Vorbereitung und Start zur Lofoten-Winter-Reise
Eine Winterreise im Wohnmobil auf die Lofoten erfordert noch ein paar besondere Vorbereitungen, bis wir an der Fähre stehen.
Lofotenreise im Winter mit dem Wohnmobil?
Diesmal ist die Winterurlaubsvorbereitung echt verrückt. Denn unser Jüngster ist dran und will Nordlichter und Orcas sehen, also auf die Lofoten fahren. Die Leute von der Walsafari Andenes hatten uns ja schon vor 6 Jahren den Mund wässrig gemacht und mit Nordlichtern sowie dem Walspektakel im Winter geworben. Das hat er sich gemerkt.
Okay, also die Lofoten. Im Winter. Mit dem Wohnmobil. Puh, da muss ich ja noch einiges vorbereiten. Am schnellsten sind die Reiseführer für Norwegen und Schweden in die Bibliothek gestellt. Aber da steht auch nicht drin, wie in Norwegen und Schweden im Winter die Straßenverhältnisse sind und ob wir überhaupt die weite Strecke über den Polarkreis schaffen.
Vorbereitungen für die Lofotenreise
Bedenken habe ich vor allem wegen der Entfernung in Verbindung mit winterlichen Straßenverhältnissen. Und – zitter, zitter – wir haben ja gar keinen Allrad am Vario. Schiebe aber alle miesepetrigen Gedanken zu einer Lofotenreise in den Winterferien beiseite, denn Kinderwunsch ist mir Befehl. Hab in der Vorbereitungszeit vor der Lofotenreise abgesehen von meiner eigentlichen Beschäftigung aber nun viel zu tun:
- Reiseplanung für die Lofoten machen,
- Vorräte einkaufen,
- Fährtickets nach Schweden bestellen,
- Fahrerhaus thermisch trennen,
- Türdichtungen verbessern,
- Kühlerabdeckung basteln,
- Toilettensitz erneuern,
- Vorschriften zur Winterausrüstung in Norwegen studieren,
- Kühlschranköffnungen verschließen,
- LED-Zusatzscheinwerfer montieren,
- Schraubspikes testen,
- GfK-Sandbleche wintertauglich bespiken,
- Schmutzlappen wieder mal neu befestigen,
- Bergeausrüstung für den norwegischen Winter bestellen,
- Heckskiträger bauen und – gaaanz wichtig –
- Radio so umklemmen, dass das nicht aller 2 Stunden ausgeht.
Neue Winterreifen und 4 Schneeketten hab ich schon. Halt, Auffahrkeile und Unterlegbretter für die einfachere Montage von Schneeketten und Spikes im Schnee muss ich noch zusägen. Und das alles draußen und ohne Werkstatt. Zum Glück muss ich nicht auch noch Kabel ziehen.
Trotzdem ist es manchmal schöner, die Doku zu schreiben, als in der Kälte zu arbeiten. Aber leider bereitet sich das Wohnmobil nicht allein vom Schreiben auf die Lofotenreise vor. Schaffe es gerade so, zumindest den Großteil der Bauliste abzuarbeiten. Am Mittwochabend nehme ich den Bus von den Böcken runter. Donnerstagabend schraube ich das zerlegte Armaturenbrett wieder zusammen und der 711er Maxibus ist soweit, dass er eingeräumt werden kann. Allerdings schaffe ich es nicht mehr, die Seitenscheiben zu wechseln und verbesserte Isolierfenster zu bauen.
Wollte eigentlich noch eine Probefahrt mit dem Großeinkauf verbinden, aber die muss ich aus Zeitgründen streichen. Den Einkauf nicht. Das ist übrigens nur der erste von meinen regulär zwei Einkaufswagen, die ich brauche, wenn ich mal nicht mit dem Fahrrad einkaufen fahre.
Aber neuerdings bekommt man im Supermarkt ja nicht mehr die universelle Ernährungsgrundlage für den Urlaub im Wohnmobil zu kaufen. Irgendwie haben die den Born Brätelketchup ausgelistet. Zum Glück rechtzeitig bemerkt und direkt bei Born bestellt. Denn ohne Brätelketchup auf die Lofoten, das geht gar nicht.
Später Start zur Fähre nach Rostock
Da der Weg auf die Lofoten lang und die Reisezeit mit 2 Wochen kurz ist, will ich direkt nach der Zeugnisausgabe losfahren und buche die Fähre von Rostock nach Gedser für 18:00 Uhr. Die restlichen Schraub-Spikes sind aber noch nicht da und auch die Kinder haben noch schulische Sonderveranstaltungen.
Nehme also ein bisschen den Druck raus und buche die Fähre auf Sonnabend um. So haben wir plötzlich nicht nur keinen Stress, sondern alle Zeit der Welt bis zur Fähre. Also trödeln wir und trödeln und trödeln. 17:00 Uhr erst mal zur Tankstelle. Wir brauchen Gas und Diesel.
Teste erst auf der Autobahn Kühlerabdeckung und LED-Zusatzfernscheinwerfer. Halte paar Mal an, um alles nachzujustieren. Wenn die beiden Lightbars so nah vor den Bus leuchten, brennen die sonst noch Löcher in den Asphalt.
Ohne diese Basteleien hätten wir die letzte Fähre von Rostock nach Gedser um 22:30 Uhr sogar noch geschafft. Bei Scandlines ist ja egal, wann man am gebuchten Tag fährt. Aber da müssen wir wirklich keinen Stress mehr machen und können im Hafen von Rostock nochmal billig tanken. Wobei sich billig natürlich auf die kommenden Dieselkosten für die Reise auf die Lofoten bezieht.
Übernachtung im Fährhafen Rostock
22:50 Uhr an den Drive-in-Schalter von Scandlines in Rostock. Hatte mir ja in Vorbereitung der Lofotenreise Gedanken zur besten Route auf die Lofoten gemacht und mich für die Anreise über die E4 und Stockholm entschieden. Und die beste Verbindung von Berlin nach Stockholm läuft nun mal über die Fähre von Rostock nach Gedser. Wollte eigentlich abends noch rüber, aber welcher Plan entspricht schon der Realität. Also noch mal in Rostock übernachten. Dachte, wir könnten vielleicht reinfahren und uns truckermäßig an das LKW-Terminal von Scandlines stellen.
Doch da gibt es busintern Bedenken. Stimmt, hier im Fährhafen wird die ganze Nacht LKW-Verkehr sein. Fahre also rückwärts wieder aus dem Schalterbereich raus und ein Stück um die Ecke. 23:30 Uhr dann endlich Schlafenszeit. Belegt sind Hubbett, Sitzgruppe und Aufstelldach. Vorbereitung und Start zur Lofotenreise verlaufen schon mal erfolgreich.
Rostock | Deutschland | 438 km
Infos zur Vorbereitung der Lofotentour
- Fähre Rostock-Gedser (Scandlines, Ticket gilt ganztägig, 169,50 €): Klick
- Wichtig für die Lofotenreise sind echte Winterreifen mit griffigem Profil und weicher Mischung (Falken Wildpeak AT3WA): Klick
- LED-Zusatzscheinwerfer für die Polarnacht (Hella LED Light Bar 350): Klick
- Schöner Lofoten-Reiseführer von Martin Schmidt (Reise Know-How, 2022): Klick
- Mein bester Bildungs-Reiseführer ist der Baedeker (2022): Klick
Da bin ich ja mal gespannt wie es mit dem LPG Unterflurtank bei Minus 10 Grad wird.
Schon vor der Lofotenreise haben wir den Unterflur-Gastank bis zu -20° getestet. Hab da bislang noch keine Probleme bemerkt. Bin eher gespannt, wie lange das Gas reicht.