GAZ-66 Schischiga: Kleiner Satansbraten fürs Gelände

Der GAZ-66 Schischiga ist ein kleiner, russischer Allrad-LKW mit V8-Otto-Motor und einem Gewicht von unter 7,5 Tonnen. Und einer meiner Lieblinge.

GAZ-66 Schischiga mit Allrad und kippbarem Fahrerhaus

GAZ-66 Schischiga mit Allrad und kippbarem Fahrerhaus

GAZ-66 Schischiga: Sumpfhexe oder Satansbraten?

Wegen der vermeintlich satanischen 66 heißt der GAZ-66 (ГАЗ-66) in Russland auch Schischiga (Шишига). Die Bedeutung von Schischiga (auch Shishiga) hat im Deutschen aber keine richtige Entsprechung. Der Spitzname des GAZ-66 ist weiblich und lässt sich vielleicht mit Teufelsweib oder Sumpfhexe übersetzen. Die Schischiga erscheint dem russischen Bäuerchen hinter der Scheune, im Wald oder eben im Sumpf, verdreht ihm den Kopf und bringt ihn um Verstand oder Leben (Quelle).

So eine satanisch-böse Schischiga als Namenspatronin für den GAZ-66 kann jung und schön wie die mythische Waldfrau sein. Aber auch alt und hässlich wie die Baba Jaga (Ба́ба-Яга́), die gern wild und schnell auf ihrem heißen Ofen durch die russischen Sümpfe reitet. In Deutschlands Sagenwelt könnten vielleicht die Meerjungfrau und die Loreley Schwestern der Schischiga sein.

GAZ-66 Allrad, Seitenansicht mit linkem Benzintank

GAZ-66 Allrad, Seitenansicht mit linkem Benzintank

Allerdings fehlt dem GAZ-66 Schischiga eine 6 zur vollends satanischen 666 und damit das Zeug für einen richtig bösen LKW. Doch so genau hat es in der Sowjetunion sowieso niemand mit der Bibel genommen. Mit dem altrussischen Aberglauben aber schon. Also Schischiga. Für mich aber ist der GAZ-66 am ehesten ein Satansbraten.

Glaube, dass die sehr freie Übersetzung als Satansbraten die Bedeutung von Шишига/Shishiga für den kleinen GAZ-66 im Deutschen am besten trifft: Auch dieser russische LKW ist anfangs jung und schön. Kann aber auch alt und hässlich werden. Und bleibt dabei zwar verführerisch, doch immer unberechenbar und gefährlich. Vor allem aber ist der GAZ-66 wie die Schischiga im tiefen Wald, Schlamm, Morast und Sumpf zu Hause.

Allerdings hoffe ich nicht, dass der Spitzname für den GAZ-66 aus dem afghanischen Abenteuer der Russen herrührt. Denn dort wurde der kleine LKW zur leichten Beute von Minen und Sprengfallen. Bald nahmen die russischen Opferzahlen solche Ausmaße an, dass die GAZ-66 komplett aus den Kampftruppen herausgezogen und durch schwere Ural- und ZIL-Dreiachser mit besserem Insassenschutz ersetzt wurden. Und das will bei der nicht gerade zimperlichen Armee mit dem roten Stern was heißen.

GAZ-66 Schischiga der Sowjetarmee

GAZ-66 Schischiga der Sowjetarmee

Technische Daten des GAZ-66 Schischiga

Cooler V8-Motor im GAZ-66

Lauschen wir vor den trockenen technischen Daten doch erstmal dem Blubbern des V8-Otto-Motors im GAZ-66. Könnte stundenlang zuhören.

 

GAZ-66 Allrad, Motorsound, Foto vom Auspuff

GAZ-66 Allrad, Motorsound, Foto vom Auspuff

Wie zu hören, ist der Motor im GAZ-66 ein V8. Jedoch mit nur 4,2 Liter Hubraum. Wenn Vergaser und Zündung richtig eingestellt sind, bringt der Motor ZMZ-66 immerhin 115 PS und 284 Nm (vgl. Kunkel, S. 39). Ab 1985 leistet der überarbeitete Motor im GAZ-66 nunmehr 120 PS.

Von 1993 – 1995 wurde ein GAZ-66-41 mit Dieselmotor GAZ-544.10 produziert. Nur wird der GAZ-66-41 selten sein. Ansonsten gab es den GAZ-66 immer nur als Benziner. Es gibt wohl ein weißrussisches  Umbaukit auf Dieselmotor. Aber ob ein gängiger Dieselmotor wie der OM 364 A überhaupt ohne größere Umbauten unter das kleine Fahrerhaus passt? Dazu kommt das Drehzahlproblem. Die H-Zulassung wird dann auch schwierig. Ich weiß nicht. Aber bei den Russen gibt es sicherlich einige Diesel-Umbauten. Denn die dortigen Schrauber bauen ihre LKWs gern auf Mercedes-Motoren um.

Für den Zugang zum Triebwerk wurde der GAZ-66 als Frontlenker mit Kippfahrerhaus gebaut. Das war 1964 sowohl für Russland als auch für den internationalen Lkw-Bau eine Besonderheit. Ich denke, dass die Russen einfach einen kleinen, luftlandefähigen LKW mit ausgewogener Gewichtsverteilung  brauchten. Deswegen sind Zylinder und Zylinderkopf des V8 aus Aluminium. Der ganze Motor wiegt nur 333 kg und damit sogar 6 kg weniger als mein hubraum- und leistungsmäßig fast identischer Dieselmotor OM 364 A im Mercedes T1/LN2. Allerdings finde ich die Quelle für das Gewicht des Motors ZMZ-66 nicht mehr. Wenn man nicht alles gleich aufschreibt…

Ziviler GAZ-66 mit Pritsche und Plane, Ukrainie

Ziviler GAZ-66 mit Pritsche und Plane, Ukrainie

Verbrauch und Höchstgeschwindigkeit des GAZ-66

Für einen V8 Benzinmotor ist der Verbrauch des GAZ-66 mit angegebenen 20-24 Litern regelrecht moderat. Allerdings ist das der Normverbrauch bei 60 km/h (vgl. die russische Wikipedia zum ГАЗ-66: WIKI).

Die mögliche Höchstgeschwindigkeit des Tachos im GAZ-66 zeigt hingegen, dass 60 km/h erst die halbe Miete sind. Nun läuft der kleine Russe zwar keine 120. Aber die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit des GAZ-66 von 90 km/h ist für einen serienmäßigen Allrad-LKW schon okay.

Doch bei höherer Geschwindigkeit steigt auch der tatsächliche Verbrauch des GAZ-66. Rechnet also bei 80 km/h lieber mit 30 Litern. Im Gelände noch mehr. Nicht umsonst sind beim GAZ-66 serienmäßig gleich zwei 105-Liter-Tanks verbaut. Volltanken heißt also 210 Liter. Super.

GAZ-66 Allrad, Armaturenbrett

GAZ-66 Allrad, Armaturenbrett

Bei diesem Exemplar hier fehlt der rechte Tank. Aber an der Pritsche ist die Aussparung für den Tankeinfüllstutzen des rechten Benzintanks immer noch gut zu erkennen.

GAZ-66 Allrad Pritsche ohne rechten Benzintank

GAZ-66 Allrad Pritsche ohne rechten Benzintank

Im nächsten Foto sieht man ganz gut die standardmäßige Doppeltankanlage am GAZ-66 mit den beiden Benzintanks links und rechts.

Doppeltankanlage am GAZ-66 ohne Aufbau, Ukraine

Doppeltankanlage am GAZ-66 ohne Aufbau, Ukraine

Antriebsstrang des GAZ-66 Schischiga

Das Getriebe im GAZ-66 Schischiga (коробка передач) hat vier Vorwärtsgänge und wird über einen komischen Schalthebel rechts hinter der Motorabdeckung geschalten. Das gebogene Ding hat sogar extra eine Ausbeulung in der Fahrerhausrückwand. Interessant ist übrigens auch der Thermosbehälterhalter.

Schalthebel für Getriebe und Verteilergetriebe mit Thermoshalter

Schalthebel für Getriebe und Verteilergetriebe

Mit der Untersetzung im Verteilergetriebe (rаздаточная коробка) kommen sogar acht Vorwärtsgänge zusammen. Rückwärtsfahren kann der GAZ-66 natürlich auch.

Der Allradantrieb der Vorderachse ist zuschaltbar. Die Differentialsperren der Vorderachse und der Hinterachse funktionieren selbsttätig.

Was ich aber nie verstanden habe, ist die unterschiedliche Spurweite am GAZ-66. Die Vorderachse ist 50 mm breiter als die Hinterachse, die mit ihren 1.750 mm regelrecht zierlich ist. (Kunkel, S. 38).

GAZ-66 Allrad, Hinterachse

GAZ-66 Allrad, Hinterachse mit Differentialsperre

Reifendruckregelanlage RDA am GAZ-66

Typisch für russische Allrad-LKWs ist die seit 1968 auch im GAZ-66 verbaute Reifendruckregelanlage. Mit dieser RDA kann der Reifendruck während der Fahrt recht komfortabel an den Untergrund angepasst werden. Also niedriger Luftdruck in Sand und Morast. Normaler Luftdruck auf Hartpisten und Asphalt.

Die Reifendruckregelanlage im GAZ-66 funktioniert durch eine mit Druckluft beaufschlagte Achse. Von der Achse führt eine drehbar gelagerte Luftleitung zum Reifenventil. Solange die Wellendichtringe der Druckluft standhalten, funktioniert das auch ganz gut.

Im Fahrerhaus ist ein RDA-Hebel zum Luft aufpumpen und Luft ablassen. Kann alles bis 60 km/h während der Fahrt bedient werden. Meistens ist die RDA aber auch der Grund, warum die russischen Allrad-LKWs mit relativ geringem Luftdruck betrieben werden. Die Wellendichtringe in den Achsen halten einfach nicht mehr ab. Und auch die Reifen hängen bei geöffnetem Ventil ja direkt am Druckkessel.

GAZ-66 Allrad mit Reifendruckregelanlage

GAZ-66 Allrad mit Reifendruckregelanlage

Gewicht des GAZ-66 Schischiga

Das Leergewicht des GAZ-66 liegt bei 3,6 t und ist somit nichts für eine Ablastung auf 3,5 t. Die Frage ist nur, ob zum „offiziellen“ Leergewicht des GAZ-66 schon eine Pritsche oder ein Koffer gehört. Wahrscheinlich ist das aber das Leergewicht für das nackte Fahrgestell. Denn der Koffer alleine wiegt 1,2 Tonnen.

Das genaue Leergewicht des GAZ-66 mit Kofferaufbau würde dann bei 4,8 Tonnen liegen. Da wäre bis zum zulässigen Gesamtgewicht der Schischiga von 5.970 kg (Kunkel, S. 39) sogar noch 1,2 t Luft. Auf alle Fälle bleibt der GAZ-66 unter 7,5 Tonnen.

GAZ-66 Schischiga Pritsche in Moldawien

GAZ-66 Schischiga Pritsche in Moldawien

Anleitungen und Ersatzteilversorgung GAZ-66

Ein bisschen Russisch schadet nicht bei der Ersatzteilversorgung des GAZ-66. Die meisten Verkäufer von Ersatzteilen sitzen halt im Osten. Freaks und Händler gibt es schon in Polen oder im Baltikum. Vor allem aber natürlich in Russland selbst.

Und mit ein paar Russischkenntnissen ist auch das Verstehen der Bedienungsanleitung der Schischiga kein Problem. Auf der Tafel im Fahrerhaus ist das Wichtigste zur Bedienung der Hauptaggregate schon aufgeschrieben:

  • Getriebe (коробка передач),
  • Verteilergetriebe (rаздаточная коробка),
  • Nebenabtrieb für die Seilwinde (коробка отбора мощности при наличии лебедки),
  • Reifendruckregelanlage (кран подкачки) und
  • Umschalter für die Benzintanks (бензобаки)

Und natürlich darf ein Verbot (запрещается) in der Bedienungsanleitung des GAZ-66 nicht fehlen: Es ist verboten, den Reifendruck unter 50 KPa abzusenken (запрещается снижать давление в шинах ниже 50 кпа).

GAZ-66: Tafel mit der Bedienungsanleitung im Fahrerhaus

GAZ-66: Tafel mit der Bedienungsanleitung im Fahrerhaus

KUNG-Kofferaufbau auf dem GAZ-66

Was ist ein russischer KUNG-Koffer?

Der GAZ-66 mit Kofferaufbau trägt einen von zwei möglichen KUNG-Sandwich-Koffern. Die KUNG-Kofferaufbauten der russischen Armee-LKWs entsprechen dem westeuropäischen Eisenbahn-Lichtraumprofil für 1.435 mm Spurweite („Nullspur“). In Russland hingegen beträgt die breitere Eisenbahnspur 1.520 mm. Die Abkürzung КУНГ (KUNG) steht im unübertroffenen russischen Abkürzungsfimmel für кузов универсальный (= Universalkofferaufbau) нулевого габарита (= Lademaß für Nullspur) und bedeutet damit etwa „Universalkofferaufbau für die Nullspur“.

Übrigens schreibe ich gerne mal die russischen Begriffe hier auf, weil die Google-Suche nach den kyrillischen Originalbegriffen wesentlich ergiebiger ist. Macht doch mal den Test und googelt nach KUNG. Und vergleicht das dann mit den Suchergebnissen für КУНГ. Dank Google Translate muss man für einen groben Überblick nicht mal Russisch können.

Allerdings führt Google Translate dann auch zu solchem Unsinn wie der falschen Bezeichnung der Russenkoffer als „Universalaufbau mit einheitlichen Abmessungen“. Denn es ging der Sowjetarmee bis auf die Einhaltung des Lichtraumprofils ja gerade nicht um einheitliche Maße oder Wechselaufbauten wie im Westen. Sondern um genau passende Koffer für jeden einzelnen Fahrzeugtyp. Nur Inneneinrichtung und Bauteile der KUNG-Koffer waren standardisiert.

Zeichnung des GAZ-66 mit Kofferaufbau K66

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, eine technische Zeichnung aus dem Handbuch für den Kofferaufbau KUNG K66 auf dem GAZ-66 zu entziffern, zu übersetzen und neu zu beschriften. Ein bisschen sprachliche Weiterbildung kann schließlich nie schaden. Die Zeichnung stammt aus der Technischen Beschreibung und Gebrauchsanweisung für den K66 (кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66 – ТЕХНИЧЕСКОЕ ОПИСАНИЕ И ИНСТРУКЦИЯ ПО ЭКСПЛУАТАЦИИ К66, Moskau 1981, S. 5).

Zeichnung GAZ-66 mit Kofferaufbau KUNG K66

Zeichnung GAZ-66 mit Kofferaufbau KUNG K66 (Zeichnung entnommen aus: кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66, Moskau 1981, S. 5; Eigene Übersetzung und Beschriftung)

Die Tabelle zeigt noch einmal die Originalbezeichnungen für die einzelnen Bauteile der Schischiga aus dem russischen Blueprint des GAZ-66 mit KUNG-Koffer K66 und meine Übersetzungen. Wer einen Fehler findet, darf mich gern korrigieren.

кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66 Kofferaufbau auf dem Fahrgestell GAZ-66
1 ящики аккумуляторные Batteriekästen
2 кроиштэйи для ДК4 Halter für das Entgiftungsgerät DK_4
3 ящики багажные Gepäckboxen
4 площадка обслуживания Dachluke (Beobachtungsplattform)
5 шесть окон в скосе Sechs abgeschrägte Fenster 215 x 520 mm
6 четыре окна глухих Vier stehende Fenster 360 x 520 mm
7 два окна открывающихся Zwei Fenster zum Öffnen 360 x 520 mm
8 отопитель ОВ-65Б Heizung OV-65B
9 ФВУА-1ООН-12 Фильтровентиляционная установка автомобильная агрегатированная ABC-Filteraggregat FVUA-100N-12
10 топливный бак отопителя Kraftstofftank der Heizung
11 канистра 20 литровая 20-Liter-Kanister
12 ящик панели электроввода и вывода  220/380 В Elektroanschlusskasten 220/380 V
13 трап задний Hintere Treppe
14 световозвращатели Rücklichter
15 установка запасного колеса Reserveradhalter
16 клапан избыточного давления Überdruckventil
17 дверь задняя двустворчатая 1305 x 1570 проем в свету, угол открывания 100° Hintere Doppeltür 1305 x 1750 lichte Maße, Öffnungswinkel 100°

Und da die alten sowjetischen Zeichnungen des GAZ-66 mit dem KUNG-Koffer kaum noch zu entziffern sind, gibt es noch einen kleinen Service für unsere russischen GAZ-66-Freunde: Eine auch auf russisch neu beschriftete Zeichnung (entn. aus: кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66 – ТЕХНИЧЕСКОЕ ОПИСАНИЕ И ИНСТРУКЦИЯ ПО ЭКСПЛУАТАЦИИ К66, 1981, S. 5).

[Дорогие российские друзья: Я надеюсь, что я правильно скопировал оригинальный русский текст. Вы можете копировать и использовать графику с рисунком и надписью ГАЗ-66 шишига. Приветствую вас из Германии и желаю вам много веселья с прекрасными ГАЗ-66 и КУНГ К66.]

GAZ-66, Blueprint КУНГ кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66

GAZ-66, Blueprint КУНГ кузов-фургон K66 на шасси автомобилия ГАЗ-66

Gewicht und Innenmaße der Russenkoffer KUNG K66 und K66N

Gebaut wurden die isolierten Russenkoffer in vielen verschiedenen Varianten. Interessant (und selten) sind vor allem die Koffer mit Seitentür. Die KUNG-Kofferaufbauten für die großen russischen Dreiachser an den größeren Radausschnitten zu erkennen. Es gibt sogar isolierte Wohnkoffer als Sattelauflieger. Auf gruzovikpress.ru gibt es eine Abbildung mit Maßen und Fotos aller Varianten der KUNG-Koffer (Klick).

Für den GAZ-66 sind zwei relativ kleine Kofferaufbauten K66 und K66N gebaut worden. Wände und Dach beider KUNG-Koffer sind wärmebrückenfreie Aluminium-Holz-Sandwich-Konstruktionen mit außen 1 mm Aluminium, dann 26 mm Dämmschaum und innen 3 mm Sperrholz. Der Kofferboden des K66 besteht von außen nach innen aus 1 mm Aluminiumblech, 26 mm Dämmschaum und 18 mm Holzdielen. Dazu 5 mm Fußbodenbelag. Das Grundgerüst ist verzinkter Stahl. So steht es in der Technischen Beschreibung und Gebrauchsanweisung für den K66 (S. 10).

Der kleine, flache und für Wohnmobile dadurch nur bedingt taugliche KUNG-Koffer K66N ist innen 3.380 lang, 2.250 mm breit und nur 1.430 mm hoch. Oft sind das ehemalige Funkkoffer. Diese Koffer K66N sind nicht höher als das Fahrerhaus des GAZ-66.

Der reguläre, höhere KUNG-Kofferaufbau K66 für den GAZ-66 mit abgeschrägtem Dach hat mit innen 3.680 x 2.250 x 1.800 mm (Quelle) schon interessantere Maße für den Umbau zu einem kompakten, hochgeländegängigen Wohnmobil.

Das Leergewicht des KUNG-Koffers K66 beträgt laut Handbuch mit allen technischen Einbauten wie der Heizung, der ABC-Schutzanlage und der elektrischen Ausrüstung 1.280 kg (vgl. Technische Beschreibung und Gebrauchsanweisung für den K66, Moskau 1981, S. 4). Völlig leer wiegt so ein kurzer Russenkoffer K66 knapp 900 kg (vgl. den Beitrag eines ausgewiesenen Experten in der Allrad-LKW-Gemeinschaft: Klick).

Der Russenkoffer im nächsten Foto stammt aber wahrscheinlich von einem ZIL-131, denn die typischen Radausschnitte vom GAZ-66 fehlen. Der Koffer ist auch länger. Aber das Bauprinzip ist gleich.

GAZ-66 Allrad, KUNG-Koffer, Ersatzradträger mit Seilzug

KUNG-Koffer KM131 vom ZIL-131, Ersatzradträger mit Seilzug

Koffer des GAZ-66 für Wohnmobilumbau?

Markantes Merkmal der russischen KUNG-Kofferaufbauten K66 auf dem GAZ-66 sind die schrägen Oberlichter. Anzahl und Position der Fenster der Russenkoffer können aber selbst für die Schischiga je nach Verwendungszweck ganz unterschiedlich sein.

Interessant finde ich auch die klappbaren Fenster der Russenkoffer mit der praktischen Regenrinne obendrüber. Sowas gibt es bei den westlichen Schönwetter-Sheltern nicht.

Anordnung der Fenster im KUNG-Koffer des GAZ-66

Anordnung der Fenster im KUNG-Koffer des GAZ-66

Trotz der archaischen Anmutung mit den genieteten Alublechen sind die russischen KUNG-Koffer in Sandwichbauweise prinzipiell eine gute Basis für den Umbau zum Wohnmobil. Ich persönlich finde die innere Sperrholzschicht wesentlich wohnlicher als die Aluminiumflächen im Zeppelin-Shelter FM2. Auch die Ecken und Übergänge von Wand zu Boden sind sauber konstruiert und fast kältebrückenfrei.

Da die Kung-Koffer in Osteuropa noch weit verbreitet und relativ billig sind, wundert es mich eigentlich, dass die osteuropäischen  Autohändler auf ihren herzu leeren Anhängern keine Kung-Koffer mitbringen und hier verkaufen. Es wäre zwar historisch nicht korrekt. Aber gerade der kleine Koffer K66 des GAZ-66 würde von den Maßen her gut zum Unimog passen.

Genietete Ecken am russischen KUNG-Koffer mit Alu-Holz-Sandwichaufbau

Genietete Ecken am russischen KUNG-Koffer mit Alu-Holz-Sandwichaufbau

Klappbarer Reserveradträger am Koffer

Interessant an den Russenkoffern ist auch der integrierte Reserveradträger am Aluminium-Sandwich-Koffer des GAZ-66. Der Ersatzradträger an den Koffern für GAZ oder ZIL ist im Gegensatz zum hydraulisch angetriebenen Reserveradhalter auf dem URAL immer mechanisch mit Kurbel und Seilzug angetrieben.

Die Konstruktion des Ersatzradhalters an den Russenkoffern ist einfach und die Bedienung genial. Der hier leere Träger wird abgeklappt, dann das Rad obendrauf gelegt und wieder hochgezogen. Der zweite Flügel der Hecktür lässt sich dann nur mit abgelassenem Ersatzrad öffnen. Finde ich einen guten Ansatz.

Ersatzradträger mit Seilzug am KUNG-Koffer vom GAZ oder ZIL (Ural: hydraulisch)

Ersatzradträger mit Seilzug am KUNG-Koffer vom GAZ oder ZIL (Ural: hydraulisch)

GAZ-66 mit Funkkoffer R-142

Relativ selten sind die GAZ-66 mit dem ganz flachen Funkkoffer R-142. Genau genommen heißt nicht der Koffer R-142, sondern der darin verbaute Funkgerätesatz. Weitere Infos finden sich sogar in der deutschen Wikipedia zum Funkkoffer R-142 (WIKI).

Nur habe ich leider kein Foto von einem GAZ-66 mit dem R-142 Funkkoffer. Während aber sowohl der große als auch der kleine Kung-Koffer oben abgeschrägt sind, ist der Funkkoffer noch einmal flacher und geht ziemlich genau bis zur Dachlinie. Die Räder sind ausgeschnitten und das Dach ganz leicht gewölbt.

Diese Ausführung des GAZ-66 mit Funkkoffer R-142 war vor allem ein Führungsfahrzeug und wird daher schwer zu bekommen sein. Jedenfalls hatte auch die NVA einige Funkkoffer im Einsatz.

GAZ-66 Schischiga als wahres Expeditionsmobil

Geländegängigkeit des GAZ-66

Nun heißt der GAZ-66 ja nicht nur wegen der satanischen 66 Schischiga. Sondern er fliegt im Gelände seiner wesentlichen schwereren russischen Konkurrenz leichtfüßig davon. So wie auch der Baba Jaga niemand durch den Sumpf folgen kann.

Und so ist der GAZ-66 im Gelände ein wirklicher Satansbraten. Wühlt sich dank seines niedrigen Gewichts, tiefen Schwerpunkts sowie des zuschalt- und voll sperrbaren Allradantriebs in Verbindung mit großen Rädern leichtfüßig und unaufhaltsam durch Schlamm, Morast und Sumpf. Deswegen ist der GAZ-66 auch in der zivilen Nutzung in den Wäldern nicht nur Russlands beliebt.

GAZ-66 Holztransporter in Sadgora, Ukraine

GAZ-66 Holztransporter in Sadgora, Ukraine

Dazu ist der GAZ-66 mit Servolenkung und dem kurzen Radstand äußerst handlich. Der sieht zwar auf den Fotos so groß und erwachsen aus. Aber in Wirklichkeit hat der GAZ-66 mit dem „großen“ KUNG-Kofferaufbau K66 Traummaße. Einschließlich der breiten Frontstoßstange und des Ersatzradträgers am Heck ist der GAZ-66 mit dem Kofferaufbau K66 nur 6.029 mm lang, 3.150 mm hoch und 2.400 mm breit (vgl. Technische Beschreibung und Gebrauchsanweisung für den K66 auf dem GAZ-66, Moskau 1981, S. 5).

Mit der Spurweite von 1,80 m hat der kleine GAZ-66 einen Wendekreis von nur 9,5 m. So steht es zumindest in der russischen Wikipedia zum ГАЗ-66 (WIKI RU). In der deutschen Wikipedia und auf einigen anderen Seiten stehen 19 m. Das Fahrerhaus ist auch nur 2,45 m hoch. Im Prinzip ist die Schischiga ein besserer Geländewagen.

Und wenn es wirklich mal nicht weitergeht, gibt es eine fest verbaute, über einen Nebenabtrieb mechanisch angetriebene Seilwinde am GAZ-66. Bei diesem GAZ allerdings fehlt die Seilwinde. Das Loch in der Stoßstange ist aber noch da.

GAZ-66 Allrad, Stoßstange mit fehlender Seilwinde im Drive-by

GAZ-66 Allrad, Stoßstange mit fehlender Seilwinde im Drive-by

GAZ-66 als Basisfahrzeug kaufen?

Mit seiner Geländegängigkeit und den Selbstbergemöglichkeiten ist so ein GAZ-66 mit Kofferaufbau schon von Haus aus ein echtes Expeditionsmobil. Da ist schon alles dran, was das Herz zweier Reisender begehrt. Sowohl von Seiten des Fahrgestells, als auch des Kofferaufbaus. Das spart viel Umbauaufwand.

Dazu ist der GAZ-66 nicht so exotisch. Da in der NVA einige GAZ-66 vor allem mit dem Funkkoffer im Einsatz waren, dürfte das Kraftfahrtbundesamt auch über entsprechende technische Daten für die Zulassung verfügen.

Im praktischen Reisealltag weniger relevant ist sicherlich die Luftlandefähigkeit des gut ausbalancierten GAZ-66. Aber dafür könnte der GAZ mit dem flachen Funkkoffer in einen Standardcontainer passen. Wenn auch knapp. Man müsste den GAZ-66 wirklich mal auf die Felgen stellen, niederzurren und dann die Höhe am Fahrerhaus messen. Auch die Breite von 2,40 m scheint mir mit Anbauteilen gemessen zu sein. Vielleicht kann man da noch 5 cm rausholen, damit der Koffer durch die 2,35 m breite Containertür passt (Quelle).

Im GAZ-66 als dem geborenen Offroad-Expeditionsmobil gibt es im Fahrerhaus sogar so etwas wie ein Hängebett. Das ist ein Stück Stoff mit vorn eingezogener Holzstange. Das Fahrerbett aus Segeltuch wird mit Spanngurten in 4 Stahlhaken auf Mitte der A- und B-Säule eingehängt. Ziemlich bequem. Und serienmäßig.

Aufnahmen für das Hängebett im Fahrerhaus des GAZ-66 Schischiga

Aufnahmen für das Hängebett im Fahrerhaus des GAZ-66 Schischiga

Cool finde ich auch, dass man die kleinen, schmalen Frontscheibenfenster vorn an den Ecken ausstellen kann. Das gibt tolle Frischluftzufuhr beim Fahren, auch wenn die Teile wohl eher als Schießscharten gedacht waren.

Doch der GAZ-66 ist kein Expeditionsmobil, das den heutigen Geschmack trifft. Er ist unbequem, laut und wartungsintensiv wie eigentlich jeder alte Allrad-LKW dieser Zeit. Alleine der Blick ins Fahrerhaus sagt alles. Auf diesem Stuhl kann man zwar mal sitzen. Aber nicht bequem reisen. Dazu die komische Schaltung rechts hinter dem Fahrersitz und der brüllend heiße Motor direkt daneben. Eine Zumutung.

Unbequemer Fahrersitz im GAZ-66 Allrad

Unbequemer Fahrersitz im GAZ-66 Allrad

Auch von der Größe her ist der GAZ-66  bestenfalls ein großer Geländewagen. Insofern war die Idee eigentlich konsequent, als GAZ-66 Bulat einen Pickup und einen Kombi anzubieten. Dann aber mit Mercedes-Getriebe. Habe davon mal gelesen, aber dann nie wieder was davon gehört. Statt eines GAZ-66 Bulat kaufen die Russen wohl lieber einen Hummer. Oder den G63.

Zulassungszahlen des GAZ-66

Produktionszahlen und Verbreitung des GAZ-66

Von 1964 bis 1999 wurden insgesamt 965.941 Exemplare des GAZ-66 Schischiga gebaut und in den gesamten Ostblock sowie einige russenfreundliche Länder exportiert (Quelle). Hier mal ein bulgarisches Exemplar. Übrigens ist es nicht so, dass die Reifen 12,00-18″ besonders groß wären. Das täuscht. Es ist das Fahrerhaus, dass so klein ist.

Nach Bulgarien exportierter GAZ-66 Allrad mit Pritsche

Nach Bulgarien exportierter GAZ-66 Allrad mit Pritsche

Bestand an GAZ-66 Schischiga in Deutschland

In Deutschland waren am 01.01.2019 gemäß einer Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts Flensburg ganze 6 GAZ-66 zugelassen. Ausgerechnet 6 Stück. Und dann auch noch mit der Typschlüsselnummer TSN 001 (Quelle).

Seit 2014 hat die VEBEG nicht einen einzigen GAZ-66 verkauft. Woher auch. Die GAZ-66 der NVA sind doch längst verscherbelt. Dafür aber hat die VEBEG am 04.06.2019 eine GAZelle 4×4 als 2,6-t-Kipper verkauft. Und zwar für genau 6.666,66 € netto.

Diese Häufung der 6 beweist ganz eindeutig, dass beim GAZ-66 satanische Mächte am Werk sind. Und der Spitzname шишига / Schischiga völlig verdient ist.

GAZ-66 Allrad Pritsche mit ZIL-131 im Hintergrund

GAZ-66 Allrad Pritsche mit ZIL-131 im Hintergrund

Ehrenstraße der GAZ-66-Besitzer

Im Zuge der Diskussion zum Praga V3S habe ich ja mitbekommen, dass die Statistik des KBA unvollständig ist, weil es eine Menge Fahrzeuge mit einer allgemeinen Herstellerschlüsselnummer HSN 0900 gibt, die nicht mit aufgeführt sind. Das Kraftfahrtbundesamt bekommt aus diesem Sammelsurium auch keine Einzeldaten heraus. Und so werden in der von mir zitierten Statistik nur diejenigen 6 GAZ-66 erfasst, die mit der ordentlichen Herstellerschlüsselnummer HSN 9301 zugelassen worden sind.

Darüber hinaus gibt es noch eine unbekannte Anzahl von GAZ-66 mit der allgemeinen Schlüsselnummer 0900. Mittlerweile hat es sich ja in der Diskussion zu diesem Beitrag etabliert, dass sich die Besitzer eines regulär zugelassenen GAZ-66 zu Wort melden. Und ich hab versprochen, eine Ehrenstraße der respektablen Pfleger altrussischen Kulturgutes anzufangen. Also, tata, hier ist sie:

  1. Marius: GAZ-66 mit hohem KUNG-Koffer
  2. Geri: GAZ-66
  3. Joe: GAZ-66 mit Funkkoffer
  4. Frank: GAZ-66 mit Flachkoffer R142
  5. Holm: GAZ-66 mit Pritsche
  6. Sil: GAZ-66 mit Flachkoffer R142 von 1988 (HSN 9301)
  7. Andreas: GAZ-66 mit hohem Koffer K66 (HSN 9301)
  8. Jörg: GAZ-66
  9. Mike: GAZ-66 1973 mit Funkkoffer R-118BM3 (HSN 9301)
  10. Frank: GAZ-66-85 mit Pritsche & Seilwinde (HSN 9301), 07er Kennzeichen
  11. Leo: GAZ-66 ZP2 vom 1B19 mit Hochdach, 07er Kennzeichen
  12. Eberhard: GAZ 66 mit Kofferaufbau R-140 und H-Kennzeichen
  13. Pau: GAZ-66 mit Blinkproblem
  14. Gordon mit Gaz 66-05 mit Funkkoffer (kurz, mittelhoch), HSN 9301 auf H-Zulassung
  15. Stephan: GAZ-66-06 Pritsche, Baujahr 1989, HSN 9301 mit H-Zulassung ab dem 6.6.2023

Selbstverständlich darf mich jeder kontaktieren und um Löschung, Korrektur oder Ergänzung der GAZ-66-Ehrenliste bitten. Gut wäre, wenn sich Neuanmeldungen immer mit HSN vorstellen würden. Die Frage ist hier: Hat euer Prüfer die reguläre Herstellernummer 9301 für GAS(SU) gefunden oder der Einfachheit halber die allgemeine 0900 verwendet?

Privater GAZ-66 in der Ukraine

Privater GAZ-66 in der Ukraine

Quellen und weitere Infos zum GAZ-66 Schischiga

Nun muss ich mich aber erstmal selbst beherrschen, keinen GAZ-66 mit Kofferaufbau K66N zu kaufen. Denn der kleine Russe ist wirklich geil. Naja, vielleicht meldet sich ja mal einer der sechs Besitzer eines in Deutschland zugelassenen GAZ-66 und berichtet von den hoffentlich vollkommen ernüchternden, praktischen Reiseerfahrungen mit dem GAZ-66 als Expeditionsmobil.

Auf alle Fälle solltet ihr vor dem unüberlegten Kauf eines GAZ-66 Schischiga an meine Warnhinweise zu alten Allrad-LKWs denken. Gerade der GAZ-66 sieht zwar schön aus, ist aber winzig klein und säuft wie ein richtig großer LKW. Nur eben Benzin. Aber selbst der Durst des GAZ-66 ist nichts gegen die Trinksitten des ZIL-131.

Weitere Infos und Unterlagen zum GAZ-66 gibt es natürlich im russischen Internet. Keine Angst. Google Translate funktioniert zumindest auf Webseiten ganz gut.

  • Russische Wikipedia zum GAZ-66: Wiki RUS
  • Reparaturanleitungen, Gebrauchsanweisungen und Werkstatthandbüchern zum GAZ-66 zum Download im russischen GAZ-66-Forum: Klick
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70 Antworten

  1. Anonymous sagt:

    Hallo Tom,

    ich lese schon länger hier mit und freue mich immer, wenn ein neuer Artikel erscheint. Obwohl ich als Ossi den Gas 66 natürlich kenne, habe ich wieder etwas gelernt. Den Spitznamen Schischiga kannte ich noch nicht.

    Vielen Dank für die immer sehr fundierten Artikel. Frohe Ostern!

    Matthias

    • Tom sagt:

      Ach, ich lerne auch ständig dazu. Gerade eben bei der Nachrecherche über den GAZ-66-41 mit Dieselmotor. Man kann nie alles wissen. Aber das macht solcherart Forschung doch erst interessant.

  2. Klaus sagt:

    Hierzu hochinteressant Videos auf Youtube zu Sibirien, die die Bedingungen in diesem so vielfältigen Land zu allen Jahreszeiten zeigen.
    Vielleicht auch deshalb der Benzinmotor, da Diesel Kälte nicht unbedingt mag.
    Würde gerne einmal sehen, wie die hochgezüchtete und elektronisierte westliche Technik dort mit den Bedingungen klar kommen würde…

    • Tom sagt:

      Klaus, deinen letzten Halbsatz habe ich gelöscht. Sowas will ich hier nicht verbreiten. Auch wenn ich weiß, was du meinst – aber wenn hier mal einer unserer russischen Freunde auf der Suche nach einer Zeichnung für den GAZ-66 vorbeikommt und sich die Sache von Google Translate übersetzen lässt, entstehen nur Missverständnisse.

      Und zum Thema Youtube: Wenn ich anfange, mir Filme vom GAZ-66 im Gelände anzuschauen, muss ich etwas anderes sein lassen. Geht also nicht, auch wenn ich natürlich dadurch tolle Dinge verpasse. Aber da gibt es anderes, was weitaus wichtiger ist, als russischen LKWs im Schlamm zuzusehen.

      • Klaus sagt:

        Ich kann mich an besagten Halbsatz zwar schon gar nicht mehr erinnern, was solls….
        Ungeachtet manch vielleicht kritisch anmutender Hinweise, finde ich Deinen Blog mit das Beste, auf das ich bislang im Netz gestoßen bin. Und das sage ich nicht, weil ich Dir Honig um den Bart schmieren will.
        Durch Deinen Blog ist bei mir erstmal ein Umdenkprozeß eingeleitet worden. Wenn ich heute an einem normalen Baustellen-Atego stehe mit seinen ganz normalen Reifen, weiß ich zwar, wie ‚cool‘ das ist, so einen LKW zu fahren und wie ‚cool‘ es sein muß, einen noch größeren zu fahren. Doch die eigentliche Frage ist dann genau die, die Dich zum T2N geführt hat – brauche ich so einen großen LKW zum Reisen überhaupt, besonders, wo ich absolut kein Schrauber bin…
        Aber besonders Deine nicht nur in meinen Augen sehr kompetenten Berichte über Lösungen und damit selbst gemachten Erfahrungen überzeugen mich. Auf diesem Weg dafür ein herzliches Danke.

    • Tom sagt:

      Es sind die Fahrer und die Notwendigkeiten, die in Sibirien anders sind. Denn so ein GAZ-66 fährt auch nicht besser oder schlechter als ein Unimog. Selbst die Russen haben ja, als sie mal richtig zuverlässige LKWs für ihre sibirischen Bauprojekte brauchten, 10.000 LKWs bei Magirus gekauft. Und das ganz bestimmt nicht, um in Ulm Arbeitsplätze zu sichern.

      Kannst ja mal nach dem Delta-Projekt googeln. Da ist keiner auf die Idee gekommen, den GAZ-66 zu kaufen. Auch die anderen russischen Armee-Laster sind unzuverlässig und laufen nicht lang.

      • Alfred sagt:

        Fast 10000 LKWs gekauft u. a. wegen den luftgekühlten Motoren nach ziemlich brachialen Tests für den Bau der Baikal Amur Magistrale! Nach 30 Jahren waren sie immer noch im Einsatz und heute gibts auch noch welche. Haben Magirus-Deutz zu einer Ikone in der UDSSR gemacht und IVECO hat es leider kaputt gemacht, sonst wären das wohl die Standard-LKWs auf russischen Straßen heutzutage.

        Wie wärs übrigens mal mit einem Artikel zu den Eckhaubern der 2 Generation inkl. Verweis auf die Overland-Expeditionen (klar, das war eine teurere Sache bezahlt vom Hersteller fürs Fernsehen und sicherlich nichts für normale Fernreisende), die ja in Afrika auch recht verbreitet waren/sind und einige ja auch als Fernreisemobile verwendet werden.

        • Tom sagt:

          Das ist natürlich eine tolle Idee. Aber solche Beiträge wie den hier zum GAZ-66 kann ich nur schreiben, wenn ich auch mal ein paar brauchbare Fotos habe. Da dieser Blog hier privat und alles selbstgemacht ist, muss mir also erst einmal ein geeigneter LKW über den Weg laufen. Und da die Eckhauber kaum noch zu sehen sind, kann ein weiterer Beitrag der Kategorie Magirus und Iveco dauern. Aber ich denke langfristig und vertraue da voll und ganz dem Zufall.

  3. Marius sagt:

    Schöner Blog und schöner Bericht über den 66er. Ich habe einen mit hohem Kung. Will ihn und seinen Sound auch nicht mehr missen 😉

    • Tom sagt:

      Na super. Da meldet sich doch glatt der erste von sechs Besitzern eines zugelassenen GAZ-66 in Deutschland. Ja, den Motor finde ich auch super. Vor allem die Konstruktion im Rahmen. Da wäre ein Diesel-Umbau des GAZ-66 wirklich Frevel.

      Aber sag mal, kannst du mal die Breite des hohen KUNG-Koffers nachmessen? Die Frage ist ja, ob man den Kung Koffer vielleicht mit der Demontage von Anbauteilen durch die 2,35 m breite Tür eines Standard-Containers bekommt. Vermaßt ist der Koffer K66 mit 2,40 m. Aber ich bin mir nicht sicher, was da alles mit gemessen wurde.

  4. Geri sagt:

    Hallo Tom!
    Danke für die vielen Anregungen und Tipps bedanken, die ich von deinen Seiten schon verwerten durfte.
    Ich bin übrigens auch stolzer Besitzer eines zugelassenen GAZ 66 und scheue mich nicht ihn auch zu benutzen! Wenn du also Fragen hast bezüglich original Motor, Dieselumbau, Getriebeumbau, Übersetzungsänderung, Reise- und Geländetauglichkeit (z.B. Sahara), etc…
    SG auch an Marius!

    • Tom sagt:

      He, super. Und ja, ich interessiere mich für alles. Also immer her mit deinen Informationen. Und wenn du einen auf Diesel umgebauten GAZ-66 hast, würde mich mal der Verbrauch mit Benziner und Diesel interessieren. Oder ist das gar ein seltener GAZ-66-41?

  5. Joe sagt:

    Hallo Tom
    Danke für deinen beachtlichen Bericht vom kleinen Monster, ja auch ich bin ein Stolzer Besitzer eines GAZ66,
    und auch wenn es merkwürdig klingt ich baue den Funkkoffer gerade zum Überschaubaren Übernachtungsraum um, da ich und meine Frau eher in die Liga „Hobbits“ fallen, geht das ganz gut, gibt auch eine kleine Fotostrecke auf der Seite von Ulrich Dolde, Also ich habe den Innenraum der Fahrekabine extrem Gedämmt was wirklich schon einges an Komfort gebracht hat, und da ich alleine wegen der Spritkosten nie weter als ca 200-300 Km fahre passt das Prima nach Dänemark (Römo) oder eben nach Skt. Peter Ording.
    und im Sand ist er einfach Zuhause…Als Kleinen Hinweis noch: Alle Werkstatt und Wartungshandbücher gibt es auch in Deutsch für wenig Geld als Nachdruck außerdem tolle Sprengzeichnungen der Einzelnen Bauteile..usw Ersatzteile besorg ich mir im Osten oder wenns mal etwas schneller sein soll auch hier in Deutschland, es gibt wirklich noch alles, jede Schraube und an die Preise kommt nicht mal mein alter Clio ran…
    Freu mich das Ihr den Kleinen Racker hier in die Ahnenbank aufgenommen habt.
    Gruß Joe

    • Tom sagt:

      Mensch, mit dir haben sich hier ja schon 50% der GAZ-66-Besitzer in Deutschland gemeldet. Und danke auch für die Infos zur Ersatzteilversorgung. Das ist natürlich ein wichtiger Punkt in so einer Ahnenbank. Und der kleine KUNG-KOFFER K66N gefällt mir auch super. Wofür gibt es schließlich Hubdächer?

  6. Frank sagt:

    Hallo Tom,
    Und ich habe auch einen. Jetzt fehlen Dir nur noch 2 Gaz 66 Besitzer. Nun hast Du ja bald alle zusammen. Bei welchem Fahrzeug gibt es das noch?
    Meiner ist ein NVA-Fahrzeug, ehemalige R142 von den Raketentruppen mit dem Flachkoffer mit Trennwand. Habe ihn als Reisemobil für eine Person ausgebaut und dabei so wenig wie möglich verändert. Statt der Seilwinde ist bei mir ein Generator auf der Stoßstange für die Kofferbatterie..
    Bei Interesse kann ich Dir mal Bilder schicken
    Viele Grüße
    Frank

    • Tom sagt:

      Cool. Ja, wenn du willst, kannst du mir natürlich gerne ein paar Fotos von deinem GAZ-66 schicken. Am besten per E-Mail an tom@7g…

      Schreib dazu, ob ich die hier veröffentlichen darf. Dann würde ich sogar mal eine Ausnahme machen und fremde Bilder herzeigen.

  7. Marius sagt:

    Entschuldige die späte Rückmeldung. Die äußere Breite beträgt 2,40m. Baut man jedoch die Stahlschienen, welche an den unteren Längsseiten des Koffers angeschraubt sind ab, ist der Koffer insgesamt 10cm schmaler, also nur noch 2,30m breit. Die Stahlschienen sind original nur eine Art seitlicher Stoßschutz.

    Gruß Marius

    • Tom sagt:

      Hab ich’s mir doch gedacht, dass man die seitlichen Schienen am KUNG K66 abbauen kann. Danke für deine Rückmeldung. Damit scheint der GAZ-66 von der Breite her in einen Container zu passen.

  8. Holm sagt:

    Hallo, also einer von den letzten beiden gaz 66 die angemeldet sind, befindet sich in meinem Besitz. Eine Pritsche. LG

    • Tom sagt:

      Ja, cool. Da bin ich ja wirklich ganz schön stolz, hier 5 der 6 GAZ-66-Besitzer in den Kommentaren vereint zu sehen. Vielen Dank für eure Rückmeldung. Ist mir echt eine Ehre.

      Wobei es ja genau genommen noch wesentlich mehr GAZ-66 Schischiga in Deutschland geben wird. Nur eben keine offiziell zugelassenen.

  9. Tom sagt:

    Hab mal noch den GAZ-66 mit Funkkoffer R-142 ergänzt, wie er z.B. auch in der NVA verbreitet war. Sowie ein paar spinnige Ideen zum GAZ-66 Bulat als Mega-SUV mit Mercedes-Getriebe.

  10. Sil sagt:

    Dann bin ich wohl rein rechnerisch der 6. Besitzer, wobei ich mir fast nicht vorstellen kann, daß es wirklich nur 6 zugelassene in D geben soll. Meiner ist auch eine R142 von 1988, erst 1989 noch kurz in die NVA übernommen. Flacher Koffer mit allen originalen Einbauten, noch fast jungfräulich und natürlich funktionsfähig in allen Details. „Ein Spielzeug für jemanden, der gerne bastelt“ trifft es perfekt. Mit viel Mühe und Aufwand lässt sich sogar ein fast angenehm zu fahrendes Fahrzeug daraus machen, aber fertig bin ich damit noch lange nicht.
    Grüße an die ganze Runde.

    • Tom sagt:

      Geil. Alle sechs Besitzer eines GAZ-66 sind versammelt. Zumindest eines per 1. Januar 2019 regulär in Deutschland zugelassenen Schischiga. Dazu kommen sicherlich noch einige GAZ-66, die über 07er Nummern oder gar nicht gefahren werden. Oder bei denen der Prüfer bei der Zulassung in Deutschland die richtige Herstellerschlüsselnummer 9301 für „GAS (SU)“ nicht gefunden und stattdessen die allgemeine HSN 0900 verwendet hat.

      Wie ich ja gerade erst beim Praga V3S gelernt habe, wird die allgemeine Sammelnummer HSN 0900 nicht in der Statistik des KBA dargestellt. Da werden sich möglicherweise auch noch einige GAZ-66 verstecken. Das wissen wir aber erst, wenn sich auch der siebte Besitzer eines zugelassenen GAZ-66 meldet.

      Am besten, ihr schaut mal in euren Zulassungen nach der Herstellernummer HSN. Wenn da eine 9301 steht, gehört ihr zum exklusiven Kreis. Wenn nicht, gibt es mehr als 6 zugelassene GAZ-66 in Deutschland.

      Ach so, was auch nicht in der Statistik steht, sind Einsatzfahrzeuge. Aber da wird es wohl keine mehr geben.

  11. Andreas sagt:

    Hallo,
    dann bin ich die Nummer 7.
    Bin auch stolzer Besitzer eines GAZ-66 mit dem K66-Koffer ( hoher Koffer).
    Ich muss ehrlich sagen, ich würde mein V8 nie gegen einem Diesel eintauschen.
    Meiner war in der polnischen Armee auf dem Flugplatz eingesetzt.
    Gruß Andreas

  12. Sl sagt:

    Man lernt immer dazu. Habe eben mal nachgeschaut, in meinem Brief steht eine echte 9301, stimmt also alles und er ist kein Fake;-). Die Dunkelziffer an Fahrzeugen dürfte um Einiges höher sein, ich kenne allein im Berliner Raum 2 rote 07-er und bei mir steht noch ein nicht zugelassener GAZ66 mit Hochkoffer für später. Ein ehemaliger „Zentraler Punkt Schallmeßkomplex 1B19“. Den Gesamtbestand an noch lebenden GAZ66 ex NVA und Nachwendeimporten aus ex Ostblockstaaten schätze ich auf 20-40 Fahrzeuge, Tendenz steigend.

    • Tom sagt:

      Ach, die ganzen nicht regulär in Deutschland zugelassenen GAZ-66 zählen ja nicht. Das wäre ja viel zu einfach. Nee, nee, hier geht es um den exklusiven Kreis ordentlicher, mit deutscher Zulassungsnummer und weißem Kennzeichen versehenen GAZ-66. Am besten noch mit Herstellernummer 9301 und der Typschlüsselnummer 0001.

  13. Sil sagt:

    PS. Oben fehlt das „i“ beim Sil, bin also die Nummer 6;-).

  14. Andreas sagt:

    Habe auch mal schnell im Brief geschaut und bei mir steht auch 9301.
    Gruß Andreas

  15. Jörg sagt:

    Hallo. Dann meldet sich hier Nummer 8 und mein Nachbar ist dann Nummer 9. Wie beide fahren jeder einen GAZ 66. Beide sind voll angemeldet mit H- Zulassung.

  16. Mike sagt:

    Hallo zusammen, ich sehe, die Fan Gemeinde wird langsam größer. Ich bin der Nachbar von Jörg, also Nummer 9 . Ich fahre einen aus dem Jahre 1973 mit Funkstation R- 118BM3. In der Zulassung mit 9301.Da wir Einzelabnahme gemacht haben, sind meine technischen Daten: Länge 5800,Breite 2240,Höhe 2840 und Leergewicht 4460. Habt ihr schon rausbekommen, wie sich die Fahrgestellnummer zusammensetzen?

    • Tom sagt:

      Hallo Mike. Herzlich willkommen im GAZ-66-Club. Wobei ich ja gar nicht dazu gehöre und insofern auch niemanden willkommen heißen kann. Naja, vielleicht darf ich der Schriftführer sein. Mehr aber nicht.

      Wegen der Aufschlüsselung der Fahrgestellnummer des GAZ-66 kann ich mich mal in meinen russischen Unterlagen auf die Suche machen. Das dauert aber ein bisschen. Was heißt Fahrgestellnummer nochmal auf russisch?

  17. Frank sagt:

    Hallo in die Runde,

    der Frank hier aus dem Großraum Zwickau… Besitzer eines Gaz 66-85 (Militärversion, Pritsche & Seilwinde) mit 9301 in der Zulassung – läuft aber auf rotem 07er Kennzeichen.

    Wir können uns gern mal Austauschen – gibt auch schon eine kleine/feine Whatsapp-Gruppe.

    • Tom sagt:

      Frank, dich und deinen GAZ-66 habe ich jetzt natürlich auch mit in die Ehrenliste aufgenommen. Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich weiß nur nicht, wie ich hier eine der DSGVO und meinem Anstand entsprechende Kontaktlösung schaffen kann. Sich registrieren und irgendwelche Daten eingeben oder austauschen können hier auf dem Blog halt nur Familienmitglieder.

  18. Leo sagt:

    Hallo Tom,
    schöne Zusammenfassung von Kennzahlen.
    Stamme ebenfalls aus dem Berliner Raum und habe einen 66er Bj. 1979, war mal ein ZP2 vom 1B19 mit Hochdach. Ist allerdings noch die 1. Generation modernisierter Sandwich-Koffer mit Benzinheizung und per Muskelkraft betriebenem Reserveradhalter. Die Serie ab 1980 hatte schon etwas mehr Komfort. Da er als 07er läuft, ist er in der Statistik ebenfalls nicht erfasst.
    Beste Grüße und weiter so

  19. Eberhard sagt:

    Hallo,
    einfach super gemacht, die Beiträge. Habe einen GAZ 66 mit Kofferaufbau R 140… mit H Kennzeichen. Ist von den Tschechen…
    Bei näheren Informationen, gern…
    MfG Eberhard

    • Tom sagt:

      So eine Rückmeldung von einem GAZ-66-Besitzer freut mich natürlich. Kommst selbstverständlich auch in die Ehrenliste. Dein GAZ-66 ist nun schon der zwölfte hier.

  20. Fender sagt:

    Ein freundliches Hallo liebe Gaz 66 Gemeinde.
    Habe lange ueberlegt ob ich hier einen Kommentar lassen sollte , da ich noch gar keine Schischiga habe, aber vllt. ist es gar nicht so unclever im Hinblick auf wertvolle Tips Ihrerseits. Ich suche nun schon einige Monate ,… naja ehrlicherweise schon ein paar Jahre seit dem der Grundgedanke gereift ist, einen Gaz 66 mit Winde und Kungkoffer. Gehoere zur Zeit noch zu der Kategorie wenig Geld aber eigene Werkstatt und viel Schrauberenthusiasmus. Bin immermal wieder auf auto.ru , und einigen aehnlichen oestlichen Nachbarslaender Verkaufsseiten. Aber entweder ist die Strecke zuweit ( ja bin sogar bereit ein paar tausend Kilometer zu fahren mit dem Ding, tauglicher Zustand natuerlich vorausgesetzt) oder der Preis ist zu hoch. Erfahrungsgemaess ist es allerdings immernoch am besten wen jemand einen kennt der einen kennt dessen werweissich einen im Hinterhof stehen hat und ihn loswerden will. Vitamin B ist durch nichts zu ersetzen heutzutage umso mehr 🙂 Moeglicherweise habe ich ja hier Glueck.

    LG Fender

    • Tom sagt:

      Nun betreibe ich keinen GAZ-66-Handel und bin auch sonst nicht so tief im Markt für russische LKWs oder den speziellen Eigenheiten der Schischiga drin, als dass ich dir nützliche Tipps geben könnte. Aber vielleicht meldet sich ja wirklich jemand, der seinen GAZ-66 verkaufen will.

  21. Paul sagt:

    Hallo, gibt es hier einen Besitzer eines GAZ66 oder kann mich jemand mit einem Besitzer in Kontakt bringen? Ich habe nämlich für den TÜV meines GAZ66 noch eine letzte Hürde zu nehmen: die Nachrüstung einer Warnblinkanlage und die Reparatur des Bremslichts. Leider stimmt der Stromkabelplan in dem Reparaturhandbuch nicht mit der Realität des Stromkabel-Wirrwarrs in dem Wagen überein, so dass der Schrauber jetzt nicht weiter weiß mit den Stromkabeln. Kennt sich hier jemand mit den Stromkabeln beim GAZ66 aus? Ich weiß nämlich als Laie nicht, wie ich das Problem lösen könnte, wenn selbst der Schrauber damit überfordert ist. Wäre schön, wenn mir jemand mit einem Kontakt zu einem Experten weiterhelfen könnte.

    Vielen Dank!

  22. Tom sagt:

    Fotos von zivilen GAZ-66 aus Moldawien und der Ukraine ergänzt, wo die Schischiga immer noch eingesetzt wird, auch wenn der schwere Holztransport meist den größeren ZIL-131 obliegt.

  23. Wolfgang sagt:

    DIESE Seite ist sehr aufschlussreich .
    Ich trage mich schon lange mit der Absicht mir einen <7,5t 4×4 LKW zuzulegen um ihn zu einen Art Camper zu nutzen (Expeditionsmobil…).
    Nach einigen Jahren habe ich meine Kernwünsche auf möglichst primitive Technik und hohe Robustheit eingegrenzt bei gleichzeitiger Ersatzteilbeschaffung zu moderaten preisen (Geld ist immer ein Problem..)
    Und bin somit bei dem Renault TRM2000, dem TAM 1200 und dem GAZ66 gelandet wobei der GAZ scheinbar die wenigsten Problem in Sachen Ersatzteilbesorgung schafft.
    Was ich noch nicht weiss ist wie Repaeraturanfällig das Fahrzeug ist.
    Ich denke irgentwann mitte 2023 werd ich mir das Fahrzeug gern beschaffen wollen aber gern würd ich vorher noch mehr infos haben (gibts hier eine Whatsappgruppe?)
    Danke vorab und Grüsse.

    • Tom sagt:

      So ein GAZ-66 ist weder preiswert noch robust noch einfach. Gerade wenn du beschränkte Mittel hast und auch mal ein paar Kilometer fahren willst, würde ich auf alle Fälle die Finger von der Schischiga lassen. Kauf dir lieber einen Mercedes 508.

  24. Wolfgang sagt:

    Das kleine Problem das ich mit den Mercedesen habe ist das ich den hang dazu habe da zu fahren wo keine stabile Strassen sind, Allrad wär mir deutlich lieber (mit Bodenfreiheit).
    Die Teile sind mir zu wenig Abenteuer und zu sehr Camper.

  25. Peter sagt:

    Der GAZ66 ist ja ein Supergeiles Teil, aber das Abenteuer Tankstelle wäre mir aktuell ein zu teures Abenteuer… Es sei denn auf dem Abenteuerspielplatz im Sand spielen. Und um Offroad zu reisen, da erscheint mir Deutschland mehr als unpassend… Europa- oder Weltweit sind wir wieder beim Spritverbrauch des Teils als Reisemobil.
    Und ja ich finde das Gerät trotzdem Klasse 🙂

    Gruß Peter

  26. Christian sagt:

    Na ja, so ein Gaz-66 ist ganz sicher abenteuerlich. Ich finde solche Autos auch klasse, keine Frage. Die Abenteuer fangen mit solchen Fahrzeugen erfahrungsgemäß früh an, lange bevor man in Gegenden kommt, in denen die Geländegängigkeit wirklich wichtig wird. Das Auto wurde sicherlich nicht gebaut, um viele Kilometer auf Schnellstraßen abzureißen. Lässt sich aber oft nicht vermeiden. So ein russischer V8 wird bei etwas schnellerer Gangart auch nicht ganz sparsam sein. Und schon ein kaputter Verteiler ist vermutlich nicht überall zu bekommen. Wenn da dann womöglich auch noch eine Unterbrecher-Zündung verbaut ist, oh ja.
    So eine Schischiga fliegt sicherlich großartig über den Sumpf und ist ein tolles Liebhaber-Fahrzeug. Richtig viele Kilometer möchte ich damit aber nicht unbedingt fahren. Das wird dann teuer, laut, eng und vermutlich auch mit viel Schrauberei verbunden sein. So ein 508 mag auf den ersten Blick etwas langweilig wirken. Es ist aber wirklich erstaunlich, wohin man damit kommen kann. Und sogar wieder zurück…

    • Peter sagt:

      🙂 🙂 🙂

      Genau So habe ich das auch gemeint! Geil zum Spaß haben, auf langen Strecken ein Benzin saufendes Monsterchen, von daher für mich absolut untauglich für längere Reisen.

      • Christian sagt:

        Hallo Peter, war kurz unterwegs und habe den Kommentar dann fertig geschrieben. Hätte ich deinen Beitrag vorher gelesen, hätte ich mir das echt sparen können…

        • Peter sagt:

          Hi Christian,
          nö warum denn?
          Solch ein Blog lebt doch vom Austausch, wenn das eigentlich auch Tom´s Verdienst ist das wir uns hier finden. 🙂

          Gruß Peter

          • Christian sagt:

            Hallo Peter, ich habe halt Angst, dass das dem Tom zu viel wird, mir macht das natürlich unheimlich Spaß und Gleichgesinnte zu finden ist wunderbar.
            Aber Toms Blog ist schon sehr privat. Und wenn das überstrapaziert wird, dürfte ihn das wirklich stressen. Lieber Gruß

            • Tom sagt:

              Ach, solange die Diskussion wie hier zum GAZ-66 halbwegs beim Thema des Beitrags bleibt, ist doch alles okay. Interessiert ja auch andere. Nur hat so ein Blog nicht die technischen Möglichkeiten eines Forums.

  27. Wolfgang sagt:

    Ok, Ich hab euch verstanden und die Spitpreise werden in Europa so und so nur noch steigen.
    Trotzdem kein Benz,.
    Bevor ich mich auf Allrad konzentriert habe (vor etwa 3-4 Jahren) hab ich ein paar Probefahrten Mit Magirus und auch Diverse Benzmodelle mir angesehen und bei den Mercedes Benz Fahrzeugen in der altersklasse 20+ war die Karosserie immer Katastrophal Rostig..
    Wenn ich zurückrudern soll weil zuviel Spass meinen Geldbeutel Leersaugt dann würd ich den 15-20 Jahre alten Iveco Daily 4×4 oder den VW&MAN Hybrid aus dieser Zeit dem Mercedes vorziehen.

  28. Wolfgang sagt:

    Iveco 40.10 WM und MAN G90 sind die korrekten Bezeichnungen

  29. Peter sagt:

    Hallo Wolfgang,
    ich war ja selber drauf und dran mir einen GAZ66 zu gönnen… zu kaufen 🙂
    Hatte zwei gute in Aussicht mit dem großen/hohen Kung Koffer… Dazu habe ich mich unter anderem mit Markus https://gaz66blog.wordpress.com/ ausgetauscht. Ohne Zweifel ein richtig geniales archaisches Liebhaberfahrzeug, einige Kollegen und Bekannten haben den in Ihrer jung verbrachten Zeit in der NVA andere weiter im Osten selber gefahren, und haben von eingen Macken erzählt, aber immer sehnsüchtig…
    Fakt ist aber, für mich persönlich wäre die Schischiga viel zu schade, und mir würde das Herz bluten, wenn Sie überwiegend stehen würde, eben auch wegen dem schon üppigen Spritkonsum. Ersatzteile bekommst Du noch relativ günstig und prinzipiell sehr umfangreich.
    Wenn Du richtige Infos aus erster Hand möchtest schreibe Markus an, in seinem Blog sind die Kontaktdaten.
    So oder so, was Du wählst, ich wünsche Dir tolle Reisen und schöne Erlebnisse mit deinem Fahrzeug!

    Viele Grüße Peter

  30. Gordon sagt:

    Hallo Tom! Kann mich dem Wolfgang nur anschließen, Danke!
    Seit letzter Woche gibt es nun noch einen regulär zugelassenen 66er!
    Gaz 66-05 mit Funkkoffer ( kurz, mittelhoch)
    HSN 9301 auf H Zulassung
    Gruß Gordon

  31. Gordon sagt:

    Kindheitserinnerungen! Ich habe schon immer den Klang des 66er´s geliebt, als die Kolonnen bei uns Mitte der
    80er durchs Dorf fuhren.
    Und nun hat es sich eben so ergeben, das die Sterne günstig standen und ich habe zugeschlagen.
    Es ist ein Depotfahrzeug der Russen gewesen, welches in Litauen als H zugelassen war. Somit gab es hier keine Probleme mit der Zulassung.
    Aus gegebenem Anlass das erste Fahrzeug mit Teilkasko….wegen Vandalismus, wobei ich sagen muss, das ich unterwegs bisher nur Daumen nach oben gesehen habe.
    Meine ersten Eindrücke:
    Er ist laut! Draußen sowie drinnen 🙂
    Er nimmt nen guten Schluck! Was mir die Namensfindung leicht gemacht hat, er heißt Kostja!
    Die Schaltung ist gewöhnungsbedürftig, allein schon wegen der Anordnung des Schalthebels.
    Und dann noch unsynchronisiert. Ich habe selber noch Probleme beim runterschalten.
    Die Lenkung bzw. der Lenkeinschlag war für mich als 4×4 Neuling auch erst mal ne Überraschung, als ich beim ersten Abbiegen auf die Hauptstraße dem Gegenverkehr Guten Tag sagte.
    Und dann gibt immer was zu tun. Wir wollten am Wochenende weg zum Treffen…..durfte bei Abfahrt noch ne Stunde bauen.
    Naja, aber was soll ich sagen. Alleine wenn ich an den grünen denke habe ich schon ein Grinsen im Gesicht und freue mich auf die nächste Fahrt. Auch wenn es nur mal um den Kirchturm ist.
    Gruß Gordon

    @Frank: Ich würde gern Eurer Gruppe beitreten.

    • Tom sagt:

      Danke für den Erfahrungsbericht zum GAZ-66 und viel Spaß mit der Kiste. Zum Glück habe ich das kleine süße Ding auch noch nie auf einem Kriegsfoto aus der Ukraine gesehen.

      • Joe sagt:

        Hallo Tom
        Leider habe ich den Gaz schon auf einigen Bildern im Ukraine Krieg gesehen, ich denke allerdings das er Hauptsächlich zum Transport benutzt wird, übrigens waren die Gaz alle vom Ukrainischen Militär.
        Da ich meinen Gaz am Anfang mit Original Beschilderung hatte musste nun aus bekannten gründen der Rote Stern an den Fahrer Türen einer Ukrainischen Flagge weichen, nicht das mir noch einer ein weißes Z auf den Shetler malt und der gute dann in flammen steht…

  32. Stephan sagt:

    Hallo Tom! Sehr schöne und informative Seite.
    Seit 06.06.2023 gibt es einen weiteren 66er, allerdings mit Pritsche, was hier eine Seltenheit sein dürfte.
    Es ist ein Gaz 66-06 mit Schlüsselnummer 9301 als H Zulassung, Baujahr 1989.
    Gruß Stephan

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