Lettland: Gravel Road mit dem MB 711 ohne Allrad
Der untouristische Osten von Lettland beginnt direkt mit einer wirklich schönen Gravel Road. Pistenspaß gibt es aber auch onroad. Auf Asphaltpisten.
Oh, Lettland – deine Straßen
Also wenn man sie nicht gezielt sucht, gerät man in Estland kaum zufällig auf eine Piste. Auch die Straßen sind in ziemlich gutem Zustand.
Plötzlich ein Straßenabsatz. Und alles ist anders. Asphaltpiste. Willkommen in Lettland / Latvija.
Gravel Road als Wellblechpiste in Livland
Jetzt zahlt sich der Fahrwerksumbau aus. Mit den größeren Rädern und den Heavy-Duty-Stoßdämpfern von Marquart machen solche Straßen wesentlich mehr Spaß. Oder sind weniger schlimm. Wie man’s nimmt. Die Tachonadel bleibt also stehen, wo sie steht. Aber wo sind jetzt die richtigen Pisten? Ohne großen Umweg? Fahre nach Karte einfach möglichst Luftlinie. Wird schon mal ’ne Piste kommen. Denn je kleiner die Straße, desto Piste. 5 km nach der Grenze kommt die erste hübsche „Abkürzung“. Gravel Road als Wellblechpiste. Das macht mal richtig Spaß.
80 müssen stehen. Mindestens. Auch in den Kurven. Sonst kracht’s. Der MB 711 hält das Tempo auch bergauf. Wenn ich da aber an die Wellblechpistenfahrten mit dem MB 407 denke … Auweia … So ein schöner OM364A ist schon was anderes als der OM616.
Asphaltpisten im östlichen Lettland
Marienburg / Alūksne. Hier war die spätere russische Zarin Katharina I. Magd im Haushalt des deutschen Pfarrers Glück, der die Bibel ins Lettische übersetzt hat. Die beiden anlässlich der Fertigstellung des neuen (1685) und alten Testaments (1689) gepflanzten Glückseichen stehen heute noch. Aber egal, wir fahren. Mal wieder auf Asphalt. Ist aber auch nicht viel besser. Nur unregelmäßiger. Da hilft keine Strategie. Da gibt es keine ideale Geschwindigkeit. So eine Asphaltpiste ist eigentlich sogar schlimmer als eine ordentliche Gravel Road mit schön regelmäßigem Wellblech. Aber ansonsten ist der Osten Lettlands an der weißrussischen Grenze sehr hübsch. Gerade nach einem kräftigen Gewitter.
Ein kleiner See. Mal Pause machen. Das Fußballfeld ist frisch umgepflügt. Als ob man hier auch Zwiebeln pflanzen wollte. Die Jungs spielen also unter erschwerten Bedingungen Fußball. Stellen die Schuhe an die Seite. Könnten hier doch eigentlich auch gleich übernachten. Probebaden. Oh, das Wasser ist nur 10 cm tief. Darunter ist reiner Schlamm.
Vorsicht, Elch!
Baden geht also eigentlich nicht. Fußballspielen auch nicht so richtig. Was machen wir denn jetzt noch? Ach, da können wir auch noch ein Stück fahren. [Und wieder bleibt ein Paar Schuhe stehen.]
Die Dämmerung setzt ein. Da, ein Elch. Quer über die Straße nach rechts in den Wald. Ein Riesenvieh. Fahre gleich langsamer. Im Dunkeln läuft es dann besser. Wenn nur die ständigen Baustellen nicht wären.
Brauche langsam Diesel. 100 Kilometer und keine Tankstelle. Noch mal 100 km und wieder nichts. Aber irgendwann hat dann doch eine kleine Tankstelle offen. Natürlich mit Vorauskasse.
Stellplatzsuche mit OSM-Karten
Muss langsam mal einen Stellplatz suchen. Also nach bewährter Strategie mehrfach rechts und rechts abbiegen. Auch mal links und links. Aber nie kommt was. Die Seen sind eng umbaut. Die Felder gehen bis direkt an die Piste. Oder die Waldwege sind so schmal, dass keiner an uns vorbeikommen würde. Finde also trotz kilometerlanger Pistenausflüge keinen Stellplatz. Auch das Kartenmaterial hier ist irgendwie furchtbar. Nichts zu erkennen. OpenStreetMap ist super. Aber hier noch zu lückenhaft.
Rēzekne. Immer noch nichts. Nach Rēzekne werden die OSM-Karten wieder besser. Suche mir an einer roten Ampel auf dem Handy mal einen neuen Pistenabzweig raus. Treffer. Komme zwar nicht bis an den anvisierten See ran. Stehe aber auf der feuchten Sumpfgraswiese erstmal ganz gut. Doch abgerechnet wird immer erst am Morgen danach. Der Sternenhimmel jedenfalls lohnt sich schon jetzt.
Kallaste – Varnja – Tartu – Haanja Nationalpark Estland – Grenze – Marienburg / Alūksne – Balvi – Rugāji – Rēzekne – Vertukšne | Lettland | 358 km | 2.841 km
Weitere Infos zu Lettland und den Pisten
- Infos zum lettischen Kirchenhelden Ernst Glück aus Marienburg: Wiki
- Biografie von Katharina I., Ex-Magd von Ernst Glück, Kriegsgefangene und Zarin von Russland: Wiki
- Gravel Roads und potentielle Stellplätze suche ich immer mit Apemap und vorgeladenen Karten von OpenStreetMap: Klick
- Wichtigste Zutat für den Pistenspaß sind aber gute Stoßdämpfer.
- Die Karte zeigt die Gravel Road zwischen der estnischen Grenze und Marienburg.
Auch die Farbe grün bei den Links ist echt Käse, viel zu blass, schlecht lesbar.
Ja, das stimmt auch. Aber mittlerweile habe ich mich an die grünen Links gewöhnt. Und will sie jetzt auch nicht mehr missen.
Ich weiß jetzt, wie man die Linkfarbe in meinem Thema Hueman ändert. Das ist bei Hueman die „Hauptfarbe“. Hab mal blau #00666f eingestellt. Finde zwar, dass das doof aussieht. Aber besser lesbar ist die Farbe für Links, Inhaltsverzeichnisse und Schaltflächen auf alle Fälle. Naja, und blau ist eben auch Standard. Schluchz. Fand mein hellgrün so schön.
Oder wäre nicht RAL 6012 = #303d3a = Schwarzgrün = Busfarbe besser? Oder Leuchtgrün = RAL 6038 = #00b51a?
Weiß jetzt auch, wie man die Schriftfarbe auf schwarz stellt: „Einfach“ zusätzliches CSS einfügen: body{color:#000000;}
Nee, nix da. Blau ist hässlich. Aber mit leuchtgrün kann ich leben. Also ist die zusätzliche CSS aktiv:
body{color:#000000;} => Text schwarz
a{color:#00b51a;} => Alle Links leuchtgrün
a:hover{text-decoration:underline;} => Alle Links beim Überfahren unterstrichen
Hoffe, das reicht jetzt wieder ein paar Jahre. Bin nicht so der Design-Wechsel-Freak.