Dachzelt oder Aufstelldach? Ein Erfahrungsbericht

Dachzelt oder Aufstelldach? Aus meiner Sicht geht nichts über ein Aufstelldach: Ankommen, Aufklappen, Schlafen. Und das bei immer gutem Raumklima, im Sommer wie im Winter.

Dachzelt oder Aufstelldach?

Dachzelt oder Aufstelldach?

Erfahrungen mit dem Westfalia-Aufstelldach auf dem Vito

Seit 2002 nutzen wir intensiv das originale Aufstelldach auf unserem Mercedes Vito (MB 112 CDI). Ich selbst liebe die kühle, frische Luft in der Nacht und schlafe immer mit einem (manchmal sogar mit 2 Kindern) im Dach. Dabei ist die Matratze nur 125 cm breit, 185 cm lang und 6 cm dick.

Auch die Höhe des Aufstelldachs über der Matratze ist mit 80 cm am höchsten Punkt und 30 cm am Fußteil nicht gerade üppig – reicht aber vollkommen aus. Der Einstieg ist 50 x 120 cm groß und erfolgt relativ bequem über die Vordersitze.

Da die Liegefläche des Aufstelldachs hochgeklappt werden kann, schafft das Aufstelldach zudem eine sehr bequeme Stehhöhe im Vito. Mit ein paar Küchenutensilien, und einem Schrank könnte man den Vito dank Aufstelldach sogar recht leicht als Wohnmobil zulassen. Das geht mit einem Dachzelt so nicht. Denn das ist ja nur Ladung.

Durch die großzügigen Gazeöffnungen im Zeltstoff und die gute Aussicht hatte ich auch noch nie das Gefühl beengter Verhältnisse. Ganz im Gegenteil: Ich genieße immer die wunderbaren Nächte im Aufstelldach – das ist fast wie im Freien schlafen, nur eben mit dem Komfort und der Sicherheit eines erhöhten und wettergeschützten Schlafplatzes. Und auch unsere Kinder sind quasi im Aufstelldach groß geworden.

Negativ am Aufstelldach sind vor allem die Windgeräusche beim Fahren mit eingeklapptem Dach und höheren Geschwindigkeiten. Da fehlt bei unserem Vito ein wirksamer Spoiler.

Hauptnachteil ist allerdings der hohe Preis eines originalen Aufstelldachs. Und dann ist das Aufstelldach ja auch immer ans Fahrzeug gebunden. Was allerdings auf lange Sicht wieder ein Vorteil ist, denn ein Fahrzeug mit Aufstelldach ist natürlich wesentlich besser zu verkaufen als ohne.

Vorteile von Dachzelten

Dachzelte sind da wesentlich flexibler, da nur wie ein Dachgepäckträger einfach nur von außen auf das Fahrzeugdach montiert,

Dies ist allerdings aus meiner Sicht auch der gravierendste Nachteil, denn diese Dachzelte sind nur von außen zugänglich. Damit ist der wetterunabhängige Gemütlichkeits- und letztlich auch der Sicherheitsfaktor vollkommen dahin.

Und so ein Dachzelt braucht Platz. Nicht nur auf dem Autodach, sondern auch bei Nichtbenutzung in der Garage. Das Ding steht nur im Weg rum, während ein Aufstelldach ja seinen festen Platz auf dem Fahrzeug hat.

Dachzelt oder Aufstelldach auf dem Wohnmobil?

Ich habe bei unserem MB 1124 AF auch überlegt, ein Dachzelt auf der Doka zu montieren. Letztlich war das Dachzelt aber durch die Spezialschlaflösung in Koffer und Doppelkabine nicht nötig und so ist auf dem Dach der Doka nun ein Dachträger für ein bis zwei Ersatzreifen.

Der MB 711 D bekommt aber nun ein selbstgebautes Aufstelldach. Wollte schon immer mal ein Aufstelldach selbst bauen. Diesmal aber gleich mit der maximalen Breite von 1,60 m für 3 Personen. Hier gibt es eine Zeichnung mit den Maßen des Aufstelldachs.

Nachtrag: Und hier ist das Aufstelldach auf dem Wohnmobil schon fertig.

Infos und Quellen

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9 Antworten

  1. Uta sagt:

    Hallo Tom,

    Ich bin auf der Suche nach einer Paddeltour auf deine Seite gekommen. Wir haben einen T5 mit Aufstelldach und unsere Kinder mögen es auch, dort oben zu schlafen. Ich finde besonders vorteilhaft, dass man schnell bei den Kindern sein kann, die im Dach schlafen. Mit dem Dachzelt früher mussten wir da zuerst immer außen rumlaufen. Das war weniger schön.

    Uta

    • Tom sagt:

      Danke für den Hinweis, Uta. Auf dieses Argument bin ich noch gar nicht gekommen. Aber es stimmt, gerade wenn (kleine) Kinder im Dach schlafen sollen, ist ein Aufstelldach unschlagbar.

  2. Markus sagt:

    Hi Tom,
    Hallo liebe Leser,
    Hat jemand Erfahrung mit dem Aufbau eines komplett neuen Dachs beim Vario/711er?
    Hintergrund: Die Feuerwehrautos und manch andere sind ja alle Flachdächer, aber preislich immer interessant. Da dachte ich: Flachdach raus, Hochdach oder Standardhochdach aus einem Schrottauto drauf und fertig.
    Und nach meiner Zeit mit Vito 4×4 denken wir über etwas grösseres nach …
    Eure Meinung?

    • Tom sagt:

      Prinzipiell geht alles. Dach abflexen, neue Spriegel rein, verkleiden. Vorher vielleicht mal mit dem TÜV-Prüfer reden. Aber insgesamt sehe ich solche Projekte immer etwas kritisch. Es ist in der Regel wesentlich einfacher, billiger und besser, gleich das richtige Fahrzeug zu kaufen. Auch wenn das erst einmal ein bisschen teurer aussieht.

      Der Umbau macht nur Sinn, um neue oder nicht verfügbare Dinge zu bauen. Wie ein größeres Hochdach, ein Hubdach oder einen Alkoven. Aber nur der Umbau zwischen zwei Normalversionen macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Jedenfalls nicht, solange noch Busse mit Serienhochdach verfügbar sind.

      Und das mit dem Vario auf dem Schrottplatz halte ich auch für ein Gerücht. Ich habe da noch keinen gesehen. Wenn du da einen findest, gib Bescheid. Ich suche noch ein paar Ausstellfenster für die vorderen Dreiecksfenster.

      • Markus sagt:

        Hi Tom, vielen Dank für deine Meinung zum Thema.
        ja, ich schau schon länger – nur die Preise für die KA explodieren … war halt so eine Idee.
        Viele Grüße, Markus

  3. Klaus sagt:

    Zulassung als WoMo
    Vielleicht ist das ja was …. das Dich interessiert
    Nixs Livestyle für Yuppies, sondern von Campern für Camper.

    https://www.spacecamper.de/modelle.lightopen.html

    Den Tisch finde ich einfach genial. Der passt zusammengeklappt in den Fußraum hinterm Fahrersitz.
    Der Clou dabei ist, beim T5/6 wird der Tisch über ein Rohr, das unter den Handbremshebel geschoben wird montiert. Für die Zulassung als WoMo muß aber laut dem Inhaber von Firma wohl ein fest mit dem Fzg. verbundener Tisch vorhanden sein. Aus dem Grund hat’s eine Schraube mit der der Tisch über besagtes Rohr fest mit dem Fzg. fixiert wird. Löst man die, kann man den Tisch raus holen und wunderbar eben und stehsicher auch draußen aufstellen.

    Übrigens:
    Mercedes ist sogar auf die zugekommen, hat denen eine V-Klasse hingestellt, mit der Bitte, einen Ausbau auf der Basis des T6 zu bauen.

    • Tom sagt:

      Ein Ausbau von Campern für Camper? Soso. Da hat wieder mal nur die Model-Familie drei Kinder. Die Entwickler jedenfalls haben noch nie für Kinder gekocht. Auf zwei Spiritusflämmchen. Mitten auf dem Tisch. Die Idee an sich finde ich ja nicht schlecht, den Kocher in den Tisch zu integrieren. Und handwerklich ist der Ausbau natürlich erste Sahne.

      Aber wie lange dauert es, bis der große Topf Nudeln auf Kniehöhe heiß ist? Und was machen die Kinder in der Zeit? Werden die in den Kofferraum eingesperrt oder müssen die raus? Wo stelle ich den heißen Topf hin, wenn das Essen nach einer Stunde fertig ist? Und welches Kind sitzt auf der Rückbank in der Mitte mit dem Tisch zwischen den Beinen?

      Am besten ist aber der drapierte Frühstückstisch. Mit 3 Blaubeeren, einer Scheibe Brot und ein paar Käsewürfeln. Klar, und nebenbei kocht die glückliche InstaMama mitten auf dem Tisch ihren Espresso in Griffweite der Kleinkinder. Wenn Mama nicht gleich zum Rotwein greift. Aber man kann den Tisch ja auch rausstellen. Hoffentlich gibt es den 100-cm-Erdnagel zur Verankerung mit dazu. Oder die Kinder sind darauf gedrillt, am Tisch ganz still zu sitzen und nichts anzufassen.

      Dazu kommt, dass die vier gezeigten Campingstühle nie und nimmer in den Kofferraum passen. Also zumindest nicht zusammen mit Kindersitzen, Kinderwagen, Wechselsachen, Windeln, Regenjacken, Gummistiefeln, Proviantkisten, Zahnbürsten, Badesachen, Spielzeugen, Kopfkissen, Betten, Kuscheltieren und den Weingläsern. Vom filigranen Modellflugzeug des Juniors mal ganz zu schweigen.

      Oder die Kühlbox zwischen den Vordersitzen. Damit ist der praktische Durchgang nach hinten versperrt. Vielleicht ist das auf dem Beifahrersitz aber auch die Schwiegermutter, die nicht hinter darf und vorne bleiben muss? Dazu könnte ich wetten, dass die Kühlbox ausgebaut werden muss, um die Vordersitze drehen zu können. Na, viel Spaß beim Umbau.

      Nett ist die Idee, das Aufstelldach komplett öffnen zu können. Aber so schön, wie man sich das vorstellt, ist das Schlafen unter freiem Himmel gar nicht. Das macht eigentlich nur in der Wüste oder im Schnee Spaß. Ansonsten schätze ich ein umlaufendes Mückennetz ganz außerordentlich. Da hat man nämlich einen genauso freien Blick. Genauso frische Waldluft. Aber keine Mücken.

      Doch egal, ich rege mich nur sinnlos auf. Das ist ein schöner Bus. Und es gibt Detaillösungen, die schön aussehen. Aber die Familie, die meint, in einem Camper von der Größe eines VW T5/T6 ein elektrisch betriebenes 1-l-Waschbecken in Kniehöhe, eine Kühlbox und ein Spirtuskocherchen zu brauchen, kauft entweder das falsche Wohnmobil, wird das Campen nicht lange mitmachen oder verfrachtet die teure Zusatzausstattung und den ganze Klimbim von Campingstühlen bis zu Weingläsern irgendwann in den Keller.

      Solche Werbung bräuchte echt einen Sicherheitshinweis. So nach der Art: Diese Fotos sind mit professionellen Stuntmen in kontrollierter Umgebung aufgenommen. Bitte setzen sie Ihre Kinder niemals neben einen Kochherd. Und kaufen sie keinen Camper, wenn sie nicht auf fließendes Wasser, temperierten Rotwein und eigene Kinder verzichten können.

  4. Klaus sagt:

    ist Dir eine Laus über die Leber gelaufen oder was bewegt Dich zu derart fraglichen Kommentaren, Tom.
    Vermisse Sachlichkeit!
    Ich habe lediglich auf eine Option hingewiesen, aus einem Van ein Wohnmobil mit Zulassung zu machen.

    Ben Wawra von Spacecamper kenne ich seit Jahren. Hatten selbst einen SC.
    Die Lösungen sind erste Sahne.
    Wie sie jeder nutzt, entscheidet jeder selbst.
    In einem Bus würde ich weder Spaghetti Bolognese noch ähnliches zubereiten.
    Das Aufstelldach hat natürlich ein Mückennetz, das man unabhängig betätigen kann.
    Ich kenne das Produkt, weiß, was es kann und taugt – mir sind deren Bilder völlig egal..
    Nur verdient der damit sein Geld, hält Familie und MA am verdauen.
    Wenn Du Dich ein wenig mit der Materie beschäftigst, der Ben hat z. B. 1 Jahr mit seinen beiden Kindern im Bus gelebt, um die Praxistauglichkeit zu testen. Der lebt mehr im Bus als in einer Wohnung. Der ist alles andere als Schicki Micki, oder Livestyle Yuppie. Und niemand zwingt Dich, die Kühlbox vorne zwischen die Sitze zu integrieren. Andere würde auch nicht mit einer 7 köpfigen Familie in einem T2n verreisen. Ich frage mich, wie Du das auf die Reihe bekommst. Da ich es nicht muß, ist es für mich unerheblich. So sicher auch für 80 % der deutschen bevölkerungspolitischen Blindgänger. Ungeachtet dessen ziehe ich den Hut vor Dir. Gefallen mir all Deine Lösungen optisch. Nö. müssen sie auch nicht. Deshalb kritisiere ich sie auch nicht. Warum auch?

    Zurück zum Anfang. Du fragtest in Deinem Beitrag nach der Option, einen Van als Wo Mo zuzulassen. Dazu habe ich Dir eine Lösung genannt. Allein der seitliche Mini-Küchenblock aus dem Modell ‚Light‘ von SC ist der Wahnsinn an Kompaktheit und Nutzungseffekt. Wenn die Kocher nichts taugen würden, würden die von SC überhaupt nicht angeboten. Die haben eine Geschirrtatasche, die wird unten, hinten an der Konsole des Beifahrersitz mit Klettverschlüssen befestigt. Da hat man für 4 Personen Teller, Tassen und Besteck drin.
    Die Verarbeitung ist derart, daß ein Modell von 2008 mit 300.000 km auf der Uhr max. Patina aufweist.

    Und ich empfehle nichts, von dem ich nicht 100 % überzeugt bin.

    Ich dachte, es geht hier in dem Blog um Lösungen.

    • Tom sagt:

      Ach, weißt du, ich weiß auch nicht alles. Und hier habe ich genau den entscheidenden Nutzen des Waschbeckens übersehen. Dass nämlich aus dem teuren PKW ein billiges Wohnmobil wird. Es geht da gar nicht ums Abwaschen.

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