Wärmedämmung im Camper: Erfahrungen mit Armaflex

Wärmedämmung im Camper ist eine Wissenschaft für sich. Ein paar Erklärungen, Erfahrungen und Tipps für ein kondenswasserfreies Wohnmobil.

Wozu dient die Dämmung im Camper?

Camper isolieren oder nicht?

Wenn ich diese Frage schon lese. Muss man den Camper isolieren oder nicht? Natürlich kann man das in der Regel nur mit einem kräftigen Ja beantworten. Also ja, einen Camper sollte man schon ordentlich isolieren. Aber was heißt denn überhaupt isolieren? Wogegen denn? Der Begriff Isolieren ist ja doch recht allgemein. Es geht also um die Abschottung des Campers nach außen.

Eine Isolierung des Campers muss insofern mehrere Funktionen erfüllen:

  • Dämmung gegen Kälte
  • Schutz vor Hitze
  • Isolation gegen Luft- und Körperschall

Ja, und was ist überhaupt ein Camper? Sicherlich irgendein Mobil, in dem man „campen“, also irgendwie sein Lager aufschlagen kann. Das muss nicht der klassische Kastenwagen sein. Unser Jeep dient uns auch regelmäßig als Camper. Das macht sogar besonderen Spaß, so unauffällig wie dieser Mini-Camper ist. Aber auch den muss ich noch dämmen.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Temperatur- und Feuchtedifferenz im Camper

Das Problem beim Campen in einem unisolierten Wagen ist immer die Temperatur- und Feuchtedifferenz. Dabei kann die Differenz der Temperatur und der Feuchtigkeit zwischen innen und außen sogar unterschiedlich sein.

Seht euch mal das Foto vom Jeep-Camper ohne Dämmung genau an: Draußen schüttet es in Strömen. Und innen sind die Scheiben beschlagen. Das Dach aber auch. Und wenn es kalt genug ist, bildet sich in einem Camper ohne Isoloerung Reif statt Kondenswasser. Da gibt es Eis auf jeder kalten Fläche.

Wo ist der Taupunkt im Wohnmobil?

Das Problem ist, dass die von der Luft maximal aufnehmbare Feuchtigkeit abhängig ist von der Temperatur. Vom Druck natürlich auch, aber der ist im Camper nun eher konstant. Warme Luft kann also mehr Feuchtigkeit aufnehmen und halten als kalte Luft.

Hat also die warme Atemluft eine bestimmte relative Luftfeuchtigkeit, steigt die relative Luftfeuchtigkeit mit abnehmender Temperatur an. Denn die Luft kann mit abnehmender Temperatur immer weniger Feuchtigkeit binden.  Die von der Luft aufgenommene Wassermenge bleibt dabei gleich.

An den meist kalten Außenflächen im Camper sinkt die Lufttemperatur so drastisch, dass die relative Luftfeuchtigkeit schnell 100 % erreicht. Damit wird der Taupunkt erreicht und es bildet sich Kondenswasser im Camper. Schön zu sehen an den beschlagenen Scheiben im Jeep. Und von der noch ungedämmten Decke tropft es fast.

Warum braucht Dämmung eine Dampfsperre?

Eigentlich reicht für die Verhinderung von Kondenswasser im Camper, dass die Lufttemperatur immer über der Taupunkttemperatur gehalten wird. Das kann durch Erwärmen der Luft funktionieren. Oder durch Senken der relativen Luftfeuchtigkeit. Also in der Regel durch Lüften.

Lüften funktioniert aber nur, wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Camper höher ist als draußen. Ansonsten gibt es ein umgekehrtes Dampfdruckgefälle und es wird innen trotz Isolierung sogar noch feuchter.

Da Heizen und Lüften nicht zuverlässig und dauerhaft funktionieren, braucht es eine Dampfsperre noch vor der Isolation im Camper. Die Dampfsperre verhindert, dass die feuchte Luft (also der Dampf) die Taupunktebene erreicht. Die feuchte Luft wird durch eine Sperre an der warmen Isolation zurückgehalten, bevor sie das kalte Außenblech erreicht und dort kondensieren kann.

Die Dampfsperre soll also den feuchten Wasserdampf aufhalten. Ohne Dampfsperre kann man den Camper dämmen wie man will: Sobald die feuchte Luft eine kalte Fläche erreicht, wird sie dort als Tauwasser kondensieren. Wenn es kalt genug ist, auch direkt als Reif.

Braucht man eine Schalldämmung im Womo?

Die ganze schöne Wärmedämmung hilft nur bedingt als Schalldämmung gegen Lärm. Einzig sinnvoll ist die Luftschalldämmung gegen Geräusche von innen. Ein leerer Kastenwagen hallt so. Einmal wärmegedämmt, hört sich der Camper innen ganz anders an. Aber innerer Luftschall ist ja das geringste Problem.

Im Camper mag ich es ruhig. Während der Fahrt. Aber auch im Stand. Da ist es egal, ob das Blech vom Motor vibriert, neben dem Wohnmobil gerade eine Party stattfindet oder früh bei Sonnenaufgang der Muezzin zu laut ist.

Gegen Lärm hilft am besten Masse. Vor allem natürlich gegen Körperschall. Habe ja nicht nur das Fahrerhaus aufwendig gedämmt. Sondern auch die Seitenbleche im Wohnmobil. Zum Einsatz kommt am besten Bitumenschwerfolie oder Alubutyl. Hauptsache schwer.

Was für Probleme gibt es bei der Dämmung im Camper?

Allerdings sind Fahrzeuge schwierig zu dämmen. Eine Haupteigenschaft von Geländewagen, Kastenwagen oder LKWs ist schließlich, zumindest vorn und seitlich herausschauen zu können. Und ich kenne keine zugelassene, wärmeisolierte Frontscheibe. Ja, Scheibenheizung gibt es. Die ist perfekt, um Kondenswasser an der Scheibe zu verhindern. Am besten gleich in Verbindung mit einer flächigen Wandheizung ringsum. Das wäre aber ein ziemlich energieintensiver Spaß.

Dazu kommt, dass Kastenwagen im Vergleich zu Kofferaufbauten nochmal schwieriger zu dämmen sind. Durch die zahlreichen Profile gibt es kaum eine Stelle, wo in einem Kastenwagen Dämmung in einem großen, geraden Stück verarbeitet werden kann. Die gesamte Außenfläche ist meist irgendwie gewölbt und zerstückelt.

Trotzdem muss man gerade Kastenwagen unbedingt mit Dampfsperre dämmen. Ansonsten bildet sich recht schnell Dauerfeuchtigkeit mit Schimmel und Rost. Und zwar vor allem da, wo man es lange nicht sieht:

  • Hinter der Verkleidung,
  • Auf den unteren Kastenprofilen,
  • Im inneren Dachrinnenprofil,
  • In den Türen,
  • In oder hinter den Schränken.

Was ist die beste Dämmung im Camper?

Dämmt bloß nicht mit Mineralwolle!

Die Dämmung von Kastenwagen und Wohnmobilen mit Mineralwolle war früher große Mode. Auch mein Mercedes Fensterbus war hinter der Verkleidung komplett mit Mineralwolle gedämmt. Und hatte keine Dampfsperre verbaut. Trotzdem sieht das Blech dahinter super aus.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Das heißt aber nichts. Denn die mit Mineralwolle isolierten Fensterbusse wurden ja nie zum Campen benutzt. Sondern standen die meiste Zeit einsam in irgendeiner Halle. Mein Mercedes 711 ist in 25 Dienstjahren nur 100.000 km gelaufen. Also 4.000 km pro Jahr. Winterreifen waren nicht montiert, also ist von Sommerbetrieb auszugehen. Vielleicht mal eine Fahrt im Herbst bei bullernder Dieselstandheizung. Aber keine Dauernutzung als Wohnmobil.

Allerdings habe ich selbst ein schönes Demonstrationsbeispiel für Schäden durch Isolierung mit Mineralwolle geschaffen. Hab doch tatsächlich ganz am Ausbauanfang die Türen mit Mineralwolle vollgestopft. Ich war jung und brauchte die Dämmung. Armaflex war alle. Mineralwolle war genügend da. Dachte, das wäre gar nicht so schlimm.

Aber denkste. Die Mineralwolle als Dämmung in der Tür war nach kurzer Zeit unten klatschnass wie ein Schwamm. Musste die ganze feuchte Dämmung wieder aus der Tür kratzen. Die war schön verklebt mit dem Kaltfett. Eine Drecksarbeit.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Zum Glück trieft der Bus in den Türen vor Kaltfett. Da ist das Experiment mit meiner Mineralwolledämmung im Camper gerade nochmal gut gegangen. Aber feuchte Mineralwolle ist der Tod für jedes ungeschützte Blech. Erst mal passiert da nicht viel. Aber sobald die Mineralwolle rüttelt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die lackierte Oberfläche angegriffen wird und sich ein Rostnest im Wohnmobil bildet.

Die Hecktür mit der Mineralwolle-Dämmung im Camper hat hinten jeweils zwei Schlitze auf den beiden Seiten. Damit das Wasser ablaufen kann. Da hat Mercedes schon Vorsorge geleistet. Aber der Rostschutz muss natürlich auch intakt sein. Und es darf nichts in der Tür stecken, das Feuchtigkeit speichert. Ansonsten ist der beste Lack bald dahin. Und die Türen auch.

Also, dämmt euren Camper niemals mit Mineralwolle! Und nehmt für die Dämmung im Camper immer nur Material, das selbst kein Wasser aufnehmen kann.

Was bringt Dämmung mit Hanf oder Schurwolle?

Klar kann man den Camper auch mit Hanf oder Schurwolle dämmen. Meinetwegen auch mit Holzschnitzeln oder Naturhaar. Das Problem ist aber dasselbe wie beim Dämmen mit Mineralwolle: Ohne intakte Dampfsperre dringt die Luftfeuchtigkeit trotzdem bis zur Taupunktebene vor und kondensiert dort. Anschließend saugt sich die Dämmung mit Kondenswasser voll.

Voraussetzung für die Dämmung mit saugfähigem (Natur-)Material ist also immer eine Dampfsperre. Noch schlimmer als keine Dampfsperre ist allerdings eine beschädigte Dampfsperre: Die Luftfeuchtigkeit findet durch den Differenzdampfdruck immer einen Weg. Durch das kleinste Schraubenloch, einen Riss oder eine Beschädigung. Breitet sich hinter der Dampfsperre aus und durchnässt die Dämmung.

Allerdings kann die feuchte, warme Luft zwar schön in die Dämmung strömen. Das Tauwasser kommt aber so leicht nicht mehr heraus. Die Dämmung kann nicht abtrocknen und bleibt ewig feucht. Eine Weile geht es gut. Aber irgendwann fängt da was an zu schimmeln. Wenn das Wohnmobil muffig riecht, ist eigentlich schon alles zu spät.

Und glaubt nicht an das Märchen, dass Naturprodukte die Feuchtigkeit regulieren. Also das Tauwasser aufnehmen und wieder abgeben. Die können die Feuchtigkeit nämlich nur abgeben, wenn die umgebende Raumluft trockener ist. Aber wann soll das der Fall sein? Solange das Wohnmobil bewohnt ist, bleibt die Innenluft auch feucht. Ob mit oder ohne Isolierung.

Außer vielleicht, ihr habt einen Luftentfeuchter oder eine Strahlungsheizung in Dauerbetrieb laufen und wegen der Hitze im Wohnmobil auch im Winter permanent eine große Tür offen.

Kann man Wand und Decke mit Kork dämmen?

Klar kann man den Camper mit Kork dämmen. Aber auch Kork müsste man flächig verkleben und dafür sorgen, dass die gesamte Oberfläche wie eine Dampfsperre wirkt.

Und so sehe ich Probleme bei der Verarbeitung von Kork an Wand und Decke im Kastenwagen. Es braucht einfach Unmengen an teurem Kleber. Und die selbstklebenden Korkmatten gibt es maximal bis 4mm Dicke. Das ist zu wenig für eine ausreichende Wärmedämmung. Doppelt und dreifach verklebt wird Kork aber wieder zu teuer. Da kann man auch Armaflex nehmen.

Nein, die Vorteile von Kork liegen da, wo die Wärmedämmung druckbelastet ist. Also gibt es eine Korkdämmung auf dem ebenen Fußboden. Jedoch nicht an den gekrümmten und zerstückelten Wand- und Deckenflächen im Camper. Auch wenn so eine 4-mm-Korkschicht schon gut biegsam ist und wie verrückt klebt. Auf den Sitzen der 5 Kinderschlitten gibt es jedenfalls neuerdings Kork statt Armaflex.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Ist Styropor / Styrodur als Dämmung im Camper geeignet?

Styropor oder Styrodur sind prinzipiell für die Dämmung im Camper geeignet, da diese aufgeschäumten Kunststoffe kein Wasser aufnehmen. Aber nur prinzipiell. Denn die Platten aus Styrodur sind viel zu steif. Die aus Styropor zu empfindlich.

Und man müsste die Dämmung aus Styropor oder Styrodur ja wieder luftdicht mit dem Außenblech verkleben. Ansonsten findet die feuchte Luft den Weg hinter die Platten und kondensiert dort am kalten Außenblech.

Darüber hinaus ist die Verarbeitung von Styropor oder Styrodur als Dämmung im Kastenwagen problematisch. Da gibt es einfach zu viele gewölbte Flächen. Die Anwendung dieser Isolierung im Wohnmobil sehe ich eher am Boden und in Kofferaufbauten.

Was taugt X-Trem Isolator im Kastenwagen?

X-trem Isolator war der erste auf Camper zugeschnittene Dämmstoff auf Grundlage von aufgeschäumtem Polyethylen PE. Wurde und wird vor allem von Reimo empfohlen und vertrieben. Das Problem von X-trem Isolator ist genauso wie bei Styrodur oder Styropor: Die Dämmplatten sind zwar flexibel, müssen aber flächig verklebt werden. Und X-trem Isolator ist nicht selbstklebend.

Die richtige Dämmung im Camper mit X-trem Isolator macht damit vor allem x-trem viel Arbeit. Und man muss wieder absolut sauber arbeiten. Denn jeder Zugang von warmer Luft aus dem Innenraum des Campers auf das kalte Außenblech führt zu Kondenswasser und damit langfristig zu Problemen.

Wer sich dann noch den flächigen Kleber spart und X-trem Isolator ohne Kleber nur zwischen die Profile steckt, hat überhaupt nichts gewonnen. Denn die feuchte Luft kann ganz munter hinter die schöne Dämmung im Camper strömen. Da ist die ganze Dämmung mit X-trem-Isolator völlig umsonst.

Wohnmobil-Isolierung mit Armaflex

Ich verstehe immer nicht, warum im Internet noch über die richtige Dämmung im Camper diskutiert und diskutiert wird. Dabei ist Armaflex-Dämmung Standard in der Industrie. Damit werden seit 50 Jahren ganze Kraftwerke isoliert. Armaflex ist bewährte Industrieware. Doch kaum für Normalsterbliche zu kaufen. Schon gar nicht beim Hersteller. Schwierig zu beziehen, teuer und unbeworben.

Kein Wunder, dass Armaflex (noch) nicht die Standard-Dämmung für Camper ist. Auch ich habe meine erste Armaflex-Dämmung im Mercedes 1124 Expeditionsmobil direkt über einen Fachbetrieb bestellen und einbauen lassen. Im Gesamtpaket fällt auch der Preis von Armaflex nicht so auf.

Mittlerweile werden aber mehr und mehr Camper mit Armaflex gedämmt. Das Material vereint zumindest in der selbstklebenden Variante das Beste der verschiedenen Dämmmaterialien:

  • Armaflex ist elastisch aufgeschäumter, synthetischer Kautschuk
  • Die Wärmedämmung von Armaflex ist hervorragend.
  • Eine nahtlose Dämmung mit Armaflex dient gleichzeitig als Dampfsperre.
  • Armaflex ist sehr biegsam und passt sich perfekt an die Strukturen im Kastenwagen an.
  • Die selbstklebende Variante von Armaflex lässt sich einfach, schnell und sicher verarbeiten.
  • Armaflex AF stinkt nicht und ist auch von der Oberfläche her sehr angenehm.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Auch bei der Dämmung unseres Wohnmobils auf Mercedes 711 war es gar nicht so einfach, Armaflex zu kaufen. Ich aber wollte auch als Privatmann unbedingt wieder eine dicke Dämmung aus Armaflex verbauen. Naja, gibt immer irgendwelche Quellen für Restmengen.

Erst 2019 hat sich der Hersteller mal bequemt, Armaflex auch direkt an Privatkunden zu verkaufen. Mittlerweile kann man dort jetzt vorkonfektionierte Camper-Sets aus ArmaComfort und Armaflex bestellen. Dieser Vertriebsweg für die Armaflex-Dämmung steckt aber noch ein bisschen in den Kinderschuhen.

Meine Erfahrungen mit der Dämmung im Camper

Noch vor der Wärmedämmung kommt die Schalldämmung

Die Bleche im Kastenwagen übertragen den Schall fantastisch. Die wirken fast wie Lautsprecher. Das Schwingen der Bleche hält auch die beste Wärmedämmung nicht auf. Insofern empfiehlt es sich, die Bleche erstmal ordentlich zu beschweren.

Um einen Camper vollständig gegen Schall zu dämmen, würde ich die folgenden Flächen mit Schalldämmmatten bekleben, wobei die Liste nach Wichtigkeit geordnet ist:

  1. Motorraum und Motorabdeckung
  2. Bodenblech, Türen, Decke im Fahrerhaus
  3. Seiten- und Bodenbleche im Aufbau
  4. Bereich um das Bett

Allerdings würde ich kein Wohnmobil unter 3,5 Tonnen so massiv gegen Schall dämmen. Denn die schweren Schalldämmmatten fehlen am Ende an der Nutzlast. Problem ist allerdings, dass man am Anfang noch nicht weiß, was der Ausbau wiegen wird. Schalldämmmatten sollten aber ganz am Anfang geklebt werden. Direkt aufs Blech. Vor allen anderen Arbeiten.

Nur zur Orientierung: Das Gewicht aller Schalldämmmatten in unserem Camper Mercedes 711 liegt bei 150 kg. Gegen Schall gedämmt habe ich vor allem das Fahrerhaus und die Seitenwände im Aufbau. Zusätzlichen Schallschutz mit ArmaComfort bekamen auch noch die Türen. Die Mercedes Großtransporter Düdo, T2N und Vario bieten ja zum Glück genug Nutzlast. Allerdings habe auch ich oberhalb der Fensterunterkanten keine zusätzliche Schalldämmung verklebt.

Was ist bei der Wärmedämmung mit Armaflex zu beachten?

Nach der Schalldämmung kommt die Wärmedämmung. Das ist die Aufgabe von Armaflex. Armaflex ist aber nicht nur Dämmung. Armaflex ist auch Dampfsperre. Insofern vor allem im Kastenwagen extrem einfach zu verarbeiten. Die Dämmung ist nämlich geschlossenporig und nimmt weder Feuchtigkeit auf, noch kann Feuchtigkeit durch Armaflex hindurch.

Für eine perfekte Dampfsperre sollte man die Stöße von Armaflex verkleben. Ich habe mit mehreren Lagen Armaflex gearbeitet, sodass die Stöße jeweils von einer anderen Dämmplatte überdeckt werden.

Armaflex darf allerdings keinen Druck abbekommen. Denn unter Druck platzen die Poren und Armaflex saugt sich wie ein Schwamm mit Wasser voll. Aufgefallen ist mir das an den 5 Kinderschlitten. Da hat sich meine tolle Idee für warme Kindersitze ins Gegenteil verkehrt. Da ist jetzt Kork drauf.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Wie lässt sich Armaflex als Dämmung im Camper am besten verarbeiten?

Armaflex ist extrem flexibel. Der Name ist hier tatsächlich Programm: Die Dämmung lässt sich sehr leicht um Rundungen ziehen und selbst in Nischen drücken. Auch wenn man mal 2 cm zuviel abgeschnitten hat, kann man das Material gut stauchen. Ohne dass Hohlräume entstehen.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Die Maße der Dämmung um die Profile an der Karosserie nehme ich immer mit einem Textilmaßband auf. Und gebe dann für jede Rundung einmal die Materialstärke dazu. Ansonsten ist das Armaflex irgendwann zu kurz.

Auf der Rückseite der Dämmung ist ein Raster. Da kann man die Zentimeter abzählen und den Dämmstoff dann abcuttern. Perfekt.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Ich habe zwischen den Profilen im Camper 2 Lagen zu 19 mm dickem AF/Armaflex versetzt übereinanderverklebt. Und dann obendrüber eine Lage 10 mm dickes Armaflex AF in einem Stück gezogen. Damit hat die Dampfsperre bis auf meine durch die Dämmung ertasteten Schraubenlöcher für die Aufhängung der Hängeschränke keine Beschädigungen.

Ich hätte allerdings mit dem Armaflex nicht so geizig sein und den Raum zwischen den Profilen eben mit Dämmung ausfüllen sollen. Da würden sich die Profile nicht so abzeichnen und die Verkleidung mit Kunstleder wäre wesentlich einfacher gewesen. Die paar Quadratmeter Dämmung hätten das Kraut beim Wohnmobilausbau dann auch nicht mehr fett gemacht. Aber das weiß man immer erst hinterher.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Hält die Dämmung mit selbstklebendem Armaflex?

Ganz am Anfang war ich skeptisch. Ob das selbstklebende Armaflex auch in der Sommerhitze an der Decke hält? Den Mehrpreis rechtfertigt? Ich hatte keine Ahnung. Mich hat aber die Zusatzarbeit beim selbst Verkleben abgehalten, das billigere, nicht selbstklebende Armaflex zu kaufen.

Zum Glück. Mittlerweile würde ich nie etwas anderes als selbstklebendes Armaflex AF verbauen. Das Zeug klebt wie die Hölle und hat sich bis jetzt auch in der Sommerhitze nicht gelöst. Einmal verklebtes Armaflex löst sich überhaupt nicht mehr. Da muss man schon beim Verarbeiten aufpassen.

Insofern empfiehlt sich immer, beim Verkleben von Armaflex-Dämmung im Camper erstmal nur einen Streifen von vielleicht 10 cm Breite von der Schutzfolie zu befreien. Die Dämmung dann zu fixieren und mit der Hand oder einem Farbroller anzustreichen. Dann Stück für Stück die Schutzfolie runterziehen. Das geht auch bei komplexen Formen ganz gut, weil die Schutzfolie sehr reißfest ist.

Dämmung im Camper. Vergleich und Erfahrungen mit der besten Isolierung

Armaflex verkleben ist irreversibel. Die Dämmung abziehen und nochmal woanders hinkleben kann man vergessen. Die Klebeschicht bleibt auf alle Fälle hängen. Man reißt eigentlich nur die Dämmung von der Klebeschicht runter. Das macht keinen Sinn.

Dämmung im Camper: Regeln, Mengen, Quellen

Grundregeln für die Dämmung im Camper

  • Bei ausreichend freier Nutzlast kommt immer Schalldämmung unter die Wärmedämmung.
  • Die Dämmung im Camper sollte niemals selbst Feuchtigkeit aufnehmen können.
  • Eine vollständige Dampfsperre im Kastenwagen ist nur schwer dauerhaft realisierbar.
  • Armaflex ist ungeeignet für druckbelastete Bereiche wie den Fußboden oder Staufächer.
  • Selbstklebendes Armaflex nimmt selbst keine Feuchtigkeit auf und dient gleichzeitig als Dampfsperre – ist also die ideale Dämmung im Wohnmobil.
  • Der Kleber für nicht selbstklebende Dämmung im Camper ist teuer und aufwändig zu verarbeiten. Beachtet das vor allem bei Preisvergleichen.

Mengen an Armaflex im Mercedes 711 Fensterbus

  • Dicke der Dämmung im Camper: 48 mm auf dem Außenblech, 10 mm über inneren Profilen
  • 35 m² Armaflex AF 19 mm (doppelt ringsum + Dach)
  • 20 m² Armaflex AF 10 mm (Deckschicht innen)
  • Im Aufstelldach stecken nochmal 6 m² Armaflex AF 10 mm

Quellen für Armaflex AF

  • Produktkatalog für Armaflex AF (mit schönen Kraftwerksbildern): PDF-Datei
  • Das beste Armaflex für die Innendämmung im Camper heißt Armaflex AF.
  • Notfalls könnte man noch Armaflex XG verbauen. Dem fehlt eine spezielle, lebensmittelechte Microbeschichtung (Microban), die aber im Wohnmobil aus meiner Sicht unerheblich ist.
  • Achtung! Das einfache, billigere und in Deutschland nicht zugelassene Armaflex für Außenanwendungen heißt Armaflex ACE.
  • Auch Accoflex hat nichts mit AF/Armaflex zu tun.
  • Nun ratet mal, was meistens angeboten wird. Das nach Lösungsmittel riechende Armaflex ACE natürlich: Klick
  • Lasst euch also auf keinen Fall das gesundheitsschädliche Armaflex ACE oder Accoflex andrehen.
  • Ich habe ein bisschen recherchiert und mir die Händler von Armacell bestätigen lassen.
  • Hier gibt es echtes Armaflex AF selbstklebend 10 mm online von einem zugelassenen deutschen Händler (isotec-isolierungen.de): Klick
  • Armaflex AF selbstklebend 19 mm (isotec-isolierungen.de): Klick
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83 Antworten

  1. Martin sagt:

    Hallo,

    toller Artikel. Danke.
    Isolation und Dämmung sind unterschiedliche Dinge. Wärmeisolation ist nicht möglich. Bei Elektrizität ist es ganz klar: Isolation, da gibts keine halben Sachen – sprich Dämmung.
    Und bei Hitze und Kälte gibt es keine Isolation, da gibts nur die Reduktion des Durchganges von Wärme.
    Wasser lässt sich Trennen, also Isolieren, sonst würde ja das Bier aus der Flasche raussickern… 😉
    Gruß Martin

    • Tom sagt:

      Der Reiz der Populärwissenschaft ist doch der sprachliche Variantenreichtum, nicht die stetige Wiederholung von Fachtermini. Google ist da Vorreiter. Da tippt man „Dämmung im Camper“ ein und Google fragt vielleicht: „Meinten sie Isolierung von Wohnmobilen?“

      Und ich will nun mal gern diejenigen Leute vor reißerischen Artikeln mit fragwürdigen Campertipps schützen, die einfach nur gedankenverloren „Camper isolieren oder nicht?“ in die Suchmaschine eintippen. Und dann vielleicht wirklich daran glauben, dass sie ihren Camper mit dem auf einem Teelicht erhitzten Ziegelstein warm und trocken halten können. Und deswegen auf die teure Dämmung verzichten.

      Aber hast natürlich recht. Korrekterweise sollte ich nur von der Schall- und Wärmedämmung im Camper sprechen. Und von Gasgemischen mit kondensierbaren Bestandteilen, Wärmedurchgangskoeffizienten und Sättigungsdampfdruck. Von der Adsorption gebundener Moleküle an den Porenwänden natürlicher Dämmstoffe und von den sauber bis auf die letzte Nachkommastelle abgeschriebenen technischen Daten aller möglichen Dämmstoffe.

      Doch nicht hier.

  2. Frank sagt:

    Hallo Tom,
    der isolierprofi.eu verkauft und verschickt alle Arten von Armaflex.
    Liebe Grüße
    Frank

  3. ingo sagt:

    Hallo Tom,

    danke für deine Artikel. Ich hab dazu mal ne Frage : wenn ich das richtig sehe klebst du das Armaflex direkt auf das Aussenblech, und dazu noch zweilagig, erübrigt sich da nicht das Alubutyl als Schalldämmung ?

    gruss.ingo

    • Klaus sagt:

      Wenn ich den Beitrag richtig verstanden habe, dann klebst Du zuerst die Schalldämmung an besagten Stellen im Innenraum aufs Blech und darauf dann das Armaflex.
      Nur an den Stellen, an denen Du keine Schalldämmung auf das Blech klebst, klebst Du Armaflex direkt aufs Blech.
      Weiterhin habe ich den Beitrag so verstanden, daß Du auf das Armaflex dann die Innenwand/Verkleidung angebracht hast.
      Was hast Du denn da verbaut und wieviel Luft hast Du zwischen Armaflex und Innenwand gelassen.

      Arbeit der von Dir empfohlene Innenausbauer ebenso?

    • Tom sagt:

      Die schweren Schalldämmmatten bringen natürlich wesentlich mehr Schalldämmung als die Wärmedämmung. Deswegen doppelt. Aber schon das Armaflex bringt eine Verbesserung der Schalldämmung im Wohnmobil.

  4. Klaus sagt:

    Übrigens, angesichts der Kosten, wird uns der Vario Kastenwagen (auch der Fensterbus fällt unter die Kategorie Kastenwagen) immer sympathischer. Besagter Innenausbauer berechnet für einen qualitativ hochstehenden Ausbau in der Größenordnung rund 50.000 EUR je nach individuellen Anforderungen.

    Ansonsten einfach nochmal ein herzliches Danke für Deine wertvollen Informationen.

    • Tom sagt:

      Gerne. Aber lasst euch bloß nicht von einem Busfreak bequatschen. Vielleicht ist der LKW ja genau euer Ding. Doch wie gesagt: macht mal eine Probefahrt mit der ganzen Familie. Da klären sich bestimmte Dinge recht schnell. Ich habe ja nicht umsonst gewechselt.

      Und angesichts der Kosten allein für den Dämmstoff im Wohnmobil kann man schon ganz gut das Preisniveau einschätzen.

  5. Klaus sagt:

    Fensterbusse wie auch z. B. der VW T5/T6 haben wie PKW eine Zwangsbe/entlüftung.
    Wird der Bus jetzt zum Camper umgebaut wird diese Funktion, wenn ich richtig informiert bin, durch den Umbau außer Kraft gesetzt. Bei vielen Günstig-Anbietern soll das der Fall (gewesen) sein, da sie aus Kostengründen die Innenverkleidung unangetastet gelassen und die Einrichtung darauf aufgebaut haben.

    Irgendwann kommt dann früher oder später das große Müffeln.

    Dann gilt:
    Die Freude über den niedrigen Preis währt meist kürzer, als der Ärger über mangelnde Qualität!

    • Tom sagt:

      Ja, die Dämmung sollte natürlich nicht die Öffnungen für die Belüftung oder Entwässerung (siehe mein Türbeispiel oben) verschließen. Und es sollten keine Hohlräume zwischen Dämmung und Außenblech des Campers entstehen. Denn dort kommt immer irgendwelche feuchte Luft hin, kondensiert und bildet langfristig Rost. Dämmung muss im Camper vollflächig verklebt werden. Deswegen macht die Arbeit mit den selbstklebenden Armaflex ja so viel Spaß.

  6. Volker sagt:

    Es gibt, auch nach Rückfrage bei Armecell, ein Restrisiko (wann gibt es das aber nicht) bzgl Feuchtigkeit im/am Material. Die Schnittflächen sind durchaus offenporig, auch die äußere Fläche hat zumindest ein paar „Halbblasen“.
    Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich Kondens sammelt.
    OB das jemals zu einem Problem wird, kann ich nicht sagen, ich will es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

    Bzgl Vollständigkeit: einige sensible Nasen (meine inklusive) nehmen bei aufgeheiztem Armaflex einen Gummi Geruch war (bei mir sogar Kopfschmerzen verursachenden) .
    Ich hatte das, als in uneingebautem Zustand die pralle Sonne lange auf eine Armaflex (AF) Matte geschienen hat.
    UND: Nur weil irgendwelche dt. Richtwerte für Ausgasungen bestimmter flüchtiger Stoffe eingehalten werden, heisst nicht, dass das Zeug nicht gesundheitsschädlich ausgast.

    LG

    • Tom sagt:

      Ja, beim Schneiden öffnet man sicherlich an der Schnittkante einige Poren. Deswegen soll man die Schnittkanten ja eigentlich auch verkleben. Aber ich würde mir da keine großen Gedanken machen.

      Aber das mit dem Geruch in der prallen Sonne kann ich nicht nachvollziehen. Echtes AF/Armaflex ist für Lebensmittelanlagen zugelassen. Ich jedenfalls rieche da auch in der sommerlichen Hitze nichts.

      War das wirklich AF? Oder doch „umverpacktes“ ACE von einem unseriösen Händler?

      • Anonymous sagt:

        Ich hatte ebenfalls das Problem, dass meine Dämmung nach Gummi roch wenn der Bus länger in der Sonne gestanden bin. Beim ersten Bus hatte ich das Armaflex XG und beim 2. Bus das Armaflex AF. Das AF roch zwar nicht so stark, dennoch empfand ich es als sehr unangenehm.
        LG Mike

  7. Felix sagt:

    Hallo Tom,
    wenn ich richtig verstehe, sollte Aramflex nicht zusammengedrückt oder beschädigt werden. Wenn die komplette Wand damit gedämmt ist, wie fixiert man dann die Innenwand (Holzplatte oder ähnliches) ohne das dies passiert?

    • Tom sagt:

      Als Verkleidung verklebe ich Kunstleder auf dem Armaflex im Bus. Da passiert nichts. Falls du Sperrholzplatten wie im 1124 verschrauben willst, empfiehlt sich eine Unterkonstruktion aus Holz.

      • Silvio sagt:

        Hallo Tom
        Genau die Frage, von Felix habe ich auch, wie man denn am besten Möbel und Wandschränke im Kastenwagen befestigt, wenn alles sauber mit Armaflex und Kunstleder überdeckt ist.
        Entweder ich würde das so lösen, dass sämtliche Befestigungen für jeden Schrank und alles minutiös im voraus geplant werden müssten um dann nur ebendiese durch die Dämmung durchdringen zu lassen wie auf deinen Bildern. Das wäre aber ein riesen Planungsaufwand und eine Befestigung geht bestimmt vergessen, und dann? Darum bin ich auch auf die Unterkonstruktion gekommen, für etwas mehr Flexibilität während des Ausbaus. Nun endlich zu meiner Frage:
        Aber ist mit einer Holz-Unterkonstruktion, die zwischen den Armaflex-Stücken liegt, wie bei dir im Kofferausbau, dann nicht wieder die ominöse Dampfsperre dahin, weil das vorher durgehende Armaflex von den Holzlatten unterbrochen wird? Wie würdest das am besten lösen/hast du das gelöst?
        p.s. Ein genialer Blog. Bin schon den ganzen Tag hängen geblieben! so viele Infos. Und auch super konstruktive und hilfreiche Kommentare!
        Gruss Silvio

        • Tom sagt:

          Ja, mit dem Holzgerüst im MB 1124 das hat die Ausbaufirma so gemacht. Im Mercedes 711 habe ich erst Nietmuttern gesetzt, dann die Wände und Decke komplett gedämmt und dann durch das Armaflex in die Nietmuttern geschraubt.

          Wenn du Angst hast vor einer Beschädigung des Armaflex, kannst du das auch wieder verkleben. Am besten, du liest dir mal den Beitrag zur Befestigung der Möbel durch. Das sollte alles erklärt sein.

          • Julian sagt:

            Hey Tom, super Beitrag von Dir! Ackere mich gerade durch die Kommentare und habe das gleiche Problem wie Silvio. Du hast ja geschrieben, dass Du Nietmuttern verwendet hast. Waren das Neopren Muttern? Wenn nein, bildet die Schraube zur Befestigung dann nicht eine durchgehende Kältebrücke?

            • Tom sagt:

              Ja klar. Gut gesehen. Aber bei der Wärmedämmung muss man schon ein bisschen unterscheiden. Bei der Wärmedämmung im Kastenwagen habe ich vorne im Fahrerhaus vielleicht fünf Quadratmeter Einfachverglasung. Da fallen die zehn Nietmuttern ganz und gar nicht ins Gewicht. Aber auch diese Kältebrücke könnte man umschiffen und Gummi-Metall-Elemente so einbauen, passt das Gummi genau in der Armaflex-Dämmung sitzt. Dann hast du eine astreine thermische Trennung.

              Und bei der Wärmedämmung des Koffers auf dem Lkw Mercedes 1124 gibt es keine Wärmebrücken. Da sind die Schränke an das Holzgerüst verklebt und verschraubt.

  8. Dieter sagt:

    Hi Tom,
    Super interessantes Thema, sind bei unserem Variowohnzimmer gerade mit der Dämmung am Planen.
    Die Dampfsperre ist gerade ein Thema bei mir im Kastenwagen Umbau.
    Was hältst Du davon einfach von innen Unterbodenschutz aufzubringen. Dann hätte sich das mit dem Kondenswasser am Blech, das dann zum Rosten führt ja auch erledigt, oder nicht?
    Evtl. könnte das doch auch bei der Lärm/dröhn Reduzierung helfen, denke ich.
    Dann nur noch das geruchlose AF Amaflex dran, senkrecht ablatten und dann Nut und Feder druffspaxen. Was meinst Du?
    Mit welchem Kleber werden am Besten die Schnittkanten versiegelt?
    Besten Dank für Deine Rückmeldung und Grüsse
    Dieter

    • Tom sagt:

      Es geht nicht nur darum, Kondenswasser vom Blech fernzuhalten, sondern es durch gute Dämmung des Kastenwagens überhaupt nicht erst entstehen zu lassen. Insofern sollte die Dampfsperre immer auf der Innenseite der Dämmung sitzen. Auf dem Außenblech bringt das überhaupt nichts.

      Mal ganz abgesehen davon, dass ich Unterbodenschutz nicht im Camper haben wollen würde. Und die Lärmdämmung machst du nur mit. Schwerfolie.

  9. Max sagt:

    Mal wieder ein schön geschriebener Artikel der mir leider am entscheidenden Punkt keine Antworten liefert. Wie löst du das Problem der nicht erreichbaren Hohlräume? Konkret die Säulen und Längsholme unterhalb der Fenster sowie die Dachholme. Da sind diverse kleinere Öffnungen die Luft durchlassen aber keine Chance Isolierung reinzubringen. Einfach Löchlein verschließen und hoffen keine vergessen zu haben? Wie ist das Problem bei dir gelöst? Oder mach ich mir zu viele Sorgen und es ist halb so wild?

    Gruß Max

    • Tom sagt:

      Genau aus diesem Grund nehme ich ja das dicke Armaflex 2-lagig als Dämmung zwischen den Profilen im Wohnmobil. Und ziehe dann eine komplette Lage 10 mm Armaflex oben drüber. Dann eine Lage Kunstleder komplett verklebt und fertig ist die Dampfsperre. Da sollte eigentlich kein Kondensat aus dem Innenraum in die Profile eindringen.

      Aber ein Kastenwagen wird immer ein Kastenwagen bleiben. Wenn du davor Respekt hast, solltest du deinen Blick vielleicht lieber auf einen GFK-Koffer lenken.

      Auf keinen Fall solltest du aber die Profile mit irgendeinem Schaum ausschäumen. Das ist der Tod für jedes Fahrzeug.

      • Gino sagt:

        Hallo Tom,
        Ich Gino bin seid ca 2 Jahren aufmerksammer leser deines Bloks. Meinen Respekt vor deinem unermütlichen Schreiben, erklären und Arbeit hast du von mir. Ich besitze einen Kasten 609. Gerade beim Rost beseitigen. Was wirklich nicht viel ist bei mir. BJ 94 mit 17.000 km. Zum Thema Hohlräume im Kastenwagenprofil. Wenn sie doch mit isolation voll sind egal erstmal womit, dann kann doch da gar keine Luft und somit Kondenswasser eintretten bzw niederschlagen.
        Das ganze dann mit einer 12mm Armaflex lage überklebt zur Dampfsperre.
        Was soll dagegen sprechen?
        Ehrlich eine Top seite von dir.

        Lg Gino

        • Tom sagt:

          Im Prinzip hast du mit der Wirkung der Dampfsperre über einer beliebigen Dämmung recht. Aber so richtig traue ich dem Frieden nicht. Insofern würde ich in die Profile niemals Dämmung einbauen, die selbst Wasser ziehen kann. Also weder Mineralwolle noch Schaumstoff oder Schafwolle. Und vor allem niemals nicht irgendwelchen Schaum.

  10. Maximilian sagt:

    Hallo und vielen Dank für die super genaue Erläuterungen des Dämmen. Findet man vergeblich ,bin durch Zufall hier gelandet wegen Rostschutzsachen ( = btw..Auch mega gut erklärt 😀
    Nun meine Frage :
    Habe einen VW t4 ,würde das komplette bodenblech mit Armaflex 6mm verkleben und auf die Unterschicht meiner 18mm Siebdruckplatte Armaflex 19mm oder 25 mm bin mir da noch nicht sicher.
    Geht das ohne Abstandsholz Siebdruckplatte zum Blech wegen Druckbelastung des Armaflex? Wie ich gerade gelesen habe hält ja das nicht viel Druck aus , aber wieviel hält es den aus ( =
    Wollte es Schwimmend verlegen.

    Greets

    Max der Anfänger 😀

    • Tom sagt:

      Max, mach bloß keinen Mist mit dem Armaflex als Wärmedämmung auf dem Fußboden. Lies dir bitte den Beitrag über die Fußbodendämmung im Wohnmobil durch. Und spare dir die dicke Holzplatte. Das ist doch viel zu viel Gewicht. Schalldämmung brauchst du im T4 eigentlich auch nicht. Der ist doch so schon recht leise, oder?

      Und wenn du hier auf der Seite herumstöberst, dann vergiss nicht, dass es hier immer um LKWs geht. Da spielen 100kg für Schalldämmung keine wirkliche Rolle. Zwischen Reisegewicht und Leergewicht liegen bei mir ziemlich genau zwei Tonnen.

  11. Math sagt:

    Hallo,

    speichert Armaflex auf Blech geklebt Hitze ? (Hitze bekommt man im Sommer nachts nicht mehr raus?)
    Die Hohlräume der Holme etc. wird man schwer „zu“ bekommen. (Sprinter 906)
    Deshalb die Frage, warum kann man den Aufbau nicht so machen:

    – Blech
    – Minimal Luft & Holme & Rostschutz. (Luftschicht als Hitzeschutz)
    – Dünne Stellwand welche (Richtung Blech) vollflächig mit Armaflex beklebt ist (ggf plus Dampfsperre Nr. 2) und zur Raum Innen seite mit Kunstleder.
    Ja man verliert Platz, aber man hat das Armaflex nicht auf dem Blech kleben, was ja nie mehr ab geht.

    Hoffe ich habe mich nicht kompliziert ausgedrückt.

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    Grüsse
    Math

    • Tom sagt:

      Die Idee mit dem Luftzwischenraum ist nicht schlecht. Aber ohne Zirkulation bringt das nichts. Und vor allem kriegst du das niemals so luftdicht, dass sich kein Kondenswasser auf dem Blech bildet. Aber das Prinzip geht viel einfacher: Schau dir mal mein Tropendach an. Das verhindert wirksam das Aufheizen des Wohnmobils.

  12. math sagt:

    guten morgen,
    danke für deine antwort.
    für das dach stelle ich mir tatsächlich das „tropendach a la tom“ vor plus abgehängte unterlüftete decke. mir geht es konkret um seitenstellwände, ca 3-4 cm, bspw geschweisste aluvierkant rahmenkonstruktion, diese wand dient als träger / trenner für armaflex ausssen und kunstleder innen und wird luftdicht eingeklebt, so dass der luftraum zum seitenwandblech separiert ist – mit rostschutz versehen. wo ist mein denkfehler?
    schöne grüsse math

    • Tom sagt:

      Ganz ohne Quatsch: Die beste Konstruktion zum sommerlichen Wärmeschutz wäre ein Vakuum-Zwischenraum. Dann bräuchtest du wahrscheinlich innen noch nicht einmal mehr Armaflex. Also so eine Art Wohnmobildämmung nach Art einer Thermosflasche. Dürfte nur schwierig zu realisieren sein.

      Einfach nur eine Wand davorzustellen, stelle ich mir schwierig vor. Wenn dort auf dem Außenblech warme Luft kondensiert, läuft das Wasser runter und bildet ganz unten an den Profilen schöne Rostnester. So viel kannst du gar nicht vor Rost schützen. Gerade, weil auch immer Bewegung im Fahrzeug ist.

      Ich stelle den Bus immer so, dass die Seite mit der Markise in der Sonne steht. Das macht sich wirklich dramatisch gut bemerkbar. Kannst ja notfalls auch ein bisschen Stoff außen abspannen. Das reicht vollkommen aus und du musst nicht so kompliziert bauen. Aber Versuch macht kluch.

  13. Kai sagt:

    Hallo, danke für deinen Artikel. Stehe vor dem Ausbau eines Ducato. Frage- wie und womit sollten die Streben isoliert werden? Die sind so unzugänglich, glaube nisht, dass man da vernünftig Armaflex rein bekommt.

    LG KAi

    • Tom sagt:

      Nein, in die Streben kommt natürlich keine Armaflex-Dämmung. Die Hohlprofile packst du nur hübsch ein. Und du solltest dafür sorgen, dass keine warme Innenluft in die Streben kommt, damit dort nichts kondensieren kann.

      Falls du auf die Idee mit Bauschaum kommen solltest, dann lass es lieber. Das Zeug härtet aus, zerbröselt und saugt Wasser.

  14. Hendrik sagt:

    Hallo Tom,
    super Artikel. Bin gerade dabei meinen mb100d aus zu bauen. Gibt es eine leichtere Methode für Schallisolierung als die schweren Schalldämmmatten?
    Gruß Hendrik

    • Tom sagt:

      Echt, einen MB 100? Tja, da wirst du Schalldämmmatten brauchen. Und zwar die mit ordentlich Gewicht. Denn nur Gewicht hilft gegen den Körperschall.

      Andererseits verlierst du aber an Zuladung. Es käme also auf einen Versuch an. Und darauf, was dir wichtiger ist.

      Gewichtsmäßig wirst du dir jedenfalls eine komplette Schalldämmung der Seitenwände nicht leisten können. Ich würde also hinten alles mit Armaflex dämmen und den Fahrerraum erst einmal so lassen, wie er ist. Dann die Geräuschentwicklung beobachten. Und natürlich das Gewicht des Ausbaus. Dann kannst du das immer noch entscheiden.

  15. Leo sagt:

    Hallo Tom, hast du die 35 qm für den Innenraum berechnet? Also sind da die 3 Lagen armaflex drin? Wäre dann eine Lage nur nen drittel davon?

    • Tom sagt:

      Naja, ich habe da nichts berechnet, sondern einfach mal geschaut, was tatsächlich verbaut ist. Bei mir ist ja z. B. auch das Aufstelldach mit Armaflex gedämmt. Insofern kann das nur jeder für sich ermitteln. Aber in einem Karton sind ja sowieso nur sechs Quadratmeter von dem dickeren 19 mm Armaflex. Kannst ja erstmal weniger bestellen und abwarten.

      • Leo sagt:

        Danke dir für deine schnelle Antwort. Hatte gedacht ich kann deine Werte übernehmen und schon vor meinem Urlaub und der damit verbundenen Schrauberzeit Material bestellen. Hab jetzt mal so grob über den Daumen die Flächen von außen gemessen und werde insgesamt 24 qm bestellen. Einlagig 19mm.

        • Tom sagt:

          Ich muss mich zur Menge an Armaflex in meinem Wohnmobil nochmal korrigieren. Man sollte halt seinen eigenen Text lesen. Im Aufstelldach ist nämlich nur 10 mm Armaflex verklebt. Also sind die 35 Quadratmeter für das komplette Dach und die Seiten sowie das Heck im Fensterbus einschließlich der jeweils letzten Scheiben links und rechts. Allerdings doppelt verklebt. Darüber noch insgesamt eine Lage Armaflex 10mm.

  16. Leo sagt:

    Hallo Tom, eine Frage habe ich noch. Hast du die in Fahrtrichtung längs Aluprofile ausgebohrt? Frage mich gerade ob die zur Stabilität der Karosserie beitragen.

  17. Martin sagt:

    Hallo Tom, danke für deinen Artikel.
    Wo her hast du die Information, dass das Ace gesundheitsschädlich ist. Habe aus Unwissenheit ACE gekauft. Der Händler behauptet es sei völlig ungiftig und riecht nur etwas mehr….

    • Tom sagt:

      Mir hat der Vertreter von Armacell die Geschichte erzählt, dass (und warum) Armaflex ACE in Deutschland nicht für die (gewerbliche?) Anwendung zugelassen ist. Ob und welche Stoffe da gesundheitsschädlich sind, kann ich gerade nicht recherchieren. Nicht über Weihnachten. Aber der Gestank würde mir schon reichen. Schick diese Dämmung einfach zurück. Die paar Euro Preisersparnis gegenüber „echtem“ Armaflex A/F (oder XG ohne Microban) lohnen sich nicht. Nicht im Wohnmobil, wo du drin schläfst.

  18. Steffen sagt:

    Hallo Tom
    vielen Dank für dein Engagement und die vielen hilfreichen Beiträge.
    Ich habe einen T2 614 Bj. 1991 .
    Als Bereifung habe ich 235 /85 16 mit Höherlegung Tachoangleichung mit Bestätigung ist gemacht, Reifenfreigabe von Hankook vorhanden..Jetzt rückt der 30. Geburtstag und somit das H – Kennzeichen in greifbare Nähe. Laut Tüv Hessen bekomme ich die Reifen nur mit einer Vollabnahme eingetragen und anschließend kein H Kennzeichen mehr.. Wie sieht das in anderen Bundesländern in Verbindung mit Dekra aus?
    Falls Du oder jemand mir seine Erfahrung mitteilen könnte wäre ich sehr dankbar.

  19. Christoph sagt:

    Hallo,

    es gibt auch verputz- und spritzbaren Kork!
    Der hält auf vielen Materialen, ist Druckfest.
    Kann also an Wände und Fußböden angebracht werden.
    Ist absolut ökologisch in Ordnung! (in Armaflex sollen Giftstoffe enthalten sein).
    Protekork wäre z.B. ein Hersteller einer Streich-/Spritz-Korkfarbe (bzw. Putz).

  20. Niclas sagt:

    Hi Tom,
    auch hier vielen Dank für den Beitrag und sämtliche Hilfestellungen! Mein T2 L613D ist vom Vorbesitzer äußerst großzügig (nach Basisrestauration) mit Mike Sanders veredelt worden, sprich die Wandbleche, Fugen aller Träger inkl. Hohlräume bis ins Dach schimmern in leichtem, schmierigem Gelb. Mein Plan ist ebenso wie du es beschrieben hast, Alubutyl und Armaflex in rauen Mengen, fast 6,8t verträgt er ja…

    Ich denke, dass ich das Fett an den zentralen Flächen entfernen muss, damit die Materialien vernünftig kleben. Meine Sorge ist, dass bei einer extremen und dauerhaften Erwärmung des Fahrzeugs, das Fett kriechend den Kleber von Alubutyl und Armaflex lösen könnte. Was denkst du?
    Beste Grüße

    • Tom sagt:

      Fett ist sicherlich kein guter Haftgrund für Armaflex und die selbstklebenden Platten. Ein bisschen hier und da wird nicht schaden. Wenn 90% der Klebefläche der selbstklebenden Platten guten Kontakt zum Untergrund haben, reicht das doch vollkommen aus.

      Aber die Frage ist, ob das Fett den Kleber unterwandert. Das käme auf einen Versuch an. Also ich würde die Falze äußerlich entfetten, dann Armaflex draufkleben und abwarten was passiert.

      • Niclas sagt:

        Danke für deine Antwort. Ich denke auch, dass es auf einen Versuch hinauslaufen wird. Bis dahin muss ich noch mit meinem Prüfer Rücksprache halten, ob zusätzliche, originale und zeitgenössische Fenster realisierbar sind inkl. Erhalt des H’s. Noch ist er nämlich ein SO KFZ Gerätewagen. Diese Umschlüsselungen haben es anscheinend schon in sich.

  21. Christoph sagt:

    Es gibt auch Korkstreichfarbe/-putz. Die hält auch auf Metall und wird auch gerne bei Hausfassaden benutzt.
    http://www.korkfarbe.de

  22. Jörn sagt:

    Ja die Kombination von Hohlraumschutz und Wärmedämmung bereitet mir auch noch viele Kopfzerbrechen.
    Noch ist das Blech jetzt nackt und absolut rostfrei. In welcher Reihenfolge würdest Du vorgehen. Erst die großen Flächen mit Schalldämmung und Armaflex und die Ränder für die Hohlraumversiegelung frei halten?
    Wie macht man das in den Trägern selbst? Wenn da erst Fett drin ist, wie soll man das dann dämmen? Oder rosten die von innen nicht, wenn luftdicht Dämmung drin steckt? Nur welche? Danke..!!!
    Danke Jörn

  23. Jürg sagt:

    Hallo Tom. Danke für Deinen Artikel und die Beantwortung der vielen Kommentare. Ich habe zum Thema Druck/Pressung von Armaflex. Du zeigst am Beispiel des Schneebobs / Schlittens sehr schön, dass Armaflex bei Druck nicht mag.
    Du hast als dritte Schicht auch über die Holme und Innenbleche eine 10mm Schicht Armaflex gelegt und die Nietmuttern sorgfältig markiert, damit Du dann die Unterkonstruktion montieren kannst. Da wird das Armaflex doch auch stark gepresst? Oder verwendest Du bei den Schrauben Distanzhülsen? Wahrscheinlich nicht…. Oder verstehe ich das alles falsch?
    Danke für Deine Antwort, Jürg

    • Tom sagt:

      Du hast natürlich recht mit dem Armaflex. Aber an meinen Einziehmuttern hängen die Schränke mit Gewindestangen. Da brauche ich keine Hülsen.

      Von einer Druckstelle passiert mit dem Armaflex so schnell nichts. Es geht ja vor allem darum, dass sich an Druckstellen am Boden das Wasser aufsaugen würde. Das Problem wird es wohl an der Decke nicht in diesem Umfang geben. Aber prinzipiell hast du recht. Nur, man kann es auch übertreiben.

      • Jürg sagt:

        Danke Tom für Deine rasche Antwort. Das hilft mir sehr die verschiedenen Infos aus den Internetrecherchen einzuordnen.

        Ich habe vor zwischen den Bodenrost Latten 24mm Armaflex aufzukleben, die sollten die 10mm hohen Sicken schön umschliessen. Auf die Latten wollte ich ich 3mm Armaflex Tape aufbringen und so die Armaflex Schicht “verschliessen” Darüber kommt dann die 15mm Siebdruckplatte Birke Multiplex, die ich umlaufend zum seitlichen Armaflex mit Silikon abdichten will. Da drauf wird dann aufgebaut…

        Ich denke, ich werde an Stelle des 3mm Armaflex Tapes ein Abdichttape aus dem Baumarkt verwenden. Der Verlust an Wärmeisolation wird wahrscheinlich nicht im wahrnehmbaren Bereich liegen

        Beste Grüsse, Jürg

  24. Jo sagt:

    Woher hast du denn nur das Märchen, dass Armaflex ACE gesundheitsschädlich sei?
    Unterschiede finden sich in Isolierleistung und Brennbarkeit.

    Hier das Sicherheitsdatenblatt zu Armaflex: https://docplayer.org/114796837-Eg-sicherheitsdatenblatt.html

    • Tom sagt:

      Nun ja, ob das Armaflex ACE nun gesundheitsschädlich ist, kann ich wirklich nicht mit einer eigenen Studie beurteilen. Aber das polnische ACE stinkt einfach. Und ist somit zumindest olfaktorisch auffällig und schädlich für meine Gemütsverfassung. Zählt das?

  25. Jorg sagt:

    hallo Tom
    Deine Seite setzt ja bereits Standards in der engagierten SelbstbauSzene.
    `Möchte nur kurz meine Erfahrungen mitteilen, mit natürlichen Baustoffen eine Lösung ohne Armaflex zu finden.

    Verwende folgenden Wandaufbau:/Deckenaufbau.
    1. GummiKork
    2. RollKork
    3. Schafswolldaemmung.
    4. Wollfilz als Oberfläche.

    in Kombination mit Aussenkueche und BedarfsLüftung durch drei Schwedenklappen habe ich auch am nackten Blech (etwa Türrahmen Fensterrahmen).noch keinen Tautopfen gesehen./ ebensowenig am ungedaemmten Glas – das Ganze zugegeben im 3-Seasons-betrieb bis +5 Grad. aber mit dem Dampfdruck einer 4-koepfigen Besatzung.
    Höhere Tagestemperaturen, Fahrwind, Querlüften lassen die Feuchte tagsüber spürbar wieder heraus.
    `Vertrete hier also eine organischen statt technischen Ansatz.
    Feuchte die sich in Naturwolle und Filz puffern lässt, schlägt sich auch nicht anderswo im Fahrzeug nieder.
    Armaflex kann und soll keine Feuchte aufnehmen – daher findet sich diese nach Durchdringung div „Sperren“ dann als Kondensat wieder.
    Zum Geruch in meinen 816 SWB: eher Schafstall als nasser Hund.
    Arbeitstitel: „Shawn“

    • Tom sagt:

      Danke für deine Erfahrungen mit der natürlichen Wärmedämmung. Man muss halt dafür sorgen, dass der Taupunkt da liegt, wo die feuchte Luft nicht hin kann. Da hast du mit deiner doppelten Korkschicht auf der Außenwand schonmal gut vorgearbeitet.

      Solange der Taupunkt bei Kälte nicht vor die Korkdämmung wandert, bist du eigentlich mit deinen Naturmaterialien gut bedient. Wichtiger ist, dass die feuchte Luft nicht zwischen Korkdämmung und Außenblech wandern und dort kondensieren kann. Aber die Korkdämmung wirst du ja vollflächig verklebt haben. Dazu dürfte der Gummikork wie eine Dampfsperre oder zumindest Dampfbremse wirken.

      Wenn aber die Temperaturunterschiede zwischen innen und außen zu groß werden, kondensiert die feuchte Luft auch auf dem Kork. Dann wird deine Schafwolle sicherlich viel Feuchtigkeit aufnehmen müssen.

      Die Frage ist dann, wie viel Feuchtigkeit davon in der Wanddämmung verbleibt und wie viel du durch Heizen und Lüften wieder rausbekommst. Schafwolle ist ja wie Lehm ziemlich feuchtigkeitsregulierend. Ich hoffe für dich, dass das lange funktioniert.

      Ich glaube dir jedenfalls, dass du sonst am Blech kein Kondenswasser hast. Normalerweise sollte die doppelte Korkdämmung ja ausreichen. Und der Rest an Feuchtigkeit steckt ja in der Wolle. Nur weiß ich eben nicht, wie lange Schafwolle und Filz das mitmachen, ohne zu schimmeln, komisch zu riechen oder zu verfaulen. Danke also nochmal für deine Erfahrungen.

      Armaflex AF riecht übrigens weder nach Schafstall noch nach nassem Hund noch nach irgendwelchen chemischen Stoffen. Aber es ist eben nicht natürlich. Aber mir ist ein Fleecepullover auch lieber als einer aus Schafwolle.

  26. Bruno sagt:

    Hallo Tom

    Danke für das Teilen Deiner Erfahrungen und Wissen.
    Ich besitze seit einem Jahr ein Kastenwagen auf Ford Transit Basis (4×4). Der Ausbau wurde von der Trigano Gruppe gemacht.
    Leider habe ich mich noch zuwenig mit Camperbau ausgekannt, sonst hätte ich diesen wohl nie gekauft..
    Als Dämmstoff wurde Grösstenteils Mineralwolle und etwas dünnere Wolle mit einer Aluschicht verbaut. Allerding in keinster Weise vollflächig und auf eine Dampfsperre wurde komplett verzichtet. Nach dem Entfernernen der vorderen Dachverkleidung musste ich feststellen, dass natürlich das ganze Aussenblech triefend nass ist. Auch unter der schlecht verklebten und schon gelösten Dämmung – alles nass. Die mineralwolle hat sich teilweise mit wasser vollgesogen, alles wie im Bilderbuch… Da ich den Camper seit ca 4 Monaten nicht mehr gebraucht habe, ist das Wasser wohl schon länger da. Riecht aber noch nicht und kein Schimmel.

    Nun meine frage: Da ich den Camper nicht geich wieder verkaufen möchte (schon zuviel umgebaut und investiert), habe ich mich gefragt wie ich diesen jeweils nach dem Gebrauch wieder trocken kriegen könnte?
    Mit schwebt da ein Dachlukenfentilator vor, der dann jeweils einige tage oder Wochen dauernd läuft. Oder ein Bautrockner für ein paar tage einstellen.
    Denkst Du das könnte das Problem mit dem Wasser etwas entschärfen bis ich dann mal alles rausbaue und neu dämme?

    Vielen Dank und Grüsse
    Bruno

    • Tom sagt:

      Deine Problembeschreibung zu Mineralwolle als Wärmedämmung muss ich mal fett einrahmen und direkt in den Beitrag integrieren. Das glaubt einem nämlich immer niemand. Vielen Dank also für deinen Beitrag.

      Und ja, ein Bautrockner kann natürlich temporär die Bude trocknen. Aber sobald das Wohnmobil wieder bewohnt ist, wird die Dämmung wieder nass. Du wirst wohl um einen Ausbau und einen kompletten Neuaufbau mit ordentlicher Wärmedämmung nicht herumkommen. Tut mir leid, aber eine einfache Lösung gibt es da nicht.

      Wobei, du könntest das Wohnmobil natürlich permanent so heizen, dass der Taupunkt außerhalb der Karosserie liegt. Dann bleibt die Dämmung trocken. Dafür brauchst du innen aber wahrscheinlich 40° C.

  27. Dennis sagt:

    Hallo Tom,

    du schreibst weiter oben, dass Schaum den Tod des Fahrzeugs bedeuten würde, etwas später beziehst du dich auf Bauschaum.

    Spricht deiner Meinung nach etwas dagegen, es mit einem Spritzschaum (e.g. PUR-Schaum, geschlossenzellig) zu machen? Der würde mmn alle Vorteile verbinden: Alle Ritzen gedämmt, klebt direkt auf dem Fahrzeug, fungiert als Dampfsperre, niedriger Wärmedurchgangskoeffizient. Einziger Nachteil: Man bekommt ihn nur noch schwer wieder ab.

    Liebe Grüße
    Dennis

    • Tom sagt:

      Bauschaum als Wärmedämmung im Camper ist das letzte, was du in Erwägung ziehen solltest. Bauschaum hört sich zwar erst einmal nach einer guten Idee an, ist aber nicht geschlossenporig und zieht daher Wasser. Vielleicht nicht gleich, aber spätestens nach 5 Jahren Gerüttel. Zudem stelle ich mir das von der Verarbeitung schwierig vor. Wie willst du da eine gerade Oberfläche hinkriegen? Da brauchst du ja innen eine Schalung oder sowas.

      Glaub mir, sowas willst du nicht am Blech haben. Und vor allem gibt es keinen Weg zurück. Nimm Armaflex, das ist erprobt und dauerhaft haltbar.

  28. Rosa sagt:

    Hallo Tom,

    Danke für den einleuchtenden Artikel. Mein Freund und ich haben gerade einen T4 (1996) mit Hochdach gekauft, den wir jetzt neu ausbauen wollen. da geht es natürlich erstmal um Rostentfernung und dann um Dämmung. Ich habe mir den ganzen Tag alles mögliche durchgelesen und angesehen, aber hier hab ich jetzt meine Antwort.
    Mir leuchten aber einige Sachen noch nicht ganz ein, darum hier ein paar Fragen.
    1. Wir werden wohl den Boden aussparen, weil wir einfach so wenig Stehhöhe wie möglich verlieren wollen, mein freund kann sonst nicht mehr stehen. Ist das Dampfsperren-technisch schlimm?
    2. ich muss natürlich die Säulen als Wärme/Kältebrücken auch dämmen, aber daran will ich natürlich auch meine Holzstreben für die Innenkonstruktionen anbringen… wie geht das denn? wie schließe ich die Kältebrücke dort? durch armaflex bohren ist auch quatsch, der Druck da drauf auch quatsch… vielleicht hab ich da nur einen Dreher im kopf.
    3. Kälte kann man schon aushalten mit Daunendecken und co. Kondenswasser geht man mit Armaflex ja ganz gut aus dem Weg. Aber wie steht’s mit Hitzeeinstrahlung von der Sonne? wir werden das gute Stück wahrscheinlich viel zwischen im Sommer und im Süden fahren und ich würde ungern bei lebendigem Leib im Auto gekocht werden. Hast du da einen Tipp oder schwörst du auch da auf Armaflex?

    Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du die zeit für eine Antwort findest.

    Liebe Grüße
    Rosa

    • Tom sagt:

      Das sind doch ein paar gute Fragen zur Wärmedämmung im Camper, die ich mal versuche, genauso strukturiert zu beantworten:
      1. Eine 100-prozentige Dampfsperre wirst du im VW Bus ohne thermische Trennung zum Fahrerhaus niemals hinbekommen, aber Armaflex hilft natürlich dabei, die damit gedämmten Bauteile vor Kondenswasser zu schützen. Problem sind natürlich die Hohlräume und Profile. Wenn dort in irgendeiner Form warme Luft eindringen kann, kondensiert die innen in den Profilen. Also dort sauber arbeiten.

      Ich weiß nicht, was ihr für einen Fußboden verbaut habt. Dort würde ich wenigstens 10 mm Kork Dämmung einsetzen. Dann lieber auf die Holzplatte verzichten, die bei den meisten verbaut wird.

      2. Sieh dir mal den Beitrag zur Befestigung der Möbel und Wände im Wohnmobil an. Das mit den Holzleisten ist schon nicht schlecht, um Kältebrücken und Kondenswasser zu vermeiden. Aber du sollst natürlich auch leicht bauen.

      3. Wärmedämmung hilft nicht gegen Hitze. Sommerlichen Wärmeschutz erreichst du am besten durch Verschattung. Die Sonne darf also einfach gesagt nirgendwo aufs Blech oder die Fenster scheinen. Da helfen Tropendach und Markise. Es kann aber auch ein einfaches, drüber gespanntes Tuch sein. Hauptsache, die Sonne knallt nicht auf das Blech und die Luft kann im Zwischenraum abströmen. Sieh dir vielleicht mal den Beitrag zum Hitzeschutz an

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