Kroatien: 1111 Stufen auf der Stadtmauer rund um Dubrovnik
Kroatien ist nach Mazedonien und Albanien sowie auch Montenegro schon was anderes. Endlich mal wieder richtige Straßen. Und das bei unverändert schöner Umgebung. Dubrovnik naht.
Mit dem Wohnmobil in die Altstadt von Dubrovnik
Tolle Aussicht auf unser Tagesprogrammziel. Ist zwar Freitag und es sind noch 1.500 km bis nach Hause. Aber auf der anderen Seite ist doch erst Freitag. Und sind es doch nur noch 1.500 km.
Traumhaftes Wetter. Traumhafte Ausblicke.
Erstmal mit dem Bus in die Altstadt. Ist ja eigentlich keine Saison. Aber für keine Saison ist es auch wiederum ganz schön voll. Drehe ein paar Runden und vermesse einige Parkplätze in Dubrovnik. Alle zu klein. Naja, stand ja auch irgendwas von 5 t Beschränkung dran. Wird schon seinen Grund haben. Immer größer wird der Kreis. Bin bald schon ziemlich weit draußen. Will vor lauter Verzweiflung schon einen Campingplatz ansteuern. Aber die Jungs protestieren. Wir werden doch nicht auf einen Campingplatz gehen. Nun gut, ihr habt ja recht. Also weg da. Doch direkt vor dem Campingplatz Dubrovnik gibt es eine freie Parklücke. Schiebe den Bus unter die tief hängenden Äste zweier Pinien. Vorwärts geht es gerade so. Vorderrad auf der Mauer. Fetter Ast an der Scheibe. Hauptsache, das Heck ragt nicht auf die Straße raus.
Spaziergang vom Hafen zur Altstadt von Dubrovnik
Und ab geht es in die Stadt. Eine kleine Gasse führt erstmal runter zum Hafen. Vorbei an gleichzeitig blühenden und Früchte tragenden Orangenbäumen.
24 Grad Celsius am Yacht- und Kreuzfahrthafen. Wirklich ein blau-weiß-blauer Traum.
Vom neuen Hafen zur Altstadt ist es ein Stück. Geht immer schön oberhalb der Klippen entlang.
Das Meer ist blau. Das Meer ist weit. Aber schlecht zu erreichen.
Am Eingang zur Altstadt ein schönes Restaurant mit Terrasse. Wir sitzen in der Sonne und lassen es uns erst einmal gut gehen. Lustiges Personal. Habe mich allerdings ein bisschen blamiert. Dachte wirklich, russisch gehört zu haben. Wie kann ich nur. Es sind natürlich echte Dubrovniker Kroaten. Und die Sprache ist natürlich auch ganz was anderes. Wie kann ich nur. Aber wir bekommen trotzdem was zu essen. Und ein schönes Familienfoto noch dazu. Allerdings wird man in teuren Restaurants nie richtig satt. Doch wenigstens der Brotkorb wird immer wieder nachgefüllt.
Auf der Stadtmauer rund um Dubrovnik
Schnell noch das erste Urlaubseis. Ostern ohne Eis essen. Nicht zu fassen. Dann folgen wir der Empfehlung im Baedeker und umrunden Dubrovnik auf der Stadtmauer. Ist nicht billig, aber lohnt sich definitiv.
Wir genießen die Einblicke in die alten Hinterhöfe, auf Wäscheleinen und Fußballplätze.
Drehen immer auf der Mauer eine vollständige Runde um die Stadt. Fast 2 Kilometer lang.
Tatsächlich ist die Stadtmauer von Dubrovnik eine der schönsten, größten und besterhaltenen Festungsanlagen, die ich kenne. Und auch außerhalb liegen noch einige Festungsbauwerke.
Natürlich könnte man auch um die Stadt paddeln. Zwar haben wir unser Luftboot dabei. Aber so viel Zeit dann doch nicht.
Muss Schwerpunkte setzen. Diesmal liegt der Fokus auf der Stadtmauer von Dubrovnik. Einen richtigen Stadtrundgang durch Dubrovnik müssen wir später mal machen.
Es ist einfach nur schön hier. Gerade aus der Perspektive der Stadtmauer, die bis zu 25 m hoch ist.
Die Stadtmauer von Dubrovnik hat mehrere Eingänge, an denen auch Eintrittskarten für den kleinen Spaziergang rund um Dubrovnik gekauft werden können. Die Aussicht ist überall gleich toll. Weiß gar nicht, welche von den 140 Handyfotos ich hier zeigen soll.
Auf der Landseite ist die Stadtmauer jetzt 6 m dick. Die eingeschlossene Altstadt von Dubrovnik ist hier auch dichter bebaut und liegt tiefer. Ist wie auf einer Modelleisenbahn. Nur ohne Züge. Dafür gibt es auf einem Dach ein sauber gepflügtes Feld.
Und direkt unter der Mauer streiten sich die Jungs beim Fußball auf dem Bolzplatz. Die werden doch wohl nicht wieder… Nein, diesmal gibt es keinen Bürgerkrieg. Sie einigen sich friedlich. War wohl etwas schwierig, die Lage des Tors auf diesem katastrophal unsymmetrischen Spielfeld zu bestimmen.
Mein Jüngster zählt wie immer heimlich mit und kommt auf 1111 Stufen. Wobei das geschummelt ist, denn er ist für diese Zahl extra noch ein paar Treppen hoch und runter gelaufen, die nicht hätten sein müssen.
Dubrovnik und Venedig
Danach flanieren wir noch kurz über den blank polierten Marmor der Hauptstraße. Alles sehr venezianisch hier. Dabei war Venedig einer der ärgsten Gegner von Dubrovnik.
Muss die Jungs nötigen, ein zweites Mal Eis zu essen. Damit die Statistik etwas aufgehübscht wird. Denn bislang waren wir ja nur draußen in der Pampa. Und da gibt es keine Eisstände.
Abschied von Dubrovnik bei Sonnenuntergang
Im Abendlicht wird Dubrovnik immer schöner. Und ruhiger. Denn im Hafen läuft gerade das riesige AIDA Kreuzfahrtschiff aus.
Zurück am Bus merken wir, wie gut es war, nicht auf den Campingplatz zu gehen. Denn jetzt können wir schön noch etwas nach Norden rollen. Der Bus wird wieder zum Nachtexpress umgebaut. Genau bei Sonnenuntergang hinaus aus der Stadt. Einmal unter der tollen Schrägseilbrücke hindurch und dann oben drüber.
Mit uns verlässt auch das riesige Kreuzfahrtschiff den Hafen. Die fahren auch über Nacht an einen anderen Ort. So wie wir.
750 km Landstraße sind passé
Noch ein paar Kurven, noch mal kurz durch Bosnien-Herzegowina…
…und schon sind wir wieder ans europäische Autobahnnetz angeschlossen. Nach 750 km Landstraße mit einem Verbrauch von 12,1 Litern liegt die westliche Balkanlücke jetzt hinter uns. Es rollt wieder. Aber bloß nicht so schnell, denn wir haben noch zwei Tage Zeit. Und so geht es mit unserem Reisedampfer nur zum nächsten Tagesziel, dem Nationalpark Krka. Ankunft wieder nach Mitternacht.
Lozovac im Nationalpark Krka | Kroatien | 406 km | 3.343 km
Weitere Infos zu Dubrovnik
- Die gesamte Altstadt von Dubrovnik ist seit 1979 Weltkulturerbe: Wiki
- Hier gibt es noch einen Beitrag zum Stadtrundgang Dubrovnik auf eigene Faust.
- Die Empfehlung zum Besuch der Stadtmauer von Dubrovnik stammt aus dem Baedeker Reiseführer kroatische Adria: Klick