ᐅ Entkernung bis zum Leergewicht des MB 711 D
Ganz am Anfang des Wohnmobilausbau steht die Entkernung. Also der Ausbau aller Schränke, Sitze und Verkleidungen sowie die Leergewicht – Ermittlung.
Übersicht
Erst der Urlaub und dann der Wohnmobilausbau
Eigentlich macht man es ja umgekehrt. Erst wird das Wohnmobil ausgebaut und dann in Urlaub gefahren. Bei uns war es etwas anders. Wir sind exakt 6 Tage nach Kauf unseres neuen MB 711 D erst einmal für 17 Tage nach Marokko gefahren. Wieder zurück, beginnt nun der richtige Wohnmobilausbau.
Rückbau bis zum Leergewicht
Im ersten Schritt habe ich die alten Schrankeinbauten des BGS entfernt. Und über die außerordentlich schwere Qualität gestaunt. Im Prinzip waren in den Bus komplette, vollkommen eigenständige Schränke aus Mehrschichtholz eingebaut worden. So richtig mit von hinten verschraubten Rückwänden. Und doppelten Seitenwänden bei benachbarten Schränken. Alleine der 4 m lange Hängeschrank (im Bild rechts oben) hat bestimmt 70 kg gewogen.
Alles muss raus: Schränke, Verkleidung, Mineralwolle
Bis auf die Rückwände habe ich alles relativ schnell und weitgehend zerstörungsfrei demontieren können. Mal sehen, was ich nach der Entkernung von den Möbelbauplatten noch verwenden kann. Ebenfalls von besonders schwerer Qualität waren die Verkleidungsplatten aus mit Filz bezogenem, 3 mm dicken Aluminium. Wahrscheinlich sollte der Ausbau für den BGS vandalismussicher sein. Ganz besonders wohl von innen.
Hinter der Mineralwolle sah der Bus aus wie frisch lackiert. Nirgendwo eine Spur von Rost oder Feuchtigkeit. Trotzdem fliegt die Mineralwolle raus. Dieses Zeug mag ich ganz und gar nicht.
Und das Leergewicht des MB 711 D beträgt 3.500 kg
Nach kompletter Entkernung und Demontage aller Einbauten einschließlich der Sitzbänke war ich auf der Waage. Und siehe da – das Leergewicht für den MB 711 D als Fensterbus ohne Schränke, Sitzbänke, Verkleidung und Diesel beträgt exakt 3.500 kg. Wahrscheinlich ist das Leergewicht für Kastenwagen oder Fensterbusse mit Glasscheiben nochmal ein wenig höher. Schließlich dürften die bei mir an der Seite und hinten verbauten Lexanscheiben deutlich leichter als Stahl oder Glas sein.
Da derzeit noch 4.100 kg Leergewicht eingetragen sind, habe ich ja noch ein wenig Luft für den Ausbau. Als nächstes steht aber erst einmal Putzen und Bodenbelag an.
Huhu und Danke für das Leergewicjht. HAbe ich gerade gesucht.
Du kannst vom Leergewicht noch 70 kg für die demontierten Notlaufringe abziehen.
Hallo Tom, da hast eine schöne Seite. Ich schau mir oft Informationen und Artikel an, da ich auch gerade einen 609 ausbaue. Und da habe ich jetzt auch einmal eine Frage: Was wiegt das Auto jetzt ausgebaut?
Volker
Derzeit (05/2017) ist das Leergewicht mit 7 Sitzen, Aufstelldach, Hubbett, Schränken, Heizung und Gasanlage, Küche und Bad trocken 3.900 kg.
Hi,
erst einmal ein riesen Lob für diese Tolle Seite!!! Hat mich sogar inspiriert auch damit anzufangen, allerdings eher zu Dokuzwecken 😉 und sogar bei der Buswahl wurde ich ein wenig angeschubst.
Bei deinem Entkernungsbeitrag habe ich gesehen, dass wir einen identischen Ausbau hatten.
Hattest du zufällig auch diese “Notausstiegshaken” an den mittleren Fenstern hängen? Falls ja, irgendeine Ahnung wie die Funktionieren?
Beste Grüße,
Dominik
Ja, normalerweise zieht man an diesen Haken. Dann löst sich der Gummi irgendwie und man kann das Fenster rausdrücken. Aber probiert habe ich das natürlich noch nicht. Denn so ein Fenster einsetzen geht bestimmt schwerer als ein Fenster rausdrücken.
Vielen Dank für die tollen Seiten zum 711!
Ich wollte eigentlich einen Iveco 90-16 zum Fernreisemobil umbauen…. überlege aber ob ein 711 nicht “vernünftiger” wäre…. Allrad wäre für mich nicht unbedingt nötig…
Könntest Du mir die Innenmasse nennen ca reicht.
Vielen Dank Michael
Wohnmobile á la MB 711 oder Vario sind auf alle Fälle vernünftiger. Und Allrad-LKWs in Europa ressourcenverschwendender Quatsch. Wenn auch schöner Quatsch. 😉
Selbst die Maße sind besser: Hinter dem Fahrersitz kommen beim mittleren Radstand 414 cm bei einer Außenlänge von 633 cm. Breite zwischen den gedämmten Profilen 190 cm und zwischen den Fensterscheiben 199 cm. Höhe 193 cm. Aber Ideen schaffen Raum, nicht die Fahrzeuglänge.
Hast du die dicken Aluprofile an Decke und Seiten drin gelassen?
Nachdem ich dieses Video https://youtu.be/9NBEVI9IxF8 ab ca. 15. Minute gesehen habe, denke ich ernsthaft darüber nach doch den Boden rauszumachen.
Hast du vielleicht einen Tipp wo ich am besten das Wasser für die Heizkörper abklemme?
Wenn du da nichts anschrauben willst, sind die Aluprofile eigentlich überflüssig. Meine jedenfalls sind draußen. Das hängt aber von deinem Ausbaukonzept ab.
Und natürlich ist es besser, den Boden raus zu machen. Erleichtert den Rostschutz ungemein.
Die Heizkörper kann man nicht richtig abklemmen. Ich habe die Gummischläuche mit Schraubzwingen und zwei Holzklötzen zusammengequetscht. Das geht auch.
So, hab die Bodenplatten inzwischen draußen. Keine einzige dieser Schrauben ließ sich lösen. Am besten drum herum bohren und ein wenig ausstemmen. Alles andere ist eine Qual.
Es gibt Rost unter der Bodenplatte, aber keine Durchrostungen. Muss man machen, ist aber nicht kritisch. Bin froh, dass ich mir das angetan habe.
Ich habe auch den Teppich vorne rausgemacht. Da solltet Ihr auf alle Fälle mal nachschauen, auch wenn man dafür die Konsolen abmontieren muss. Ca. 5 cm vor den Konsolen gibt es ziemlich viel Rost, sowie unter der Beifahrerkonsole. Ich muss dazu sagen, dass der Teppich auf der Beifahrerseite kaputt ist und deshalb wohl das Wasser drunter gelaufen ist.
Aber auch insgesamt gibt es da ziemlich viel zu entrosten.
Die Heizungsschläuche habe ich, wie Tom empfohlen hat, mit Schraubzwingen abgeklemmt. Anschließend mit ein wenig Kupferrohr kurzgeschlossen.
Mein Bus ist übrigens BJ 92, von der Bereitschaftspolizei und die Einrichtung schaut genau so aus wie bei Tom.
Danke, dass du dich zurückmeldest. Ich denke auch, dass man die Bodenplatten rausnehmen sollte. Zumindest, wenn man genug Zeit hat. Das erleichtert den Rostschutz doch ungemein.
Ja, und unter dem Bodenbelag im Voraus sollte man sehr genau nachsehen. Habe das im Zuge der Schalldämmung gemacht. Bei mir war da aber nichts.
Da hast du mehr Glück gehabt als ich. Nachdem ich mit dem Druckluft Nadelentroster drüber bin, kam das ganze Elend zum Vorschein. Durchrostungen direkt vor den Sitzen, ein Loch unter dem Beifahrersitz, noch ein größeres Loch am Beifahrereinstieg. Aber man wächst ja an seinen Aufgaben…
Ach, das sind doch dankbare Flächen für die Rostbekämpfung bzw. für Schweißarbeiten. Da gibt es wirklich schlimmeres. Erinnere mich da mit Grausen an die Restauration meiner Mercedes Heckflosse.