Kloster Iviron: Iberisches Heiligenzentrum von Athos
Das Kloster Iviron ist Heimat von 22 Heiligen sowie der Ikone Panagia Portaitissa, Beschützerin von Athos und Retterin der Zarentochter.
Lageplan Kloster Iviron auf Athos
Das Kloster Iviron ist die Nummer 3 auf Athos und ein großes, angesehenes Kloster an der Ostküste unweit der Hauptstadt Karyes.
Wie die Drohnenaufnahme von Mönch Theodosios vom Athos zeigt, liegt das Kloster Iviron auf einer hübschen Terrasse vor den bewaldeten Hügeln des Athos.
Marias Garten von Iviron
Komme nach der schönen Nacht am Weingut Kellion Mylopotamos und der morgendlichen Trödelei erst 08:30 Uhr los. Versuche noch, irgendwie das Kellion zu besichtigen, aber da ist alles verriegelt und verrammelt. Naja, was soll’s. Gehe ich eben weiter auf der einsamen, staubigen Piste, die übrigens die einzige Route entlang der Ostküste von Athos ist. In Deutschland wäre das eine Autobahn.
Bin mit solch langen Beinen natürlich schnell am Kloster Iviron.
Südlich vom Kloster Iviron mündet ein namenloses Flüsschen in die Ägäis, das von Karyes kommt und bei Regen bestimmt ordentlich Wasser führt. Hab extra mal eine Zeichnung des für Athos ganz sicher nicht unbedeutenden Gewässersystems mit einem Einzugsbereich von vielleicht 50 km² gemacht. Und dieser Fluss soll keinen Namen haben?
Dabei ist das der einzige Fluss der Welt, in den sich die Heilige Jungfrau Maria direkt verliebt und bei ihrem Schwiegervater, Ehemann und Sohn in Persona die Überschreibung der Halbinsel Athos als ihren Privatgarten gewünscht hat. Und damit Maria beim nächsten Mal trockenen Fußes in ihrem Garten spazieren gehen kann, gibt es hier am Kloster Iviron sogar eine schöne Brücke.
Die Brücke allerdings endet im Nichts vor der Gartenmauer von Iviron. Aber wie das so ist mit schlechter Wegeplanung: Trampelpfade zeigen, wo man hätte einen Weg anlegen sollen. Der Vorgarten zur Piste hin ist jedoch nur eine große Wiese. Naja, besser als ein Schottergarten. Hab aber keine Ahnung, warum da eine Mauer drum ist. Vielleicht als Hochwasserschutz.
Die von der Morgensonne schön beleuchtete Ostseite mit der Vorgartenwiese zeigt genau zum Meer. Der Haupteingang ins Kloster Iviron ist auf der Nordseite. Ich muss also einmal außen um das Kloster herum.
Iviron hatte ich von unserer Kreuzfahrt über den Athos im Sommer recht verfallen in Erinnerung und wollte das eigentlich auf meiner Wanderung schon weglassen. Es ist aber gar nicht so wie zuletzt wahrgenommen. Erstaunlich, wie unterschiedlich zwei verschiedene Eindrücke selbst von derselben Person und derselben Sache in demselben Jahr sein können. Heute jedenfalls ist alles perfekt am Kloster Iviron.
Ist mir ein bisschen peinlich, auf der falschen Innenseite der Mauer über die Wiese zu laufen. Aber die Brücke war zu einladend, die Mauer in den Garten anfänglich zu flach.
Aus der Entfernung ist mir das erst nicht aufgefallen. Aber wenn ich in das Foto reinzoome, sieht man schön, wie hübsch die Kapellen an den Ecken in das Klosterensemble von Iviron integriert sind. Die Anbindung der Traufkanten ist echt anspruchsvoll.
Und da fällt mir auch wieder ein, was mich zunächst am Kloster Iviron gestört hatte: Es waren genau die fehlenden Traufbleche an den Fenstern eines Nebengebäudes. Da lief der Dreck über die frisch getünchte Fassade. Dann fehlt noch die Sonne, und schon ist alles doof.
Arsanas Iviron
Erst am Hafen komme ich wieder aus der Gartenumzäunung raus. Hier verläuft die breite Piste von Karyes, an der schon einige Pilger auf ihren Sprinter warten.
Normalerweise bleibt man ja immer nur eine Nacht im Kloster, steht früh 4:00 Uhr auf und geht in die Kirche. Danach gibt es vielleicht so gegen 7 Uhr Frühstück. Anschließend müssen alle raus und zum nächsten Kloster umsetzen. Ist ein ganz schöner Stress als Pilger. Ich schwimme gegen den Strom und komme gerade, als die Pilger gehen.
Bin allerdings etwas underdressed und merke am entsetzten Blick eines Mönchs, dass an meiner Regenwanderhose die beiden seitlichen Reißverschlüsse noch offen sind. Ich liebe diese geniale Funktion an meiner Monviso. Aber nackte Beine sind im Kloster etwas unpassend. Sorry, die aufgezippte Regenhose fühlt sich so leicht und natürlich an, dass ich das vergessen habe.
Zugang zum Kloster Iviron
Hier ist rechts die Nordseite vom Kloster Iviron mit der Gartenmauer zu sehen. Unten der Wehrturm am Hafen. Ist nicht weit.
Hmm, ostseeblaue Hose und ortliebgelber Rucksack sind jetzt nicht besonderes klosterfreundlich. Hose habe ich nur eine, aber den Rucksack kann ich ja draußen vor dem Kloster stehen lassen. Noch einen schwarzen langen Pullover drüber, und ich sehe schon fast wie ein normaler Pilger aus. Nur den ausdruckslosen Blick muss ich noch üben.
Glaube, dass die Mönche keinen Überblick haben, wer registriert ist und wer nicht und dass die mit jemandem wie mir, der einfach unangemeldet hier auftaucht, überhaupt nicht rechnen. Zumindest bilde ich mir das ein, denn am Kloster Iviron muss man sich wie an den meisten anderen Klöstern vorher anmelden.
Schlendre also gaaanz normal durchs Portal. Alles hat hier seine Richtigkeit. Eine Kasse mit Eintrittsgeld wäre mir echt lieber. So fühle ich mich beim Betreten eines Klosters immer irgendwie unwohl.
Die iberische Geschichte des Klosters Iviron
Der griechische Name Ιβήρων müsste auf Deutsch eigentlich Ibíron heißen. Und tatsächlich steht in vielen alten oder von Google aus dem Griechischen übersetzten Texten immer Kloster Ibiron statt Iviron. Oder es heißt gleich das Iberische Kloster.
Zuerst dachte ich, das Iberische Kloster hätte etwas mit der Iberischen Halbinsel zu tun und hab mich schon gewundert, warum die Katholiken aus Westrom in der oströmisch-byzantinischen Heiligenzentrale am Athos ein Kloster errichten. Aber weit gefehlt, denn das Königreich Iberien bestand seit dem 6. Jahrhundert vor Christus im Kaukasus auf dem Gebiet des heutigen Georgien.
Obwohl (oder gerade weil) das Königreich Iberien 807 im Emirat von Tiflis aufgegangen ist, haben die iberischen (also georgischen) Mönche im Jahr 980 das alte, auch schon iberische Clemens-Kloster aus dem 8. Jahrhundert zu einem richtigen Iberischen Kloster gepimpt, das heute in allen Karten mit dem (englischen) Namen Iviron vermerkt ist.
Katholikon von Iviron
Das Konzept der Klöster auf Athos ist eigentlich fast immer gleich: Es gibt eine geschlossene Außenbebauung, die zur Abwehr der früher zahlreichen Piratenüberfälle möglichst festungsartig ist.
Und im Innenhof steht halt eine Kirche. Das hier ist aber „nur“ der Speisesaal, das Refektorium. Das ist aber auch eine Art verlängerter Gottesdienst. Beim Essen werden von der Kanzel heilige Texte vorgelesen.
Da am Kloster Iviron gerade alle draußen beschäftigt sind, gehe ich auch mal ins Katholikon, dessen Vorraum schön bemalt ist.
Alle Darstellungen haben natürlich einen Hintergrund. Die Malereien basieren sozusagen auf einer wahren Geschichte. Nur leider sind die Beschriftungen im Kloster Iviron extrem schlecht zu lesen. Und ich bin ja nun wirklich kein theologischer Gelehrter.
Da ich nicht weiß, wann die nächsten Mönche auftauchen, fotografiere ich alles recht schnell mit meinem Handy. Schließlich kann ich hier nicht stundenlang verharren, die Bilder angucken und nebenbei recherchieren. Die Mönche wollen, dass man die Ikonen und Darstellungen verehrt, also sich bekreuzigt und die Sachen dann küsst. Aber nicht, dass man davor steht und alles anglotzt. Das erregt nur unnötige Aufmerksamkeit. Also Fotos machen und später anschauen. Doch natürlich fotografiere ich nicht mit einer richtigen Kamera. Denn das wäre verboten.
Handys aber werden geduldet. So sehe ich das bei den Pilgern, die direkt neben den Mönchen mit ihren Handys knipsen. Fotografieren mit dem Handy scheint okay zu sein.
Interessant ist die geologische Unordnung bei den großen Steinplatten im Kloster Iviron. Als ob die Mönche extra Steine von allen möglichen Bergen herangeschleppt hätten.
Ist recht lieblich hier im Kloster Iviron. Aber die Anziehungskraft ist wohl eher den 22 Heiligen zu verdanken, die das Kloster sein eigen nennt. Insofern stehen die Klöster nämlich im Wettbewerb, denn alle paar Jahrhunderte wird die Hierarchie neu sortiert. Da macht es sich gut, wenn ein Kloster mehr Heilige, Reliquien und Reichtümer als die Konkurrenz hat.
Was aber alle Klöster auf Athos eint, sind die Schlaginstrumente für den Ruf zu Essen und Gebet.
Ein paar Bäume werten so einen Klosterhhof echt auf. Wenn dann noch die Sonne rauskommt, könnte man sich glatt auf eine Bank setzen und wie ein ganz normaler Pilger den lieben langen Tag vor sich hindösen.
Die Entstehung von Kloster Iviron
Anfangs dachte ich, dass auf diesem Gemälde im Eingang zum Kloster Iviron dargestellt ist, wie die Vorfahren der heutigen Mönche in einem Segelboot an Land gehen und von den Bewohnern angefleht werden, sie doch zu verschonen, Frauen und Kinder dann aber doch für immer aus ihrer Heimat am Berg Athos verbannt werden.
Aber das stimmt natürlich nicht. Denn im Bug steht die Jungfrau Maria mit einigen Evangelisten, die hier am Kloster Iviron (vielleicht um 30 nach Christi Geburt) das erste Mal den Berg Athos betreten. Das passt auch von Tempelarchitektur und Kleiderstil zusammen und zeigt, dass die Heiligkeit des Berges Athos viel länger zurückreicht als bis zur Gründung des ersten Klosters Megistis Lavras um 963.
Mit dem nächsten Gemälde allerdings kann ich nichts anfangen. Denn da steht das Kloster Iviron schon. Wieso sitzt dann der 1000 Jahre alte Jesus immer noch im Arm seiner Mutter? Und der knieende, eine Goldmünze empfangende Mann ist doch kein Mönch. Ist das vielleicht der Architekt einer neuen Kapelle? Der Geschäftsführer der Baufirma? Oder der Amtsvorsteher, der bei der Baugenehmigung im Außenbereich ein Auge zugedrückt hat?
Ikone Panagia Portaitissa im Klostershop Iviron
Aber egal, wer nun wen bezahlt hat, was die Mönche in den letzten tausend Jahren hier am Athos aufgebaut haben, ist schon beeindruckend. Und das gegen alle Widerstände, Zerstörungen und Besserwisser von draußen. Selbst der Ikonenshop vom Kloster Iviron ist der größte auf ganz Athos.
Und die Mönche sind schlau. Ich glaube wirklich, dass die mir direkt ansehen, dass ich nicht hergehöre. Da kann ich so fromm tun, wie ich will: Der Ladenmönch weiß, was er von mir zu halten hat und dass ich sicher keine Ikone für 6.500 € kaufe. Allerdings ist das die Kopie einer ganz besonderen Ikone, der Panagia Portaitissa. Genannt auch die Ikone Gottesmutter von der Pforte, weil sie nicht in der Kirche aufgehängt werden wollte, sondern immer wieder zur Pforte zum Kloster Iviron abgehauen ist und sich da hingehängt hat.
Wie viele andere Ikonen wurde diese zur Zeit des byzantinischen Bilderstreits von der ehemaligen Besitzerin in Nicäa, dem Ort des 2. Konzils von 787, nicht wie befohlen zerstört, sondern ins Meer bzw. den See geworfen. Irgendwann tauchte die Panagia Portaitissa dann nach einem 400-km-Ritt quer durch die Ägäis im Wasser stehend vor Athos wieder auf. Ist schon erstaunlich, dass und wie es eine goldene Ikone 30 km über den Askania-See, 60 km durch den Abfluss zum Marmara-Meer, zwischen die Dardanellen und schließlich bis an die Ostküste von Athos schafft. Aber es ist halt ein Wunder. Damit ist alles möglich.
Jedenfalls klebte die Ikone auch noch auf dem Wasser fest und nur der besonders fromme Mönch Gabriel konnte die Panagia Portaitissa aus dem Wasser nehmen und zum Kloster bringen, von wo sie seitdem den ganzen Berg Athos beschützt. Die Mönche glauben, dass sie nur so lange auf dem heiligen Berg Athos bleiben dürfen, wie die Ikone nicht wegläuft. Und auch die Stelle der Anlandung (Kathisma Panagia Portaïtissa) wird heute noch verehrt.
Da, wo die Ikone Panagia Portaïtissa vor Iviron im Wasser stand und nicht weg wollte, sprudelt seitdem Weihwasser aus dem Meer. Habe auf unserer Athos-Bus-Kreuzfahrt im Sommer schon danach gesucht, um die Tanks am Bus zu füllen. Hier muss sie sein. Aber die Quelle hat sich ganz wundertätig vor mir versteckt und es war nichts als reines Salzwasser zu sehen.
[Tatsächlich konnte ich die Heilwasserquelle aber gar nicht im Meer finden, denn das war ein Übersetzungsfehler. Die Quelle ist auf der anderen Seite vom Bus am Meer, also konkret in einem kleinen Häuschen am Felsen. Ich stand direkt davor und hab`s nicht gesehen.]
Jedenfalls ist die Ikone nicht nur wundertätig, sondern auch das finanzielle Rückgrat des Klosters Iviron, seit 1651 eine Kopie der Panagia Portaitissa die gelähmte Tochter des Zaren Alexei I. Michailowitsch geheilt hat. Daraufhin tauschte der Zar die wundertätige Kopie der Ikone Panagia Portaitissa gegen das Moskauer Kloster Agios Nikolaos, das ab da den kompletten Finanzbedarf des Klosters Iviron deckte. 1932 hat Stalin den Deal zwar rückgängig gemacht, aber „die Beziehung des russischen Volkes zur Panagia Portaitissa [ist] sehr intensiv, was heute besonders deutlich wird“ (Monastiria.gr).
Und heute kostet die Panagia Portaitissa auch kein ganzes Moskauer Kloster mehr, sondern nur noch 6500 €. In dem Lichte betrachtet, ist das sogar preiswert. Mit dem richtigen Glauben könnte ich jetzt sogar meine Krankenversicherung kündigen und würde trotzdem besser behandelt werden. Tja, aber das wird bei mir wohl nicht funktionieren. Dann doch nur so ein kleines Ikönchen für 2 €. Aber nee, das geht auch nicht. Ich muss noch 80 km wandern und kann hier nichts mitnehmen.
Bye, bye Iviron
Was ich aber vom Kloster Iviron mitnehme, ist das köstliche Klosterwasser. Auch wenn der Becher so aussieht, als ob er schon seit Gründung des Klosters 980 hier an der Quelle angekettet wäre.
Das Kloster Iviron ist jetzt völlig verlassen, denn wenn nach der 4-Uhr-Messe und dem Frühstück alle Pilger verabschiedet sind, legen sich die Mönche gern noch mal ein paar Stündchen aufs Ohr. Und so bin ich bis auf das Klosterkaterchen der Einzige, der hier noch rumläuft.
Also weiter. Sehe beim Blick zurück auf das Kloster Iviron im Gegenlicht noch mal schön die Mauern, das Meer und den Berg Athos.
Bye bye, Kloster Iviron. Jetzt geht’s entlang des namenlosen Flüsschens zum Kloster Koutloumousiou.
Infos zum 3. Kloster Iviron
- Offizieller Name: Heiliges Kloster Iviron (eigentlich Ibíron) / Ιερά Μονή Ιβήρων
- Klosterhierarchie von Athos: Rang 3
- Gründung: 980 durch Mönche aus Iberien, dem heutigen Georgien
- Widmung: Maria Himmelfahrt (15. August)
- Zerstörungen: 1259 durch fränkische Kreuzfahrer, 1865 durch ein Großfeuer
- Anzahl der Mönche 2022: 40 im Kloster und 27 in Kellien
- Besonderheit: Anfangs georgisches („iberisches“) Kloster, ab Mitte des 15. Jahrhunderts griechisch
- Heilige (22): Anthimos der Blinde, Arsenius von Ninozminda, Basilius, Euthymius der Hagiorite, Gabriel Mtaz’mindeli (Atoneli / vom Athos), Georg Didi der Große, Maschenebeli der Erbauer, Georg Theophoros der Gottesträger, Georg vom Athos „Hagiorites”, Gregor V. von Konstantinopel, Gregor von Nyssa, Hierotheos vom Kloster Ivíron, Hilarion der Jüngere, Johannes (Tornike), Johannes von Khakhuli, Johannes Waraswatsche, Konstantin von Hydra, Kosmas von Vatopedi, Lukas der Jüngere, Nikolaus Dwali der Georgier, Nilos Erichiotis der Geheiligte, Paisios vom Athos: Quelle
- Reliquien im Kloster Iviron: Teile der Folterinstrumente Jesu; Reliquien von 165 Heiligen; Gewand des Kaisermörders und Athanasios-Kumpels Johann Tsimiskis; wundertätige Ikone der Panagia Portaïtissa
- Bibliothek: 2300 Manuskripte und 11000 Bücher
- LKW-Sichtungen: MAN 26.403
- Zufahrt: Piste von Karyes
- Mehr Infos zum Kloster Iviron: Wiki
- Hintergrundinfos zum Kloster und der Ikone (monastiria.gr): Klick
- Geschichte des Königreichs Iberien im Kaukasus: Wiki
- Hier gibt es eine Karte mit der Übersicht und Beschreibung aller Klöster auf Athos.
- Wanderstrecke: Kellion Mylopotamos – Kloster Iviron | 2,2 km lt. Karte (2,7 km mit Umwegen) | 0,50 h netto | 140 m Aufstieg | 192 m Abstieg | 332 m gesamt (roter GPS-Track)
Die Quelle ist in einer kleinen Kapelle am Meeresufer, das letzte Gebäude vor dem Bootshaus mit den vielen Türen
Ich war zweimal am Kloster Ivíron und habe beim ersten Mal mit dem Bus direkt vor dem Quellhäuschen gestanden. Aber wenn ich natürlich im Meer suche, kann ich die Quelle neben dem Meer nicht finden.
Was Du zeigst ist der Glockenturm mit dem Refektorium dahinter, Katholikon ist gegenüber
Ja, hab Refektorium und Katholikon von Iviron verwechselt.
04.00 uhr zum gebet – danach frühstück ca. 07.00 uhr +++ wobei frühstück bei mir meist ein kleiner schwarzer kaffee mit einem stück beinhartes brot war ! … pilger eben …
bei meiner wanderung war ich als solcher unterwegs, habe mich nie angemeldet gehabt, versuchte rechtzeitig vor ort zu sein … als „GEHER“ hatten die immer platz für einen solchen
allein kommst Du fast immer unter, schwierig sind die Gruppen so ab 3-4 Leute, das geht nicht ohne Anmeldung. Kommt auch ein bischen aufs Kloster an, wieviel Gästebetten da sind
Also die Ansage am Kloster Ivíron bezüglich der notwendigen Reservierung war eindeutig. Nun habe ich ja sowieso nicht gefragt. Aber ich stelle mir das schwierig vor, einfach so im Kloster zu übernachten, wenn man keine Alternativen hat.
Ich war ja nicht nur am Kloster Iviron nicht in der Kirche und zum Gebet. Kannst du mal erläutern, wie die Morgenmesse abläuft?
Mesonyktikon
Orthros
1 Stundegebet
Liturgie
guck Google
1 Stundegebet = Gebet zur 1. Stunde (gibt auch zur 3,6,9. Stunde)
Also nochmal auf deutsch
Mesonyktikon = Mitternachtsgottesdienst
Orthros = Morgengottesdienst
Gebet zur 1. Stunde
Danach Liturgie (das was Du als „Messe“ bezeichnest.
Ja, aber wie läuft das in einem Kloster wie Iviron konkret ab? Also erstmal trifft man sich früh um vier noch etwas verschlafen draußen in der Morgenkälte und fragt, ob man gut geschlafen hat. Dann quatschen die Mönche noch ein bisschen über die aktuelle Netflix-Folge von gestern Abend und gehen dann zusammen in den Gebetsraum. Dort stellen sich alle im Kreis auf, schwenken die Blechdosen und singen gemeinsam. Dann liest einer einen Text vor. Die Pilger stehen alle hinten und gucken zu. Nach drei Stunden können die ersten Mönche nicht mehr stehen und gehen raus, um sich mal hinzusetzen. Dann gehen sie wieder rein, um das Gebet fortzusetzen. Müssen aber die Pilger zur Seite schubsen, die nur im Weg rumstehen. Und irgendwann knurrt der Magen des Abtes und er beendet den Dienst und schickt alle zum Frühstück. So vielleicht?
Da wird keiner geschubst oder muss raus weil er nicht mehr stehen kann…. s gibt extra, ich nenne sie mal Stehhilfen, Stühle mit geneigter Sitzfläche und Armlehnen, in denen man gut einige Stunden dem Ablauf des Gottesdienstens folgen kann. Die Mönche gehen „ziehen“ in einer Art Prozession im beindruckender Weise durch das von Öllämpchen beleuchtete Innere des Gebetsraum, singen dabei, Weihrauch wird verbrannt und über allem liegt eine wirklich beindruckende Stimmung! Ich habe als Gast/Pilger mit evangelischer Gesinnung mehrfach an den Gottesdiensten teilnehmen dürfen, unter anderem auch in Iviron, Simonos Petras und einer Skite, damals geführt und bewitrschaftet von Pater Panteleimon.
Mich hat die Ruhe und der medidative Tagesablauf der Klöster damals sehr „geerdet“ und nachhaltig gewirkt.
Die Mönche laufen also unter dem runden Kronleuchter die ganze Zeit im Kreis?