Kroatien: Waldbrand bei Šibenik
Mein eigentliches Ziel, die Weltkulturerbestadt Šibenik, wird wegen Waldbrand, Rauch und Platzproblemen ersetzt durch Žaborić.
Stellplatzräumung auf Pag
Heute ist das Meer fast spiegelglatt. Doch der Wind hat gedreht und kommt vom Land. Wirklich jeder paddelt noch eine Weile auf dem SUP im Meer herum. Und dann nochmal zu zweit.
Allerdings wollen wir aufbrechen. Denn der Wind hat Unmengen kleiner Fliegen mitgebracht. Also duschen und packen.
Pistenerfahrungen mit den Falken Wildpeak A/T
Rangiere erst rückwärts auf den abfallenden Felsstrand und dann vorwärts die steile und grobsteinige Auffahrt hoch. Prompt steckt ein fetter Stein zwischen den beiden Falken Wildpeak A/T. Kriege den aber noch von Hand raus.
Hier auf so einer feinen Schotterpiste sind Steine zwischen den Zwillingen natürlich kein Problem. Problematisch wird es immer, wenn viele große, lose Steine ins Spiel kommen, denen man nicht ausweichen kann.
Hab gerade auf Felspassagen das Gefühl, dass die Falken Wildpeak A/T besser sind als die Nokian Rotiiva AT, auch wenn ich seitdem mehr große Steine zwischen den Zwillingen aufsammle. Die Gummimischung ist weicher und greift besser – vor allem in Verbindung mit dem Blockdesign. Mal sehen, ob sich das negativ in der Lebensdauer bemerkbar macht. Lauter sind die neuen Reifen auf dem Wohnmobil jedenfalls nicht.
Waldbrand bei Šibenik
Und dann überqueren wir Pag und verlassen die Insel an der Südspitze über eine kleine Brücke.
Auf dem Festland fahren wir keine Autobahn, sondern kleine Straßen Richtung Süden.
Kurz vor Šibenik ein ziemlicher Waldbrand. Rechts und links der Straße ist fast jeder Baum verkohlt. Also was man so Baum nennt.
Über uns kreisen die Löschflugzeuge und die Straße wird von dichtem Rauch eingehüllt. Wir schließen alle Fenster, aber es ist schon ganz schön rauchig. Die Küstenstraße ist von der Polizei abgesperrt – bloß gut, dass wir die Strecke durchs Hinterland genommen haben.
Auch die Brücke nach Šibenik ist verraucht.
Stadtrundfahrt Šibenik mit dem 5-Tonner
Šibenik selbst ist mit seinen 4 Burgen hübsch, aber der im Reiseführer empfohlene Campingplatz weit außerhalb. Folge einer Google-Empfehlung mitten in der Stadt. Das Zentrum von Šibenik ist zwar mit einem Verbotsschild für 5 t gesperrt, aber 5 t stehen bei mir ja gerade noch so in der Zulassung.
Google Maps liegt allerdings falsch. in dieser winzigen Gasse ist vielleicht ein Stellplatzbüro, aber kein Wohnmobilstellplatz. Hätte ich mir eigentlich auch denken bzw. an den warnenden Verkehrsschildern ablesen können. Jedenfalls kann ich den Bus gerade so durch die engen Gassen quetschen. Dass es richtig eng geworden ist, sieht man übrigens auch daran, dass es keine Fotos von der Aktion gibt. Bin froh, wieder unten auf der Uferstraße zu sein.
Auf dem großen Campingresort Šibenik will auch keiner bleiben, also fahren wir zum Autocamp Klaus, weil der so einen lustigen Namen hat. Schließlich habe ich eine Stadtbesichtigung von Šibenik versprochen.
Doch der Camping Klaus hat zwar einen schönen Namen, ist aber nur ein staubiger Hinterhof mit ein paar Olivenbäumen. Man könnte auch sagen, es ist ein netter, familiärer Platz mit Schatten, aber irgendwie bin ich nach dem letzten Stellplatz auf Pag noch nicht bereit für so ein Gedränge.
Campingplatz Žaborić
Der nächste Campingplatz in Žaborić ist zwar auch nicht besser, aber die Ansprüche sinken mit der Zeit. Und zumindest ist das Meer hier direkt nebenan. Außerdem kann ich keine Experimente mehr machen, da ich seit Wien mal wieder die Tanks leeren und Frischwasser nachfüllen muss. Das Entleeren ist mühsam, da die Entsorgung nur über einen stöpselgesicherten Abzweig an einem Fallrohr funktioniert. Kann man sich sicherlich vorstellen, wie das stinkt. Muss mit einem 5 Liter-Kanister zwölfmal laufen, bis Urintank und Abwassertank leer sind.
Dafür muss ich mich beim Befüllen des Haupttanks und der Zusatztanks für Frischwasser nicht anstrengen, denn ein Zeltplatznachbar leiht mir seinen langen Wasserschlauch. Er hatte schon Mitleid, als ich mit dem kleinen 5-l-Kanister Abwasser weggebracht habe und kann sich jetzt meine Frischwasserbetankung mittels (eines anderen) Kanisters nicht mehr anschauen. Danke also noch mal.
Was mich aber wirklich am Campingplatz Žaborić stört, sind die vom Betreiber durch überbordende Freundlichkeit aufgezwungenen Auffahrkeile. Die versauen mir meine ganze Statistik, und ich kann jetzt nie wieder behaupten, noch nie Auffahrkeile benutzt zu haben. So ein Mist.
Das Städtchen Žaborić
Der Rest der Familie ist in der Zwischenzeit essen. Komme dazu, als alle so gut wie fertig sind. Dann gehen wir eine Runde durch den kleinen Ort, der fast nur aus Ferienapartments besteht. Ist zwar eine hübsche Bucht, aber Žaborić selbst hat wenig zu bieten. Die paar Kneipen und Buden am Strand reißen das auch nicht raus. Zumal selbst hier noch der Rauch vom Waldbrand bei Šibenik über dem schmalen Kiesstrand steht.
Trotzdem gehen wir baden und noch einmal in die andere Richtung spazieren. Da ist es auch nicht besser. Nach Sonnenuntergang gibt’s am Strand Palatschinki. Die schmecken angeblich sogar besser als meine Eierkuchen, wobei ich bereits die Berücksichtigung in diesem Wettbewerb als Kompliment auffasse.
Aber abends bietet Žaborić mit der kleinen Strandpromenade eine schöne Stimmung.
Und auch der abendliche Campingplatz Žaborić hat was. Die Abwassertanks sind leer, die Frischwasseranks sind voll, und das innere Gleichgewicht ist wiederhergestellt. Was will ich mehr.
Pag – Posedarje – Šibenik – Žaborić | Kroatien | 158 km | 1.298 km
Viel hält uns hier nicht. Morgen geht es weiter nach Primošten.