Hubbett im Fahrerhaus selbst bauen: Alle Details, Tipps und Bauteile

Muss zu meinen Bastelberichten nach nunmehr 2 Jahren Hubbett-Nutzung noch ein paar Details preisgeben. Von der selbst gebauten Hubbett-Mechanik bis zur Baukastenmatratze. Gab einfach zu viele Fragen. Verstehe ich. Wusste am Anfang auch nicht so genau, wie ich das Hubbett ins Fahrerhaus des Kastenwagens baue. Ist bei mir zwar ein Mercedes T2 neu. Aber prinzipiell lässt sich das natürlich auf jedes andere Fahrzeug so übertragen.

Damit etwaig noch offene Fragen (und die Antworten) leichter von der Hand gehen, habe ich die einzelnen Abschnitte extra mal durchnummeriert. Die Fotos vom Hubbett im Fahrerhaus stammen aus verschiedenen Bauabschnitten.

1. Rahmen für das Hubbett bauen

Das ist eigentlich der einfachste Schritt. Ein rechteckiger Rahmen aus Aluprofilen. Möglichst leicht, möglichst stabil und möglichst kostengünstig. Es läuft also auf einen Kompromiss hinaus. Der Kompromiss waren bei mir Alu-Vierkantrohre

50 x 30 x 3 mm. Hat sich bewährt. Der Rahmen sollte den maximal verfügbaren Platz zwischen dem Rahmenprofil über der Windschutzscheibe und der auskragenden Halterung für die Schiebetür gut ausfüllen. Der Hauptrahmen und Träger für die Hubbett-Mechanik im Kastenwagen ist bei mir 170 cm x 85 cm groß. Denkt daran, dass an den Seiten noch die Schwerlastauszüge neben den Hubbettrahmen passen müssen. Vor den hinteren Rahmenteil muss wiederum noch ein Rechteckrohr für den hinteren Auszug passen. Alle Angaben sind natürlich immer in Fahrtrichtung.

Ausziehbare Hubbett-Mechanik im Kastenwagen, Hubbett selbst bauen im Wohnmobil T2 Vario Sprinter

Die Alu-Vierkantrohre sind an den Ecken mit Aluminiumwinkeln vernietet. Die einzelne Schraube im Bild ist Teil der Verschraubung eines Schwerlastauszugs.

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An den Seiten sind zusätzlich Aluminiumbleche als Knotenbleche vernietet. Das steift die Konstruktion aus und macht sie stabiler. Die Bleche sind 3 mm dick und stammen aus der übrig gebliebenen Innenverkleidung in meinem Fensterbus.

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2. Liegefläche mit Schwerlastauszügen vergrößern

Ein Hubbett von 170 cm x 85 cm ist schon mal ganz nett für eine Person. Will aber zu dritt da oben schlafen. Also muss das Hubbett doppelt so groß werden. Gelöst wird das über zwei Vollauszüge. Die können logischerweise nur maximal 85 cm lang sein, da das gesamte Hubbett ja zusammengeschoben hoch unter die Decke gehoben werden muss. Die Korpusse der beiden Schwerlastauszüge tragen je 80 kg und sind seitlich außen auf den Rahmen geschraubt. Jeweils 3 x M6. Dazu gibt es extra solche Montageöffnungen.

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Den Auszug selbst habe ich mit 2 Schrauben M6 und je einem massiven Stahlwinkel mit einem weiteren Alu-Vierkantrohr verschraubt.

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3. Ausziehbaren Lattenrost bauen

Letztlich braucht man 2 Lattenroste, die sich beim Zusammenschieben der gesamten Hubbett-Mechanik ineinander schieben. So sieht es aus, wenn das Hubbett zusammengeschoben ist. Die ein bisschen vorstehenden Latten werden im Kastenwagen nach hinten rausgezogen. Die anderen bleiben, wo sie sind. Auf dem Auszugsteil liegen die Latten nur lose auf. Unter dem Holz ist hinten ein Alustreifen verschraubt, der sich mitbewegt und ein Verrutschen verhindert.

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4. Seitenführung für die Hubbett-Mechanik im Kastenwagen

In meinem ursprünglichen Plan waren wie auch im Hubbett des MB 1124 seitliche Schienen vorgesehen. Hab da ganz schön Zeit investiert. Nachgedacht. Schablonen gebastelt.

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Aluprofile zugesägt.

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Alles Quatsch. Das klemmt nur und ist total überflüssig. Stattdessen ist jetzt neben dem Einstieg der Schiebetür an der B-Säule eine Holzwand verbaut. Diese Trennwand dient als Garderobe, aber auch als Seitenhalt für das Hubbett. Damit wird vor allem etwas Querstabilität erzeugt, damit das Bett nicht seitlich gegen die Fenster schwingen kann. Dazu ist oben ein Schlitz gesägt, in den der Schwerlastauszug genau reinpasst. Das ist seit 2 Jahren die ganze seitliche Führung unseres Hubbetts. Und wir schlafen zu dritt da oben. Geht manchmal sehr dynamisch zu. Also keine Angst. Das reicht.

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5. Hubbett-Mechanik und vorgespannte Zentralwelle selber bauen

Kernidee der Hubbett-Mechanik im Kastenwagen war die vorgespannte Gurtwelle. Das ist nichts anderes als ein Aluminiumrohr mit einem Kugellager, das auf einer durchgehenden Gewindestange läuft. entscheidend sind nicht die absoluten Maße, sondern dass die 4 Bauteile der Hubbett-Mechanik zusammenpassen.

  • Durchmesser der Gewindestange als Achse für die Mechanik: 10 mm.
  • Außendurchmesser der beiden Kugellager: 26 mm
  • Durchmesser der Hauptwelle außen: 31 mm.
  • Außendurchmesser der Schiebestücke zum Klemmen der Gurte: 40 mm

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Auf die Welle habe ich noch 2 weitere Rohrstücke mit jeweils 2 Schlitzen für die Gurte aufgesteckt und vernietet.

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Das sieht kompliziert aus, ist aber ganz einfach und leicht zu bauen. Ja, und das ist seit 2 Jahren der einzige Halt für das Hubbett. Hier im Bild sind die Gurte in Endlage zu sehen. Hier ist das Hubbett also ganz unten. Das Hubbett liegt nirgendwo auf, sondern hängt frei an der Decke.

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6. Befestigung des Hubbetts an der Fahrerhausdecke

Oben unter der Decke ist eigentlich nichts, wo man die Gurte festschrauben kann. Man könnte natürlich durch die Dachhaut schrauben. Aber das ist natürlich nicht so ideal. Also innen ein Blech vorgeschraubt. Das 3-mm-Alublech ist ausschließlich mit 6 Nietmuttern M8 am umlaufenden Kastenprofil verschraubt. Oben sind schon die Löcher für die Gurtaufnahmen zu sehen.

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Die Gurtaufnahme ist dann nur ein Stück Stahlblech, um die der Gurt gewickelt ist. Verschraubt wieder mit 2 Nietmuttern M8. Das Alublech ist steif genug und hält nunmehr seit zwei Jahren das Hubbett mit 2 bis 3 Schläfern und so ca. 200 kg Gesamtgewicht.

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7. Transport des Hubbetts während der Fahrt (obere Position)

Im Fahrbetrieb wird das Hubbett mit zwei Spanngurten unter der Decke verzurrt. Dazu gibt es über der Frontscheibe und am Kastenprofil auf Höhe der B-Säule jeweils 2 Ringmuttern M8. Befestigt natürlich wieder mit Nietmuttern. Das ist einfach und hält. Da klappert nichts.

8. Untere Position des Hubbetts

Die untere Position des Hubbetts habe ich mit Bedacht so gewählt, dass ich die Kopfstützen montiert lassen kann. Dadurch ist zwar oben etwas weniger Platz, dies reicht aber vollkommen aus. Aber ich habe den Vorteil, im Notfall auch mal mit abgelassenem Hubbett fahren zu können.

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Lichte Höhe zwischen Sitz und Unterkante des Hubbetts sind ca. 70 cm. Da kann ich mit etwas eingezogenem Kopf noch fahren. War mir wichtig, dass das Wohnmobil auch voll belegt und mit allen Betten noch fahrbereit bleibt. Selbst mit umgedrehtem Beifahrersitz. Und außerdem will ich natürlich keine Kopfstützen demontieren. Das geht viel zu schwer.

Wenn man die Kopfstützen abbauen würde, könnte man das Hubbett auch bis auf Höhe der Sitzlehnenoberkante bzw. Oberkante Lenkrad noch mal um 20 cm weiter absenken. Dann fahre ich mit dem runtergelassenen Hubbett aber keinen Meter mehr.

9. Kräftegleichgewicht der Hubbett-Mechanik im Kastenwagen

Mein Ziel war ja, dass das Hubbett leicht funktioniert. Habe keinen Bock, 50 Kilo Hubbett-Mechanik unter die Decke zu wuchten. Wollte aber auch keinen elektrischen Antrieb. Also sind 2 Zugfedern verbaut. Wenn das Hubbett nach unten sinken und dabei die Zentralwelle drehen will, werden die Federn gespannt. Die beiden Federn sind mit Ringschrauben M6 am Rahmen des Hubbetts und mit verknoteten Stahlseilen an der Zentralwelle befestigt. An der Welle gehen die Stahlseile natürlich durch ein gebohrtes Loch.

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Im nächsten Bild sind die Federn voll gespannt. Das Hubbett ist in der unteren Lage mit sämtlichen Auflagen, Matratzen und Bettzeug in etwa im Kräftegleichgewicht.

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Könnte die Federn natürlich noch straffer einstellen. Aber dann kriege ich das Bett nicht mehr runter. Insofern wird die Vorspannung immer ein Mittelweg bleiben. Jetzt muss ich schon ein wenig nach unten drücken, dass es in der Schlafposition zu liegen kommt.

Zum Anheben setze ich mich auf den Fahrersitz und drücke mit etwa 10 kg Kraft nur die linke Seite des Hubbetts nach oben. Den Rest und die ganze rechte Seite übernehmen die Federn. Die Gurte rollen sich dabei auch automatisch ein. Dann sichere ich das Bett unter der Decke mit 2 Spanngurten an jeweils 2 mit Nietmuttern in die Dachholme geschraubten Ringösen und gut ist.

10. Gurtführungen am Hubbett nachrüsten

Die Gurte laufen über die Ecken des Hubbetts. Die scharfen Aluminiumkanten sind natürlich für die Gurte problematisch. Also Gurtführungen basteln. Dazu habe ich mir Aluminiumbleche recht komplex gebogen und zugeschnitten. Ja, ich weiß. Das kann man kaufen. Aber das ist doch nur halb so schön.

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Jetzt laufen die Gurte schön weich um die Kanten. Allerdings kann es durchaus mal passieren, dass ein Gurt noch über die seitliche Aufkantung rutscht. Da könnte man noch mal einen Deckel nachrüsten, damit der Gurt vollkommen sicher über die Führung läuft. Aber das Risiko ist überschaubar.

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11. Ausziehen der Hubbett-Mechanik

Wenn das Hubbett ganz heruntergelassen ist, halte ich mit einer Hand den vorderen Teil fest und ziehe mit der anderen die Hubbett-Mechanik raus.

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Das Hubbett wird jetzt kippelig. Also hänge ich das ausgezogene Bettteil noch einmal an beiden Seiten an der Decke auf. Auch hier wieder mit einfachen Spanngurten in M8-Ringösen. Die Ringösen sitzen natürlich wieder in Nietmuttern. Logisch. Bei mir gibt es nur Nietmuttern und Spannbänder. Auf die vordere Kante ist als Kopfstoßschutz ein Gummiprofil geschraubt. Hatte da erst Armaflex kleben. Aber das Gummiprofil aus dem Gruppenkraftwagen ist wesentlich besser.

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Hier ist noch mal ein Blick von seitlich unten. Man sieht gut, wie weit das Hubbett in der Schiebetür steht und wie die Hubbett-Mechanik nach oben abgespannt wird. Insgesamt also an 6 Punkten. Viermal die Gurte und zweimal diese Spannbänder. Auf der Sitzgruppe kann man noch gut unter dem Hubbett sitzen.

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12. Genug Platz im Hubbett im Fahrerhaus

So entsteht ein schönes großes Bett mit einer Grundfläche von 170 x 170 cm. Die Matratze allerdings ist mit 170 x 200 cm deutlich größer als die Unterlage. Wir schieben die immer bis vor an die Windschutzscheibe. Und leicht rund geschnitten, passt sich die Matratze auch gut an das Profil der Frontscheibe an. Da fallen die Kissen nicht runter. Das Tuch lassen wir meistens sogar weg und schlafen mit freiem Rundumblick. Die Decke ist übrigens mit 2 × 19 mm und einmal 9 mm Armaflex und dann mit Kunstleder beklebt. Darüber sitzt noch das Tropendach. Da wird es nicht so schnell heiß im Bett. Zur Belüftung bleiben die Fenster ein Stück unten.

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Je nachdem, wie der Bus steht, schlafen wir in alle 4 Richtungen. Manchmal auch gleichzeitig. Das wechselt ständig. Und zwischen den Fenstern sind ja auch ca. 190 cm Platz. Das reicht auch mir mit knapp 1,80 für bequemes Schlafen. Die Lücken zwischen dem Bett und dem Fenster werden dann von Kopfkissen gefüllt. Dabei gibt es 53 cm Kopffreiheit unter der vorderen Dachluke und 47 cm Kopffreiheit auf Höhe der Windschutzscheibe. Ist nicht viel, aber reicht. Da stört eher die Schiebetürmechanik. Ausziehbare Hubbett-Mechanik im Kastenwagen, Hubbett selbst bauen im Wohnmobil T2 Vario Sprinter

Also reicht das Hubbett für mich und zwei Kinder vollkommen aus. Wenn später mal alle größer werden, könnte ich ja einen zweiten Auszug, einen Überauszug oder eine Art Verlängerung konstruieren, die man an die bisherige Hubbett-Mechanik im Kastenwagen anstecken kann. Aber das hat noch Zeit.

13. Matratze im Hubbett

Bis jetzt haben wir auf 2 normalen, nur 8 cm hohen Matratzen geschlafen. Will hier gar nicht öffentlich machen, woher und wie alt die Matratzen sind. Nun ja. Hab mich jedenfalls mal nach einer neuen Wohnmobilmatratze für das Hubbett umgesehen. Nun muss die Matratze möglichst flach sein. Je flacher die Matratze im Wohnmobil ist, umso besser. Allerdings meist auch umso härter. Der eine kommt damit klar, der andere wieder nicht. Vor dem Hintergrund stark differierender Wünsche von 7 Leuten bin ich im Zuge meiner Recherchen für eine neue Wohnmobilmatratze bei der schwäbischen Traumfabrik hängen geblieben. Besonderheit dieser Matratze ist die individuelle Anpassbarkeit. Die Matratze wird auf Maß gefertigt und ist auf meinen Wunsch hin 170 × 200 cm groß. ich glaube, die fertigen sogar runde  Matratzen und Sonderformen. Aber da hätte ich ja das genaue Maß der Windschutzscheibe aufnehmen müssen. Da ist es viel einfacher, eine Schablone zu basteln und auf die Matratze zu übertragen. Der Schaumstoff schneidet sich ja leicht.

Der blaue, untere Teil der Hülle ist gummiert und dadurch rutschfest. Da kann die Matratze vorn am überstehenden Teil zur Frontscheibe hin nicht runterrutschen.

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Die eigentliche Innovation steckt aber unter der Matratzenhülle. Zur Wohnmobilmatratze wird eine Menge verschieden bunter, verschieden harter Schaumstoffeinsätze mitgeliefert, die man rausnehmen und austauschen kann. Da muss ich nicht mehr überlegen, ob ich nun eine harte oder weiche Matratzen nehme. Jetzt kann sich jeder seinen eigenen Matratzenteil zurechtbasteln. Eine Do-it-Yourself-Matratze sozusagen. Passt doch zu mir und meinem selbst gebauten Hubbett. Und so kommt diese Matratze meinem Traum, es den verschiedenen Hart-Weich-Schläfern in meiner Familie recht zu machen, schon ziemlich nahe. Eine Matratze von der Traumfabrik halt.

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Allerdings hat die Matratze auch einen Riesennachteil: Die ist in meiner Familie mittlerweile heiß begehrt. Werde die wohl nicht im Bus behalten dürfen. Muss bestimmt weiter auf den alten Einzelmatratzen schlafen. Und natürlich liege gerade ich immer auf der Ritze. Wenn nicht die Einzelmatratzen gleich ganz auseinanderrutschen.

Nachtrag 12/2018: Auf dem Hubbett liegen jetzt wieder 2 einzelne, stapelbare Matratzen mit einem relativ glatten Bezug. Harmoniert einfach besser mit dem Auszug. Die begehrte Matratze aus der Traumfabrik ist dafür im Aufstelldach gelandet und hat sich mit einer kleinen Veränderung beim Kampf gegen winterliches Kondenswasser unter der Matratze sehr bewährt.

Infos und Bauteile für die Hubbett-Mechanik

Die wichtigsten Bauteile für die Hubbett-Mechanik im Kastenwagen habe ich 2016 beim örtlichen Alu-Händler oder im Internet gekauft.

  • 10 m Alu-Rechteckrohr 50 x 30 x 3 mm für den Hubbett-Rahmen (Gemmel Metalle): Klick
  • 2 Schwerlastauszüge 750mm zu je 80 kg Tragkraft
  • 1 Gewindestange M10 als Achse für die Zentralwelle (100 cm)
  • 2 Kugellager 10 x 26 x 8 mm in der Zentralwelle (Innen 10 mm, außen 26 mm, Breite ist egal)
  • 90 cm Alu-Rundrohr für Zentralwelle 30 x 2 mm (innen 26 mm, außen 30 mm)
  • 20 cm Alu-Rundrohr 40 x 4mm für das Schiebestück als Halter der Gurte (innen 32 mm, außen 40 mm)
  • 2 Zugfedern RZ-153DX mit je 15 kg Zugkraft bei 45 cm Dehnung: Klick
  • 2 Lattenroste 90 x 200 cm zum Zerlegen (gebraucht gekauft)
  • Reste der alten Busverkleidung aus 3mm dicken, mit Filz bezogenen Alu-Platten
  • Sicherheitsgurt für Aufrollmechanik (48 mm breit, Bruchlast 2900 daN)
  • Blindnietmuttern M8
  • Kleinteile, Schrauben, Ringösen, Flacheisen
  • Anpassbare Wohnmobilmatratze SleepMyWay: Klick

Nun ja. Wenigstens hoffe ich, dass ein paar noch offene Fragen zur Hubbett-Mechanik im Kastenwagen beantwortet sind. Ansonsten wisst ihr ja, wozu die Kommentarfunktion da ist.

Alle Beiträge zum Hubbettbau

Und hier sind nochmal die vorherigen Beiträge zum Selbstbau der Hubbett-Mechanik:

1. Hubbett im Kastenwagen selber bauen: Idee und Planung

2. Rahmen und Lattenrost bauen

3. Aufhängung mit vorgespannter Zentralwelle

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33 Antworten

  1. Marco sagt:

    Super toller Beitrag. Danke für deine Mühe. LG Marco

  2. Eric sagt:

    Hallo, ich habe auch vor solch ein hochfahrbares Bett zu bauen und bin nach etwas googeln auf deine Seite gestoßen.
    Super umgesetzt, sehr schöne Anleitung und Hilfe. Danke für die Mühen!

    Den Großteil werde ich wohl versuchen ähnlich umsetzen. Mit solch einer Anleitung sollte ja nicht mehr viel schiefgehen können 😉

    • Tom sagt:

      Puh. Nach den ersten Wörtern dachte ich schon, dass ich den Bau meines Hubbetts nun immer noch nicht richtig erklärt habe. Aber so eine Einstellung schätze ich natürlich sehr. Wird schon. Einfach anfangen.

  3. Peter sagt:

    Guten Morgen!
    Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich plane (nachdem wir im Sommer nicht mehr zu 3., sondern nun zu 4. verreisen werden) in unserem selbstausgebauten MB612 ebenfalls ein Hubbett oberhalb der Fronstsitze 🙂

    Ich habe eine Detailfrage und eine sehr allgemeine Frage:
    – Wie sitzen die Kugellager auf der Gewindestange? haben die Kugellager ein Innegewinde? sind die einfach draufgeschoben und angeklebt (??) ? Habe ich was überlesen? DANKE!

    – Wie gehst Du mit zulässigen / möglichen Lasten bzgl. des Fahrzeugrahmens um. An vielen Stellen (Dachaufbauten, Fahrradträger an die Heckklappe, Hubbett, …) scheint mir „recht flexibel“ – hast Du da irgendwo schon mal schlechte Erfahrungen gemacht (oder guten Rat erhalten?).
    Die Dachlast bei meinem 612 liegt bei 150 kg. Davon müsste man ja strenggenommen alles abziehen, was an Verkleidung, Schränken, etc. an der Decke „hängt“, sodass ich mich gar nicht richtig an einen richtigen Dachgepäckträger rantraue… Für die Heckklappe gibt Mercedes auf Nachfrage die zusätzliche mögliche Last mit „0kg“ an, daher habe ich dort noch keinen Fahrradgepäckträger, auch die von Dir umgesetzte Aufhängung des Hubbetts würde auf Nachfrage vermutlich ein „Rahmen dafür nicht ausgelegt“ ergeben, sodass ich über zusätzliche „Stützfüße“ nachdenke (aber eigentlich gern darauf verzichten würde)… freue mich über Deine Meinung hierzu!

    Viele Grüße
    Peter

    • Tom sagt:

      Habe gerade nachgeschaut. In meiner Betriebsanleitung steht etwas von 300 kg Dachbelastung bei gleichmäßiger Lastverteilung über die gesamte Dachfläche (S. 173). Das gilt allerdings für den T2 neu. Nicht für den Vario. Wie es da ist, weiß ich nicht. Aber das Problem würde ich nicht überbewerten. Da kann man es auch wirklich übertreiben mit den Bedenken. Ich stelle mir immer die Frage, was im Worst-Case passieren könnte. Und wenn ich diese Folgen nicht tragen kann oder will, baue ich dann eine Sicherung ein. Wenn du also z.Bsp. den vier Gurten am Hubbett nicht traust und dich auch vor einem Absturz fürchtest, baust du halt 4 zusätzliche Gurte ein. Ich denke aber, dass ich mit 20 cm Fallhöhe bis zur Oberkante der Kopfstützen und dem Armaturenbrett leben kann. Die Fahrräder auf dem Heckträger hingegen haben eine doppelte Sicherung. Muss halt jeder selber wissen. Und hängt davon ab, ob es für die Fahrsicherheit relevant ist oder nicht.

      • Tom sagt:

        Achso, die Frage mit den Kugellagern habe ich ganz vergessen. Ja, die sind nur aufgesteckt. Sitzen allerdings recht stramm in der Außenwelle. Musste da sogar mit dem Dremel ein bisschen nachhelfen und Platz machen.. Und auch hier habe ich mir wieder Gedanken über den Worst Case gemacht. Wo sollen denn die Kugellager hin? Innen auf der Welle wandern? Selbst das wäre kein großes Problem. Zur Seite können Sie auch nicht weg. Also alles nicht weiter schlimm. Hauptsache, die Welle dreht sich schön leicht.

  4. Tom sagt:

    Asche auf mein Haupt. Habe 3 Jahre gebraucht, um endlich einmal die konkreten Bauteile für mein Hubbett herauszusuchen und zu verlinken.

  5. Peter sagt:

    Hallo Tom,
    angeregt und ausgelöst durch deinen Beitrag „Hubbett“ habe ich mich jetzt auch dieser prinzipiellen Technik bedient und mein ehemaliges Hubbett etwas verändert wieder auferleben lassen! Dank dieser/deiner einfachen Mechanik und der Leichtbaukonstruktion funktioniert das einwandfrei und ich bin froh wieder mein Hubbett zu haben und dadurch enormen Platzgewinn und klare Struktur beim Ausbau-Grundriss!

    Ich habe (vor allem auch für mich selber) den ganzen Vorgang dokumentiert!
    Wen´s interessiert:

    [Edit: abgelaufenen Link entfernt]

    Peter

    • Tom sagt:

      Freut mich, wenn meine Ideen für ein leicht zu bedienendes, mechanisches Hubbett auch bei anderen funktionieren. Ich muss bei meinem Konstruktionen halt immer darauf achten, dass ich die auch zustande bringe. So ganz ohne Werkstatt und Handwerksberuf.

    • Maximilian sagt:

      Hallo Peter,
      ich würde gerne dein Dokument durchgehen ( plane auch gerade auf ein Hubbett (200x170cm) )
      würdest du es nochmal teilen?
      liebe Grüße
      Max

  6. Tom sagt:

    Ich antworte mal unter dem richtigen Beitrag auf die Frage von Klaus:

    1. Klar gibt die überstehende Matratze am Fenster ein wenig nach. Wollte da immer mal eine Verkleidung hinbauen. Aber alle lieben den freien Blick ringsum. Und die Kinder haben sowieso ungefähr 25 Kissen dabei. Da gleicht sich das aus.

    2. Hochgefahren liegt die Unterkante des Hubbetts auf der Oberkante der Frontscheibe

    3. Natürlich kann man das Hubbett von unten verkleiden, so dass man bei der Fahrt nicht auf Lattenrost und Mechanik schaut. Aber wozu? Die Verkleidung bringt wieder zusätzliches Gewicht und erschwert den Luftaustausch unter der Matratze. Wenn also eine Verkleidung, dann maximal aus Stoff.

  7. Carsten sagt:

    Moin, tolle Seite und eine gute Beschreibung für das Hubbett. Ich werde es so nachbauen und bin gespannt wie es gelingt. Vielen Dank für die tolle Anregung und Deine Teileliste

  8. Rainer sagt:

    Hallo Tom,

    klasse geplant und umgesetzt. Ich bin ein Fan von Selbstgebautem :-). Außerdem noch schön dokumentiert. Prima, danke sehr.

    @Peter: Der Link funktioniert nicht mehr. Gibt es da eine Lösung?

    LG

    • Tom sagt:

      Ja, ich bin auch immer noch Fan meines selbstgebauten Hubbetts. Schade, dass der Link zu den Fotos von Peter nicht mehr funktioniert. Es war aber ungefähr dieselbe Lösung. Nur handwerklich schöner gebaut.

  9. LeO sagt:

    Hallo Tom,
    Sehr schön gemacht und beschrieben.
    Habe mir einen Ford Transit L2H3 zugelegt und werde im Frühjahr mit dem Ausbau beginnen. Da kommt mir deine Beschreibung gerade recht. Bin mir noch nicht sicher ob es vorne oder hinten reinkommt. Nachbauen werde ich es mit Sicherheit. Vielen Dank dafür

    • Tom sagt:

      Das Coole am Hubbett im Fahrerhaus ist ja, dass damit der tote Raum über den Vordersitzen sinnvoll genutzt wird. Im Heck macht ein Hubbett nur Sinn, wenn du den Platz darunter für besonders hohe Sachen wie Motorräder brauchst.

  10. Martin sagt:

    Hallo Tom,
    hast du eigentlich die Plastikverkleidung an den B-Säule Beifahrerseite wieder montiert, nachdem du diese Seitenwand eingebaut hast?
    Ich bin am überlegen, ob ich statt dessen nicht einfach mit Armaflex und Filz verwenden soll.

  11. Dieter sagt:

    Hi Tom,
    Danke für all Deine stetigen Erläuterungen und aufwendige Dokumentationen.
    Ich schätze Deine Seite sehr und habe schon viel übernehmen können!
    Bin gerade dabei die Befestigung zu planen vgl. Punkt 6.
    Ist es nicht möglich direkt dort auf der Höhe des Rahmens, da wo Du das Alublech 6x mit Einnietmuttern verschraubt hast die Gurte zu befestigen? Wozu muss das so weit oben sein?
    Ich habe zwischen dem Bettrahmen und dem Profil genug Platz, und somit wäre das Bett doch hoch genug um Matratze und Bettzeug zu verstauen, oder warum hast Du die Gurthalter so weit oben befestigt?
    Mir erschliesst sich leider noch nicht, wie Du das 3mm Alublech oben befestigt hast. Du schreibst von einklemmen. Beim Vario kann ich da aber leider offenbar nichts einklemmen…?
    Besten Dank für die Aufklärung.
    Nette Grüsse
    Dieter

    • Tom sagt:

      Diese Hubbett-Konstruktion ist ja nicht das einzig Wahre. Ich hab halt so gebaut, wie es mir gerade eingefallen ist. Und es hat die letzten 6 Jahre gehalten. Jedenfalls halte ich das Material dran und überlege mir dann, wie ich es zum Halten kriege. Und bei mir konnte ich das Alublech ein wenig hinter den Spriegel schieben. Sonst hätte ich mir was anderes ausdenken müssen. Und so weit oben wollte ich die Rollen haben, damit ich das Bett so weit wie möglich unters Dach ziehen kann. Hat sich alles auch so bewährt.

  12. Giorgio sagt:

    Did you find aluminum rails useful?
    Where can I find them?

    • Tom sagt:

      Am Hubbett ist mir nicht ganz klar, was du mit „aluminium rails“ meinst. Die Vollauszüge sind nicht aus Aluminium, sondern aus Stahl. Und die Aluminiumprofile für den Rahmen gibt es bei jedem Händler. Gekauft habe ich die ganzen Aluminium-Flachkant-Rohre bei Gemmel-Metalle: Klick

  13. Alex sagt:

    Guter Beitrag!
    Nach so einer Beschreibung hab ich schon lange gesucht. Überlege schon seit ein paar Jahren einen Kofferanhänger auszubauen. Beim Bett hab ich schon verschiedene Sachen überlegt.
    Meine Frage:
    Braucht man die Federn, weil der Motor zu schwach ist? Wie schwer ist das Bett? Ich habe zwei Rolladenmotoren favorisiert. Die können 75 Kilo heben. Jedoch hätte ich Bedenken einfach so auf 4 Seilen zu hängen und zu schlafen.
    Mein Gedanke war ein Gestell zu bauen welches an den Wänden des Anhängers befestigt wird. An den Seiten dann zwei Motoren die das Bett rauf und runter ziehen. Dann brauche ich keine Welle unter dem Bett, die Konstruktion wird jedoch grösser.
    Unter dem Bett soll es bei Bedarf noch Platz für Fahrräder geben.
    Was noch gegen die Welle unter dem Bett spricht – Das Stromkabel muss dann immer hin und her gezogen werden.

    • Tom sagt:

      Du musst bei meinen Hubbetten aufpassen. Dieser Beitrag hier handelt vom rein mechanischen Hubbett im Mercedes 711. Da wird die ganze Kraft zum Heben des Betts über die Zugfedern erzeugt.

      Ein anderes Thema ist das elektrische Hubbett im Mercedes 1124. Dazu gibt es noch einen eigenen Beitrag mit den technischen Details zum elektrischen Hubbett.

      Die ideale Lösung ist sicherlich eine Kombination aus beiden Hubbetten. Unterschätze nicht, was das Hubbett beladen wiegt. Da könnten die Zugfedern den elektrischen Antrieb gut entlasten. Das Auf und Ab der Spiralkabel hingegen war kein Problem.

      Und wenn du Angst hast, dass Hubbett nur an Gurte zu hängen, dann baut jedoch 4 Auflagepunkte. Einen Rahmen hatte ich im Mercedes 1124 und wollte ich auch erst im 711er bauen. Halte ich aber für überflüssig. Habe mittlerweile nur einen einzigen Fixpunkt für das Hubbett. Und das bei bis zu 200 Kilo Gesamtgewicht.

  14. Matthias sagt:

    Hallo Tom,
    wo hast Du eigentlich das Bedienfeld für die Standheizung platziert?
    Danke und LG, Matthias

    • Tom sagt:

      Durch das Hubbett gibt es oben im Dach ja keinen Platz mehr für das Bedienfeld der Standheizung oben in der Dachverkleidung. Hab das Bedienteil daher runter ins Armaturenbrett gelegt. Rechts neben den Lüftungsdüsen ist Platz.

  15. setrine sagt:

    hut ab vom Büromensch der sich daran wagt! mein letztes Hubbett war mit stahlseilen und Motor das nächste bekommt Riemen und Rollladenmotor, halt Mechaniker.
    Guck: wohnbus.ch/

    • Tom sagt:

      Der Selbstbau des Hubbetts ist ja kein wirkliches Wagnis. Kann doch nichts passieren, außer umsonst zu arbeiten. Eine Werkstatt riskiert mit dem professionellen Bau eines Hubbetts da schon wesentlich mehr.

  16. Jürgen sagt:

    Hallo Tom,
    Was für ein Elektro Motor hast du verwendet?
    Watt?
    rpm?
    danke,
    Lg. Jürgen

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