

    • Tom sagt:

      Unser Mercedes 1124 AF hatte fertig ausgebaut und betankt ein Leergewicht von 9.100 kg. Dazu gehören:
      – Kurze Doka mit 7 Sitzplätzen
      – Radstand von 3,6 m
      – Kurzer Koffer von 4 m (Gesamtlänge 7 m)
      – Einzelbereifung 14,5 R 20
      – 500 l Diesel
      – 500 l Wasser

      In der Rechnung fehlen noch Mensch, Ersatzteile, Werkzeug und Gepäck. Reisegewicht knapp 10 t. Also nein, ein Expeditionsmobil unter 7,5 t macht überhaupt keinen Sinn. Nicht, wenn du nach einer kurzen Doka fragst und insofern Familie hast. Nein, ein Familien-Expeditionsmobil unter 7,5 t Reisegewicht kriegst du nur mit einem Vario hin.

  14. Tony sagt:

    Dein ehemaliges Fahrzeug steht aktuell scheinbar wieder zum Verkauf…

    [Edit 05.06.2021: Link gelöscht. MB 1124 verkauft.]

    • Tom sagt:

      Danke für den Link. Da ist „mein“ Mercedes 1124 in den letzten 5 Jahren ja nicht viel gelaufen. Schreibe es ja immer wieder: So toll, wie ein großer Allrad-Lkw aussieht, aber in der Praxis einer im Leben stehenden Familie mit Normalurlaub ist ein Allrad-LKW die falsche Fahrzeugwahl. Auch wenn so ein mächtiger LKW dem Papa noch so sehr gefällt. Aber es wird sich schon jemand finden. Ich musste das ja auch erst lernen.

  15. Sascha sagt:

    Hallo Tom,
    habe mir gerade deinen Blog durch gelesen. Er ist sehr informativ, Kannst Du mir sagen, wer Achsen auf schnellere Übersetzung umbaut? Gruß Sascha

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