Test Makita Akku-Kettensäge und Vergleich zur Stihl Benzinsäge
Test von Schnittleistung und Laufzeit der Makita Akku-Kettensäge DUC353 und Vergleich zur Stihl Benzinsäge.
Keine Expedition ohne Kettensäge
Im Urlaub bin ich mit dem Bus ja gern in tiefen Wäldern unterwegs. Nur leider musste ich auf Waldwegen ohne Kettensäge an Bord schon umdrehen, weil dicke Bäume quer über der Piste lagen. So wie auf dieser rumänischen Waldpiste im Foto.
Zwar war der blockierte Weg hier sogar schon freigeschnitten. Aber eben nur für Geländewagen und nicht für den breiten Bus. Musste also mangels Kettensäge umkehren.
Dabei bin ich noch froh, wenn ich überhaupt umkehren kann. Wenn wir ein paar Tage in den Wäldern sind und nach einem Sturm plötzlich der Rückweg blockiert ist, stehe ich dumm da. Zwar habe ich natürlich Beil, Klappsäge und Handkettensäge an Bord. Aber nur mit einer vernünftigen Kettensäge kann ich solchen Stämmen beikommen.
Und da ich Schrauber und Kompressor mit Akkus und Autoladegerät sowieso dabeihabe, kommt es dann auf eine Akku-Kettensäge im Bordwerkzeug auch nicht mehr an.
Zu Hause ist natürlich auch der ein oder andere Baum dran. Gerade jetzt, wenn wir Gas sparen sollen. Prinzipiell wäre auch ein Einsatz der Akku-Kettensäge am Lagerfeuer möglich. Aber das ist und bleibt Kinderarbeit mit Klappsäge und Handkettensäge. Nur wer weiß, wie lange die Kids noch mitfahren, wenn die immer so schwer arbeiten müssen.
Auswahl der richtigen Akku-Kettensäge
Die Marke hängt vom Akku-System ab
Die Auswahlentscheidung für die Makita Akku-Kettensäge ist bei mir einfach. Hab zwar seit 15 Jahren eine Stihl MS 270 Benzinsäge. Aber eben auch diverse Makita-Akkugeräte. Und was soll ich mit einem weiteren Akku- und Ladesystem von Stihl, das zudem hinsichtlich der Geräteauswahl recht eingeschränkt ist?
Denn die meiste Zeit des Jahres ruht eine Kettensäge doch im Dämmerzustand. Nur sporadische Benutzung ist aber für jeden Akku problematisch. Und wenn ich die Kettensäge dann zweimal im Jahr brauche, ist der Akku wegen Nichtbenutzung tot.
Zwar würde ich mir von den Herstellern ein einheitliches Akku-System wünschen. Aber das ist wohl nur in Nordkorea realisierbar. Insofern sollte man vor allem mit Blick auf die Breite der Angebotspalette eines Herstellers schon genau überlegen, an welche Akku-Marke man sich bindet.
Wenn genügend passende Geräte in der Werkstatt stehen, sind auch die Akkus für die Kettensäge ständig im Einsatz. Da kann die Akku-Kettensäge liegen und liegen und liegen. Das funktioniert aber nur, wenn der Hersteller genügend Geräte im Angebot hat. Makita ist da schon ganz gut.
Der gefährliche Flyer wird jedenfalls immer umfangreicher. Bei meiner ersten Maschine stand da noch irgendwas von glaube ich 180 Geräten. Weiß nicht mehr, hab den Flyer weggeschmissen. Dann irgendwann waren es 270. Und der Akku-Kettensäge lag schon der Flyer mit 360 Tools für meine 18-V-Akkus bei.
Dreh- und Angelpunkt einer Akku-Kettensäge sind jedenfalls Akkus und Gerätevielfalt. Der Rest ist doch sowieso nur ein Elektromotor und ein bisschen Mechanik. Und auch wenn Makita hier einen hochwertigen, bürstenlosen Motor verbaut und sicherlich Ahnung von Elektrogeräten hat, werden die Kettensägen von Bosch oder Stihl auch nicht schlechter sein.
Muss ja nicht gleich die Akku-Kettensäge von Aldi sein. Aber vielleicht ist ja gerade die Säge aus der Aktion von Aldi der Testsieger in irgendwelchen Tests. Nur ist es nicht meine Intention, den Testsieger zu ermitteln. Ich bin nicht die Stiftung Warentest, sondern will nur eine Kettensäge, in die ich meine vorhandenen Akkus einsetzen kann. Und ich mag „Made in Germany“.
Was ist die beste Makita Akku-Kettensäge?
Die Auswahl der besten Makita Akku-Kettensäge ist für meinen Verwendungszweck letztlich einfach. Bin kein professioneller Baumpflegedienst, der die Maschine ständig benutzt. Ich brauche ein universelles Gerät, das auch mal große Bäume bewältigt. Also ist für mich die beste Makita Akku-Kettensäge die DUC353. Nur die hat ein 35er Schwert.
35er Schwertlänge heißt, dass ich mich nach einem Sturm im Wald von querliegenden Bäumen bis 70 cm Durchmesser befreien kann. Für die professionelle Baumpflege mögen die anderen Akku-Kettensägen von Makita besser sein, haben aber nur 11,5 oder 25 cm Schwertlänge. Und sind alle nur für den gewerblichen Einsatz freigegeben.
Anhand der technischen Daten in der Tabelle kann ja jeder für sich selbst entscheiden, was die beste Makita Akku-Kettensäge ist. Hab selbst eine zeitlang mit der DUC254 geliebäugelt, weil die zumindest ein 25er Schwert hat, schnell läuft und nur einen Akku braucht. Dazu natürlich leichter und kleiner ist. Aber ein bisschen Reserve ist nie verkehrt.
Montage und erster Test der Akku-Kettensäge DUC353
Lieferumfang von Makita
Makita bietet die Akku-Kettensäge sowohl mit als auch ohne Akkus an. Da muss man ein bisschen aufpassen. Meine Aktion war ohne Akkus, also die DUC353Z. Im Nachhinein betrachtet, wäre aber noch ein Satz Akkus gar nicht so schlecht gewesen.
Ansonsten ist die Akku-Kettensäge DUC353Z vollständig und wird von Makita mit einer Oregon-Sägekette 90PX 3/8“ 1,1 mm ausgeliefert. Ob die Kette lange hält, kann ich nach dem Test natürlich noch nicht sagen. Ich hatte bis jetzt nur die HD-Ketten von Stihl. Aber letztlich muss man jede Kette irgendwann nachschärfen.
Zusammenbau der DUC353
Der Akku-Kettensäge von Makita liegt kein Montagewerkzeug bei. Und das ist auch nicht nötig. Die Montage der Makita DUC353 läuft völlig werkzeuglos. Also erst einmal die Kette auf das Sägeschwert drauffummeln. Kette um das Antriebsrad legen und das Schwert in die Führung legen.
Dann den Kettenraddeckel der Akku-Kettensäge aufsetzen und leicht anschrauben. Genug Spiel lassen, denn die Sägekette will mit dem kleinen Drehrad noch gespannt werden. Funktioniert einfach und intuitiv.
Makita liefert die Akku-Kettensäge ohne Kettensägenöl aus. Ich hab natürlich noch meinen 5 l Kanister Kettenschmieröl. Aber 1 Liter reicht für den Anfang völlig. Der Tank für das Schmieröl ist mit 200 ccm relativ groß, sodass man nicht ständig nachfüllen muss.
Mein Problem mit dem Start der Akku-Kettensäge
Natürlich will ich meine neue Makita–Akku-Kettensäge für einen Test intuitiv starten. Also zwei Akkus einklemmen, auf den Ein-Schalter drücken und den Abzug betätigen.
Und nichts. Komisch. Aber das Gefühl kenne ich von meiner Stihl, wenn die wieder mal ein Jahr unbeachtet in der Ecke lag. Nur warum „springt“ meine Kettensäge nicht an? Sollte vielleicht doch mal die Bedienungsanleitung lesen.
Seite 39 geht es los. Hmm. Fehlersuche der Akku-Kettensäge. Hauptbetriebsschalter ist an. Sperrhebel ist entsperrt. Ah, die Kettenbremse. Hätte gar nicht gedacht, dass eine elektrische Kettensäge sowas braucht. Dachte, das wäre nur so eine Art Handschutz. Denn wer braucht bei einer elektrischen Kettensäge eine Kettenbremse? Die Maschine stoppt doch sofort, wenn man vom Schalter geht.
Der Hebel geht schwer. Aber wenn man weiß, dass das eine Kettenbremse der Akku-Kettensäge sein soll, funktioniert die Bedienung. Okay, die Kettensäge läuft. Der erste Test ist bestanden. War aber eher ein Test meiner technischen Intelligenz. Peinlich, peinlich.
Praxistest der Akku-Kettensäge
Testaufbau
Nun bin ich ja nicht die Stiftung Warentest und teste in dem Sinne die Akku-Kettensäge gar nicht. Ich habe die, weil ich die brauche und die nächsten 10 Jahre einsetzen will. Gern auch länger.
Und so teste ich die Akku-Kettensäge auch nicht an irgendwelchen Testhölzern wie in der Stiftung-Warentest-Werkstatt. Sondern ich habe nach dem letzten Sturm im Garten 2 Bäume liegen, die für den Test der Makita herhalten müssen.
Mein Problem ist ja, dass ich nur nach der Arbeit oder am Wochenende mit der Kettensäge Holz sägen kann. Da habe ich dann mit der lauten und nervigen Benzin-Kettensäge schon schlechtes Gewissen bzw. muss mir dann mal in der Woche einen Tag frei nehmen. Jetzt ist das anders.
Jetzt kann der Praxistest der Makita Akku-Kettensäge ganz ohne Reue beginnen. Zuerst ist ein Thuja dran. Also ein ordentlicher Lebensbaum, den der Wind umgeschmissen hat. Mal sehen, welche Schnittleistung die Kettensäge in dem frischen, schweren Holz hat. Thuja ist ja sehr harzig und zäh. Na gut, Weide ist noch schlimmer.
Los geht der Test der Akku-Kettensäge am Thuja-Stamm. Die leichte Makita mit dem 35er Schwert liegt im Vergleich zur Stihl Benzinsäge zwar irgendwie so niedlich in der Hand. Aber die Makita Kettensäge geht im Test ohne Probleme durch den Stamm. Hab extra ein Video aufgenommen.
Arbeit mit der Akku-Kettensäge
Das Video mit Stativ und Handy ist natürlich genauso Spielerei wie der Test der Akku-Kettensäge an diesem kleinen Stämmchen. Naja, denke ich mir. Keine Kunst mit einer neuen Kette.
Aber jetzt wird das Handy weggelegt und richtig gearbeitet. Teste die Akku-Kettensäge an bis zu 38 cm Stammdurchmesser. Und das, obwohl die Makita eine nutzbare Schwertlänge von nur 32 cm von den Anschlagkrallen bis zur Kettenspitze hat.
Da fängt die Akku-Kettensäge bei Überlastung schon mal an zu piepen und bleibt stehen. Aber dennoch zieht die Akkusäge nach einer kurzen Pause wieder an. Merke richtig, wie sich die einzelnen Zähne der Sägekette durchs Holz reißen.
Das nächste Foto dokumentiert den Zeitpunkt, an dem die beiden 18-V-Akkus mit 5 Ah beim Test der Akku-Kettensäge leer sind. Das war eine Testlaufzeit der beiden alten 5-Ah-Akkus von genau 30 Minuten.
Die Kettensäge stellt bei 10 % Restladung automatisch ab und die beiden Akku-Anzeigen blinken rot. Von den 30 min Laufzeit musste die Kettensäge real etwa 90% schwer arbeiten. In der Leerlaufzeit verbraucht die Akku-Kettensäge natürlich keinen Strom.
Schnittleistung und Ladezeit
Während jetzt die beiden Akkus der Makita Akku-Kettensäge laden (und zwar mit Sonnenstrom aus meiner Strombox) wollte ich eigentlich mit der Stihl Motorkettensäge weiterarbeiten. Aber ganz ehrlich. Da höre ich mir lieber das Vögelzwitschern an und diktiere in der Zwischenzeit diesen Text.
Muss nämlich mal die Schnittleistung der Akku-Kettensäge mit einer Akkuladung nachmessen und die gesägten Stammdurchmesser aufschreiben. Insgesamt hat die Kettensäge mit der Ladung von zwei in Reihe geschalteten 18V-5Ah-Akkus 354 cm Stammdurchmesser bewältigt. Geht doch.
Wer aber mit der Akku-Kettensäge nicht kleckern, sondern klotzen will, braucht natürlich einen zweiten Satz Akkus und ein doppeltes Schnellladegerät. Dann kann man in der Zwischenzeit auch weiterarbeiten.
Okay, 45 min Ladezeit für die Makita-Akkus zu je 5 Ah sind um. Nur ich bin noch nicht soweit, denn das Holz will ja nicht nur gesägt, sondern auch hin- und hergeräumt und am besten gleich noch gespalten werden. Die Maschine ist bereit, nur ich noch nicht.
Testergebnis der Makita Akku-Kettensäge
Laufzeit mit 2 Makita-Akkus 5 Ah
Getestet habe ich die Makita der Akku-Kettensäge mit meinen beiden 18-V-Akkus, die theoretisch eine Kapazität von 5 Ah haben. Beide Akkus sind aber gut gebraucht und haben jeweils mindestens 100 Ladezyklen hinter sich. Insofern liefern neue 6-Ah-Akkus sicherlich noch mal mehr Leistung und Laufzeit ab. Aber das konnte ich noch nicht testen.
Dennoch ist es eigentlich Quatsch, die Laufzeit der Makita Akku-Kettensäge in Minuten zu bestimmen. Selbst die reine Schnittzeit ist unterschiedlich und hängt vor allem davon ab, wie schwer die Kettensäge arbeiten muss. Für diesen Thuja-Stamm von 47 cm Durchmesser habe ich genau eine Akkuladung und 3 Minuten gebraucht. Gesägt ununterbrochen nur mit einer Wendung des Stamms. Die DUC353 hat schließlich nur ein 35er Schwert.
Beim Sägen von mittleren Stämmen zwischen 20-30 cm hält die Akku-Kettensäge 30 Minuten mit den beiden 18-V-Akkus durch, bevor ich nachladen muss.
Und beim Sägen von Kleinzeug lag die Laufzeit der Akku-Kettensäge dann schon über dem, was ich mir für den Nachmittag vorgenommen hatte. Dies liegt einerseits daran, dass der Sägeanteil geringer ist. Andererseits aber daran, dass Kleinholz bis 10 cm für die Makita Akku-Kettensäge Kinderkram ist und gerade hier die großen Vorteile einer elektrischen Kettensäge zum Tragen kommen: Aus ist Aus. Da gibt es keine Leerlaufzeiten mit tuckernden Motor.
Vorteile der Akku-Kettensäge
Der größte Vorteil der Akku-Kettensäge im Test ist der leise Lärm. Zwar surrt die Säge unter Volllast schon ganz schön. Aber das Geräusch ist auf einem ganz anderen Pegel und nervt vor allem nicht. Die gemessene Lautstärke der elektrischen Makita Kettensäge beträgt gemäß meiner Handy-App für die mit Höchstdrehzahl, aber ohne Holz leer laufenden Maschine in 50 cm Entfernung knapp 80 Dezibel. Dabei liegt das Grundrauschen schon bei 40 dB.
Dazu ist die Akku-Kettensäge im Leerlauf komplett still und ungefährlich. Empfinde das als sehr angenehm. Wenn man das Gerät nämlich schnell mal zur Seite legt, ist direkt Ruhe. Und es gibt weder eine weiter drehende Sägekette noch eine schleifende Kupplung.
Und wenn es weitergehen soll, nimmt man die Säge einfach wieder in die Hand und sie läuft weiter. Auch das ist eine Stärke der Akku-Kettensäge. Gerade bei der Hobbyarbeit, bei der es nicht auf Zeiteffizienz oder Dauereinsatz ankommt.
Mit einem doppelten Satz Akkus für die Akku-Kettensäge lässt sich bei Stämmen bis 20 cm nahezu unterbrechungsfrei arbeiten. Dazu ist die Investition in zusätzliche Akkus ja nie nur auf die Akku-Kettensäge bezogen.
Schließlich sollen wir alten Petrolheads auch langsam mal von unseren Bäumen runtersteigen. Da fühlt es sich gut an, in der Akku-Kettensäge kein Benzin mehr zu verbrennen. Gerade wenn ich die Akkus mit Solarstrom lade, bin ich fein raus.
Nachteile
Die vierfache Sicherheit der Makita Akku-Kettensäge ist nervig. Bevor das Ding anläuft, ist zuerst der Hauptschalter. Das ist ja okay. Aber wenn man die Säge mal kurz weglegt, schaltet sie sich nach vielleicht 10 Sekunden wieder ab. Der Zeitraum ist mir zu kurz.
Und dann muss man ja sowieso noch den Sicherheitsknopf drücken, bevor man den Abzug der Akku-Kettensäge betätigen kann. Und doch ist da noch die Kettenbremse. Die sollte bei einer Elektrokettensäge eigentlich vollkommen überflüssig sein und schützt maximal die Hand vor Holzkontakt. Na ja, die Kettenbremse wird wohl vorgeschrieben sein.
Ein Nachteil jeder Akku-Kettensäge ist natürlich die Akku-Laufzeit. Aber das bezieht sich nur auf einen Satz Akkus. Dieses Problem löst man mit einem 2. oder gar 3. Satz Akkus ganz elegant. Man muss nur die Akkus auch im Wald nachladen können.
Dafür habe ich meine mobile Strombox. Mit der 500-Wh-Akkubox kann ich so einen Akku-Doppelpack ca. dreimal nachladen. Wenn ich also mit 2 vollen Akkupacks in den Wald gehe, kann ich knapp 3 Stunden ununterbrochen arbeiten (5 x 30 min). Im Bus fahre ich extra noch 2.400 Wh an Versorgerbatterien spazieren. Mit denen hält die Akku-Kettensäge länger durch als ich.
Aber man muss auch ehrlicherweise feststellen, dass die Akku-Kettensäge für richtig dicke Stämme zu wenig Laufzeit hat. Das kann man zwar mal machen. Aber da läuft der Strom aus den Akkus wie Benzin durch ein Sieb.
Vor Bestellung der Akku-Kettensäge habe ich einige Rezensionen gelesen. Die meisten sind ja begeistert. Aber es gab auch Stimmen, die von einer problematischen Kettenspannung der Makita berichtet haben. Das kann ich im Test nicht bestätigen. Klar ist das kleine Kettenspannerrädchen fummlig. Wenn man sich in dieses werkzeuglose System aber erstmal reingefunden hat, funktioniert es tadellos. Und ich muss nicht jedes Mal den Schlüssel suchen.
Vergleich zwischen Akku- und Benzin-Kettensäge
Im Betrieb merkt man, dass bei der Akku-Kettensäge im Vergleich zur Benzin-Kettensäge das volle Drehmoment schon ab kleinen Drehzahlen anliegt. Dadurch zieht die Säge fast genauso gut durch, kann sich aber beim Steckenbleiben viel leichter befreien. Auch wenn bei niedrigen Drehzahlen die Kette natürlich eher hakelt.
Die Benzin-Kettensäge läuft im Vergleich zur Akku-Kettensäge schneller und damit gefühlt gleichmäßiger. Kann aber genauso steckenbleiben. Die Frage ist nur, ob und wie lange die Sägekette das Drehmoment aushält. Diese Dauerfestigkeit muss die Kette erst noch beweisen. Da hat die Stihl in 15 Jahren schon wesentlich mehr Holz gesägt.
Aber trotzdem – so eine Benzin-Kettensäge ist nix mehr. Das Surren der Akku-Kettensäge ist wesentlich angenehmer. Und auch mit dem Wohnmobil als Basis ist es überhaupt keine Option, mit der Benzin-Kettensäge herumzufuhrwerken. Zwar singen in Rumänien ständig und überall die Kettensägen. Aber an dieser Krawallmacherei will ich mich nicht unbedingt beteiligen.
Gerade für die gelegentliche Nutzung ist die Akku-Kettensäge ideal. Das ist einfach eine neue Welt gegenüber dem Krach, dem Gestank und der aufwendigen Technik einer Benzinsäge. Denn wenn die Stihl nach längerer Liegezeit wieder einmal nicht anspringt, bin ich schon fertig, bevor die Arbeit begonnen hat. Dazu ist die Stihl gegenüber der Makita genau 32 % schwerer.
Und wenn ich an Luftfilter und Vergaser, Kolben und Zylinder, Pleuellager und sonstwas denke, wird mir beim Gedanken an mögliche Reparaturen dieser fummligen Benzintechnik ganz schlecht. Da geht doch nichts über einen kleinen, einfachen Elektromotor in der Akku-Kettensäge. Damit ist es wohl wahrscheinlich wie mit den Elektroautos. Erst sind alle skeptisch. Aber wenn man sie einmal getestet hat, will man nichts anderes mehr.
Dazu würde ich die Stihl im Gegensatz zur Akku-Kettensäge nie nur für einen kurzen Schnitt anwerfen. Da nehme ich zur Vermeidung eines Kaltstarts lieber die Bügelsäge. Und die Stihl Benzinsäge würde ich nach Gebrauch auch nie ins Wohnmobil legen. Die stinkt einfach im Gegensatz zur Akkusäge nach Benutzung.
Man muss halt nur das Strommanagement der Akku-Kettensäge im Blick behalten. Aber die Akkubox wiegt auch nicht mehr als ein Benzinkanister. Stinkt dafür aber auch nicht. Und lässt sich schon im Wald mit Sonne nachladen.
Fazit zum Test der Akku-Kettensäge
Ich habe ja die Makita Akku-Kettensäge nicht nur für den Test, sondern die soll mir unterwegs die Wege freihalten und zu Hause die Holzarbeit erleichtern, ohne dass im Umkreis von 2 km alle genervt sind. Die Maschine ist damit ideal gerade für die kleinen Arbeiten zwischendurch.
Dass aber die Sägeleistung bis etwa 20 cm Stammdurchmesser mit der wesentlich kräftigeren Stihl Benzin-Kettensäge mithalten kann, überrascht mich schon. Insofern wird die Akku-Kettensäge nicht nur im Bus liegen, sondern auch richtig arbeiten dürfen. Den Strom liefert die Sonne.
Konsequenterweise müsste ich jetzt meine Benzin-Kettensäge verkaufen. Denn wenn die beiden Geräte nebeneinanderliegen, werde ich immer zuerst zur Akku-Kettensäge greifen. Auch wenn es mir um die schöne orangene Stihl Kettensäge leid tut. Aber eine Benzin-Kettensäge hat ihre Berechtigung im Prinzip nur noch für die Akkordarbeit im Wald mit Stämmen über 30 cm Durchmesser. Und auch da ist die Zukunft wohl sonnenelektrisch.
Nachtrag zum Test der Makita Akku-Kettensäge
So, 6 Monate nach dem ersten Testbericht ist der Test der Makita Akku-Kettensäge mit 10 Raummeter Holz fertig. Alles ist gesägt und natürlich auch noch gespalten und gestapelt. Anfangs musste ich für die typische Arbeit am Samstagvormittag die Akkus der Kettensäge noch nachladen. Das ist zwar nicht schlimm, weil man in der Zeit genug anderes zu tun hat.
Aber mit einem 2. Satz Akkus für die Kettensäge kann ich jetzt komplett durcharbeiten. Klar, bei kontinuierlicher Sägearbeit an mittleren Stämmen halten die beiden 6-Ah-Akkus nun etwa 45 min statt 30 Minuten mit den beiden 5-Ah-Akkus. Hab dazu die Erfahrung gemacht, dass die Zeitangabe für die Akkunutzung so eigentlich Quatsch ist. Klar, wenn ich es darauf anlege und die ganze Zeit dicke Stämme säge, sind die beiden 5-Ah-Akkus nach 30 Minuten und die beiden 6-Ah-Akkus nach 45 min alle.
Wenn man aber zwischen den einzelnen Schnitten Pause macht, Holz herumräumt oder spaltet, reichen die Akkus für eine viel größere Schnittleistung. Es ist, als ob sich die Akkus bei ein paar Minuten Nichtgebrauch wieder erholen würden. Selbst wenn der Akkusatz schon blinkt und bei einem ersten Test nur die letzte Ladekontrollleuchte brennt, leuchten nach ein paar Minuten Ruhezeit wieder 3 oder gar 4 von insgesamt 5 Akkustandleuchten und man kann ohne Probleme weitersägen.
Praktisch ist also die Akkulaufzeit länger als bei einem Dauertest mit kontinuierlichem Einsatz der Akku-Kettensäge. Schließlich liegt im Normalfall das ganze Holz nicht perfekt bereit, sondern man ist zwischendurch ohnehin mit Nebenarbeiten beschäftigt. Gerade das ist ja der Vorteil der Akku-Kettensäge, dass man die so schön beiseite legen kann, ohne dass ständig der Motor tuckert und man unter Stress das Holz hin und her räumen muss. Abgesehen vom Hauptvorteil der geringen Lautstärke, wo man durchaus auch mal am Sonntag einen Schnitt machen kann.
Die Erfahrung mit der Akku-Kettensäge und 2 Akku-Sätzen zeigt somit, dass ich damit den ganzen Tag kontinuierlich arbeiten kann, weil Ladezeit und Akkulaufzeit praktisch identisch sind. Jedenfalls geht mir eher die Puste aus als den beiden Akku-Packs. Und in Verbindung mit der großen PowerBox und einem faltbaren Solarpanel (sowie neuerdings noch einem zweiten Solar-Komplettset) kann ich mich sogar ohne Steckdose den ganzen Tag beschäftigen. Das setzt allerdings Sonne voraus.
Unerwartet war für mich auch, dass die 6-Ah-Akkus genauso groß wie die 5-Ah-Akkus und mit 670 zu 640 g nur unwesentlich schwerer sind. Da kann ich nur empfehlen, von vornherein auf die stärkeren Akkus zu setzen. Für die Steckdose ist sicherlich ein Doppelladegerät am besten. Ich nutze allerdings 2 Ladegeräte für 230 und 12 / 24 V. Da kann ich die Akkus auch unterwegs im Wohnmobil laden. Das ist vor allem für den Akku-Kompressor wichtig, damit ich auf Sandpisten die Luft ablassen kann.
Infos zu meiner Akku-Kettensäge
Technische Daten der Makita DUC353
Technische Daten | Makita DUC353 |
Kettengeschwindigkeit | 0-20 m/s |
Kette | Oregon 90PX 3/8“ 1,1 mm |
Spannung | 2 x 18 V = 36 V |
Akku-Ladezeit | 45 min |
Akku-Kapazität 2x 5 Ah | 30 min für 2x 5 Ah |
Akku-Laufzeit mit 2x 6 Ah | 45 min für 2x 6 Ah |
Ergonomie | Perfekt |
Gewicht | 5,2 kg mit Akkus und Öl |
Lautstärke | 80 dB |
Hergestellt in | Deutschland |
Makita Akku-Kettensäge im Test
- Ich habe die Makita DUC353Z. Das „Z“ steht für eine nackte Kettensäge ohne Akkus und Ladegerät.
- Empfehlen würde ich die Makita Akku-Kettensäge DUC353PT2 mit Doppel-Schnelladegerät und 2 Akkus: Klick
- Ersatzketten für die Makita DUC 353 (Oregon 90PX 3/8“ 1,1 mm): Klick
- Kettenschmieröl brauchen alle Kettensägen (1 Liter reicht ewig): Klick
Hallo,
wenn du eh die „Strombox“ zum laden der Akkus verwendest, wäre statt der Akku-Säge auch eine mit 230Volt sinnvoll gewesen. Ok, hat ein Kabel dran, aber dafür muss der Strom nicht so oft zwischen der verschiedenen Akkus hin – und herfließen und die Laufzeit wäre erst am Ende, wenn die „Strombox“ leer ist….
Ich habe die: DOLMAR ES-39 TLC Elektro Kettensäge. Kostet einen guten Hunderter und ich habe damit in den letzten (15?) Jahren schon etliche Meter Brennholz gesägt. Einmal war die Pumpe für das Kettenol defekt. Natürlich selbst repariert …
Grüße
Rudolf
Hallo,
kann ich nur unterstützen. Hab mit einer alte Metabo-Elektrokettensäge in Kombination mit einer Ecoflow-Delta Akkubox plus 2x110W Solarpanel gerade eine Hainbuchenhecke um einen halben Meter gekürzt. Geht sehr gut, wenn einen das Verlängerungskabel nicht stört.
Der Handschutz in Verbindung mit einer einwandfrei funktionierenden Kettenbremse ist absolut notwendig.
Grüße Thomas
Verstehe den Sinn der Kettenbremse an der Akku-Kettensäge trotzdem nicht so richtig. Vielleicht, wenn die rechte Hand nicht mehr weiß, was die linke macht? Aber deswegen habe ich ja auch eine Akkusäge. Hab es sogar schon geschafft, bei meiner Handkreissäge das Stromkabel abzusägen. An ein Kabel an der Kettensäge darf ich gar nicht denken…
Die Akku-Kettensäge ist insofern schon bequemer und sicherer. Frage mich gerade, seit wann es überhaupt brauchbare Akku-Kettensägen gibt?
Tom, dein Beitrag zur Kettensäge von Makita enthält einen gravierenden Fehler: Es waren nicht 180, sondern nur 170 Geräte in dem alten Prospekt. Ich hebe sowas nämlich auf 😉 Ansonsten topp – weiter so! LG Chris
Mit dem Prospekt zur Akku-Kettensäge habe ich jetzt zwei Exemplare von diesem Geräte-Plakat. Das scheine ich ja nicht der einzige zu sein, der da immer draufschielt.
Die Kettenbremse insgesamt – also unabhängig vom Antrieb – soll beim sogen. „Kick-Back“, also den Rückschlag durch z.B. auftreffen der Schwertspitze auf einen Gegenstand, und das daraufhin hochschleudern der Säge die Ketten SOFORT bremsen. Sofort heisst: innerhalb von Sekundenbruchteilen (0,2 sek.).
Ferner soll beim vorrücken der linken Hand, absichtlich oder durch die nach oben schleudernder Säge der Handschutz die mechanische Kettenbremse auslösen. Das ist die mechanische Komponente.
Unabhängig davon würde die rechte Hand in dem Fall noch weiter auf den Einschaltknopf drücken und die Kette würde weiter laufen.
Neben der mechanischen Kettenbremse gibt es noch die zweite, elektrische Komponente: Mit dem loslassen des Einschaltknopfes und/oder dem auslösen der Kettenbremse wird die Antriebswicklung des Motor kurzgeschlossen, was zu einem schnelleren Stopp des Motor führt.
Funktioniert häufig wegen des abbrennen das Schalters aber nicht mehr. Soll bei den Heckenscheren auch gehen, aber bereits nach wenigen Betriebsstunden läuft der Motor wegen defekt langsam aus.
Oft erlebt im Repair-Cafe …
Aha, danke für die Erklärung der Akku-Kettensäge. Habe die Kettenbremse bis jetzt noch nicht gebraucht. Außer natürlich bei der Stihl Benzinsäge. Da geht es nicht ohne.
Hallo, habe seit kurzem auch die Makita Akku Sägen DUC 254+DUC 256.
Das sind die besten Akkusägen, besser als Stihl oder Husqvarna, habe beide auch schon bessessen und kann also Vergleichen. Makita hat hald die Längsten Erfahrungen mit Akku-Werkzeuge. Ich nehme nur noch diese Makita Sägen für meine Holzerarbeiten. Kann nur jedem Holzmacher diese Makita Sägen empfehlen.
MFG
Helmut
Danke für den Erfahrungsbericht zu Makita Akku-Kettensägen. Ich habe ja nur die eine und da fehlt mir ein bisschen der Vergleich. Woran merkst du, dass die Makita besser ist als die Stihl Akku-Kettensäge?
Weitere Erfahrungen mit der Akku-Kettensäge und Akkulaufzeit mit dem zweiten Satz 6-Ah-Akkus ergänzt. Hier geht es direkt zum betreffenden Abschnitt.
Das ist ja mal ein ausführlicher Test. Ich bin nämlich auf der Suche nach einer Säge um Feuerholz vor den Wohnmobil zu machen. Von daher sollte die Säge klein sein. Zuerst hatte ich mich auf die Makita 254 oder 256 fixiert, aber mit deinem Test hast mich auf die 353 neugierig gemacht.
Wir werde in 3 Wochen für 4 Wochen mit den Wohnmobil unterwegs sein. Vermutlich wird es endlich die Rumänien Tour werde, die wir wegen der Pandemie lange vor uns herschieben.
Du machst ja auch gerne ein Lagerfeuer und warst schon in Rumänien. Wie sieht es dort mit Feuerholz aus? Findet man genug bzw. hat man die Möglichkeit Totholz aus dem Wald zu holen ohne Probleme? Nur dann würde sich eine Akkusägen für mich lohnen.
Vielleicht hast auch noch den einen oder anderen Tipp für mich in Bezug auf Rumänien.
Eine Akku-Kettensäge ist natürlich ideal zum Feuerholz machen. Das ist in Rumänien auch kein Problem. Allerdings bin ich bei Waldbrandgefahr immer äußerst vorsichtig mit Lagerfeuer und verzichte lieber darauf. Auch diesen Sommer hatten wir noch nicht ein einziges Lagerfeuer brennen. Das muss man bei einer Kettensäge im Wohnmobil auch bedenken.
Ich habe die DUC122 und auch die DUC353. Und beide sind bei Bio-Kettenhaftöl inkontinent.
Das ist das einzige, was mich bei den Sägen aufregt. Die kleine hat übrigens keine mechanische Kettenbremse, da ist der Handschutz starr.
Sabbert Deine auch das Öl so raus?
Nö, meine Akku-Kettensäge tropft überhaupt nicht. Aber das liegt vielleicht an meinem alten 5 Liter Kanister Kettenöl, das bestimmt schon 10 Jahre alt ist.