Vorderfedern erneuern Mercedes T2N
Werkstatthandbuch zum Vorderfeder ausbauen und einbauen am Mercedes T2N mit Wechsel auf angepasste Parabelfedern.
Vorbemerkung zum Einbau neuer Vorderfedern
Der Mercedes 711 hat original dreilagige Parabelfedern verbaut, die nach mehr als 30 Jahren kaum noch Federweg haben. Die Federn sind fast waagerecht und so platt, dass der Federweg nur noch bei 3 cm liegt. Dazu ist ein Federnauge gebrochen und das Wohnmobil steht schief. Also gibt es neue Federn fürs Wohnmobil.
Allerdings geht es mir in diesem Beitrag erstmal nur um die rein technische Anleitung zum Wechsel der Vorderfedern. Wieso, warum und weshalb ich welche neuen Vorderfedern ausgewählt und eingebaut habe, kommt in einem extra Beitrag. Dazu will ich aber erstmal ein paar Testkilometer mit den neuen Federn fahren.
Alternativ kann sich natürlich jeder selbst beim Federnfachmann DFF beraten und entweder neue originale oder speziell angepasste Federn anfertigen lassen. Dabei ist wichtig, die Radlasten sowie die aktuelle und die gewünschte Fahrzeughöhe zu kennen. Den Rest wie Federrate, Sprengung und Blattanzahl macht der Fachmann.
Ansonsten gibt es wie gehabt alle Infos zu Werkzeug, Material und Anzugsdrehmomenten für den Einbau neuer Vorderfedern ganz unten im Beitrag. Dabei braucht man für den Federwechsel am Mercedes 711 nur Standardwerkzeug. Wichtig ist jedoch ein gescheiter Abzieher für die Buchsen der Federaugen.
Vorbereitung des Federwechsels
1. Rahmen aufbocken
Für den Tausch der Blattfedern an der Vorderachse braucht man Platz. Drücke das Fahrgestell über die Achse hoch. Beim Ansetzen direkt am Rahmen müsste ich mit dem kleinen Hydraulikwagenheber einen Turm bauen, bis die Achse frei hängt.
Höher geht immer. Aber meine 60 cm hohen Unterstellböcke unter dem Rahmen reichen für das Wechseln der Vorderfedern.
2. Räder und Stoßstange abnehmen
Auch bei 60 cm Luft unter dem Rahmen haben die Räder an meinem Mercedes 711 noch Bodenkontakt. Muss die Vorderachse mit dem Wagenheber anheben, um die Räder abnehmen zu können.
Das ist die Gelegenheit für eine Prüfung der Achsschenkelbolzen auf Spiel. Denn wenn beim Wechsel der Federn sowieso die Vorderachse fast völlig gelöst wird, könnte man bei der Gelegenheit des Federnwechsels auch gleich die ganze Achse ausbauen und die Achsschenkelbolzen erneuern. Das ist dann auch nicht viel mehr Arbeit, weil nur noch Bremsschläuche, ABS-Leitungen und Lenkschubstange ab müssten.
Neben den Rädern mache ich auch die Stoßstange ab. Das Lösen von nur 4 Muttern schafft gleich wesentlich mehr Platz rund um das meist festsitzende vordere Federauge.
3. Schraubverbindungen einölen
Tränke jetzt die ganzen Schraubverbindungen an den Vorderfedern in Öl. Also nicht nur die Gewinde und Muttern, sondern auch die Durchdringungen der Bolzen an der Achse, an den Federbrieden und Federaugen. Nehme mittlerweile nicht mehr WD40, sondern so ein Mittel von Addinol, das bessere Schmiereigenschaften hat. Hab auch den Eindruck, dass die Lösung noch besser kriecht und ähnlich wie Bremsenreiniger auch Schmutz wegwäscht.
4. Stoßdämpfer abbauen
Theoretisch muss man die Stoßdämpfer nur unten abschrauben. Praktisch würde ich die Stoßdämpfer auf alle Fälle komplett abbauen, um die Vorderfedern zu wechseln. Sind ja nur zwei Schrauben oben und unten und schafft Platz beim Schrauben.
Kann darüber hinaus die ausgebauten Stoßdämpfer besser prüfen. Bei meinen verstärkten Stoßdämpfern ist vorn rechts die Druckstufe nach 80.000 km und 7 Jahren mit einigem Pistenanteil durch. Brauche dazu keinen Prüfstand, das merke ich beim Zusammendrücken und Auseinanderziehen der Stoßdämpfer von Hand.
5. Achse maximal absenken
Für das Wechseln macht es sich am besten, wenn die Vorderfedern vollkommen entspannt sind. Also muss die Vorderachse bei aufgebocktem Rahmen und abgenommenen Rädern so weit wie möglich runter. Am besten, bis die Achse nur noch in den Blattfedern hängt. Ich muss dafür die beiden Stabischrauben auch noch rausnehmen.
Entscheidend ist letztlich, wie lang die Bremsleitungen sind. Mit standardmäßigen Bremsleitungen dürfte man es nicht schaffen, die vorderen Blattfedern vollkommen zu entlasten. Ich allerdings habe da ja extra verlängerte Bremsleitungen zu den Vorderrädern eingebaut. An meinem Mercedes 711 hängt also die Achse am Ende etwa 10 cm über dem Boden.
Die Vorderachse ist nicht schwer, die kann ich an einer Seite von Hand hochheben. Da reicht ein kleiner Scherenwagenheber. Der kommt einfach weiter runter als der hydraulische Stempelwagenheber.
Ausbau der alten Vorderfeder
6. Federbügel lösen
Sicherstellen, dass die Vorderachse gut aufliegt und beim Lösen der Federbügel nicht einfach runterplumpsen oder den Wagenheber seitlich wegdrücken kann.
Die je 2 Federbügel pro Seite sind mit je 2 Schrauben von unten am Achskörper befestigt. Die Muttern müssen ab. Bei mir ist an einer Stelle entweder an der Mutter oder am Federbügel das Gewinde durch. Muss also die Flex holen. Ein Mutternsprenger wäre aber die bessere Alternative. Dann könnte ich den Federbügel wahrscheinlich sogar noch weiter verwenden.
Drücke zum Lösen der abgeschraubten Federbügel von unten mit dem Wagenheber ein bisschen an der Feder. Vorsicht aber mit dem Gewinde der Federbügel.
Unter der Vorderfeder sitzen bei mir seit 7 Jahren noch die beiden Stahlplatten für die Höherlegung. Muss die Unterlegklötzer am Herzbolzen nach oben rausziehen.
Der Herzbolzen selbst ist nur in die Achse gesteckt. Klemmt aber trotzdem. Rostlöser und Cobra helfen.
7. Feder am hinteren Federbock lösen
Vorsicht mit den Schlüsselweiten am Federbock. Die Muttern rechts sind bei meinem T2N Schlüsselweite 19, links SW 18. Da guckt man erstmal dumm, wenn man da mit dem Schlagschrauber und einer 19er Nuss rangeht und die 18er Mutter rundlutscht.
Theoretisch reicht es, am hinteren Federbock die beiden Muttern an der Lasche abzuschrauben, die Laschen abzunehmen und den Federbolzen nebst Buchsen herauszuziehen. Das geht bei mir ohne Abzieher oder besonderes Werkzeug.
Falls die Buchsen jedoch fest auf den Schrauben sitzen, hilft ein Abzieher. Alternativ alle 4 Schrauben des hinteren Lagerbocks vom Rahmen lösen und die Feder später mit dem kompletten Federgehänge abnehmen. Draußen kann man dann die Bolzen rausprügeln. Aber wie gesagt, ein Abzieher erledigt das viel eleganter und vor allem zerstörungsfrei.
Beim Ausbau der am Federauge gebrochenen Vorderfeder meines Mercedes 711 gibt es aber keine Probleme mit festsitzenden Buchsen.
8. Feder vom vorderen Federbock lösen
Die Mutter SW 27 am vorderen Federbock ist mit 345 Newtonmeter angezogen, aber der Schlagschrauber macht das ohne Probleme.
Schwieriger ist das Abziehen des Federauges vom vorderen Federbock. Also bei mir geht das nur mit Abzieher. Und zwar mit einem richtigen Abzieher, keinem Spielzeug.
9. Vorderfeder herausnehmen
Die Vorderfeder ist an 3 Stellen fixiert: Am hinteren Lagerbock, an den Federbriden und am vorderen Lagerbock. Dazu ragt der Herzbolzen ein Stück in den Vorderachskörper rein. Das sollte jetzt alles abgeschraubt sein.
Wenn sich die Vorderfeder nicht ausbauen lässt, klemmt noch ein bisschen der Rost. Aber wenn alles lose ist, lässt sich die Feder rausnehmen. Vorsicht aber mit den Brems- und ABS-Leitungen.
An der gebrochenen Vorderfeder rechts schraube ich mal den Herzbolzen raus. Die schlappe Feder kann ich mit einer Hand zusammendrücken. Mit einer neuen Feder würde ich das nicht probieren wollen.
Federn und Buchsen prüfen und erneuern
10. Buchsen prüfen
Am hinteren Federauge sind im Federgehänge 2 Gummibuchsen mit Abstandsstück und Abstandsrohr verbaut. Die Federbuchsen aus Gummi dürfen nicht bröselig oder rissig sein und der Federbolzen auch nicht zu viel Spiel haben. Wenn die Buchsen verschlissen sind, hart und spröde sind oder wegen zu viel Spiel klappern, gleich neue Teile bestellen. Die gehen zwar noch. Aber bei mir gibt es einmal alles neu.
11. Vorderfeder Mercedes T2N prüfen
Der Punkt, die Vorderfeder zu prüfen, entfällt bei mir. Ich baue die Federn ja aus, um die zu wechseln. Aber wenn nur die Buchsen erneuert werden müssen, stünde jetzt eine kritische Inspektion der Federn auf Risse oder Brüche an.
Vorderfeder einbauen
12. Buchsen einbauen
Im Werkstatthandbuch steht, dass man alle Buchsen beim Einbau ordentlich mit Gleitmittel einstreichen soll. Allerdings hält sich Mercedes bedeckt, was für ein Gleitmittel für die Buchsen am besten wäre. Nehme also Unschlitt vom Athos. Die Werkstattmönche dort schwören da drauf und stellen sich das aus irgendwelchen Tierfetten selber her. Und weil ich den Kloster-Unimog repariert habe, kriege ich auch was vom Heiligen Fett ab. Vielen Dank!
13. Vorderfeder am vorderen Federbolzen einsetzen
Das Einbauen der Vorderfedern beginnt mit dem Putzen der Federbolzen.
Jetzt die Vorderfedern mit neuen Hülsen und Gummis mit reichlich Fett auf den Bolzen wieder einsetzen. Zuerst vorn. Das Fett sollte säurefrei sein und sich mit Gummi vertragen.
Die Buchsen dürfen nicht ausgeschlagen sein, weil dann die Federn auf den Bolzen klappern. Trotz reichlich Unschlitt kriege ich die linke Vorderfeder nur mit dem Kukko-Abzieher montiert. Mit Maulschlüssel fungiert der diesmal als Aufdrücker.
Ja, seit ich einen zwei- und dreiarmigen Abzieher habe, kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie ich bisher ohne leben konnte. Muss den Kukko nur noch ein bisschen pimpen, damit ich mir nicht immer Löcher in die Maulschlüssel stanze. Wobei das ja nur der 25er ist. Den braucht kein Mensch.
14. Bolzen am hinteren Federgehänge montieren
Der Bolzen am hinteren Federgehänge sitzt in einem Plastikkäfig, der wiederum von einer Stahlbuchse umschlossen ist. Erst dann kommen die Gummibuchsen.
Vor dem Wechseln der Federn hatte ich am meisten Bammel, dass ich die neue Feder aufgrund der größeren Spannung nicht eingebaut kriege. Aber die Laschen am hinteren Federbock sind in einem gewissen Rahmen flexibel. Und die letzten paar Millimeter macht der Wagenheber.
Original sind die Bolzen am Federgehänge übrigens bei mir ohne Unterlegscheiben montiert. Das lasse ich so. Aber die Schrauben bekommen vorschriftsmäßig neue Sicherungsmuttern. Muss da jetzt allerdings aufpassen, denn die Schraubenköpfe sind Schlüsselweite 18, die neuen Muttern SW 19.
15. Herzbolzen einfädeln
Die Vorderfeder wird dadurch fixiert, dass der Herzbolzen in ein passendes Loch im Achsgehäuse eingefädelt wird. Den Herzbolzen der ersten Vorderfeder einzubauen ist einfach. Grob anvisieren, die Achse mit dem Wagenheber sanft hochdrücken, und schon rutscht der Herzbolzen dahin, wo er hin soll.
Allerdings tut sich der zweite Herzbolzen schwer. Und von Hand bewege ich die eingebaute Vorderfeder am Mercedes 711 keinen Millimeter. Erst ein Ratschengurt zwischen den Federn bringt das bisschen Zugkraft, damit der Herzbolzen auch noch auf dieser Seite im Achskörper einrastet.
16. Federbriden montieren
Da bei mir die Unterlegplatte wegfällt, brauche ich auch neue Federbügel M14 mit 70,7 mm Innenabstand.
An den Federbriden neue Muttern verwenden und auf Drehmomente achten. Meine Federbügel sind M14. Also 140 Nm. Es gibt aber bei den kleinen Vorderachsen wie beim Mercedes 609 auch Varianten mit schwächeren Federbügeln M12. Entsprechend ist auch das Drehmoment niedriger. Muss bei meinem großen Drehmomentschlüssel immer ein bisschen schätzen, weil die Abdeckung trüb und nicht mehr ablesbar ist. Ohne Abdeckung sehe ich zwar was, aber dann fehlt der Strich.
17. Stoßdämpfer und Stabilisator einbauen
Der Stoßdämpfereinbau ist nach dem Wechsel der Vorderfedern die leichteste Übung. Eine Schraube oben, eine Schraube unten. Fertig. Nehme unten am Achskörper Schrauben der Festigkeitsklasse 10.9 und ordentliche Abstandshalter. Die Schrauben sind gerade bei den verstärkten Stoßdämpfern hoch belastet, können sich auch mal lösen oder gar abreißen.
Dann noch die Stabilisatoren montieren. Da der große Drehmomentschlüssel für unterwegs zu sperrig ist, hab ich noch so einen handlichen Drehmoment-Adapter. Der steckt zwischen Nuss und Ratsche und piept bei einem voreingestellten Drehmoment. Praktisch ist auch die Anzeige des aktuellen Drehmoments. Da kriege ich mal Zahlen für mein Gefühl. Besser wäre nur, wenn sich die Anzeige nicht mitdrehen würde. Aber egal, die Stabilisatoren sind fest. 95 Newtonmeter.
Kontrollen und Nacharbeiten beim Federwechsel
18. Räder montieren
Wenn nach dem Einbau neuer Vorderfedern alles wieder montiert ist, kontrolliere ich alle Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel und prüfe das ganze Fahrwerk. Montiere dann die Räder und als letztes die Stoßstange.
19. Spur vermessen
Beim Wechsel der Vorderfedern ist ja vorn das gesamte Fahrwerk auseinander. Nach dieser Aktion sollte man schon mal die Spur vermessen und gegebenenfalls die Spurstange neu einstellen. Grobe Fehler kann man durch selber messen rauskriegen.
Besser ist eine richtige Fahrwerksvermessung. Das mache ich aber erst, nachdem sich das Fahrwerk auf einer ausgiebigen Testfahrt gesetzt hat und noch mal alle Schraubverbindungen kontrolliert sind. Schließlich habe ich an der Vorderachse durch den Wechsel der Federn jetzt 10 cm mehr Bewegungsfreiheit.
Vorderfeder erneuern: Infos
Das hier ist erst mal nur die Dokumentation mit der Anleitung für das Ausbauen und Einbauen der Vorderfedern am Mercedes 711 Fensterbus. Das ist ja unabhängig davon, welche Federn man konkret einbaut. Habe mir natürlich (nach ausgiebiger Beratung vom Federnfachmann) spezielle Vorderfedern eingebaut. Bin auch schon ziemlich zufrieden mit Sprengung, Federweg und Höhenentwicklung an der Vorderachse. Test und Fahrbericht reiche ich nach dem Sommer nach.
Werkstatthandbücher
- [1] Neue Transporter 507 D-814D (T2), Einführungsschrift für den Kundendienst, Stuttgart 1986
- [2] Werkstatthandbuch, Federung T2N, 32-0050 Vorderfeder aus- und einbauen
Ersatzteile Vorderfeder
Original sind die Vorderfedern links und rechts unterschiedlich. Neue Federn würde ich immer auf die konkreten Radlasten im beladenen Wohnmobil abstimmen (lassen).
- Originale Vorderfeder Fahrerseite als Dreiblatt-Parabelfeder (A6693200702)
- Originale Vorderfeder Beifahrerseite als Dreiblatt-Parabelfeder (A6693200602)
- Buchse Feder an Federbock vorn+hinten A6673220350 (Pro Seite 8 Stk.): Klick
- Meine neuen Federn sind nach Beratung individuell vom Federnfachmann angefertigt (DFF): Klick
Ersatzteile Hinterfeder
Die Ersatzteile für die Hinterfedern schreibe ich mal mit dazu. Hinten kommt es aber auf die Federrate an. Die Nummern der Hinterfedern müssen mit dem ALB-Regler korrespondieren und stehen auf dem Prüfschild im Handschuhfach.
- Hinterfeder Vierblatt A6673203706
- Gummilager Hinterfeder A6673200044
- Härtere Hinterfeder mit zwei Zusatzblättern A6703203906
Werkzeug für das Wechseln der Vorderfeder
Eigentlich lässt sich das Wechseln der Vorderfedern mit Standardwerkzeug realisieren. Kann mir allerdings nicht vorstellen, dass man die Federn ohne passenden Abzieher von den Buchsen kriegt. Hab’s jedenfalls mit ordentlich Manpower versucht und bin gescheitert.
- Sprühbares Reinigungs- und Schmiermittel (Addinol Care Protect): Klick
- Hydraulischer Wagenheber (BGS 9883 für 5 t): Klick
- 2 große Unterstellböcke mit 60 cm Höhe (BGS 3016): Klick
- Scherenwagenheber, Hölzer oder kleine Unterstellböcke für die Vorderachse
- Satz großer Maul/Ring-Schlüssel mit SW 17, 18, 19, 22, 27 (BGS 9290): Klick
- Nüsse 17, 18, 19, 21, 22, 27 (die größeren in 3/4-Zoll)
- Akku-Schlagschrauber ist cool, aber es geht auch ohne (Makita DTW701Z): Klick
- Abzieher für das Federauge (Kukko 30-2-S oder größer): Klick
- Drehmomentschlüssel bis 325 Nm für die vorderen Federbolzen (Proxxon 320): Klick
- Handlicher Drehmoment-Adapter bis 200 Newtonmeter für den täglichen Kleinkram (BGS 70210): Klick
Anzugsdrehmomente
Die Anzugsdrehmomente habe ich hoffentlich richtig aus dem Werkstatthandbuch Federung T2N abgeschrieben (32-0050 Vorderfeder aus- und einbauen).
- Herzbolzen: 42 Nm
- Federbügel M14: 140 Nm
- Briden der kleinen Vorderachse M12: 110 Nm
- Muttern am Federgehänge hinten: 95 Nm
- Mutter SW 27 am Federbolzen vorn: 325 Nm
- Stoßdämpferkonsole an Längsträger: 93 Nm
- Stoßdämpfer an Konsole und Achskörper: 120 Nm
- Drehstab, vorn, an Lasche: 95 Nm
- Drehstablasche an Konsole: 80 Nm
- Drehstabkonsole an Längsträger: 45 Nm
- Drehstabkonsole an Fahrerhauskonsole: 95 Nm
- Drehstab an Vorderachskörper M8: 20 Nm / M10: 45 Nm
Und wie gehabt werden eigene Erfahrungen, Verbesserungshinweise und Ideen für meine Anleitung zum Wechseln der Vorderfedern gemäß Werkstatthandbuch gern angenommen.
Sehr stark, Höhe und Federweg ohne diese scheiß Klötze!
Habe seit den Klötzen beim stärkeren Bremsen leichte bis mittlere Vibrationen auf der Vorderachse. Vollbeladen, Pyrenäen, bergab mit 110 ist das kein Spaß…
Bin sehr auf den Testbericht gespannt.
Wie viel hast du ungefähr gelöhnt für die beiden Blattfedern?
Viele Grüße aus dem Norden.
Das Kräftedreieck ohne Klötze an der Achse ist natürlich wesentlich besser. Aber ich kann das mit dem Ruckeln bei meinen 6,5 cm Unterlegklötzen nach sieben Jahren und 80.000 km nicht bestätigen. Aber ja, die Höherlegung hätte ich von vornherein mit speziellen Federn machen sollen. Manches braucht eben seine Zeit.
Hi 611,
wieviel mm hast du denn unterlegt? Wenn es deutlich mehr als 50mm sind steigt das, ich nenne es mal „Kippmoment“ stark an. Der Aufbau schiebt beim starken verzögern über die Klötze nach vorn.
Es sind genau genommen 48mm. Also eigentlich noch im Rahmen. Im normalen Betrieb gibt es auch keine Probleme, nur beim stärkeren Bremsen bei höheren Geschwindigkeiten. Also genau da, wo man keine Vibrationen haben möchte…
Es ist genau das hohe „Kippmoment“ welches mich schon beim Einbau nachdenklich werden ließ. Die gesamten Kräfte werden über diese recht kleinen Klötze übertragen. Daher scheint mir die Lösung mit den weiter aufgebogenen Blattfedern sehr elegant.
Die Blattfedern sind tatsächlich die bessere Lösung. Aber dazu muss man eben erst mal bereit sein. Blattfedern tauschen hätte ich mir vor 7 Jahren noch nicht zugetraut. Dabei ist das mit dem richtigen Abzieher kein Problem. Und ich schraube nur draußen.
Ich habe jetzt meinen 711 D Feuerwehr Fensterbus ! Es ist der mit dem längsten Radstand und 7,3 m lang,
Von Hannover nach Südhessen und knapp 400 km Fahrt hatte ich mit Bremsenrubbeln und temporär aktive Flammstartleuchte zu tun.
Der gute T2 ging nicht so wie ich meinen ehemaligen 711 in Erinnerung hatte.
Die Kasseler Berge waren gefühlt eine ziemliche Quälerei.
Der T2 hat erst 23000 km gelaufen und ist wohl nie eine längere Strecke gefahren worden. Ich bin entsprechend gefahren!
Was mir nicht gefällt sind die 8,5 x 17,5 Bereifung, die sehen aus wie Trennscheiben! Zudem liegt der T2 vorne etwas zu tief und sieht dadurch etwas plump aus. Auch da war mein ehemaliger 711 viel höher. Ich meine mein damaliger hatte „verstärkte“ Federn?
Ich überlege ob ich an der Bereifung etwas verändern und vorne höher legen soll. Was ist da Deine/Euere Empfehlung? Ich möchte aber nicht die H-Zulassung gefährden. Hinten liegt der T2 eigentlich ausreichend hoch !? Was ist mir aufgefallen ? Es sind zwei Schwedenklappen verbaut diese enthalten Scheiben zur Belichtung des Innenraumes. Der T2 hat eine 6 Personenzulassung, hier stellt sich die Frage ob vier Personen ohne Anschnallgurt im hinteren Besprechungsraum mitfahren können/sollen. Ich bereite jetzt erstmal die H-Zulassung vor.
Das Problem mit den Federn wird das gleiche sein wie bei mir. Die Fahrzeuge haben zwar wenig Kilometer, stehen sich aber die Federn platt. Wie viel Platz ist denn noch unter den Gummipuffern?
Wenn du die großen Radbolzen hast, gibt es für die Bereifung ja viele Optionen. Die musst du aber echt mit deinem Prüfer besprechen. Hängt alles auch ein bisschen von der Übersetzung ab.
Hallo Tom, vielen Dank für den Link und Hinweis zu den Radgrößen. Deine Seite ist wie eine Wikidia Datenbank und wird für die Ewigkeit von großem Nutzen sein.
Wahnsinnig gut, richtig gut. Dankeschöööön !
Ewigkeit ist ein großes Wort. Aber danke. Mit der Zeit kommt eben doch einiges zusammen.
Hi Tom, wieder ein großartiger Bericht.
Haben daraufhin unsere Federn überprüft und neue Federn (laut Fahrgestellnummer) bei DFF bestellt. Leider haben wir ein kleines Kommunikationsproblem was alles zum Feder-Komplett-Paket dazu gehört. DFF meint das im vorderen Federauge nur eine Gummimuffe sitzt, ohne Buchse, Abstandshülse oder sonstiges. Ich meine aber auf deinen Fotos (Vergleich alte, neue Feder) im vorderen Federauge der neuen Feder eine Buchse bzw. Abstandshülse zu erkennen. Könntest du vielleicht auflisten welche Teile genau benötigt werden für einen Feder-Neueinbau?
Wäre eine große Hilfe um endlich eine korrekte, komplette Auftragsbestätigung von DFF zu erhalten!
Viele Grüße und besten Dank im Voraus, Robert
DFF hat schon recht. Im Federauge sitzt nur die originale Gummimuffe. Du darfst das nicht mit meinen Federn vergleichen. Ich habe mir doch spezielle Federn bauen lassen. Mit den Serienfedern bist du auf alle Fälle auf der sicheren Seite. Selbst die Gummimuffen kannst du wieder nehmen, wenn die noch gut sind. Aber neu machen schadet auf keinen Fall.
Hallo Robert,
um sicher sein zu können, kannst du zur MB-Ersatzteiltheke zu gehen, deinen Fahrzeugschein vorzulegen, und nett fragen welche Teile du benötigst. Anhand der FIN kann dann gesucht werden. Ehrlicherweise sei gesagt das nicht alle MB Niederlassungen wirklich noch Lust haben die Teile rauszusuchen… 🙁 🙂
Gruß Peter
Die Frage ist ja nicht, ob die Feder passt, sondern ob die Gummimuffen dabei sind. Normalerweise sind das extra Ersatzteile.
Wichtig!!! Bei der Newtonmeterangabe von der vorderfeder an den Feder Bock vorne ist ein zahlendreher drin!! Ich habe gestern so mein Gewinde vom federbock abgedreht :(!! War heute bei Mercedes und habe das richtige Drehmoment herausgefunden! Es sind 235 und nicht 325 newtonmeter also ein riesen Unterschied! Ich finde die Erklärung hier super aber bitte passt doch auf gerade bei drehmomentangaben was ihr hinschreibt!
Mir kamen die 325 ohnehin sehr viel vor aber tatsächlich habe ich im Netz noch einmal dieselbe Angabe gefunden, die wurde wahrscheinlich auch falsch übernommen. Bitte ändert das nach!
Das ist ja dumm. In meinem Auszug aus dem Werkstatthandbuch 32-0050 Vorderfeder aus- und einbauen und übereinstimmend bei 32-0005 Technische Daten (für 609 / 711 / 811 etc. steht eindeutig und sogar zweimal 325 Nm für genau diese Mutter („Vorderfeder an Federbock, vorn“). Ebenso in der technischen Dienstvorschrift für den MB 609 D (F131) und in der Einführungsschrift für den Kundendienst (B165): Immer steht da 325 Nm. Und damit habe ich die Mutter auch angezogen.
Woher hat deine Mercedes-Werkstatt die 235 Nm? Und für welches Fahrzeug? Haben die dir vielleicht das allgemeine Anzugsdrehmoment für Schrauben der Festigkeit 8.8 in der Dimension M18x1,5 oder M18x2,5 von 235 Nm aus der DIN-Tabelle für Anziehdrehmomente mitgeteilt (D1666/1668)?