Unterboden am Wohnmobil: Grundieren mit Sprühsystem
Hatte ja gestern schon mit der roten Rostschutzfarbe aus der Spraydose angefangen, mich aber noch nicht an das neue Sprühsystem rangetraut und das Owatrol nicht gesprüht, sondern weiter gestrichen. War einfach zu skeptisch. Hab das Owatrol dann wie gewohnt mit Gartenspritze und Pinsel aufgetragen. Blöde Arbeit. Aber endlich fertig.
Die Angst vor dem Sprühsystem überwinden
Heute das gleiche Zögern. Stehe vorm Bus und überlege, was ich jetzt mache. Klar, ich muss jetzt die Grundierung mit Brantho Korrux nitrofest auftragen. Aber wie? Natürlich mit dem Sprühsystem. Das hat ja extra der Weihnachtsmann vorzeitig angeliefert.
Doch ich traue mich nicht. Lieber erstmal was mit richtigen Schrauben machen. Getriebeölstand kontrollieren. Stimmt alles. Motorhaube einbauen. Passt. Und jetzt?
Jetzt habe ich keine Ausrede mehr. Ich muss das Sprühsystem auspacken. Lasse es erstmal im Karton stehen. Nicht dass mir das Ding mit seinem Luftdurchsatz die halbe Wiese ansaugt. Ist ja nicht viel dazu. Einen Stromstecker auf der einen, ein Luftstecker auf der anderen Seite. Dazu der rote Ein- und Ausschalter. Mit zwei Stufen. Easy.
Los jetzt. Kopf ausschalten. Die Lackierpistole mit Brantho Korrux nitrofest befüllen. Diesmal in stadtschneeweiß. Offiziell lichtgrau. Die Farbe ist egal. Hauptsache nicht schwarz. Muss ja die drei Schichten beim Lackieren unterscheiden können.
Ich habe es getan. Jetzt den Kompressor anschalten und unter den Bus legen. Achso, Schutzbrille und Atemschutz nicht vergessen. Ist zwar gut belüftet auf meiner Außenbaustelle. Aber sicher ist sicher.
Sprühexzess ohne Fotos: Grundieren mit dem Sprühsystem
Kompressor einschalten. Unter den Bus legen. Los geht’s mit dem Lackieren von Rostschutzfarbe. Und ich kann nur sagen, ich bin begeistert. So begeistert, wie ich schon lange nicht mehr von einer Sache begeistert war. Lackieren könnte mein neues Hobby werden. Nichts tropft mehr. Kein ständiges Nachpumpen. Und einen Pinsel brauche ich auch nicht mehr. Einfach auf den Knopf drücken und die weiße Farbe kommt vorn raus. Bin wie im Rausch. Mache nicht mal Fotos. Lackiere in knapp drei Stunden insgesamt drei Dosen Brantho Korrux nitrofest als Grundierung. Weiß. Damit ich sehe, wo ich noch nacharbeiten muss. Denn so geübt bin ich ja nun auch wieder nicht. Sieht schon mal gut aus.
Klar kann man alles abkleben. Aber wozu? Morgen schon kommt die letzte Schicht oben drauf. Brantho Korrux 3 in 1 tiefschwarz. Hätte jedenfalls gestern nie gedacht, dass ich morgen fertig werde. Ein Traum.
Reinigung des Sprühsystems
Das Saubermachen ist letztlich auch ganz einfach. Schmeiße die ganzen Einzelteile der Lackierpistole in den Lackierbecher, fülle Verdünnung auf und sprühe das noch mal richtig durch. Wird wohl reichen.
Kann es immer noch nicht fassen, wie schnell es jetzt mit dem Rostschutz am Bus vorangeht. Das Sprühsystem ist wirklich genial. Klein, leicht, einfach. Perfekt. Danke, Weihnachtsmann. Danke, Foliatec. Ohne eure Unterstützung hätte ich den Schritt zum eigenen Kompressor wohl nie geschafft. Kompressoren und Lackierpistolen waren bislang immer Privileg der Bessergestellten mit eigener Werkstatt. Aber dieses kleine Sprühsystem kann man auch auf der Straße benutzen. Ist nicht lauter als ein Staubsauger und sieht auch nicht anders aus.
Aber nach der ganzen Begeisterung habe ich noch ein Problem. Wie erkläre ich meinem vierten, derzeit omaabwesenden Schrauberjüngling, dass ich den Bus ganz alleine lackiert habe. Da brauche ich eine Ausrede. Oder besser ein Ersatzobjekt. Irgendwas wird er lackieren wollen. Muss vielleicht den tundragrünen Originallack meines Schwälbchen opfern. Oder ich lasse ihn einfach noch eine Schicht Brantho oben drüber ziehen. Kann ja nicht schaden. Ist ja der Rostschutz. Viel hilft da viel.
Infos und Quellen zum Sprühsystem
Das preiswerte Sprühsystem von Foliatec wird zwar nur für Sprühfolie beworben, ist jedoch auch ein astreines Lackiergerät für den Hobbyschrauber. Oder habe ich da was übersehen? Was sagen die Lackierprofis dazu?
- Das Sprühsystem von Foliatec mit Kompressor, Lackierpistole und Zubehör ist eigentlich für Sprühfolie gedacht, aber laut Bedienungsanleitung auch für alle Karosserielacke geeignet: Klick
- Verbrauchte Menge für eine Schicht Rostschutzgrundierung: 3 Dosen Brantho Korrux Nitrofest zu je 750 ml in irgendeiner nichtschwarzen Farbe: Klick
- Zeitbedarf: Knapp eine Stunde pro Dose
Ein Tipp: Bei ATU ist die Sprühpistole gerade im Angebot.
Danke für den Tipp mit dem A.T.U Angebot! Deine Seite macht süchtig!
🙂 Jaja, ich muss auch aufpassen.
Ich lache mich gerade schlapp… habe das Sprühsystem in einem Lustkauf vorletzte Woche bei ATU mitgenommen, genau für diese Arbeiten. Habe gerade die Bodenplatten komplett raus, gestern entrostet und Karosserie / Fahrwerk / Antriebsttrang mit Owatrol getränkt und werde in der nächsten Woche Nitrofest und 3in1 auftragen. Abschließend noch Kaltfett auf den Leiterrahmen. Also quasi selbes Vorgehen wie bei dir. Das hat sich schon bei unseren Oldtimern bewährt. Im Anschluss noch Liquid A in die Hohlräume und Kaltfett auch da hinterher.
Noch vergessen, es beruhigt mich ja schon, das es funktioniert. Da war ich mir eben noch nicht sicher gewesen, doch für den 50ziger wollte ich es testen. Alternative wäre eine Grundierpistole für den Kompressor gewesen. Kompressor für 12V oder 24V kann ich übrigens auch noch empfehlen. Kommt hinten bei uns in den Bus rein für Reifendruck, Luftmatratzen, Kanu, …
Ich sag ja immer, dass wir alle dieselben Probleme haben. Der eine früher, der andere später. Und manche gleichzeitig. Und klar, Bodenplatte raus ist natürlich das Beste. Dafür ist das Lackierset perfekt. Und wenn ich mit dem Sprühsystem von Foliatec / Wagner klarkomme, schafft es jeder.
Hm, würde das auch für Flächige Arbeiten taugen? Theoretisch kann ich auch vor einer Werkstatt mit Kompressor schrauben, zum lackieren muss ich wohl woanders hin – und Shelter und Führerhütte bräuchten mal ein brauchbares Finish.
Ob das auch für Flächen funktioniert, hängt wohl eher vom Anwender ab als vom Kompressor. Habe deswegen erstmal unten herum angefangen, wo man nichts sieht. Am Sprühsystem wird es wohl nicht scheitern.
Danke, aber mal eine Nachfrage, wie behandelt ihr die Bodenplatte unseres T2 die ja aus Holz/Multiplex ist???? Ich habe vor 1. Schicht Owatrol und dann weiß ich schon nicht mehr weiter :-)) Die Experten von KSD haben mir Caravan c ubs empfohlen, aber damit kann ich mich noch nicht so richtig anfreunden… Wer weiß was dazu… Weil das Holz soll ja auch geschützt sein…
Owatrol ist doch gut. Mehr als Einölen mache ich persönlich dort nicht. Denn das Wasser findet garantiert einen Weg ins Holz. Und wenn es die im Staufach geplatzte Volvic Flasche ist. Bei versiegelten Oberflächen kann die Feuchtigkeit aber dann nicht mehr raus. Das ist schlimmer als alles andere.
Alles klar, habe jetzt am Samstag mit meinem neuen Sprühsystem 😉 Danke für den Tipp mal so eben 4Liter Owatrol versprüht. Hat Spass gemacht und muss erstmal für dieses Jahr reichen. An Brantho 1234 traue ich mich noch nicht ran. Bzw. ich habe noch wichtigere Sachen zu basteln so zum Bleistift die Standheizung einbauen damit die Freundin nicht friert, denn das wäre schlimmer als Rost. Garantiert 😉
Mach weiter mit Brantho. Das ist eine Freude nach dem Owatrol.
Hi Freunde,
Versteh ich Euch richtig ? Das Sprühsysrem funktioniert gut für Owa und für brantho korrux ?
Auf der Strasse? Geht da nicht Nebel daneben, auf den Asphalt? Und lösdt sich das owa gut lösen? Das wäre wirklich was für mich, ich suche echt nach einer Alternative, weil ich keine Lust mehr habe, mich in eine Werkstatt mit Grube einzumieten und da wie ein Höhlenmensch unter tropfendem OWA zu stehen…
Roland
Ja klar funktioniert das Sprühsystem. Dafür ist es ja gemacht. Ist echt ein ganz anderes Arbeiten. Gerade weil nichts mehr tropft. Und ich habe bis jetzt alles draußen gebaut. Solltest aber trotzdem was unterlegen. Die großen Kartons vom Dämmstoff machen sich gut.
Hallo Tom, erst einmal vielen Dank für deine tollen Beiträge hier. Wir fangen jetzt mit der Entkernung eines 711ers an. Hast du, wo du den Bus bekommen und entkernt hast mal unter die unterste Bodenplatte geschaut? Zwecks Zustand der Karosse unter der Holzplatte – um dort noch einmal Rost vorzubeugen bzw. zu beseitigen? Habe alle deine Beiträge durchforstet aber keinerlei Info dazu gefunden 🙂 Viele Grüße Dominik
Den Unterboden habe ich mir vorher schon angesehen. Und es nicht für nötig gehalten, die Bodenplatte rauszureißen. Aber klar, wenn man den Rostschutz perfekt machen will, gehört das Rausnehmen des Bodens dazu.
Ich habe sie rausgerissen und neu gemacht (Entrosten, Owatrol Öl, Nitrogrund, Korrux 3 in 1). Durchrostungen waren da keine, aber Rost sehr wohl. Speziell um die Radhäuser und überall wo von oben Schrauben durch die Holzplatte in den Rahmen geschraubt wurden, da sich die Metallspäne zwischen Rahmen und Holzplatte sammeln.
Es ist viel Aufwand, aber ich hoffe, dass ich länger Ruhe habe. Das hängt sicher vom Zustand ab, ob sich das lohnt. Man kann halt nicht zwischen Holzplatte und Rahmen schauen.
Was ich aber auf alle Fälle empfehlen würde, ist mal die Sitzkonsolen und den Teppich vorne auszubauen. Der Blechboden ist bei mir an den Quertraversen im Radhaus an vier Stellen durchgerostet. Mach auch mal die Einsätze in den Trittstufen weg… Beifahrerseit muss bei mir neu gemacht werden (gibt’s bei ebay).
So, und jetzt gehe ich raus und lerne erst einmal schweißen 😉
Ja, für den Rostschutz am Wohnmobil ist die Demontage des Bodens am besten. Vor allem erleichtert das die Arbeit. Wenn ich an das Herumgekrieche unter der Karrosserie denke, hätte ich das auch machen sollen.