Rumänien: Anglerglück am Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Durch Zufall finden wir den perfekten Wohnmobilstellplatz im Donaudelta, fast direkt am östlichsten Pistenende der EU.

Ungemütlicher Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Mag unseren Wohnmobilstellplatz am südlichen Donau-Arm im Donaudelta. So direkt am Wasser. Mit tuckernden Booten und Schiffen.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Starte mal einen kleinen Spaziergang. Allerdings kann man nicht herumlaufen, ohne dass ein Riesengebell anfängt. Echt blöd. Also wieder zurück zum Bus.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Der Stellplatz hier am Wasser ist zwar ganz nett, aber mit den vielen Hunden nicht gerade einladend. Also weg hier. Weiter nach Osten. Hab nämlich rausgefunden, dass die Piste bis zum östlichsten Punkt Rumäniens führt, der auf dem Landweg erreichbar ist.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Links ist immer irgendein Arm vom Donaudelta. Rechts sind große Felder.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Dann zweigt die Piste nach Süden ab und wird immer enger. Irgendwann ist sie fast ganz zugewachsen und ich fange an, mich nach einer Wendestelle umzusehen.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Bemerke so einen schmalen Durchlass zum Wasser, der sich zu einem richtig idealen Wohnmobilstellplatz am Donaudelta weitet. Ein Privatstrand unter Bäumen. Schattig. Mit Gras.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Die Jungs allerdings wollen weiterfahren. Haben sich gerade eingerichtet und eine Geschichte angemacht. Doch mir gefällt der Platz. Wollen wir nicht wenigstens hier Mittagessen? Na gut. Zirkle rückwärts rein und übersehe oben einen fetten Ast. Und fahre mir die Umrissleuchte wieder mal ab. Also steht nicht mehr zur Debatte, ob wir bleiben oder nicht. Erstmal muss ich die Umrissleuchte reparieren.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Aber der Platz könnte schlimmer sein. Haben ja direkt den perfekten Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta gefunden. Ruhig und ohne Hunde.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Gar nicht so einfach, an die Umrissleuchte ranzukommen. Aber mit den Eurokisten geht’s. Echt flexibel, die Teile.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Paddeln im Donaudelta

Draußen kommt ein Schwarm Kajaks vorbei. Ich ärgere mich richtig, dass wir kein kleines SUP-Board dabei haben. Ein Paddelboot hatte ich schon bereit gelegt, aber das ist dann doch zu groß, um es immer im Bus dabei zu haben. Zudem hatte ich gedacht, dass das Paddeln wegen der vielen Mücken im Donaudelta sowieso keinen Spaß macht. Sowas Blödes. Aber es ist halt ein Mantra, dass das Donaudelta nur aus Schlamm, Hitze und Mücken besteht. Stimmt überhaupt nicht. Hier ist es kühl, schattig und fast mückenfrei. Und auf dem Wasser wäre es perfekt.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Die Kinder hocken auf einem Stamm und schauen raus aufs Wasser. Sehen unter sich eine 1 m lange Schlange. Grün gescheckt mit Tarnmuster und Punkten, die aber dann wegtaucht. Ich hab die Schlange nicht gesehen, aber nach der Beschreibung war es wohl eine (ungiftige) Würfelnatter.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Und auch einen grasgrünen, großen Teichfrosch sowie zahlreiche Schmetterlinge sehen wir.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Die Ruhe und Abgeschiedenheit ist schon phänomenal. Dazu keine Quallen wie am Meer.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Ab und zu kommen Motorboote mit Donaudelta-Touristen vorbei. Tja, wenn wir ein Paddelboot oder SUP dabei hätten, müssten wir hier nicht am Wohnmobilstellplatz verharren, sondern könnten das Donaudelta auch übers Wasser erkunden.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Altgläubige Lipowaner im Donaudelta

Einmal kommen drei Bauarbeiter mit einem Boot über den Fluss und laden hier ihre Utensilien ab. Durch meine semiprofessionelle rumänische Begrüßung quatschen die mich gleich auf Rumänisch an. Aber ich sage dann immer Germania und Tourist und dann wissen sie Bescheid. Untereinander reden die Leute aber Russisch.

Schwenke also um. Da outen sie sich stolz als Lipowaner und sprudeln auf Russisch los. Verstehe natürlich kaum was. Aber im Reiseführer steht, dass die Lipowaner (wie am Peipussee in Estland) altgläubige Russen sind, die nach einer Kirchenreform im 17./18. Jahrhundert außer Landes geflüchtet sind und hier im Donaudelta eine Zuflucht gefunden haben. Der Streit ging wohl darum, wie oft man sich bekreuzigt und wie man dabei die Finger hält. Irgend sowas halt.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Jedenfalls haben die drüben im Donaudelta ein Haus und holen hier Ihre Sachen mit einem kleinen Lieferwagen ab.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Angeln im Donaudelta

Nach dem Mittagessen haben die Jungs die Idee, hier im Donaudelta zu angeln. Ein langer Stock ist schnell gefunden. Und im Bus liegen auch noch ein alter Angelhaken und ein Stück Angelsehne. Hole derweil online die Angelerlaubnis ein. Überhaupt muss man hier Erwachsene und Autos bei der Parkverwaltung anmelden und eine Gebühr bezahlen. Ist zwar kein richtig offizieller Wohnmobilstellplatz im Donaudelta, aber ordentlich bezahlt.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Allerdings geht es hier ganz sicher nicht ums Fische angeln. Habe auch keine Ahnung, was an dem riesigen Haken überhaupt anbeißen soll. Doch in etwa zehn Meter Höhe über uns stehen ein paar Äste vor, in denen sich zahlreiche Angelhaken verfangen haben. Binde also einen Stein an einen langen Strick und hole damit die trockenen Äste Stück für Stück runter.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Und so fitzen sich die Kinder insgesamt 12 alte Angelhaken aus den Ästen und Zweigen.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Trotzdem beißt kein Fisch an. Aber es geht ja gar nicht ums Angeln. Sondern um den brüderlichen Frieden am Wasser. Stundenlang sitzen die beiden am Ufer der Donau und angeln. Wobei angeln natürlich relativ ist. Jedenfalls sitzen sie da und beobachten das Wasser. Ab und zu kommt mal ein Motorboot vorbei. Ansonsten ist es absolut ruhig. Das ist wohl das berühmte Anglerglück.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Fähren durchs Donaudelta

Nur kann ich mich nicht dazu setzen und auch relaxen, weil ich dummerweise nur 2 von den bequemen Klappstühlen gekauft und die anderen wegen Sperrigkeit zu Hause gelassen habe. Wie könnte ich mich denn jetzt beschäftigen? Die Umrissleuchte ist schon repariert. Paddelboot ist nicht dabei. Naja, mache ich eben den Bus sauber. Fange an, die Euroboxen zu lieben.

Wohnmobilwäsche mit Eurokiste und Donauwasser

So richtig zu Ende ist Rumänien hier aber auch für Autos noch nicht. Die Pontonfähre vom letzten Wohnmobilstellplatz transportiert tatsächlich Autos durchs Donaudelta. Schon erstaunlich, dass das kleine Motorboot den Ponton problemlos durchs Wasser schiebt.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Die Jungs sind so beschäftigt, dass sie nicht mal Holz für ein Lagerfeuer sammeln wollen. Ein Feuer allerdings würden sie schon gut finden. Naja, gehe ich eben alleine los. Finde aber nichts. Zumindest nichts im näheren Umkreis. Das Problem hier im Donaudelta ist, dass die meisten Bäume tief in Unkraut und Stachelgebüsch stehen. Finde dann aber doch am Übergang zu einem Feld zwei schöne Äste, die allerdings auch Stacheln haben. Kriege das Zeug nur mit einigen Schrammen bis zum Bus.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Lagerfeuer am Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Nach dem Abendbrot geht es los mit dem Lagerfeuer. Durch die Stacheln lassen sich die Äste kaum brechen und wir müssen selbst das dünne Zeug sägen.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Sobald das Holz richtig brennt, schmeißen wir Grünzeug rein, damit es schön qualmt. Denn am Abend kommen die Mücken raus. Zumal der Wind weg ist. Sind zwar keine Plage, aber es wird draußen unlustig. Also gehen wir schon nach einer Stunde Lagerfeuer in den Bus und spielen da noch drei Runden Skat.

Rumänien: Wohnmobil-Stellplatz im Donaudelta

Ab morgen geht es nur noch nach Westen. Erstmal die Fähre vom Tulcea nach Vladimirescu ins innere Donaudelta erforschen.

Infos: Mit dem Wohnmobil im Donaudelta

  • Im gesamten Biosphärenreservat Donaudelta muss man sich online bei der ARBDD (Administraţia Rezervaţiei Biosferei Delta Dunării) registrieren.
  • Die Gebühren für ein Fahrzeug (und damit den Wohnmobilstellplatz) im Donaudelta werden online bezahlt (10 Lei/2 € pro Tag).
  • Eintritt ins Donaudelta kostet für 7 Tage 15 Lei / 3 €.
  • Auch die Erlaubnis für das Angeln im Donaudelta kann man sich selbst online erteilen (Permis pentru pescuit sportiv)
  • Seit 4 Jahren sind die kleinen, aber bequemen Faltstühle am beliebtesten (Leki Breeze/Chiller): Klick
  • Die besten Eurokisten sind die hohen Boxen mit 400x300x280 mm (Ab-in-die-Box.de): Klick
  • Den Wohnmobilstellplatz im Donaudelta vermerke ich natürlich nur in meiner besten Stellplatz-App Park2gether.

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