ᐅ Rumänien: Hunde und Mücken im Donaudelta
Die Mücken im Donaudelta sind gar nicht so das große Problem. Eigentlich ist es hier sogar fast besser als am Schwarzen Meer.
Die rumänische Schwarzmeerküste nach Norden
Nachdem ich an unserem Wildcampingplatz das Wohnmobil im Sand festgefahren habe, sind wir wieder frei. Luft ist auch wieder auf den Reifen. Also los. Ab nach Norden. Auf zum Donaudelta.
Ist noch ein Stück. Immer nach Norden führt der Weg. Immer durch fruchtbare Felder.
Aber zum Teil auf recht schlechten Straßen.
Klar, ich muss ja auch immer Umwege fahren.
Doch es fährt sich mit den verstärkten Stoßdämpfern ganz gut. Vorsicht ist nur an den Bahnübergängen geboten. Da fahren auch die Rumänen nur Schrittgeschwindigkeit.
Jetzt brauchen wir nur noch rumänisches Geld. Da, ein Bankautomat. Spontanbremsung. Rechts rein. Gegenüber eine Kaufhalle. Also lieber gleich dort parken. Geld trägt sich leichter als Getränke. Kaufen also ordentlich ein und sind jetzt wieder für mindestens eine Woche autark.
Länger als eine Woche reicht das Eis nämlich nicht.
Hier ist es vor den kleineren Supermärkten scheinbar üblich, dass alle ihre Autos mit laufendem Motor (und laufender Klimaanlage) stehen lassen. Also Angst vor Diebstählen hat hier im ländlichen Rumänien keiner.
Das Tor zum Donaudelta
So langsam kommen wir ins Donaudelta. Das fängt ja schon in den Sümpfen weit südlich der Donau an. Sagen wir mal, hier, an diesem Durchlass, ist das Tor zum Donaudelta.
Zunächst kommt mit dem Lacul Goloviţa eher eine Boddenlandschaft.
Es gibt viel Schilf und viele Vögel.
Und zwischen dem Schilf verstecken sich immer wieder schöne Stellplätze. Aber hier ist noch zu wenig Donaudelta. Und zuviel Bodden.
Cetatea Argamum
Versehentlich landen wir mal an einer Ausgrabungsstelle einer alten Festung (Cetatea Argamum). Drehen aber gleich wieder um und hinterlassen auf der Piste nur eine Staubfahne.
Und auch auf eine beachtliche Burgruine der (Festung) Cetatea Enisala will keiner. Bei der Hitze verständlich.
Aber die Fahrt mit offenen Fenstern ist schön. Besser wären jetzt nur noch offene Schiebetüren wie beim Mercedes 609 als Berliner Wanne.
Wir haben immer noch nicht alles und kaufen Zwiebeln und Melone. Solche Straßenstände sind mir immer am liebsten.
Was aber auch schön ist, sind die vielen Straßenbäume mit Mirabellen. Für solche Zwecke ist ein begehbarer Dachträger gut.
Als jeder seine Schüssel voll hat, geht es weiter.
Donaudelta bei Murighiol
Das hier ist aber nun wirklich das Tor zum richtigen Donaudelta. Murighiol liegt schon direkt am südlichen St.-Georgs-Arm der Donau (Brațul Sfântu Gheorghe).
Und so endet die Straße an einem kleinen Sportboothafen.
Hier sind alle Wege zu Ende und es geht nur noch mit dem Boot weiter ins Donaudelta.
Gibt es viele Mücken im Donaudelta?
Und es gibt gar nicht so viele Mücken im Donaudelta. Hier könnten wir glatt ein bisschen bleiben. Da hinten geht eine Piste übers Feld. Vielleicht führt die zu einem versteckten Stellplatz. Lasst uns das versuchen.
Nach einer riesigen Staubschlacht entdecken wir eine Slipstelle am südlichen Donauarm.
Der Platz ist voll mit teuren Autos und ein paar Booten sowie mit einem deutschen Wohnmobil und einem LKW. Auf der Donau liegen ein Fährponton, ein bewohnter Schrottkahn und ein Hotelschiff. Ein paar Angler stehen am Wasser. Aber wir stehen direkt am St.-Georgs-Arm der Donau.
Auch hier gibt es keine Mücken im Donaudelta. Zumindest jetzt nicht. Was aber wirklich eine Plage ist, sind die Straßenhunde. Auf jedem Parkplatz mindestens 10 Stück. Scheinbar sucht sich jeder ein Auto und legt sich dann drunter wie ein Parkplatzwächter. Die Hunde halten zwar Abstand, bellen aber die ganze Zeit. Da sind einsame Stellplätze wirklich besser.
Aber jetzt sind wir hier und bleiben hier. Stehen doch gut so direkt an der Donau. Muss nur die Küche freimachen. Da liegt nach der Bergung des festgefahrenen Wohnmobils aus dem Sand noch das Sandblech rum.
Vier Schrauben, und das gute Sandblech hängt wieder am Heckträger. Wo es hingehört.
Abend mit Mücken im Donaudelta
Die Arbeit ist erledigt und wir können jetzt endlich mal in die Donau baden gehen.
Stapfen durch den feinen Schlamm und gehen in der Donau baden. Das Ufer ist am Anfang extrem lehmig. Das Wasser aber okay. Wird schnell tief. Und auch die Strömung ist nicht ohne. Aber wir genießen das Bad ohne Quallen.
Am Abend gibt es auch ein paar Mücken im Donaudelta. Aber es ist keine Plage. Die Biester sind nur recht klein und pirschen sich unbemerkt an. Machen wir halt die Tür zu.
Also jedenfalls sind die Mücken nicht das Problem im Donaudelta. Wenn wir den Platz verlassen, dann nur wegen der wilden Hunde.
Infos zum Permit für das Donaudelta
- Im gesamten Biosphärenreservat Donaudelta muss man sich online bei der ARBDD (Administraţia Rezervaţiei Biosferei Delta Dunării) registrieren.
- Anmeldung und Gebühren für den Bus im Donaudelta (10 Lei / 2 € pro Tag).
- Eintritt ins Donaudelta (15 Lei / 3 € für Erwachsene für 7 Tage).
- Die Mücken im Donaudelta gibt es gratis dazu.