Norwegen: Winterliche Strandidylle Bleik
Im Winter hat man zwar nicht viel vom längsten Sandstrand Norwegens in Bleik auf Andøya, aber baden kann man ja trotzdem gehen.
Morgenspaziergang nach Bleik
Im Bus schläft noch alles. Schleiche mich also raus und mache meinen Morgenspaziergang. Über diesem Platz tanzten gestern Abend unsere bisher besten Nordlichter in Norwegen.
Will mal sehen, ob es in Bleik Brötchen zu kaufen gibt.
Ein kleiner Pfad führt durch das Hochmoor zu einem Gehöft.
Und von da runter nach Bleik. Ist ein hübscher Ort fast an der Nordspitze der Vesterålen. Draußen im Meer vor Andenes tummeln sich im Bleik-Canyon, dem küstennächsten Tiefseegraben von Norwegen, wieder die Wale.
An Land ist es zwar weniger turbulent als auf dem Meer, aber unschaukelig und echt hübsch. Bleik hat sogar einen recht großen Laden, aber der macht am Sonntag erst um 12 Uhr auf.
Na ja, gehe ich halt noch runter zum Hafen. Schiffe ziehen mich doch irgendwie immer magisch an.
Auch die Strände auf den Lofoten begeistern mich immer wieder. Allerdings sieht der Sandstrand zwar schön aus, ist aber gefroren.
Norwegen ist im Winter ein tolles Land. Man braucht zwar ein bisschen Winterausrüstung für eine Wohnmobil-Reise nach Norwegen. Aber das ist es wert.
Früher lebte hier auf den Lofoten alles vom Fischfang. Heute sind die Rorbuer nicht mehr mit Saisonfischern, sondern Touristen gefüllt und einige Boote verrotten am Strand.
Im Hafen arbeiten zwar noch einige Lofotfischer. Aber nirgendwo gibt es Trockengestelle für den Dorsch.
Der Hauptfang scheinen wirklich Touristen zu sein. Und da die Lofoten schon lange kein Geheimtipp mehr sind, müssen kleine Gemeinden ein wenig gegensteuern. Selbst im Winter stehen hier in Bleik sechs Wohnmobile.
Der beste Weg, ein Land zu erkunden, ist immer zu Fuß. Hoffe, dass ich irgendwann auch nicht mehr mit dem Wohnmobil rumfahren muss, sondern mit meiner Frau an der Hand nur noch solche schönen kleinen Wege wie hier in Bleik gehen kann.
Da ist die zweite Morgenspaziergängerin.
Kriege dadurch Hilfe bei der Überquerung eines kleinen, aber reißenden Bachs, dessen Steine und Ufer ebenso vereist sind wie das kleine Brett, das sonst als Brücke dient.
Eisbaden auf den Lofoten
Mir wird extra eine kleine Brücke herangeschleppt und dann die favorisierte Badestelle gezeigt. Sieht ja richtig idyllisch aus mit dem Steg und dem kleinen Tisch. Und für mich ist die Badestelle auch günstig, denn eigentlich war ausgemacht, dass ich ein Loch in die Eisdecke brechen muss.
Die Arbeit kann ich mir hier sparen. Aber ob die Kinder bei dem kalten Wind wirklich in dem kleinen eisfreien Stück baden gehen wollen? Dazu fängt es jetzt richtig an zu schneien.
Aber nach dem Frühstück wollen alle immer noch Eisbaden. Wird ziemlich hektisch. Ich bin noch gar nicht so weit, da rennen alle schon los. Stopfe schnell die ganze Ausrüstung in die Beintaschen und laufe hinterher. Kann aber wegen der schlackernden Hosenbeine nicht mithalten.
Eigentlich wollte ich ja noch das Stativ aufbauen und die Kamera für ein Video laufen lassen, damit ich die Hände frei habe für alle möglichen Hilfsleistungen beim Eisbaden. Das wird aber jetzt nichts mehr. Die Kinder müssen sogar auf mich warten, bis sie endlich reinspringen können. Dass sie das Eisbaden bei -0,1° Wassertemperatur, peitschendem Schneefall und kaltem Sturm wirklich durchziehen, ist echt erstaunlich.
Am schlimmsten sind die Minuten nach dem Eisbaden. Wegen meiner schlechten Organisation stehen die Eisbader mit den blanken Füßen auf dem gefrorenen Steg und kommen nicht in die Klamotten und Schuhe rein. Los jetzt, ihr müsst so laufen. Ich bringe den Rest mit. Also rennen alle mit nassem Badezeug, Badelatschen oder gleich ganz barfuß die 400 m über den vereisten Weg zurück zum Bus.
Wahnsinn. Komme wieder nicht hinterher, weil ich ja erst noch die Sachen einsammeln muss. Zum Glück ist wenigstens der Bus offen und die Heizung hochgedreht. Als ich dann endlich eintreffe, sitzen alle auf der Heizung. Dann wird das Video genau ausgewertet und festgestellt, dass der Jüngste am längsten drin war. Hurra!
Aber jetzt ist Bleik abgehakt und es geht bei winterlichen Straßenverhältnissen weiter auf die Lofoten.