Rostschutz mit Leinöl: Ob das dem Wohnmobil schmeckt?

Owatrol ist schön. Owatrol ist gut. Aber derzeit alle. Komme mit dem Rostschutz nicht weiter. Doch besteht nicht Owatrol aus Leinöl? Rostschutz mit Leinöl? Wäre das nicht was?

Frisches, kalt gepresstes Leinöl aus der Lausitz

Da ist doch noch Leinöl im Kühlschrank. Für den Salat. Aber Rostschutz mit Leinöl? Geht das? Gibt’s das? Mal recherchieren. Leinöl kommt natürlich direkt aus der Lausitz. Also am Freitag direkt beim Hersteller Hoyo angerufen. Nachgefragt. Und gleich bestellt. Das war der 15.06.2018. Montag schon steht das Paket unter dem Bus. Heute.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Bitte die Ware sofort auspacken, steht drauf. Mach ich doch gleich. Schaut mal nach dem Abfülldatum des Leinöls: Da steht der 15.06.2018, der Tag der Bestellung. Das nenne ich mal wirklich frisch abgefüllt.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Rostschutz mit Leinöl spritzen

Gleich mal eine Probe des Lausitzer Leinöls umfüllen. Natürlich standesgemäß in ein Gurkenglas aus dem Spreewald. Sieht gut aus. Riecht gut. Reich an Omega 3 Fettsäuren. Lebensmittelqualität. Kriege regelrecht Appetit.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Vergesse vor lauter sensorischer Vernebelung meine Handdruckspritze. Also wieder umfüllen. Jetzt würde ich das Leinöl nicht mehr trinken wollen.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Rostschutztest mit Leinöl an den hinteren Federn und Hinterachse

Was mache ich jetzt mit dem Leinöl? Es steht drauf, zum sofortigen Verzehr. Quatsch, Verbrauch. 6 Monate habe ich Zeit. Ich probier’s mit dem Leinöl-Rostschutz mal hinten mit den Federn. Die sind verrostet. Die sind hoch beansprucht. Die liegen im Spritzwasserbereich. Ein ideales Testobjekt.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Vorn habe ich Owatrol Öl drauf. Hinten gibt es Rostschutz mit Leinöl. Mit frisch abgefülltem, original Lausitzer Leinöl. Aber erst mal die Federn entstauben und entrosten.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Versprühe dann das Leinöl. Rostschutz mit Leinöl. Wie vor 100 Jahren. Sowas mag ich.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Wie lange braucht das Leinöl zum Trocknen?

Natürlich ist das Leinöl dünnflüssiger als Owatrol. Trocknet nicht so schnell ab. Aber es verarbeitet sich im Prinzip genauso. Mache gleich die Hinterachse auch noch mit.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Aber zu mehr traue ich mich erstmal nicht. Muss erstmal sehen, ob und wie lange der Rostschutz mit Leinöl überhaupt trocknet. Vielleicht trocknet es ja auch überhaupt nicht. Nach ein paar Stunden jedenfalls ist noch nichts von Trocknung zu spüren. Das war bei Owatrol anders. Nun ja, ich werde schon herausfinden, ob Leinöl als Owatrolersatz was taugt.

Sammle jetzt meine Erfahrungen zum Rostschutz mit Leinöl

Und auch beim Rostschutz mit Leinöl bin ich mir noch nicht sicher. Da warte ich erstmal ab. Kann da frühestens in einem Jahr was dazu sagen. Zumal man ja eigentlich Leinölfirnis für den Rostschutz nehmen sollte. Doch das wiederum ist auch nur gekochtes Leinöl mit Trocknungsmitteln.

Aber wenn ich jedenfalls eins weiß, dann, dass ich nicht aus dem Leinöl irgendwelche Leinölfirnis zusammenkochen werde. Drei Tage hintereinander jeweils 2 Stunden köcheln lassen. Dazu habe ich nun wirklich keine Lust. Da kaufe ich lieber noch eine Ladung klassisches Owatrol Öl. Da weiß man, was man hat.

Test der Trocknungszeit von Leinöl

Nach etwa 2 Wochen ist jetzt die ausschließlich mit Leinöl behandelte Hinterachse gut abgetrocknet. Die Oberfläche ist nicht so glatt und gummiartig wie bei Owatrol, sondern eher rau. Der Rost ist aber gut gebunden. Mache jetzt den Lackaufbau ganz normal weiter mit Brantho Korrux nitrofest und dann Brantho Korrux 3 in 1 obendrauf. Im Bild ist der Zwischenstand nach der Grundierung mit Brantho Korrux nitrofest. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt.

15-Monats-Test: Taugt Leinöl als Rostschutz am Wohnmobil?

Nach 15 Monaten ohne weitere Behandlung sieht die nur mit Leinöl behandelte Feder hinten rechts noch ganz gut aus. Die Deckschicht ist relativ hart, aber unverletzt.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Derzeit kratze ich an der Einstellschraube für den Gleitstein an der Hinterachse mit viel Mühe den Rostschutzaufbau aus Leinöl, Brantho Korrux Nitrofest und Brantho Korrux 3 in 1 ab. Das Leinöl haftet in Verbindung mit den Deckschichten wie verrückt. Hab den Eindruck, es ist härter als Owatrol. Das kann ein Vorteil sein. Aber auch von Nachteil, weil sich das Leinöl nicht so gut auffrischen lässt wie das Owatrol.

Rostschutz mit Leinöl am Wohnmobil statt Owatrol - Leinölfirnis selbst mischen

Bin mir also unschlüssig, ob nun Leinöl oder Owatrol besser ist. Die Funktion als Rostschutz scheint Leinöl zu erfüllen. Und billiger ist das Leinöl auch. Trotzdem verarbeitet sich Owatrol wesentlich besser, weil es nicht so flüssig ist und so tropft. Und Owatrol bleibt auch weicher.

Leinölfirnis wäre nochmal einen Versuch wert. Aber zum Glück bin ich erstmal durch mit dem Rostschutz am Wohnmobil.

Weitere Informationen zum Rostschutz mit Leinöl

Ich nehme Warnhinweise sonst nicht besonders ernst. Aber das hat mir mein Vater schon als kleiner Junge beigebracht: Mit Leinöl getränkte Lappen entzünden sich selbst und gehören nicht in den Mülleimer, die Werkstatt oder den Bus. Das sitzt. Und wird beim Rostschutz mit Leinöl wohl genauso sein wie bei der Holzbehandlung mit Leinölfirnis. Also schön aufpassen.

  • Infos zu Leinölfirnis auf Wikipedia: Klick
  • Mein kalt gepresstes Lausitzer Leinöl von Hoyo: Klick
  • Mittlerweile würde ich direkt Leinöl-Firnis kaufen. Das ist noch mal billiger, besser und trocknet schneller: Klick
  • Den Drucksprüher habe ich von meiner Frau für den Rostschutz mit Leinöl „geschenkt“ bekommen. Müsste sowas in der Art sein: Klick
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25 Antworten

  1. Tom sagt:

    Weiteren Testablauf für den Rostschutz mit Leinöl ergänzt. Lackierung der Hinterachse mit Brantho Korrux nitrofest ist fertig.

  2. haubidü sagt:

    Hallo Tom,
    kannst Du jetzt nach einem Jahr schon eine Einschätzung abgeben, wie das Leinöl vs. Owatrol abgeschnitten hat?
    Hast Du auch Stellen länger beobachtet, die nur mit Leinöl bearbeitet wurden?
    Ein anderer Busbesitzer hatte im Forum mal den Tipp gegeben, gar nichts Anderes nach dem Leinöl mehr überzulackieren, da man dann keine gefährlichen unsichtbaren Rostnester unter dem Lack hat und immer sieht, wo was getan werden muss.

    Besten Gruß und Dank für den Artikel
    habuidü

  3. haubidü sagt:

    Klasse, Danke! Sehr hilfreich. Ein Argument, das sehr für Leinölfirnis und gegen Owatrol spricht: Leinölfirnis greift angeblich Gummi nicht an! Also den Bus ohne großen Firlefanz ohne Abkleben der Gummiteile von unten besprühen, bis es tropft…Ich glaub´ das jetzt einem Forenschreiber, unterstützt von Deiner Erfahrung, und spare mir erst mal das teure Brantho. Sehe ja, was dann mit dem Rost passiert und kann ggf. nacharbeiten.

    • Tom sagt:

      Berichte mal, wie sich Leinölfirnis verarbeitet und dann anfühlt. Leinöl war einfach zu flüssig und brauchte ewig zum Abtrocknen. Da müsste Firnis besser sein.

      • Anonymous sagt:

        Hallo Tom,
        das Jahr ist fast vorüber – meine Ergebnisse mit dem Leinölfirnis sind sehr gut, aber es bleibt aktiv – der Rost kommt wieder durch – man muss einfach jedes Jahr punktuell nacharbeiten. Dabei blättert der Rost aber nicht, die Oberfläche bekommt eher matte Struktur. .d.h. der Rost geht nicht tief.
        Positiv daran ist – wenn´s nur diese transparente Schicht ist – dann sieht man (zumindest im einsehbaren Bereich) immer, was gerade passiert – keine heimtückischen Rostnester unter dem Lack. In meinen Vergleichen mit Owatrol ist Leinölfirnis ebenso gut, ist verträglicher mit Gummi, trocknet dafür langsamer und ist sehr preiswert.

        Nachteil: wenn man viel im Dreck fährt muss man vor dem Nacharbeiten wieder sauber machen, das nervt und das ist dann schon einen ganzen Tag Arbeit. Außerdem addieren sich die verbliebenen Staubschichten beim wiederholten Konservieren.

        Ich werde jetzt an manchen Stellen über das Leinöl ganz klassisch Brando 3in1 drüber streichen, damit hoffentlich länger Ruhe ist.

        Beste Grüße
        haubi

  4. Uli sagt:

    Ich habe ein Leinölfirnis/Terpentin 50/50 Gemisch an der Unterseite meines Jimny versucht und bin sehr zufrieden. Nach 3 Tagen bei Temperaturen um 10 Grad war es soweit abgetrocknet das ich wieder fahren konnte. Ich werde nicht über lackieren um die weitere Rostentwicklung im Auge zu behalten. Zuvor habe ich Owatrol benutzt. Der Unterschied liegt im Preis und Owatrol trocknet schneller ab.

    • Tom sagt:

      Danke für deine Erfahrungen. Das bestätigt auch meine Meinung zum Rostschutz am Wohnmobil. Leinölfirnis und Terpentin Öl ersetzt Owatrol. Dauert aber länger beim Abtrocknen.

  5. Lars sagt:

    Hallo,ich mache das mit dem Leinölfirnis seit 30 Jahren, nie wieder schweißen☺.
    Auto mit einem Dampfstrahler richtig sauber machen, auch alle Hohlräume, ganz wichtig. Dann Rost und losen Unterbodenschutz entfernen .Los geht es mit dem Spritzen,ist ne ganz schöne sauerei lohnt sich aber. Das ganze sollte man am besten im Sommer bei 30 c machen, und das Firnis zusätzlich auf 60-70 c erwärmen. Die Wärme ist für die kriech Eigenschaft wichtig
    So spart man sich das Lösungsmittel und mehr Öl bleibt am Auto.
    Alle par Jahre kontrollieren , die nachfolgenden Behandlungen mit verdünntem Leinölfirnis, damit die Schicht nicht zu dick wird.
    Leinöl trocknet oxidativ und und kann sich bei zu viel Wärme zB in einem Lappen, wo die Oberfläche groß ist, selbst entzünden. Aber keine Angst, kann auf glatten flachen wie am Auto nicht passieren.
    Sprühnebel sollte man zeitig beseitigen, sonst wird es schwierig. Leinölfirnis wirkt wie eine Politur,also alles gut ab polieren.
    Schönen Gruß aus dem Weserbergland

  6. Wolf sagt:

    Servus Tom. Ohne es gewußt zu haben, hatte ich ein Holzrad für den Garten mit Leinölfirnis eingepinselt und aus Faulheit auch gleich den rostigen Metallreifen. Den Rost nur angeschliffen, und Firnis drauf. Seit fast 3 Monaten draußen im Garten noch kein Rost angesetzt. Also kam die Idee auch mal nach dem Unterboden am PKW nachzusehen. Der ist vom Hersteller irre gut versiegelt, wo deutsche Hersteller sich mal eine Scheibe abschneiden könnten. Nur an den hinteren Federn minimaler Rost und an den Antriebswellen des Frontlers (die sowieso ohne Schutz sind) war voller Rost vorhanden. Also mit Leinölfirnis die Stellen eingepinselt, wie auch die Übergangshülsen der Bremsleitungen. Halterung und Winkel der E Dose für die Hängerkupplung ebenfalls. 3 Tage später waren die Teile fast schwarz, ebenfalls der Rost, und das Firnis nur noch leicht klebrig.
    Du hast aber 3 Dinge von Leinöl durcheinander gebracht. Reines Leinöl bietet keinen Rostschutz und benötigt zu lange bis es trocknet. Leinöl einkochen ergibt zwar Leinölfirnis, besitzt aber keine Sikkativen Zusätze. Leinölfirnis aus dem Baumarkt besitzt Sikkative Zusätze und das sind Schwermetallsalze, somit ergibt das eine 1 A Rostschutzschicht, die tief eindringt und sich verbindet. Trocknungszeit ca 5 Tage wenn es über 20°C sind.
    Nun zu Owatrol. Lese mal was Owatrol Oil ist. Es ist Leinölfirnis mit den gleichen Anteil an Sikkativen Schwermetallen nur wurde es mit billigstem Rohbenzin gestreckt. Wenn du zum Leinölfirnis (Baumarkt) 20-30% Diesel oder Heizöl beimischt, hast du Owatrol.
    Lg

    • Tom sagt:

      Ja, wie oben in der Zusammenfassung schon geschrieben, würde ich mittlerweile statt Leinöl tatsächlich Leinölfirnis für den Rostschutz am Wohnmobil nehmen. Ich kann mich zwar übers Leinöl an der Hinterachse nicht beklagen. Aber es dauert halt ewig, bis das Leinöl trocken ist. Das restliche Leinöl benutze ich übrigens für den Witterungsschutz von Holzbauteilen im Garten.

      Der Tipp mit dem Beimengen von Diesel zur Leinölfirnis ist aber auch gut. Muss ich wirklich mal wieder probieren.

  7. Michael K sagt:

    Hallo Tom und Kommentatoren.
    Ich bin seit 30 Jahren ein Leinöl-Fan. Der Artikel hier mit Deinem Experiment und den Kommentaren ist Spitze.
    Das restliche pure Leinöl zur Konservierung von Holz zu verwenden wird das Holz langsam schwarz werden lassen. Der Grund ist der Unterschied zum Leinölfirnis. Das pure Leinöl ist eine ideale Ernährungsgrundlage für einen ganz feinen Schwarzschimmel. Der wird das Holz nicht angreifen, aber schwärzen. Viele deutsche Fachwerkhäuser haben mit Leinöl die Jahrhunderte überlebt, die schwarze Farbe aber vom Leinöl Schimmelpilz bekommen, nicht von einem schwarzen Anstrich. Ich hatte vor 3 Jahren ein ganzes Holzhaus mit Brettverkleidung nach dem mühseligen Abschleifen von außen mit purem Leinöl gestrichen. Das Ergebnis sah 8 Monate lang großartig aus. In der Regenzeit wurde es innerhalb 4 Monaten komplett schwarz. Das ging so schnell weil wir in den Tropen leben, in Deutschland dauert das länger. Ich konnte kein Leinölfirnis finden, aber bekam problemlos Leinöl für die Industrie. Nach dieser Erfahrung habe ich das Wissen der guten Malermeister in Deutschland genutzt: Leinölfirnis ja, rohes Leinöl auf Holz außen nein. Innen kann man damit wunderbar Holzoberflächen reparieren. wenn sie trocken bleiben.
    Beste Grüße

    • Tom sagt:

      Dein Kommentar zum Leinöl ist aber auch gut und wertvoll. Das mit dem Schwarzschimmel wusste ich noch nicht. Gerade habe ich darüber nachgedacht, was ich mit dem restlichen zwei Litern Leinöl noch machen könnte. Da fehlt die Holzbehandlung im Sichtbereich jetzt wohl aus.

  8. Michael K sagt:

    Lass die Behandlung im Sichtbereich besser ausfallen. Ich habe mit 2 Helfern das Haus (2 Etagen) mit Rüstung im Sommer darauf erneut abschleifen müssen, da tiefes Schwarz für ein ganzes Haus grausig aussah (alles schön strukturiertes Teakholz aus eigener Ernte). Jetzt habe ich 2-Komponenten Polyurethan UV stabil für außen mit zuerst Primer und dann Finish drauf. Sieht wieder so Honig-farben wie nach dem frischen Leinöl aus, aber bleibt bereits das 3. Jahr schön ansehnlich. Ich esse frisches Leinöl nicht nur täglich, für innen ist es bei Holz ohne Giftigkeit ideal anzuwenden.

    • Tom sagt:

      Na hör mal, wenn ich einen seriösen Tipp bekomme, dann halte ich mich da auch dran. Ich beobachte aber mal das Holz, das ich schon mit Leinöl gestrichen habe. Bis jetzt hat es schon einen Monat ausgehalten. Bin mal gespannt, wann die Farbe kippt.

  9. Günter sagt:

    Guten Morgen,

    Leinöl ist nicht gleich Leinöl. Leinöl, das in der Küche verarbeitetwird, ist zum Streichen auf Holz oder anderen saugenden Untergünden nicht zu empfehlen. Im Lebensmittel-Leinöl sind „Schleime“ drin, die das Leinöl so gesund machen, aber das Eindringen in Holz behindern. Auf Metall ist das eher vernachlässigbar.

    Zum Streichen oder Metall- bzw. Holzschutz wird eher gefiltertes, kalt gepresstes Leinöl verwendet.

    Informationen findet man z.B. auf wikipedia unter „Leinölfarbe“ oder auch bei einem der zahlreichen Leinölfirmen wie Leinölpro punkt de (ich kaufe mein Leinöl dort, es gibt aber viele weitere Anbieter). Das kaltgepresste, entschleimte Leinöl ist dünnflüssiger und braucht in der Regel keine Verdünnung.

    Ein umweltfreundliches Verdünnungsmittel ist Balsamterpentin.

    Der Schwarzschimmelpilz bevorzugt natürlich das Lebensmittel-Leinöl. Daher verwende ich dies zum Streichen nicht. Für den Unterboden eines Autos mag es gehen, ist allerdings dann wieder etwas zu dickflüssig.

    Grüße an alle:

    Günter

  10. Rainer sagt:

    Ich verwende Leinöl auch für die Plastikteile. Habe mal an dem Kunststoffteil der Hecktüren angefangen. Also das Teil welches bei der zweiteiligen Hecktür den Einstieg abdeckt. Zuerst geschliffen und dann mit Leinölfirnis geölt. Es wurde wunderbar schwarz.

    • Tom sagt:

      Das ist eine gute Idee. Muss Leinölfirnis bei meinen Kunststoffteilen auch mal probieren. Habe heute erst einen hellgrünen Mercedes 711 gesehen, der quasi wie neu aussah. Vor allem sind mir die schwarzen Kunststoffradblenden aufgefallen. War richtig neidisch.

  11. Anja sagt:

    Das war jetzt aber mal spannend zu lesen! Ich war gerade auf der Suche nach einem guten Schutz für die Bilge meines Motorbootes (Stahl). Ich hab grad viiiiel Rost gekratzt und zur Sicherheit auch noch mal die Materialdicke geschallt, weil ich leider an der tiefsten Stelle der häufig feuchten Bilge (innerer Bauch des Schiffes) beim Arbeiten im Winterlager auch ein Loch gefunden hatte. Mein Boot fährt mit Benzin und da der Motor mitunter ein paar Tropfen verliert, gehen die Benzinreste mit dem Wasser z.T. bis in die Bilge und das Ethanol im Benzin hat sich ganz entspannt unter die drei Jahre alte Bilgenfarbe geschoben und darunter hat es gerostet. Jetzt hab ich die Farbe wieder runtergekratzt und will die Bilge einfetten. Ich habe zuerst Produkte auf Lanolinbasis in Boots-Foren als Empfehlung gefunden, aber das Zeug scheint sehr nachzufetten und nicht zu trocknen. Jetzt denke ich über Leinölfirnis nach, das klingt hervorragend, denn eine trockene Schicht wäre gut. Ich hoffe nur, dass es nicht zu stark riecht oder zumindest dass der Geruch dann nach einer Weile verfliegt, denn ich schlafe im Sommer auf meinem Boot. Und es stellt sich mir die Frage, ob das Firnis sich auflöst, wenn etwas Wasser in die Bilge kommt. Ich habe trotz Auswechseln der Femstergummis leider durch Fehlbehandlung der Handwerker immer noch ein paar Stellen, die ich nicht 100prozentig abgedichtet bekomme und das Sikaflex dichtet leider auch nicht an allen Stellen alles ab. Ich habe zwar eine Bilgenpume, aber kleine Reste bleiben immer und wenn ich sie nicht rechtzeitig bemerke und auswische steht das Wasser halt… Da ich mir in den nächsten 1-2 Jahren sowieso ein etws größeres Boot zulegen möchte, werde ich die Fenster vielleicht nicht noch einmal in Angriff nehmen… Dennoch ist die Bilsch zu schützen. Ist Leinölfirnis da eine gute Alternative?
    Anja von der Lpaloma

  12. Tomislav sagt:

    Hallo Tom,

    toller Beitrage, danke.

    kannst Du Feedback geben wie sich die Kombi aus Leinoel + Brantho auf Deinem Unterboden macht nach nun 4 Jahren?

    LG aus Vorarlberg!
    Tommi

    • Tom sagt:

      Die mit Leinöl und Brantho behandelte Achse ist prinzipiell ohne Beanstandung. Aber wie schon geschrieben, würde ich beim nächsten Mal kein Leinöl, sondern Leinölfirnis nehmen. Oder eben deas Standardmittel Owatrol.

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