Frankreich per Landautobahn und Feldweg
Am liebsten würde ich Frankreich auf Feldwegen durchqueren, aber die oft autobahnähnlichen Landstraßen tun es auch.
Vierspurige Landautobahn
Obwohl heute früh am Felsentor von Quiberon die Sonne lacht, müssen wir nach Hause. Also nein, wir gehen nicht noch mal ans Meer. Nur kurz in eine bretonische Gärtnerei. Dann Landstraße Richtung Paris. Also was man so Landstraße nennt. Ist eher eine Landautobahn.
Vielleicht 100 km zwischen Rennes und Paris sind mal zweispurig. Und selbst die nervigen Kreisverkehre halten sich in Grenzen. Dafür sieht man was vom Land, fährt wesentlich sparsamer und natürlich bezahlt man nicht noch sinnlose Autobahnmaut für den Umweg.
Autobahnring Paris
Paris aber hätte ich vielleicht auslassen sollen. Hatte gehofft, nach 20 Uhr in Paris zu sein und durch die Stadt fahren zu können. Die Umweltzone gilt nämlich nur tagsüber. Wir sind aber anderthalb Stunden zu zeitig, quälen uns im Stau über den Autobahnring A86 und sehen nichts.
Normale Landstraße in Frankreich
Danach rollt es auf der Landstraße in Frankreich wieder besser, wenn auch nur mit 80, manchmal mit 90. Aber das hat auch seinen Vorteil, denn bei 90 mit 1700 Umdrehungen braucht der Bus nur 12 Liter. Und da bei uns fast alle Geschäfte während der Fahrt erledigt werden, schaffen wir trotzdem ganz entspannt 700 km. Bloß mein Lenkrad steht nach dem Einbau neuer Vorderfedern schief. Klar, der ganze Vorderwagen ist ja durch den Austausch der platten Federn geliftet.
Feldwege in Frankreich
Vor Verdun wird es langsam dunkel und der Mond geht auf. Genau die richtige Zeit, um im letzten Tageslicht einen Stellplatz zu suchen. Natürlich ohne viel Licht. Der erste mittels Wanderkarte rausgesuchte Stellplatz ist eine abschüssige, verschlammte Wiese ohne alternativen Ausgang, dafür mit einem kleinen Bächlein in der Mitte, das lustig übers Gras murmelt.
Ein idyllischer Platz, aber ich habe so meine Zweifel, dass ich da morgen mit kaltem Motor und ohne Schwung wieder rauskomme. Die vor allem an der Seite fast wie Mudracer profilierten Falken Wildpeak AT3WA machen zwar viel aus, aber wenn der Bus erstmal steht, sinkt der über Nacht auch weiter ein. Drehe also mit beherztem Vollgas direkt einen Kreis und komme glücklich die seifige Zufahrt wieder hoch. Puhh.
Der Feldweg oberhalb der Malaise ist trocken, aber ziemlich ausgefahren. Da macht sich wieder mal die Höherlegung bezahlt, wobei für mehr Bodenfreiheit unter den Achsen ja nur größere Räder helfen. Jetzt kann ich auch mal anhalten und ein Foto machen, was im Schlamm natürlich nicht geht.
Rechts und links kein Platz bzw. nur verschlammtes Feld. Ach, egal, wir bleiben jetzt einfach hier mitten auf dem Feldweg stehen. Wird schon niemand kommen. Ist wirklich hübsch mit dem Mond, dem roten Himmel und den Feldern ringsum. Und nirgendwo ist ein Licht zu sehen. Eigentlich ist es hier auf dem Feldweg viel schöner als auf den meisten Stellplätzen der Bretagne. Ach Frankreich, ick liebe dir.
Portivy – Rennes – Le Mans – Paris – Châlons-en-Champagne – Aubréville | Frankreich | 725 km | 3.155 km
Moin Moin
Ein wenig wundert mich deine Drehzahl bei 90 km/h.
Mit der Übersetzung 3,15 und den 235/85r16 machen 1700U ungefähr 80 km/h.
Ich fahre nämlich die HL2 mit I=2,9 und gleicher Reifengröße, da kommt das ungefähr hin. (Je nachdem wie genau der Tacho läuft)
Viele Grüße aus dem Norden.
Könnte natürlich sein, dass der Drehzahlmesser irgendwelchen Quatsch anzeigt. Der Tacho geht ungefähr 3 % vor. Mal sehen, ob ich das bei der nächsten Abgasuntersuchung mit dem geeichten Messgerät abgleichen kann. Zum Rechnen hab ich gerade keine Lust, zumal ich da jetzt raus und den Reifenumfang messen müsste.