Kloster Pantokratoros und die Löwen vom Athos

Das Kloster Pantokratoros gefällt mir aufgrund der Lage über dem Meer, der Sichtachse zum Athos und der Löwen im Bauhof.

Im Olivenberg vom Kloster Pantokratoros auf Athos

Olivenberg Kloster Pantokratoros mit Athos

Lageplan von Kloster Pantokratoros auf Athos

Das Kloster Pantokratores liegt an der mittleren Ostküste des Athos auf einem Felsvorsprung im Meer. Mittelgroßer Felsen, mittelgroßes Land, mittelgroßes Kloster.

Lageplan Kloster Pantokratoros auf Athos

Lageplan Kloster Pantokratoros auf Athos

Aber es gibt auf Athos nur wenige Klöster, die so eine markante Lage haben und von so vielen Punkten zu sehen sind wie Pantokratoros im Bildvordergrund (und Stavronikita in der Mitte).

Übernachten auf Athos, Kloster Pantokratoros und Stavronikita

Kloster Pantokratoros am Athos

Pilgerweg an der Ostküste von Athos

Einen Wanderweg auf der südlichen Ostküste direkt unterm Berg Athos gibt es ja nicht mehr. Der liegt tot und begraben unter der breiten Ostküstenpiste. Erst ab kurz hinter dem Kloster Iviron, wo die Piste nach Karyes einschwenkt, zeigt sich der alte Fußweg entlang der nördlichen Ostküste von Athos.

Durch den Umweg über das Kloster Koutloumousiou und Karyes steige ich erst  am Kloster Stavronikita in den alten Ostküstenweg ein. Auf diesem Wegweiser steht Heiliges Kloster Pantokrator (Ι.Μ. ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΟΡ), was übrigens Weltenherrscher heißt und Jesus meint.

Wegweiser zum Heiligen Kloster Pantokrator (Ι.Μ. ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΟΡ)

Wegweiser zum Ι.Μ. ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΟΡ

Das nächste Schild haben dann schon wieder die Kunstmaler fabriziert. Hier wird das Kloster Pantokratoros geschrieben.

Wegweiser zum Heiligen Kloster Pantokratoros (Ι.Μ. ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΟΡOC)

Wegweiser zum Ι.Μ. ΠΑΝΤΟΚΡΑΤΟΡOC

Aber egal, was an den Wegweisern steht, der Fußweg oberhalb der Klippen hat nur ein Ziel. Hoffe nur, dass der überhaupt durchgeht.

Wanderweg zum Kloster Pantokratoros

Wanderweg auf Athos

Mittendrin zwischen dem Kloster Stavronikita und Pantokratoros gibt es ein Kellion zum Niederknien.

Glaube wirklich nicht daran, dass es auf Athos eine Bauaufsicht gibt. Zumindest scheint niemand etwas gegen das Bauen im Außenbereich zu haben. Unglaublich, wo hier überall Häuser stehen.

Der Pilgerweg nach Pantokratoros ist hübsch angelegt und mit 3 km nicht weit, bringt aber dennoch 350 Höhenmeter.

Durch das Auf und Ab gibt es dafür aber zwischendurch viele schöne Ausblicke. Hier guckt Pantokratoros schon hervor.

Kloster Pantokratoros auf Athos

Pantokratoros auf Athos

Nur leider ist der Fußweg zwischen den beiden Klöstern nicht mehr das, was er sicherlich früher mal war. Kaum begangen, ziemlich verfallen, aber noch nicht zugewachsen.

Übersicht vom Kloster Pantokratoros

Na, da isses doch schon. Unten der Hafen. Oben das Kloster. Pantokratores ist ganz nett, wirkt aber durch den fließenden Übergang zur Umgebung und den flachen Felsen zumindest von Südwesten aus nicht ganz so imposant.

Kloster Pantokratoros auf Athos

Kloster Pantokratoros auf Athos

Im Grundriss ist Pantokratoros ziemlich zerklüftet. Man hat halt auf diesem Felsen so gebaut, wie es gerade kam.

Am schönsten ist der Ausblick vom Pavillon vor dem Klostereingang über das Meer zum Kloster Stavronikita und dem Gipfel des Athos. Der ist wirklich hübsch.

Ausblick vom Kloster Pantokratoros zum Berg Athos

Ausblick vom Kloster Pantokratoros zum Berg Athos

Innenhof mit Katholikon

Das Eingangsportal selbst ist mal nicht so schlicht wie sonst, sondern extra behütet.

Dann muss man zweimal ums Eck, bevor man den Innenhof sieht.

Der Innenhof vom Kloster Pantokratoros ist unregelmäßig aus großen Steinplatten gepflastert und relativ großzügig angelegt. Alles hübsch und gepflegt.

Katholikon im Kloster Pantokratoros

Katholikon von Pantokratoros

Es sind einige Pilger und Mönche unterwegs, sodass es schwierig ist, mal ein Foto ohne Leute zu machen.

Dabei sitzen die meisten Gläubigen gerade im Katholikon vom Kloster Pantokratoros und kriegen irgendwelche Vorträge zu hören.

Einer kommt raus und läuft mit Mönch zum Beichtstuhl. Da wäre ich gern mal dabei. Ist bestimmt interessant, was die Leute alles zu beichten haben. Da sitzt man daneben, muss sich jede Regung verkneifen und anschließend sagt man Gehab dich wohl und die Sache ist erledigt. Oder gibt es das mit dem Beichten in der orthodoxen Kirche gar nicht?

Dennoch. Nicht schlecht, so eine Kirche. Dazu die lebenslang treuen Mitarbeiter und die temporären Gastarbeiter, die gern auch kostenlos und nur für Ihr Seelenheil arbeiten.

Aber dafür kriegen die Leute auch was geboten. Hat schon was, so im Innenhof zu sitzen und die Stille zu genießen.

Und eigentlich könnte man sich ja auch im Gästehaus einquartieren. Aber irgendwie drängt es mich dazu nun gar nicht. Will keine Umstände machen, mich vor allem aber nicht in den festen Klosterrhythmus pressen lassen.

Wenn man jetzt nicht ewig vor jedem Bildnis verharrt, hat man auch im Kloster Pantokratoros nach einer halben Stunde alles gesehen, was man als unorthodoxer Besucher sehen sollte. Den Rest will ich gar nicht wissen. Wobei, Quatsch. Würde mich schon interessieren. Aber das könnte ja unangenehm werden. Weiß nur noch nicht, ob für die Mönche oder für mich. Nee, das umgehe ich lieber. Also wieder raus hier.

Nehme aber aus jedem Kloster was Wichtiges mit: Frisches Quellwasser.

Der Löwenhof von Pantokratoros

Und natürlich haben es mir die Bauhöfe der Klöster angetan. Quatsche auch hier mit dem Mechaniker, der gerade den Luftfilter eines MAN 19.464 ausbläst.

Ja, die MAN F2000 sind auf Athos und generell in Griechenland gerade als Vierachser sehr beliebt. Sind schon mächtige Geräte. Und hier stehen gleich zwei der Braunschweig-Münchner Löwen.

Aquädukt zum Kloster Pantokratoros

Hinter dem Bauhof kommt aus den Bergen ein Aquädukt, der jedoch nicht mehr in Betrieb ist.

Aquädukt am Kloster Pantokratoros unterm Athos

Aquädukt am Kloster Pantokratoros unterm Athos

Noch ein Blick zum Kloster Pantokratoros und dem Gipfel des Mount Athos.

Und dann geht es zum Kloster Vatopedi. Aber das sind noch 10 km. Muss sicher irgendwo hier auf Berg Athos übernachten und mein Biwak aufschlagen.

Infos zum 7. Kloster Pantokratoros

  • Offizieller Name: Heiliges Kloster Pantokrátoros / Ιερά Μονή Παντοκράτορος
  • Klosterhierarchie von Athos: Rang 7
  • Gründung: 1357 von den Brüdern Alexius der Stratopedarch (Lagerkommandant) und Johannes, dem Groß-Primikerios (Kanzler) des byzantinischen Kaisers Johannes V.
  • Widmung: Verklärung Christi
  • Zerstörungen: Brände 1393, 1773 und 1948
  • Anzahl der Mönche: 25
  • Besonderheit: Katharina II gewährte 1762 das Recht, in Russland Spenden zu sammeln
  • Klosterheilige: Philopater Mercurius, 3 Heilige Jungfrauen (Schwestern Menodora, Metrodora und Nymphodora), Niphon II. von Konstantinopel, Nikodemos der Hagiorite, Theonas von Thessaloniki (Quelle)
  • Reliquie im Kloster: Holzstück vom Kreuz Jesu, Ikone Panagia Gerontissa, Hand von Metrodora, Schild des Heiligen Merkurios
  • Bibliothek: 350 Manuskripte und 3500 Bücher
  • LKW-Sichtungen: 2x MAN 19.464, Unimog U3000
  • Zufahrt: Piste von Karyes
  • Mehr Infos zum Kloster: Wiki
  • Alte Seite von Mountathos.gr (Webarchiv 2016): Klick
  • Hier gibt es eine Karte mit der Übersicht und Beschreibung aller Klöster auf Athos.
  • Wanderstrecke: Stavronikita – Kloster Pantokratoros | 2,6 km lt. Karte (3,6 km mit Umwegen) | 0,75 h netto | 163 m Aufstieg | 194 m Abstieg | 357 m gesamt (roter GPS-Track in der Karte von Athos)

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