Unterdruckanlage am Mercedes T2/LN1: Funktion, Fehlerquellen, Reparaturen
Analyse und Reparatur defekter Unterdruckanlagen bei leuchtender Bremskontrolllampe oder Fehlern beim Anlassen bzw. Abstellen des OM 364.
Fehlerbild meiner Unterdruckanlage
Eine defekte Unterdruckanlage kann viele Ursachen und Fehlerbilder haben. Bei allen T2N mit dem OM 364 kann die Unterdruckanlage zu folgenden Problemen führen:
- Motor springt nicht an
- Motor nimmt nach dem Anspringen kein Gas an und geht direkt wieder aus
- Rote Bremskontrollleuchte glimmt oder leuchtet (links im Foto).
- Motorbremse funktioniert nicht oder nicht richtig
- Bremsen funktioniert nicht richtig
Selbsthilfe bei Defekt der Unterdruckanlage unterwegs
Mein erstes Problem mit der Unterdruckanlage Mercedes 711 ist ein Motor, der sich normal starten lässt, dann aber kein Gas annimmt und wieder ausgeht.
Motorabdeckung auf. Taschenlampe holen. Und noch mal starten. Genau wie gedacht: Sowie der Motor läuft, fährt der Stempel im Unterdruckzylinder ein und stellt die Einspritzpumpe auf Nullförderung. Aha. Will schon den Unterdruckzylinder rechts am Motor ausbauen und mit Handgas nach Hause fahren.
Aber probiere es mal mit abgezogenem Unterdruckschlauch. Und siehe da, es funktioniert. Also schnell wieder Motordeckel aufsetzen und nach Hause fahren. Die Bremskontrollleuchte glimmt immer noch.
Zu Hause lässt sich der Motor mit dem Zündschlüssel nicht abstellen. Klar, ich hab ja den Unterdruckschlauch am Unterdruckzylinder abgezogen. Aber das Gaspedal lässt sich auch manuell zurückziehen. Der Motor ist aus.
Jetzt hab ich Zeit, mich in Ruhe um den Fehler in der Unterdruckanlage zu kümmern. Erstmal googeln. Mist, mittlerweile lande ich bei allen Anfragen zum Mercedes 711 auf meiner eigenen Seite. Als ob ich immer alles wüsste. Muss mich also mal systematisch mit Fehlern an der Unterdruckanlage befassen.
Schaltplan der Unterdruckanlage Mercedes 711
Die Unterdruckanlage am Mercedes 711 besteht aus den verschiedenen Luftleitungen und elektrischen Steuerelementen. Hier ist erst einmal der Schaltplan für die Ansteuerung der Unterdruckanlage aus der Betriebsanleitung (Seite 147). Die einzelnen Bezeichnungen für die elektrischen Bauteile der Unterdruckanlage stammen ebenfalls aus der Betriebsanleitung (Seite 146).
Für die Unterdruckanlage am Mercedes T2/LN1 (MB 609, 711, 814) sind damit insbesondere die folgenden elektrischen Bauteile relevant:
- S53 Lenkschloss (Schaltplan auf Seite 145, Abschnitt 2)
- S32 Schalter Motorbremse (Fußschalter vor dem Fahrersitz)
- S50 Schalter Motorbremse (unklar, ob der identisch ist zu S32, vgl. Schaltplan auf Seite 145, Abschnitt 4)
- Y31 Magnetventil für die Ansteuerung der Abstellzylinder an der Einspritzpumpe sowie der Motorbremse
- B57 Schalter Vorratsbehälter
- B8 Druckschalter Vorratsdruck
- F22, F23, F24 Sicherungen für die Unterdruckanlage
- K74, K76, K77, K78 Relais für die Motorbremse
Funktion und Fehlerquellen der Unterdruckanlage am T2/LN1
Die Fehlersuche beginnt mit Literaturstudium. Zuerst muss ich nämlich mal die Unterdruckanlage verstehen. Denke dann über mögliche Fehlerquellen nach. Und gehe erst danach den Funktionstest der Unterdruckanlage an.
1. Kontrollleuchte für den Unterdruck
Beim Mercedes 711 gibt es eine rote Bremswarnleuchte H40. Sollte die dritte Warnleuchte von links sein. Fast genau über dem Tacho. Normalerweise bleibt die Warnleuchte aus oder verlischt nach kurzem Motorlauf. Deswegen soll man auch nicht direkt nach der ersten Motorumdrehung losfahren. Und schon gar nicht mit leuchtender Bremskontrollleuchte (Betriebsanleitung, S. 57).
Diese Kontrollleuchte für den Unterdruck leuchtet bei folgenden Fehlern (Betriebsanleitung, S. 69; WHB 1219; Einführungsschrift, S. 101):
- Bremsflüssigkeitsstand zu niedrig
- Verschleiß der Bremsbeläge zu hoch
- Unterdruck von weniger als 0,5 bar.
2. Leitungen der Unterdruckanlage auf Dichtheit und richtigen Sitz prüfen
Ursache für Probleme mit der Unterdruckanlage sind vor allem undichte oder schlecht sitzende Unterdruckleitungen. Die Leitungen sind aus Gummi, die Verbinder aus Kunststoff. Beides wird mit der Zeit spröde und reißt.
Theoretisch kann man Undichtigkeiten in der Unterdruckanlage hören. Dazu den Motor laufen lassen, damit Unterdruck aufgebaut wird. Dann den Motor wieder abstellen, die Bremse betätigen und lauschen, ob irgendwo Luft zischt. Nur wird die Luft in der Unterdruckanlage am T2/LN1 nicht abgeblasen, sondern eingesaugt.
Also bleibt einem nichts anderes übrig, als beginnend am Luftpresser alle Gummischläuche und Kunststoffverbinder zu prüfen. Die Anschlüsse sind meist nur zusammengesteckt, weil die Anlage ja durch den Unterdruck zusammengehalten wird.
Undichtigkeiten der Unterdruckanlage können sein:
- Eingerissene Gummischläuche, vor allem an Anschlüssen und Knickstellen
- Poröse Plastikleitungen und -verbinder
- Gerissene T-Stücke und Kunststoffleitungen
- Abgezogene oder gelöste Unterdruckleitungen
Abgesehen von Undichtigkeiten der Leitungen und Verbinder können natürlich auch die nachfolgend beschriebenen Bauteile und Zylinder der Unterdruckanlage defekt oder undicht sein.
3. Nockenwellengetriebener Luftpresser am Mercedes T2/LN1
Vom Luftpresser gibt es verschiedene Ausführungen mit einem Antrieb über die Nockenwelle oder mit Antrieb über eine Riemenscheibe. Mein Mercedes 711 hat einen nockenwellengetriebenen Luftpresser. Der Luftpresser sitzt rechts am Motor. Unterhalb der Einspritzpumpe. Hier von unten rechts fotografiert
Bei Fahrzeugen mit Unterdruckanlage arbeitet dieser Luftpresser als Unterdruckpumpe und bringt bei 2.800 rpm einen Unterdruck von 0,9 bar (WHB 34 und Einführungsschrift, Seite 68). Bei Fahrzeugen mit Druckluftbremse sind die Anschlüsse vertauscht und der Luftpresser arbeitet als Kompressor für Druckluft.
Angetrieben wird der Kolben im Luftpresser von einem Hubzapfen auf der Nockenwelle zwischen den Zylindern 3 und 4. Die Nockenwelle selbst wird über Steuerräder angetrieben (Einführungsschrift T2/LN1, Seite 59).
Bei meinem Mercedes 711 ist die Funktion des Luftpressers, Unterdruck für die folgenden Aufgaben bereitzustellen (Betriebsanleitung, Seite 15):
- Bremskraftverstärkung,
- Abstellzylinder an der Einspritzpumpe,
- Stellzylinder der Motorbremse.
Die Evakuierungszeit für den kleinen Unterdruckzylinder (5 l) beträgt 7 Sekunden (WHB 428). Also muss die Unterdruckpumpe nach spätestens 7 Sekunden einen für die Bremse ausreichenden Vorrat an Unterdruck erzeugt haben.
Demgegenüber arbeitet am Mercedes 711 die Leuchtweitenregelung nicht mit Unterdruck, sondern ist ein in sich geschlossenes, hydraulisches System.
Fehlerquellen an der Unterdruckpumpe:
- Undichtigkeit an den Unterdruckanschlüssen
- Ein verölter Luftpresser deutet auf verschlissene Kolben und Zylinder hin (WHB, S. 431 ff.)
- Schadhafte oder verschmutzte Saug- und Druckventile am Luftpresser
- Dichtung zwischen Zylinderlaufbuchse und Zylinderkopf defekt
4. Unterdruckbehälter prüfen
Der Mercedes 711 (Baumuster 669) hat wie das Baumuster 670 (MB 811 und MB 809) 3 Unterdruckvorratsbehälter mit insgesamt 30 l Speichervolumen. Unter dem Fahrzeugboden befinden sich hinter den Einstiegsstufen der vorderen Türen zwei Unterdruckbehälter in typischer Torpedoform mit je 5 Liter Speichervolumen. Der Mercedes 609 hat nur einen Torpedo.
Mein MB 711 hat noch einen zylindrischen Behälter mit 20 l Vorratsdruck.
Laut Werkstatthandbuch müssten bei meinem 711er wie bei den größeren T2/LN1 mit Unterdruckanlage (MB 809 / MB 811 / MB 814) eigentlich nur ein Torpedo und 2 zylindrische Unterdruckbehälter mit 10 und 20 l verbaut sein (WHB 879). Aber egal.
Diese Unterdruckbehälter mit zusammen 30 l speichern den vom Luftpresser erzeugten Unterdruck auch über längere Standzeiten. Bei Undichtigkeiten entsteht ein zu geringer Vorratsdruck, der über einen Schalter die Kontrollleuchte im Armaturenbrett auslöst.
Prüfung der Unterdruckbehälter:
- Sichere Befestigung
- Dichtheit der Zuleitungen
- Dichtheit des Unterdruckbehälters
5. Magnetventil der Unterdruckanlage für Motorbremse und Motorabstellung
Das Magnetventil Y31 habe ich zwar schon im Schaltplan (Betriebsanleitung, Seite 146), aber erst nach einer Weile im Bus gefunden. Der Magnetschalter sitzt im rechten inneren Rahmenprofil unter der Einspritzpumpe. Dort laufen beide Unterdruckleitungen vom Abstellzylinder an der Einspritzpumpe und an der Motorbremse zusammen.
Die Funktion des Magnetventils ist, den Unterdruck für die Motorabstellung an der Einspritzpumpe sowie gleichzeitig den Motorbremszylinder an der Auspuffdrosselklappe freizugeben.
Auf der rechten Seite sitzt, geschützt von einem Schraubring, der elektrische Anschluss des Magnetventils. Wenn der Druckschalter für die Motorbremse am Bodenblech vor dem Fahrersitz betätigt wird, kriegt das Magnetventil Strom, öffnet und lässt den Unterdruck auf den Abstellzylinder an der Einspritzpumpe sowie auf den Zylinder der Motorbremse einwirken.
Fehlerquellen am Magnetventil (WHB 429):
- Beschädigungen am Unterdruckschlauch
- Risse am T-Stück aus Kunststoff
- Beschädigte oder korrodierte Kontakte am Magnetventil
- Magnetventil schließt nicht vollständig bzw. hängt und lässt immer etwas Unterdruck durch
- Betätigungsschalter für die Motorbremse und Kabel defekt
Wenn man oben den Fußschalter tritt oder die beiden Kontakte verbindet, kann man unten am Magnetschalter am abgezogenen Kabel prüfen, ob das Kabel überhaupt intakt ist. Der Widerstand am Multimeter muss dann bei Null liegen. Dann hat die Leitung zum Fußschalter Durchgang.
6. Unterdruckzylinder an der Einspritzpumpe prüfen
Die Motoren der kleineren Mercedes Großtransporter T2/LN1 werden an der ESP mit Unterdruck abgestellt. Dazu sitzt zwischen dem Gasgestänge und der Regelwelle der Einspritzpumpe ESP ein Unterdruckzylinder. Im Normalfall sorgt eine innenliegende Feder für die direkte Übertragung der Bewegungen des Gasgestänges auf die Einspritzpumpe. (Bei den großen T2/LN1 mit Druckluftbremsen funktioniert das ähnlich, nur mit einem Druckzylinder.)
Wird der Motor über den Zündschlüssel oder den Fußschalter der Motorbremse abgestellt, gibt ein Magnetventil den Unterdruck für den Abstellzylinder frei. Der Stempel im Unterdruckzylinder fährt ein und zieht die Regelwelle der ESP auf Nullförderung. Der Motor geht aus.
Wenn zu wenig oder kein Unterdruck am Abstellzylinder ankommt, geht der Motor auch mit Zündschlüssel in Aus-Stellung nicht aus.
Umgekehrt kann es auch sein, dass der OM 364 gar nicht erst anspringt, weil der Abstellzylinder in Richtung Nullförderung hängenbleibt. Der Zylinder ist dann eingefahren. Normalerweise fährt der Zylinder bei Betätigung des Zündschlüssels auf START aus.
Fehlerursachen am Motorbremszylinder können sein:
- Gummischlauch am Unterdruckzylinder eingerissen
- Membran im Unterdruckzylinder undicht
Als erste Prüfroutine bei einem Motor, der sich nicht per Zündschlüssel abstellen kann, schaue ich, ob überhaupt Unterdruck am Abstellzylinder anliegt. Dazu die innere Motorabdeckung abnehmen, den Schlauch am Abstellzylinder abziehen und prüfen, ob dort Unterdruck anliegt, wenn der Schlüssel auf AUS gestellt wird.
Falls Unterdruck anliegt, im nächsten Schritt die Dichtheit des Abstellzylinders prüfen. Dazu die Kugelpfanne an der Regelwelle der Einspritzpumpe lösen und den Unterdruckzylinder von Hand zusammendrücken. Jetzt den Gummischlauch abziehen und das Loch für den Anschluss der Unterdruckleitung mit dem Daumen zuhalten. Wenn nun die Regelstange langsam ausfährt, ist der Zylinder undicht. Da hilft nur Wechseln.
Achtung! Den Motor nicht zu lange mit Zündschlüssel in der AUS-Stellung laufen lassen, da so der Lichtmaschinenregler zerstört werden kann.
7. Fußschalter der Motorbremse
Die Motorbremse war beim T2/LN1 Sonderausstattung und ist nicht in jedem Fahrzeug verbaut. Ob der T2 mit Motorbremse ausgeliefert wurde, ist leicht am elektrischen Fußschalter am Fahrzeugboden vor dem Fahrersitz zu erkennen. Bei mir ein bisschen versteckt zwischen der Schalldämmung auf dem Fahrerhausboden.
Dieser Fußschalter für die Motorbremse steuert das Magnetventil für die Motorbremse Y31 elektrisch an (WHB 1219). Gleichzeitig wird auch der Abstellzylinder an der Einspritzpumpe mit Unterdruck versorgt, sodass der Einspritzpumpenhebel zurückzogen wird. Bei aktiver Motorbremse steht damit die Einspritzpumpe auf Nullförderung (Einführungsschrift, Seite 62 f.).
Die Funktion des Fußschalters lässt sich prüfen, indem man den Stecker abzieht und den Schalter auf Durchgang misst. Der Widerstand sollte im Normalzustand 1 betragen, dann ist die Steuerleitung unterbrochen. Beim Draufdrücken auf den Schalter ist der Widerstand dann 0 Ω (Ohm). Der Schalter stellt die Stromverbindung zum Magnetventil her.
8. Unterdruckzylinder der Motorbremse
Gibt das Magnetventil den Unterdruck für die Motorbremse frei, schließt der Unterdruckzylinder die Auspuffklappe. Durch den Staudruck erhöht sich die Motorbremswirkung.
Allerdings ist die Wirkung der Motorbremse im Vergleich zum Mercedes 1124 mit dem OM 366 zumindest bei meinem 711er ein Witz. Die Minderleistung der Motorbremse ist auch nicht proportional zum verringerten Hubraum, sondern beträgt höchstens 10%.
Doch die Motorbremse kann auch defekt sein, und zwar aus den folgenden Gründen:
- Anschlüsse der Unterdruckleitungen an der Motorbremse undicht,
- Poröser oder gerissener Unterdruckschlauch der Zuleitung, vor allem der Winkelgummi an Biegungen / Bögen
- Unterdruckzylinder (Motorbremszylinder) an der Auspuffklappe undicht
- Welle der Auspuffklappe ist fest
- Anschlag der Auspuffklappe ist defekt
Der Unterdruckzylinder an der Motorbremse mit der Auspuffklappe lässt sich genauso prüfen wie der Abstellzylinder an der Einspritzpumpe: Regelgestänge abziehen, Kolbenstange eindrücken und den Anschluss der Unterdruckleitung zuhalten. Bei geschlossenem Unterdruckanschluss darf die Kolbenstange nicht herauskommen. Wenn die Regelstange langsam ausfährt, ist der Zylinder bzw. die Membran im Inneren undicht und muss getauscht werden.
Ein innen undichter Motorbremszylinder kann auch dazu führen, dass das Abstellen des Motors nicht funktioniert. Wenn die Schläuche ansonsten dicht sind, entweicht durch eine defekte Membran im Motorbremszylinder der Unterdruck. Dann kann nicht genug Unterdruck aufgebaut werden, um den Abstellzylinder an der Einspritzpumpe zu betätigen. Um das zu prüfen, den Schlauch vom Motorbremszylinder abziehen und provisorisch abdichten, zum Beispiel mit einer rein gesteckten Schraube M8. Wenn der Motor jetzt abstellt, geht der Unterdruck am undichten Motorbremszylinder verloren.
Ein defekter Motorbremszylinder ist wahrscheinlich auf eine defekte Manschette im Inneren des Motorbremszylinders zurückzuführen. Wenn diese Manschette gerissen ist, hat die Motorbremse nur schlechte Wirkung und zudem geht dort Unterdruck verloren. Der Motorbremszylinder muss dann getauscht werden.
9. Anschluss des Bremskraftverstärkers an die Unterdruckanlage
Das Bremsgerät mit dem Bremskraftverstärker sitzt beim T2/LN1 im Motorraum in Fahrtrichtung vorn links. Auf der Vorderseite ist neben dem Bremsflüssigkeitsbehälter die Unterdruckleitung.
Fehlerquellen am Bremskraftverstärker (WHB 429):
- Membran oder Dichtung des Bremskraftverstärkung defekt
- Rückschlagventil am Bremskraftverstärker und in der Unterdruckleitung defekt
10. Wartungsanzeige am Luftfilter
Am Luftfilter geht ein Unterdruckschlauch ab, der zur Wartungsanzeige für den Luftfilter im Armaturenbrett führt. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob dieser Schlauch mit der Unterdruckanlage zu tun hat. Könnte auch ein eigenes System sein, das mit dem Unterdruck im Ansaugtrakt arbeitet.
Das andere Ende des Unterdruckschlauchs sitzt hinter der Instrumententafel an der Wartungsanzeige für den Luftfilter.
Ich sehe folgende Fehlerquellen an der Wartungsanzeige für den Luftfilter :
- (Versehentlich) abgezogener Unterdruckschlauch bei Arbeiten hinter der Instrumententafel
- Poröser oder gerissener Unterdruckschlauch
- Eindringen von Fremdkörpern am Luftfilterabzweig
11. Unterdruckschalter Vorratsbehälter B57
Hinter der Tachoeinheit im Armaturenbrett gibt es einen Unterdruckschalter mit elektrischen Kontakten, zu dem auch ein Unterdruckschlauch führt. Das müsste der Schalter für den Unterdruck im Vorratsbehälter B57 sein (Schaltplan, Betriebsanleitung, Seite 146).
Mögliche Fehler am Unterdruckschalter können sein:
- Unterdruckmesser elektrisch defekt
- Unterdruckschlauch (versehentlich) abgezogen, zum Beispiel beim Ausbau des Armaturenbretts
13. Sicherungen für die Unterdruckeinheit und die Motorbremse
Die Sicherungen F22 – F24 sind für den Drehzahlschalter oder die Motorbremse zuständig (Betriebsanleitung, Seite 146). Dazu gibt es die Relais K 74, K76, K77 und K78. Deren konkrete Funktion für die Unterdruckanlage muss ich noch erforschen.
14. Elektrischer Anschluss am Zündschloss
Schließlich können auch die elektrischen Anschlüsse am Zündschloss korrodiert oder beschädigt sein, sodass das Magnetventil kein elektrisches Signal bei der Stellung AUS bekommt und den Unterdruck für den Abstellzylinder nicht freigeben kann.
Quellen und Teile für die Unterdruckanlage
Die Unterdruckanlage am Mercedes 711 macht mich noch mal wahnsinnig. Erst stellt sie den Motor von ganz alleine ab, dann wieder gar nicht. Jedes Mal, wenn ich mich systematisch auf Fehlersuche begebe, alle Schläuche und Kontakte abmache und wieder dranstecke, funktioniert wieder alles. So kann ich wirklich nicht sagen, woran konkret die Probleme liegen.
Ersatzteile der Unterdruckanlage
Die Teilenummern der Unterdruckanlage hab ich mir für meinen Mercedes 711 D rausgesucht. Hoffe, die Ersatzteilnummern für die Unterdruckanlage sind richtig abgetippt. Die Preise sind nur mal grob zur Orientierung gegoogelt.
- Gummischlauch für die Unterdruckleitung 6x8mm: A0139971282 (10,65 €/m an der Benztheke)
- Unterdruckzylinder an der Einspritzpumpe: A0000721412 (107 €)
- 5-l-Unterdruckbehälter (Torpedo): A6014310002 (Febi 48792 für 50 €)
- 10-l-Unterdruckbehälter: A0034320901 (126 €)
- 20-l-Unterdruckbehälter: A0034321301
- Magnetventil für die Motorbremse: A0039979436 (250 €)
- Fußschalter für die Motorbremse: A0003000241 (80 €)
- Arbeitszylinder Motorbremse: A0001440718 (115 €)
- Teilesatz Auspuffklappe Motorbremse: A3661401063 (180 €)
Werkzeug
- Die Gummischläuche der Unterdruckanlage sind alle nur gesteckt
- Digitales Multimeter für Spannung, Strom und Widerstand (Testboy 65): Klick
Hallo Tom, großartig diese Unterdruckanlage jetzt dank deines Artikels besser im Überblick zu haben und verstehen zu können. Da läuft einiges zusammen und der eigentlich robuste 711D zeigt genau da seine Fehleranfälligkeit und Primadonnenhaftigkeit. Verfolge den Krimi weiter und warte noch auf des Rätsels Lösung
Besten Dank und Gruß
Haubidü
Ich bin ganz ehrlich: Dieser Artikel über die Unterdruckanlage ist nicht altruistisch. Ich mache das nur für mich. Muss ja selber die Anlage verstehen. Und nachdenken kann ich am besten beim Schreiben.
Aber ich mag die Diva. Fehleranfällig ist jedenfalls was anderes. Zumal die Unterdruckanlage kein Hexenwerk ist. Die kannst du auch ganz abklemmen und das Auto fährt und bremst immer noch. Siehst du auch an dieser Unterwegsreparatur. Habe da noch nicht mal Werkzeug gebraucht.
Und Krimi ist das jetzt auch nicht. Wird wie schon geschrieben das Magnetventil oder der Fußschalter sein. Mein Gott, die klemme ich erstmal ab, bis ich dafür Zeit habe. Entscheidend ist, dass die Bremse geht.
Nee, ich habe schon ganz bewusst den T2 neu gekauft. Der hat im Gegensatz zum Düdo schon ABS. Aber noch keine Sensoren für allen möglichen Mist wie der Vario.
Auch ganz ehrlich – ich lese auch nur für mich und das mitdenken und mitlesen Deines Blogs ist ein großes Vergnügen, das Fehler-Einkreisen eine Notwendigkeit, um mit dem Auto klar zu kommen. Ich mag die Plastik- und Gummimimik der Unterdruckanlage unterm´ 711D gar nicht, eine gescheite Druckanlage mit Reifenfüll-Anschluss wäre mir lieber. Aber jetzt isses eben so. Mich würde natürlich interessieren, ob die Bremse noch unterstützt wird,, wenn man den Unterdruckschlauch am Abstell-Zylinder abzieht, und vielleicht komme ich noch hinter das Geheimnis, warum meine Motorbremse mal geht, mal nicht… warum der Bus nur 105 kmh fährt usw. usw. Alle Zylinder mit Membranen sind schon neu, die Schläuche auch. Die verfluchte Diva eben…Immerhin geht das rote Lamperl´ bei mir aus,
Besten Gruß
haubidü
Ich bin ja mit abgezogenem Unterdruckschlauch am Abstellzylinder der Einspritzpumpe gefahren. Da war keine Änderung des Bremsverhaltens feststellbar.
In deinem Fall würde ich mal den Zylinder ganz ausbauen und durch ein normales Gestänge mit Kugelpfanne ersetzen. Abstellen kannst du den OM 364 trotzdem durch Zurückziehen des Gaspedals.
Und auch an der Motorbremse würde ich den Unterdruckschlauch ziehen und provisorisch verschließen. Vielleicht sogar schon das Magnetventil abklemmen. Dann wäre nur noch die Bremsanlage vom Unterdruck versorgt.
So könntest du einige Fehlerquellen ausschließen. Denn die Unterdruckzylinder im Gasgestänge und an der Motorbremse können ganz schön Leistung kosten.
… guter Vorschlag, so ein selbstgebasteltes Gasgestänge unter Umgehung des Abstellzylinders! Vielleicht liegt da der Wurm. Nach dem Winterschlaf werde ich das versuchen
Besten Gruß
Haubidü
Ohne Unterdruckzylinder an der Einspritzpumpe musst du halt nur immer zuerst den Motor ausmachen und darfst dann erst den Zündschlüssel rumdrehen.
Und der Effekt der Motorbremse wird noch schwächer, weil die Einspritzpumpe dann ja nicht auf Nullförderung geht. Mercedes hat sich bei der Unterdruckanlage im T2N schon was gedacht.
Aber zum Probieren kann man den Abstellzylinder der ESP ja mal aushängen.
Oder halt im Notfall. Das ist ja das Schöne am T2 neu, dass der trotz der angenehmen Helfer auch ohne diese funktioniert. Ich jedenfalls möchte das ABS nicht missen. Bin mal mit einem Düdo im Winter schlingernd eine Steilabfahrt runtergerutscht. Ging zwar gut. Muss das aber nicht nochmal haben.
Hallo Tom,
hast Du den Fehler inzwischen gefunden? Elektrik? Würde mich interessieren wie die Story ausgeht…
Besten Gruß
haubidü
Nein, einen definitiven Fehler kann ich noch nicht ausmachen. Habe alles mal neu zusammengesteckt. Geht.
Der Magnetschalter sitzt übrigens im rechten inneren Rahmenprofil unter der Einspritzpumpe.
„Wird der Motor über den Zündschlüssel oder den Fußschalter der Motorbremse abgestellt, gibt ein Magnetventil den Unterdruck für den Abstellzylinder frei.“
Beim 609d geht die Unterdruckleitung zum Zündschloss. Durch Drehen des Zündschlüssels wird der Unterdruck zum Abstellzylinder mechanisch unterbrochen bzw -beim Abstellen – freigegeben. Das elektrische Unterdruckventil im Seitenträger ist für den Nebenantrieb.
Ja, genau. Mit dem Zündschlüssel kann man natürlich dem Abstellzylinder auch den Unterdruck wegnehmen.
Erst einmal klasse Schilderung über eine Suche nach Fehlerquellen.
Ich würde gerne zu einem bezahlbaren Werkstatthandbuch kommen,
PDF oder CDR wäre mir egal.
Vielleicht könnt ihr mir helfen.!
Nein, mit einem Werkstatthandbuch für den Mercedes LK kann ich auch nicht helfen. Schreibe aber an einem eigenen, kostenlosen Werkstatthandbuch für den T2N. Dauert aber noch.
Ach Vergessen,
Von1114 auf 814 herunter getonnt, Lang Koffer, Bauj 91
OM 366
LK LN2
Moin Tom,
ich hab hier gerade Deinen Bericht gelesen…
Ich fahre einen 811er mit Unterdruck Anlage. Der Aufbau der Unterdruck Anlage ist gleich dem 711er.
Bei mir war mal hinter dem Tacho/Drehzahl Instrumenten der Unterdruck Schlauch von einem kl Geber runter gerutscht, der Schlauch war porös.
Lenkrad runter, Cockpit geöffnet und mit langen Finger den Schlauch ein Stück eingekürzt und neu aufgeschoben.
Danach lief wieder alles wie es sollte.
Mein Problem war, der Motor ging nicht aus.
Eventuell ist der Geber ja bei Dir der Übeltäter
Vg Thomas
Das ist ein guter Hinweis zur Unterdruckanlage. Meine Anlage funktioniert wieder. Ich vermute einen elektrischen Hänger im Fußschalter für die Motorbremse, weiß es aber nicht genau. Was soll das aber für ein Geber hinter dem Armaturenbrett sein? Da ist doch eigentlich nur die Anzeige für einen verstopften Luftfilter. Und der hängt nicht an der Unterdruckanlage. Oder doch?
Hi Tom, kann deine Vermutung mit den elektr. Kontakten des Fußschalters von meinem 711D bestätigen! Tatsächlich hat Kontaktspray direkt am Stecker des Fußschalters meine Probleme gelöst. Seither (ca.1,5Jahren) läuft Alles störungsfrei!
In 80% der Störungen an unserem 711D sind korrodierte Kontakte die Fehlerquelle…
Viele Grüße, Robert
Ich denke auch, dass Fehler in der Unterdruckanlage an solchen kleinen Dingen liegen. Aber das macht es irgendwie nicht besser.
Moin Tom,
Nachtrag:
An der Spritzwand Fahrtrichtung links ist läuft der Unterdruck Schlauch auch lang. Dort ist er auch gerne defekt.
Vg Thomas
Ich muss echt mal wieder hinter meinem Armaturenbrett nachsehen. Meinst du vielleicht die Schläuche von der Leuchtweitenregulierung?
Hallo Tom, sehr praktisch und ausserdem auch amüsant, Deine Website. Ich würde sagen gar liebevoll geschrieben, wenn ein solcher Ausdruck hier passt.
Natürlich haben auch wir (wie auch sonst) mit unserem 711er diese Probleme mit der Motorbremse, mit dem nichtfunktionierenden Abstellen des Motors mit Fußschalter und/oder Schlüssel. Die letzte Lösung (nach Jahren mit allen anderen beschriebenen Defekten) war ziemlich einfach und ist, hoffe ich, erwähnenswert. Diesmal war es einfach nur das Relais der Motorbremse, das nach langer Zeit oxydierten Stecker hatte, schon eimal rausziehen und wieder rein und weg war das Problem.
Das Relais sitzt da am Panel unter den Sicherungen. Zu der Lösung brachte uns ein Geräusch, das „irgendwo von da“ kam. Eines von der Relais hatte beim Betätigen des Fussschalters ein leises würgendes Geräusch von sich gegeben – also beim Betätigen des Fußschalters von einer anderen Person, mit am Ohr und dem Relais eingesetzen Schraubenzieher horchen, welches der Relais es macht. Und siehe, dem Platzierungsschema für Sicherungskasten entsprechend war es das Relais der Motorbremse.
Also eimal rein und raus, oder gar saubermachen, oder sogar mit Kontaktspray ? …und seitdem läuft die Motorbremse und das Abstellen des Motors wieder.
Klar, das muss nicht nur ein oxydierter Stecker sein, auch das Relais selbst kann hin sein, oder?
Wir sind übrigens beglückte Besitzer des 711s: Es war mal ein NDR-Funkübertragungsfahrzeug und ist daher, sonderausgestattet, super-gut akustisch isoliert, mit schallwellenbrechender Wandbekleidung, feingelöchertem Alu-Blech; halt ein wenig wie ein Tonstudio. Übernachten am Autobahnrand ist daher eine Wonne, ein Triumph der Zivilisation über Lärm. Und dazu noch: es ist als Sonder-KFZ angemeldet und wir kommen daher mit cca. 200 € für KFZ-Steuer hinweg. Toll. Schade, dass man uns das fosille Fahren irgendwann mal verbieten will; aber Leute, man könnte noch doch vielleicht in der Zukunft auf eine Wasserstoffversion, MB 711W, umrüsten. Also bleibt dabei.
Das mit dem Relais der Motorbremse ist ein super Tipp. Bei mir funktioniert die Unterdruckanlage zur Zeit. Aber die elektrische Anlage hatte ich schon immer im Verdacht, aber eher die Steckverbindungen am Fußschalter der Motorbremse. Das Relais muss ich auch normal überprüfen. Danke dafür. Und natürlich auch für das ehrenvolle Lob.
Hallo Tom, ich habe seit kurzem einen 811er LF8-Feuerwehr und lese Deinen Blog mit Freude wegen der vielen guten Infos und Hochachtung wegen der vielen Bastelstunden, aus denen diese Infos entstanden sind.
Mein Auto hat Druckluft. Irgendwo verliere ich Luft und vergleichbare Unregelmäßigkeiten beim Abschalten des Fz habe ich auch. Ich werde nun meine Anlage mal mit Deiner Führung für Unterdruckanlagen mal durchsehen – vielen Dank!!.
…und noch etwas zur Diskussion an Dich als Großmeister des Umbaus:
Wäre es machbar und praktikabel, bei einer Unterdruckanlage den Anschluß Luftauslass am Kompressor mit einem zB. 20l-Druckluftkessel zu verbinden, damit Druckluft vorrätig und verfügbar wird? Natürlich zu- und abschaltbar, am besten sogar mit Unterdruckversorgung wechselschaltbar, um den Kompressor nicht übermäßig zu belasten…
Aus Deinem Blog zu Unterbodenschutz und zu Reisen und aus meinen ersten Erfahrungen ergibt sich:
Druckluft am Fahrzeug ist enorm praktisch zum Reifenbefüllen und Betrieb von Druckluftgeräten und ersetzt den oft wenig genutzten Werkstattkompressor…
Ja, theoretisch ist ein Umbau des Kompressors auf Drucklufterzeugung kein Problem. Da sind nur die Anschlüsse vertauscht. Praktisch aber sollte man sich hüten, an der Bremsanlage herumzubasteln. Kauf dir lieber einen Akku-Kompressor. Damit kannst du auch die Fahrräder aufpumpen. Finde ich irre praktisch.
Und bis aufs Reifen aufpumpen unterwegs kannst du auch den Werkstattkompressor nicht ersetzen, weil die Druckluft am LKW zu ölig ist. Lackieren damit fällt aus. Und willst du den LKW laufen lassen, wenn du die Radmuttern aufdrehst? Dazu der Stress mit den Schläuchen. Nee, auch hier ist ein Akku-Schlagschrauber wesentlich besser. Zumal den dir unterwegs die Sonne auflädt.
Hallo,
ich habe ein Problem mit der Unterdruckbremse am 814:
Es handelt sich um ein RMB Wohnmobil auf Basis Mercedes 814 T2 Baujahr 1995. Nebenbei bemerkt ein absolut tolles Fahrzeug.
Vor ein paar Wochen lief ich am Womo vorbei, welches in meiner Scheune steht und entdeckte eine Lache rechts hinter der Stelle, wo normalerweise eine Beifahrertür wäre. Zu dem Zeitpunkt war ca. -5 Grad Frost. Zuerst dachte ich, ich hätte vergessen eine Wasserleitung leerlaufen zu lassen.
Von unten nachgeschaut sah ich, dass der „Torpedo“ (Unterdruckspeicher) naß war. Die ausgelaufenen Flüssigkeit war ölig. Das Fahrzeug stand bis zu dem Vorfall 2 1/2 Monate ohne gefahren zu werden. So wie es aussah kam die Flüssigkeit von oben, es ist aber schwierig etwas zu sehen, da es sich um eine vollintegrierte GFK-Karroserie handelt.
Bei der Bremse handelt es sich um eine Unterdruckbremse !
Zeitgleich hatte ich an meinem PKW einen Marderschaden. Wäre das eine Option ?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach 2 1/2 Monaten Stand noch soviel Unterdruck im System ist, dass da irgendetwas von alleine platzt ??
Nachdem ich aufgrund des Saisonkennzeichens jetzt erst fahren dürfte, habe ich den Motor angelassen. Nach einiger Zeit (normal) geht die Kontrolllampe für den Unterdruck aus. Soweit ich das in meiner Scheune testen konnte ist Bremswirkung vorhanden (wie stark???) . Trete ich das Bremspedal stärker und lasse es wieder los, leuchtet die Lampe wieder kurz auf und geht dann wieder aus.
Der Füllstand im Bremsflüssigkeitsbehälter ist normal.
Hat jemand eine Idee wo ich suchen kann??
Das wäre toll
Aus der Unterdruckanlage kann nichts auslaufen. Da kann auch nichts platzen, denn da ist nur Luft mit Unterdruck drin.
In der Gegend um die Schiebetür sind aber die Entlüftungsleitungen des Dieseltanks. Vielleicht ist der Tank sehr voll und eine Entlüftungsleitung rissig geworden?
Oder hast du hinten Wasserheizkörper? Vielleicht war die ölige Flüssigkeit ja auch Kühlwasser und da tropft eine Schlauchschelle?
Danke für die Antwort. Kühlwasser ist da nirgendwo in der Nähe. Es kam von oberhalb des rechten Torpedos. Diesel war es nciht und der Tank ist nur halb voll.
Kann irgendwo Bremsflüssigkeit (so sah es am ehesten aus) auslaufen, ohne das man das im Behälter sehen kann? Mir ist nicht klar wie das mit der Kontrollleuchte zusammenhängt.
Ich würde ja einfach in eine Werkstatt fahren, aber ich muss das Fahrzeug mit mehrmals hin- und herrangieren zurest aus meiner Scheune fahren und dann etliche Kilometer in die Stadt. Ich bin mir nicht sicher ob ich das riskieren kann.
In dem Torpedo ist nur Unterdruck, keine Bremsflüssigkeit. Zumindest sollte da keine sein. Deswegen fragte ich ja, ob du in deinem Wohnmobil irgendeine Art der Wasserstandheizung verbaut hast. Denn bei mir laufen die Leitungen mit Bremsflüssigkeit im Rahmen. Also in der Mitte. Die Torpedos sind außen.
Ansonsten kannst du den Torpedo auch abbauen, um besser nachschauen zu können. Ist das ein Originalaufbau als Kastenwagen? Oder ein Aufbau vom Wohnmobilhersteller?
Genau,
Torpedos außen, Leitungen innen.
Es ist ein Aufbau von RMB, also nur das reine Fahrgestelle von Benz.
Wasserstandheizung gibt und gab es definitiv keine.
Tja, da bin ich mit meinem Latein zur Unterdruckanlage auch am Ende. Aber man muss doch irgendwie sehen, wo die Bremsflüssigkeit oder was auch immer herkommt.
Vielen Dank. Ich versuche das Fahrzeug jetzt Sonntags unfallfrei in die Werkstatt zu fahren (notfalls Schrittempo und Handbremse)
Alles Gute und schreib mal, ob es die Unterdruckanlage war.
Hallo Tom mein 711 geht nicht mehr aus . Wo genau sitzt der Unterdruckschlauch? Vermutlich hat er sich auf einer schlechten Straße los vibriert.
Vielen Dank
Zieh bei defekter Unterdruckanlage einfach das Gaspedal mit der Hand zurück. Dann geht der 711er aus. Und lass dabei die Zündung an. Zum Rest später.
Sorry, ich musste die Unterdruckanlage erst mal durchdenken und hatte heute Nachmittag keine Zeit. Der Unterdruckschlauch sitzt am Abstellzylinder zwischen Gasgestänge und Einspritzpumpe. Rechts vom Motor. Da kommst du von innen ganz gut ran. Aber bei mir war es letztlich auch eine Summe vieler kleiner Dinge. Alles mal abziehen, sauber machen und wieder aufstecken hilft. Dazu die elektrischen Kontakte säubern. Aber sag mal, hast du überhaupt eine Unterdruckanlage? Oder nicht doch eher eine Druckluftanlage am Mercedes 814DA?
Moin ich habe eine Unterdruckanlage am 711 von 1992. Vielen Dank finde ich wenn ich wieder in der Scheune bin.
Gruß Jochen
Klar. Hatte deinen Kommentar zur Unterdruckanlage mit dem Kommentar eines 814er-Allrad-Fahrers verwechselt. Sorry.
Moin Tom, auch mich schleust jede Google Anfrage auf Deinen Blog. Und das wie sich rausstellt zurecht.
Ich habe den 711er von 1992 und bin mit der Bremsmanöver noch nicht vertraut. Die Amatur zeigt mit einem Druckmanometer ohne Funktion, aber er scheint hydraulisch zu bremsen. Dann bin ich neulich über einen vario Kompressor mit 20l Tank in einem aussenstaufach gestoßen, von dem mir der Vorbesitzer gesagt hat der sei ohne Funktion. Also habe ich den voreilig rausgeschmissen und verkauft. (Ohje) Weil dieser auch während der Fahrt nie ansprang oä. Dachte zwischendurch der sei für die feststellbremse aber auch die funktioniert über seilzug. Dass das Fahrzeug teilweise nicht ausgeht nachdem ich den Schlüssel auf Aus habe, habe ich ebenfalls festgestellt. Wie du merkst bin ich ein bisschen ratlos wo ich anfangen sollte das bremssystem zu durchdringen.
Tom, sorry fürs wildmachen. Bevor du dich bemühen solltest mir zu antworten: ich habe das Rätsel lösen können. Mein Kombiinstrument hat einen Druckmanometer aber der Wagen ist Hydraulisch gebremst. Der Vorbesitzer hat das Instrument getauscht um sich die Leistung seines externen Kompressors anzeigen zu lassen, der aber mit dem Bremssystem nichts zu tun hat. Insgesamt ein verwirrendes Konstrukt. Grüße
Georg
Auf dieses Problem mit der Unterdruckanlage wäre ich auch nicht gekommen. Ich hätte eher an einen Kompressor für die nachgerüstete Differentialsperre gedacht. Wenn aber an der Bremsanlage ein Bauteil fehlt, das solltest du merken.
Neue Probleme, Lösungsansätze und Erfahrungen mit der Unterdruckanlage ergänzt.
Hallo Tom, wenn du „Werkstatthandbuch Mercedes T2N“ meinst, welches ist das, hast du dazu einen Link?
Danke
Gruß
Tino
Ich habe hier zwei Aktenordner für meinen 711er stehen. Im Internet gibt es da keinen Link. Früher hat das Mercedes Classics gemacht, heute verkauft Mercedes Dreyer so ein Werkstatthandbuch für die konkrete Fahrgestellnummer.
Danke, dann schau ich mal was Dreyer sagt.
Moin! Ich fahre einen 711D Kastenwagen mit Womo-Zulassung, Baujahr 1992. Bisher hatte meine Werkstatt noch nie Teile-Probleme, aber jetzt ist offenbar ein Ventil der Unterdruck-Anlage nicht mehr zu bekommen…Kennt Ihr spezialisierte Händler an die man sich für (Gebraucht-)Teile wenden könnte? Besten Dank und beste Grüße, Pepe.
Kennst du die Ersatzteilnummer für das Unterdruckventil? Ich hatte mal Teile, die nur auf einem Autoteilemarkt in der Ukraine lieferbar waren. Scheinbar sind viele Ersatzteile für die Busse dorthin gegangen. Kein Wunder, denn der Mercedes T2N ist in der Ukraine Standardtransportmittel im Überlandpersonenverkehr.
Nabend! Die Teilenummer weiß ich noch nicht, kann ich aber in der Werkstatt anfragen…kann man von dem Teilemarkt in der Ukraine denn online nach Deutschland bestellen?
Ich hatte es versucht, bin aber daran gescheitert. Das war alles recht seriös. Vielleicht fällt mir noch ein, wie die Webseite hieß. Da würden mich Erfahrungen auch interessieren.
Es war die Seite hier: https://avto.pro/
Ich habe da ein Konto und mein Ersatzteil liegt sogar noch im Warenkorb. Aber da braucht man wohl Kontakte vor Ort.
Moin! Okay, vielen Dank für den Hinweis…habe auch noch Hilfe von den Busfreaks bekommen, vielleicht komme ich da weiter, ansonsten werde ich mit Hilfe einer ukrainischen Kollegin mein Glück bei avto.pro versuchen!
Mit dem Problem am Unterdruckventil bist du bei den BusFreaks gut aufgehoben. Wahrscheinlich kann man das Ventil sogar reparieren.
Hallo Tom, ich hab einen 814 (Vario) mit Unterdruckbetriebsbremse und Unterdruckbetätigte Dif Sperre. Verbaut sind bei mir 3 Unterdruck speicher (2x Torpedo, 1x zylindrischer Kessel).Wie lange dauert es bei dir bis ausreichend Unterdruck aufgebaut ist und die Warnleuchte erlischt? Nach längerer Standzeit dauert das bei mir einige Minuten, sogar länger als der Kompressor braucht die Druckluftkessel für den Federspeicher zu befüllen. Ich hab schon alle Leitungen bewegt und Verbindungen überprüft obs irgendwo zischt, aber erfolglos.
Wenn der Unterdruck erstmal aufgebaut ist, funktioniert alles problemlos…
lg
bernhard
Dass die Unterdruckanlage so lange braucht, ist nicht normal. Kann mich nicht erinnern, dass ich jemals auf Unterdruck gewartet hätte. Dass dumme am Unterdruck ist aber, dass man den anders als bei der Druckluftanlage eben nicht so gut hört. Da hilft wirklich nur, die komplette Anlage durchzugehen. Anfangen würde ich bei den Steckverbindungen und dann die Ventile zerlegen. Gerade das Stellventil der Differentialsperre würde ich mir genau anschauen. Das wird selten benutzt.
Danke für deine Einschätzung… das würde aber daraufhin deuten, dass die Unterdruckpumpe zuwenig „liefert“. Denn wenn ich zb an einem Torpedo den Anschlussschlauch ein wenig herausziehe, höre ich deutlich ein zischen, ebenso wenn ich den Schlauch von der Betätigung der Dif Sperre abziehe. An allen Verbindungen hab ich rumgewackelt, da zischt nichts 🙁
Wenn die Unterdruckpumpe zu wenig Unterdruck liefern würde, käme die Warnleuchte auch während der Fahrt. Insbesondere dann, wenn du bei niedrigen Drehzahlen häufiger bremst. Das klingt eigentlich unlogisch. Für mich hört sich das Problem tatsächlich nach einem schleichenden Unterdruckverlust an. Während der Fahrt merkst du das nicht, aber wenn der Bus lange steht, ist der Unterdruck weg.
P.S.: Ich würde das Problem mal bei den Busfreaks vorstellen, da ist der Erfahrungshorizont noch einmal wesentlich breiter. Am besten gleich mit Fahrgestellnummer.
Hier noch ein Update: ich habe auf Verdacht die beiden Rückschlagventile getauscht, direkt hinter der Pumpe waren die Leitungen innen ölig. Die alten Ventile scheinen aber noch zu funktionieren, trotzdem ist jetzt bei leeren Kesseln nach maximal 20 Sek ausreichend Unterdruck abgebaut und die Kontrolllampe geht aus.
Super. Wieder was gelernt. Danke für die Rückmeldung. Wo sitzen die Rückschlagventile eigentlich genau und was haben die für eine Ersatzteilnummer? Da werde ich mir wohl auch mal eins prophylaktisch in die Werkzeugkiste legen.
zu früh gefreut: nach einem Tag Standzeit dauert es 1 Min 40 bis genug Unterdruck aufgebaut ist. Wenn ich hingegen einen Schlauch abziehe, 30 Min warte, alles wieder zusammensetze und starte, ist nach 20 Sek die Kontrolllampe aus! Ich hab jetzt wieder die Pumpe in Verdacht 🙁
Die Frage ist wirklich, wo der Unterdruck verloren geht. Da wird dir aus der Ferne auch niemand helfen können. Beneide dich echt nicht um diese Sisyphusarbeit. Toi-toi-toi, aber bei mir hält der Unterdruck auch über Monate, in denen ich den Bus nicht fahre. Also zumindest muss ich beim Losfahren nicht warten. Die Kontrollleuchte erlischt mit der für die Lichtmaschine.
Moin zusammen, ich fahre einen ehemaligen Paketkoffer der BP mit 711D Fahrgestell. Bis auf die fehlende Motorbremse ist das Fahrzeug technisch identisch mit Toms 711er.
Bei mir wird der Motor am Zündschloss abgestellt – dort endet die Unterdruckleitung vom Abstellzylinder nebst einer weiteren Leitung zum Unterdrucksystem. Beim Starten (Zündschlüssel drehen) wird dort die Leitung zum Abstellzylinder entlüftet (Kolben geht auf Leerlauf). Beim Abstellen wird die Leitung an Unterdruck gelegt und der Kolben fährt auf AUS.
Die mechanische Verbindung der Kunststoffleitungen erfolgt über zwei 90-Grad-Bögen aus Gummi, die schon mal undicht werden können.
Vielleicht hilft es ja bei mancher Fehlersuche.
Vielen Dank für deine zusätzlichen Erläuterungen der Unterdruckanlage. Es gibt da ja wirklich einige Optionen.