GS-Wasserrohre neu lackieren: Test mit RAL 3002
Brantho-Korrux 3 in 1 in RAL 3002 ist die neue Rostschutzfarbe der Schutzbügel der BMW R100GS Paris Dakar mit Farbcode 659.
Farbcode der BMW R100GS Paris Dakar
Die Originalfarben der Paris Dakar waren ja schon mal beim Nachlackieren der Seitendeckel Thema. Demnach ist das GS-typische Rot ein Marrakesch-Rot. Die charakteristischen Schutzbügel („Wasserrohre“) um die beiden Zylinder sowie die Frontverkleidung sind nach dem BMW Farbcode allerdings in Zinnoberrot lackiert. Keine Ahnung, warum.
Jedenfalls ist mal abgesehen von Kratzern und Roststellen die originale Farbe vor allem am Frontschutzbügel ausgeblichen, so dass ich den möglichst nah am Original neu lackieren will.
Zylinderschutzbügel sandstrahlen
Die Demontage der Schutzbügel ist ja schon durch. Der Rost ist nur oberflächlich. Kann den mit der CSD-Scheibe super entfernen. Nur die verwinkelten unteren Halterungen der Zylinderschutzbügel machen Probleme. Dafür ist so eine kleine Strahlpistole echt genial. Könnte sogar eine kleine Strahlkabine bauen, aber ein Teil des Glasgranulats wird sowieso von der Pistole selbst aufgefangen. Und der Rest ist mir egal. Sind ja nur kleine Flächen und die Buran ist relativ sparsam mit dem Strahlgut.
Der beste RAL-Farbton für das Marrakesch-Rot der GS
Also wenn ich gewusst hätte, was das für ein Aufstand wird, den Frontschutzbügel abzubauen, hätte ich dessen Farbe noch mal 35 Jahre ausbleichen lassen. Denn Kratzer gibt’s da ja nicht. Sieht halt nur nicht schön aus, so ein blassrot. Zinnoberrot soll das laut BMW sein.
Nun will ich die BMW einerseits original erhalten, andererseits aber Robustheit und Rostschutz verbessern. Insofern kommt mir da nichts anderes als Brantho Korrux 3 in 1 drauf. Das habe ich in Schwarz-Grün und Rot vorrätig. Allerdings ist das Rot ein RAL 3000 Siegelrot und beißt sich mit dem Marrakesch‐Rot der BMW.
Aber Brantho-Korrux 3 in 1 gibt es ja prinzipiell in allen RAL-Farben. Kann nur nicht lange experimentieren, denn ich will in einer Woche auf eine Tour starten, und die GS steht halb zerlegt da und wartet auf Farbe. Sonst hätte ich eine Probelackierung gemacht mit RAL 3001, 3002 und 3003. Denn das sind die RAL-Farben, die aus meiner Sicht am ehesten zum Marrakesch-Rot der BMW R100GS Paris Dakar passen.
Muss mich aber schnell entscheiden und nehme als Ersatz für das Marrakesch-Rot RAL 3002 Karminrot. Wenn das zu dunkel ist, kann ich ja notfalls ein bisschen RAL 3000 zumischen. Und es gibt noch eine praktische Komponente, denn Karminrot ist gerade Lagerware, muss also nicht extra gemischt werden.
Wasserrohre der GS lackieren
Grundieren mit Brantho Korrux nitrofest aus der Spraydose
Nach meinen Erfahrungen mit einer robusten Rostschutzfarbe am Wohnmobil würde ich Brantho Korrux 3 in 1 sogar direkt auf Flugrost anwenden und Roststellen ähnlich wie mit Owatrol konservieren. Aber die Rohre sind ja schon demontiert und gestrahlt, da könnte ich die Schutzbügel mit jeder 2K-Autofarbe lackieren.
Nur kommt es mir nicht nur auf die Optik an, sondern vor allem auf Rost- und Steinschlagschutz. Gerade Schichtdicke und Nachlackierbarkeit sprechen auch für Brantho. Allerdings ist die passende Farbe noch nicht da. Klar, die Idee, vor der nächsten Tour schnell noch die Wasserrohre zu lackieren, kam mir ja erst heute beim Ventile einstellen an der GS.
Mache also vor der eigentlichen Lackierung noch eine Grundierung mit Brantho Korrux nitrofest. Wäre zwar nicht erforderlich, aber Nitrofest habe ich noch vom Rostschutz am Bus übrig. Da kann ich schon mal mit dem Lackaufbau anfangen, während ich auf die richtige Farbe warte. Vor allem aber sollen die gestrahlten Wasserrohre nicht über Nacht anfangen zu rosten.
Es ist nämlich schon 19:00 Uhr und ich muss langsam den Finger ziehen. Wenigstens grundieren will ich heute noch. Da steht zwar der Kompressor, aber das Problem ist, dass ich wegen eines Abendtermins keine Zeit mehr habe, die Lackierpistole nach dem Grundieren sauber zu machen. Nehme also nur die Spraydose. Aber die Brantho-Spraydosen sind ergiebig und machen auch einen satten, gleichmäßigen Farbauftrag. Das Nitrofest ist sowieso das gleiche.
So, es ist jetzt 20:30 Uhr und die Wasserrohre der GS sind fertig grundiert. Jetzt kann ich die Spraydose einfach zur Seite stellen und zu meinem Termin verschwinden, ohne dass ich erst aufwendig putzen muss. Zum Glück ist es warm und gibt weder Tau noch Regen. Also bleiben die Schutzbügel an der Gartenseilbahn hängen.
Lackieren mit Rostschutzfarbe
Für die Lackierung der Motorschutzbügel sowie des Frontschutzbügels meiner BMW R100GS nehme ich aber jetzt wirklich die gute Saugbecherpistole aus dem Korrosionsschutz-Depot. Die ist zwar aus dem gleichnamigen Laden, aber mein Farbenlager heißt intern mittlerweile auch so. Denn Rostbekämpfung ist eine Daueraufgabe. Mische dem Brantho Korrux 3 in 1 gemäß Anweisung 20% Kombi-Verdünnung zu, damit die Rostschutzfarbe besser verläuft. Ah ja, Maske, Brille und Schutzkleidung sind wichtig.
Das dickflüssige Brantho Korrux 3 in 1 versprüht sich nach meiner Erfahrung auch unverdünnt und ist für die Pistole kein Problem. Ich bin allerdings kein Profi und hab Angst vor Laufnasen, die ich dann aufwändig verschleifen muss. Insofern tendiere ich immer zu eher zäherem Lack.
Aber ich hätte mich doch trauen und mehr als 20% Verdünnung zugeben sollen. Denn das Brantho Korrux verläuft so gut wie überhaupt nicht. Aber egal, so eine nicht glänzende Orangenhautlackierung passt eigentlich auch ganz gut zur GS. Bin nicht so der Hochglanzfreak.
Für mich steht sowieso der Aufbau von Schichtdicke im Mittelpunkt. Lackiere also dreimal im Abstand von ca. einer Stunde. Klar, normalerweise schleift man das dazwischen mit Wasserschleifpapier ab, um den letzten Decklack ganz fein und sauber drüber zu sprühen. Aber in fünf Tagen geht die Fähre. Und die Farbe muss ja auch noch trocknen.
Muss mal sagen, dass sich so eine Lackierpistole trotz des Aufwands der Reinigung schon ganz anders macht als die Spraydose. Ist wirklich eine Freude, damit zu arbeiten und ich überlege schon, was ich noch alles spontan karminrot machen könnte. Den Bus vielleicht?
Trocknungszeit für Brantho Korrux 3in1
Angesichts der zur Verfügung stehenden Zeit habe ich mir das mit der Schichtdicke für die Lackierung der Schutzbügel nicht richtig überlegt. Nach zwei Tagen kann ich die frisch lackierten Schutzbügel immer noch nicht anfassen, ohne Fingerabdrücke zu hinterlassen. Am vierten Tag ist der Lack halbwegs stabil, aber noch keinesfalls durchgetrocknet.
Muss ja vor allem auch die Gummipuffer über die Schutzbügel ziehen, ohne Lackschäden zu verursachen. Die Puffer selbst sind nach dem Einweichen im Gummipflegemittel aus dem Wohnmobil nicht mehr grau und hart, sondern schwarz und weich. Mit viel Wasser und Spülmittel rutschen die Gummis dann auch ganz gut an den richtigen Platz.
Farbtreue von RAL 3002
Also ich finde die Farbtreue von RAL 3002 an der BMW R100GS Paris Dakar mit Farbcode 659 gar nicht mal so schlecht. Sieht für mich wie original aus. Auch wenn Karminrot natürlich kein Marrakesch-Rot ist.
Infos und Werbung
- Der kleine, leise Kompressor FAIRAIR KFA 1.5-8-20 OF reicht für mich völlig aus (Druckluft-Fachhandel): Klick
- Lackierpistole Fan-Koch II (Korrosionsschutz-Depot): Klick
- Brantho-Korrux 3 in 1 als universelle Rostschutzfarbe in RAL 3002 (KSD Extrafarbtöne): Klick
- Brantho Korrux nitrofest aus der Spraydose ist praktisch, aber eigentlich nicht erforderlich: Klick
- Egal ob Dose oder Pistole, ich lackiere nie ohne Atemschutzmaske (3M 6002C): Klick
- Das Gummipflegemittel wirkt am besten bei längerem Einweichen (Reich): Klick












Fließbecherpistole, nix Saug. Saugpistole hat den Becher unten wie dein Wüstensturmgerät Buran…
Klugscheissermodus aus.
Ich würde niemals jemanden als Klugscheißer bezeichnen, der mehr weiß als ich. Also vielen Dank für die Korrektur. Ist ja eigentlich auch logisch.
🙂
Ich weiß bestimmt nicht mehr als du Tom, scheinbar aber andere Dinge. Ich erfreue mich so oft an deinen Infos, und schätze deine offene Verhaltensweise, eben bei solchen Mitteilungen wie meiner.
Ach ja, wann hat denn diese ganze Aktion tatsächlich stattgefunden? Die Teile „hängen zum trocknen an der Leine“ kein Tau und kein Regen… Die Fähre ist wahrscheinlich schon längst abgefahren oder?
Ich hoffe du hattest eine gute Reise mit- und auf der Dakar!?
Die Fähre ist ohne mich bzw. gar nicht gefahren. Tja, ich versuche schon in der Reihenfolge zu bleiben, aber das Jahr ist einfach zu kurz für alle Berichte. Hab jetzt schon den Sommerurlaub übersprungen und bin im September, damit ich hier mal die Füße auf den Boden kriege und ein bisschen aktueller werde. Oder sollte ich den Sommer in Norwegen noch dazwischen schieben?
🙂
Cool!
Das wären oder sind dann aber echte „Luxus Probleme“ 😉
Schön wenn du viel Zeit für dich/euch nutzen kannst.
Stelle deine Berichte so ein wie es dir gefällt und passt! Bei den aktuellen Wetterkapriolen würde mich der Sommer nicht erschrecken. 🙂
Aber um auf deine Arbeit am Motorrad zurückzukommen, kannst du nachträglich sagen wie lange der Lack zum durchtrocknen gebraucht hat? Ich habe den Tank von unserem Benzchen nach Sandstrahlen, mit gleichem Aufbau lackiert, allerdings nach Branto nitrofest, dreimal mit der Rolle aufgetragen. Gefühlt hat es zwei Wochen gedauert, bis der Lack durchgetrocknet war. Branto Korrux bleibt halt zähelastisch.