Die Dusche im Wohnmobil: Alles außer Duschen

Um unsere Ansprüche auf knapp 9 m² unterzubringen, wird jede Fläche im Koffer mindestens zweimal genutzt – auch unsere Dusche im Wohnmobil ist nur 60 x 75 cm groß. Dafür aber hat sie die meisten Funktionen: Trockenraum, Windfang, Dreckschleuse und manchmal auch Dusche.

Dusche im Wohnmobil

Dusche im Wohnmobil

Dusche im Wohnmobil

Die Dusche im Wohnmobil ist eigentlich überbewertet. Da wir sowieso meist ziemlich einsam stehen, baden wir lieber und duschen so gut wie nie. Und zwar bei allen Temperaturen in allen möglichen Gewässern. Trotzdem würde ich in einem ernsthaft genutzten Wohnmobil nie auf eine Indoor-Dusche verzichten. Denn „richtiges“ Waschen mit Shampoo ist dem ökologisch bewussten Reisenden draußen einfach nicht möglich.

Und so hat auch unser Expeditionsmobil eine Dusche direkt hinter der Eingangstür. Warmduscher bekommen da ihr Fett mit Warmwasser aus einem 40-l-Isotemp-Boiler weg. Dieser Edelstahlboiler kann sowohl elektrisch als auch optional über den Motorkühlkreislauf betrieben werden. Schnell mal Abduschen nach einem salzigen Bad im Meer ist also kein Problem.

Dusche im Expeditionsmobil mit langer Duschbrause

Dusche im Expeditionsmobil mit langer Duschbrause

In der Dusche gibt es ein maßgefertigtes Edelstahlbecken mit Abfluss  in den 200-l-Grauwassertank. Dessen Entsorgung ist an den (in Europa) flächendeckend vorhandenen Stationen an Häfen, Campingplätzen oder Raststätten völlig unproblematisch. Ebenso wie das Nachfüllen der 500 l Frischwasser.

151108 1124 Detail Befestigung Duschwand

Detail Befestigung Duschwand mit Doppelkugelschnäppern

Garderobe und Trockenraum

Bei uns dient die Dusche im Wohnmobil auch zum Trocknen nasser Schuhe, Jacken und sonstiger Sachen, die entweder in den Duschraum gestellt oder dort aufgehängt werden. Zum Trocknen und Beheizen verfügt die Dusche über einen einstellbaren Warmluftauslass (links unten im Bild). Mittels eines starken Truma-Gebläses kann so warme bis heiße Luft von der Gasheizung in die Dusche eingeblasen werden. Dadurch trocknen nasse Sachen sehr schnell.

Zum Aufhängen von Jacken, Handtüchern und Dingen aller Art haben sich bei uns Türkleiderhaken bewährt. Die kleinen Edelstahlteile sind flexibel, stabil und kosteten uns nicht einmal 1 € pro Stück. Die Kleiderhaken hängt man bei Bedarf einfach über die Tür, die Duschwand oder ein Schubfach. Allerdings sind 12 Stück ziemlich wenig. Zumal die Dinger bei uns Füße bekommen haben und nun in den 5 häuslichen Kinderzimmern Dienst tun.

151108 1124 Edelstahlhaken

Praktische und universelle Türkleiderhaken

Windfang und Dreckschleuse

Die Dusche befindet sich bei uns als Dreckschleuse direkt hinter der Eingangstür. Zum Wohnraum wird die Dusche durch 2 faltbare Plexiglaswände abgetrennt, die sich geöffnet über Magnetstreifen fixieren. Werden diese Faltwände aufgeklappt, entsteht ein Windfang. Dieser Windfang ist vor allem dann nützlich, wenn nach dem Duschen die feuchte Luft über die offene Eingangstür abgeführt wird. Kommt man mit nassen und schmutzigen Schuhen in das Wohnmobil, dient die Dusche mit dem Holzgitter über dem Edelstahlbecken zudem auch als Dreckfang. Der Schmutz kann schnell und einfach weggespült werden und landet nicht im Wohnbereich.

Nur das schicke Holzgitter in der Duschtasse werde ich wohl mal durch ein funktionaleres Gummigitter ersetzen – da geht der Dreck besser durch. Allerdings ist das wieder nicht sehr barfußfreundlich.

Dusche, Dreckschleuse und Windfang im Eingang des Expeditionsmobils

Dusche, Dreckschleuse und Windfang im Eingang des Expeditionsmobils

Dusche und Toilette als erweiterter Nassraum

Wird die Toilettentür rechts neben dem Eingang geöffnet, entsteht aus Dusche und Toilette ein erweiterter Nassraum mit einem separaten Waschbecken. Da stehen beim Zähneputzen immer alle auf einem Haufen. Bei der Planung sollte man also immer genau bedenken, wo sich auch die offene Tür befindet.

Aber so toll wie das alles klingt: Die Dusche im Wohnmobil ist (für mich) überbewertet. Klar ist ein Expeditionsmobil ohne warme Dusche kein ExMo. Aber wirklich wichtig ist nur eine Außendusche, um am Meer das Salz abspülen zu können. Waschen hingegen kann man sich auch ohne Dusche. Doch letztlich ist die Dusche im Wohnmobil nur ein mehr oder weniger gelungener Notbehelf. Was bei der Wasserversorgung im Expeditionsmobil wirklich fehlt, ist eine Badewanne.

Erfahrungen und Infos zur Dusche im Wohnmobil

  • Ein Abflussbecken mit 2 oder 4 Eckabläufen spart wegen des geringeren Gefälles Einbauhöhe.
  • Perfekt ist eine außen umlaufende Kante im Duschbecken, über die die Seitenwände ragen. Das macht Fugen überflüssig.
  • Maßanfertigung und Versand von Duschbecken aus Edelstahl: Klick
  • Die klappbaren Duschwände bestehen aus Plexiglas mit Umrandung durch ein Aluprofil
  • Die Halterungen der Duschwände sind überraschend stabile Doppelkugelschnäpper: Klick
  • Bewährt haben sich auch die flexiblen, praktischen und preiswerten Türkleiderhaken aus Edelstahl: Klick
  • Die Idee mit dem langen Duschschlauch war nicht schlecht. Aber nichts geht über eine richtige Außendusche.
  • Der „Aufputz“-Einhebelmischer hat sich auch nicht bewährt. Weiß gar nicht mehr, wie oft ich da unfreiwillig geduscht habe. Hier würde ich heute eine Einbauarmatur hinter einer Klappe verbauen: Klick
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13 Antworten

  1. Ralf sagt:

    Moin zusammen, wo bekomme ich die Plexiglasfalttüren wie bei Tom beschrieben her ( Dusche im WoMo?

    • Tom sagt:

      Hmm, weiß ich leider nicht. Für den 1124er habe ich nur die Pläne gezeichnet und ihn komplett bauen lassen.Aber eigentlich kann das doch kein Problem sein, diese Wände selbst zu bauen. Plexiglasplatten und passende Aluprofile sollte es doch geben.

  2. Dietmar sagt:

    Wo habt ihr 500L Frischwasser im Düdo untergebracht?

  3. Tom sagt:

    Fotos von der Dusche im Expeditionsmobil ergänzt.

  4. Jörg sagt:

    Sehr informativ. Was für Holz habt Ihr für die Nasszelle verwendet bzw. wie vor Feuchtigkeit geschützt? Wir sind in der Planungsphase und an allen Infos interessiert. Danke für eure Beiträge und Unterstützung.

    • Tom sagt:

      Ach, die Möbelbauplatten sind eigentlich kein Holz mehr. Da ist zwar noch ein Holzkern vorhanden aus Mehrschichtsperrholz. Aber die sind außen mit einer Art Kunststoff in frei wählbarer Holzoptik beschichtet. Dem kann Wasser in der Regel nichts anhaben. Je nach Qualität sind nur die Schnittkanten wassergefährdet und sollten daher gut versiegelt werden.

  5. Mario sagt:

    Mir gefällt die Lösung, dass die Dusche durch 2 faltbare Plexiglaswände zum Wohnraum abgetrennt wird. Für meinen Wohnwagen möchte ich ebenfalls eine Dusche bauen. Das Wichtigste beim Einbau wird eine passende Duschkabine sein. Hoffentlich kann mir eine erfahrene Glaserei hierbei weiterhelfen.

    • Tom sagt:

      Ja, für die Dusche sind richtige Wände wirklich wichtig. Gerade auf so einer kleinen Fläche kleben sonst irgendwelche Vorhänge ständig am Körper. Das geht gar nicht.

  6. marine sagt:

    Hi Tom,

    I really love your shower ! Have you done the shower door yourself or a company did it for you ? If so , who have done it?

    Thanks a lot,
    Marine

  7. WoMo sagt:

    Wie führt man die 4 Duschabläufe am besten zusammen?

    • Tom sagt:

      Die vier Duschabläufe gehen erstmal nach unten unter den Koffer. Dort führst du die beiden hinteren Abläufe in einem T-Stück zusammen, dann die beiden vorderen. Da bleiben schon nur noch zwei Leitungen übrig. Und die beiden vereinst du in einem dritten T-Stück. Siphon nicht vergessen.

      Keine Ahnung, ob es auch Fünffach-Stücke gibt. Und man könnte natürlich auch ein aufwendiges Frästeil herstellen lassen. Aber 3 T-Stücke sind doch eine einfache Lösung.

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