Bretagne: Wattwanderung Baie de Saint-Brieuc
Wattwanderung in der Baie de Saint-Brieuc, Stadtbesichtigung Tréguier und Stellplatzsuche an der bretonischen Granitküste.
Ruhiger Stellplatz an der Bucht Saint-Brieuc
Seit wir den Vorhang im Fahrerhaus und die ausstellbaren Oberfenster haben, schlafen wir im Hubbett deutlich besser und länger als sonst. Dazu ist es an der nach langer Suche gestern gefundenen, besten Badebucht Saint-Brieuc ruhig und einsam wie lange nicht.
Wattwanderung in die Bucht Saint-Brieuc
Nach dem Frühstück gehen wir runter zum Meer, das aber gerade verschwunden ist. Und dabei sind es noch 3 Stunden bis Niedrigwasser.
Diesmal aber trödeln wir nicht lang, sondern laufen straffen Schrittes zwei Kilometer raus in die Bucht. Auch die Franzosen sind auf dem platten Sand mit Wassertraktoren und selbst mit Sulkys unterwegs.
Queren zwei Priele, in denen das Wasser ganz schön strömt, die aber nicht tiefer als bis zum Knie sind. Auch das Grünzeug hält sich in Grenzen. Das Watt ist eigentlich sehr angenehm und fest zu laufen.
Muschelzucht in der Baie de Saint-Brieuc
Draußen in der Bucht Baie de Sant-Brieuc haben die Fischer Holzpfähle in den Boden gerammt, an denen ringsum schwarze Miesmuscheln siedeln. An manchen Pfählen sind ganz kleine Muscheln, an manchen größere.
Die Fischer sind mit Amphibienfahrzeugen oder hochbeinigen Traktoren unterwegs und fummeln da irgendwas herum.
Eine Stunde vor dem laut Tidenkalender für 14:32 Uhr angekündigten Niedrigwasser gehen wir wieder zurück, denn es ist ja schon ein Stück bis zum Ufer. Völlig unterschätzt habe ich aber, dass es gar nicht so einfach ist, aus 2 km Entfernung unsere Bucht zu treffen, denn die Küstenlinie ist von da draußen nur noch ein schmaler Strich. Aber mit dem hundertfachen Handyzoom und der Peilung einer Landmarke geht es dann auch ohne Navigation.
Treguier
Uns gefällt es hier, aber jetzt haben wir eigentlich alles gesehen. Da können wir auch weiterfahren. Heute mal auf eher größeren Straßen in Richtung Granitküste. In Treguier begeistern die schönen Häuschen. Drehe also spontan um und stelle den Bus auf den Parkplatz am Hafen.
Von da machen wir einen Stadtspaziergang. Fängt nur leider schon bald an zu regnen.
Gehen trotzdem kreuz und quer durch das Städtchen.
Gefällt uns sehr gut hier.
Besichtigen auch die riesige Kathedrale Tréguier und legen am Grabmal für St. Yves in der Hoffnung auf ergiebigen Regen auch in unserem Garten noch eine kleine Marmorplatte nieder. Mal sehen, was er da machen kann.
Stellplatzprobleme an der Granitküste
Nun können wir weiter Richtung Granitküste fahren. Wusste schon, dass es eng wird mit Parkplätzen, aber meist ist überall schon die einfache Übernachtung verboten. Das ist ziemlich dumm, aber ich kann es nicht ändern.
Und ich will mich nun auch nicht ganz verboten irgendwo hinstellen, da wir morgen ja wandern wollen. So halb verboten würde ich in Kauf nehmen und hab schon ein paar Stellen rausgesucht. Der erste Parkplatz an einem Hafen ist zu eng bewohnt. Aber hübsch ist es hier an der bretonischen Granitküste.
Der zweite Parkplatz ist nur für Anlieger und Bootsbesitzer frei. Das passt. Wir haben das Anliegen, unser SUP zu Wasser zu lassen. Kriege dann aber doch Zweifel, ob ich damit durchkomme. Da kann ich mich mit dem Bus noch so dicht an die Büsche drücken, wenn wir das Dach aufklappen, ist es vorbei mit der gedeckten Aufstellung. Und außerdem erscheint mir meine Ausrede für eine Nacht im Halteverbot dann doch zu frech.
Der dritte Parkplatz direkt am Granitfelsenhäuschen liegt ruhig, nah am Ziel und ist völlig leer, aber eben im geschützten Naturreservat mit Übernachtungsverbot. Und in Naturschutzfragen bin ich dann schon sehr pingelig.
Stellplatz an der Granitküste
Also weiter, müssen wir eben auf den nächstbesten Campingplatz. Stehen um 22:00 Uhr nach Karte direkt vor einem Camp. Aber da ist nichts. Ein Campingplatz war das früher sicherlich mal, ist es aber jetzt schon lange nicht mehr. Doch es stehen keine Verbotsschilder, und ein Typ da hat auf meine Nachfrage hin auch nichts dagegen. Verstecke den Bus trotzdem lieber ein bisschen, denn so ganz koscher ist der Stellplatz an der Granitküste sicherlich nicht.
Ist nicht weit bis zu den Granitfelsen. Gehe also abends im Nieselregen noch mal ein Stück, um die Sache zu erkunden. Da hinten ist doch schon eine der Hauptattraktionen der Bretagne. Aber die hebe ich mal für morgen auf.
Plage Roche – Saint-Brieuc – Paimpol – Tréguier – Plougrescant | Frankreich | 98 km | 1.802 km