Adapter 24V / 12V: Spannungs-Reduzierung zum Anhänger

Die Spannungsreduzierung war das größte Problem beim Nachrüsten der Anhängerkupplung am LKW. Dabei ist die Lösung so einfach.

Adapter für die Spannungsreduzierung von 24 auf 12 V

Adapter für die Spannungsreduzierung von 24 auf 12 V

Probleme beim Nachrüsten einer Anhängerkupplung am LKW

Beim Nachrüsten einer Anhängerkupplung am LKW gibt es eigentlich 3 wichtige Entscheidungen zu treffen:

  1. Art der Anhängerkupplung
  2. Anzahl der Pole der Anhängersteckdose
  3. Braucht der Anhänger eine Spannungsreduzierung?

1. Kugelkopf oder Zugmaul?

An meinem Mercedes 1124 AF war eine Rockinger Anhängerkupplung für 11 Tonnen verbaut. Gleich demontiert. Wofür soll ich als Privatmann 50 kg Stahl für eine Zugmaulkupplung spazieren fahren? Ich will auf Reisen gehen und keine Drehschemelanhänger ziehen.

Allerdings ist es schon doof, wenn man einen großen Bus und keine Anhängerkupplung hat. Also kommt eine Kugelkopfkupplung an den Mercedes T2N. Die Standardlösung für kleine Anhänger. Für meine Zwecke geeignet. Vollkommen ausreichend.

Die wirklichen Freaks montieren natürlich beide Anhängerkupplungen. Die Zugmaulkupplung an der Hecktraverse. Die Kugelkopfkupplung am Unterfahrschutz.

2. Anzahl der Pole für die Anhängersteckdose?

Man könnte meinen, die Anzahl der Pole für die Anhängerkupplung wäre einheitlich geregelt. Ist es aber nicht. Denn bei LKWs ist der Standard für die 24V-Verbindung zum Anhänger eine 15-polige Anhängersteckdose.

Und dann gibt es natürlich noch die an neuen PKWs gängigen 13-poligen Elektrodosen. Dieses System ist auch an allen von mir geprüften, potentiellen Mietanhängern verbaut. Ist also meine Vorzugsvariante.

Trotzdem sehe ich ziemlich häufig noch 7-polige Anhängersteckdosen. Dieser Vario z.B. hat eine 7-polige Anhängersteckdose verbaut. Natürlich gibt es diverse Adapter, um zwischen 7 Polen und 13 Polen zu wechseln.

3. Spannungsreduzierung zum Anhänger?

Variante 1: Umbau der Anhängerbeleuchtung auf 24 Volt

Richtige LKWs haben eine 24-Volt-Bordanlage. Glücklich ist, wer dazu einen eigenen Anhänger hat. Der wird mit passenden Glühbirnen auf 24 Volt umgerüstet. Und fertig ist die richtige Bordspannung am Anhänger.

Nun hänge ich (voraussichtlich) bestenfalls mal einen Mietanhänger mit 12 Volt an den 24-V-LKW. Will da ungern jedes Mal die Lampen wechseln.

Variante 2: Fest verbaute Spannungsreduzierung vor der Elektrodose

Brauche also eine Spannungsreduzierung zum 12-V-Anhänger. Doch so ein fest verbauter Beleuchtungswandler 24V/12V ist mit 300 € ziemlich teuer. Hab deswegen erst nachgedacht, mir eine Spannungsreduzierung mit einfachen Widerständen für ein paar Euro selbst zu basteln. Das ist einfach, weil die Glühlampen in Anhängern ja eine genormte Leistung haben. Da in Reihe dieselbe Leistung als Widerstand noch mal davorschalten. Und schon teilen sich die 24 Volt des LKW auf 2 x 12 Volt am Anhänger.

Allerdings wird bei dieser Spannungsreduzierung mit einfachen Widerständen der Strom direkt in Wärme umgewandelt. Ziemliche Verschwendung. Viel problematischer ist aber, dass es verschiedene Hänger mit verschiedenen Leistungsdaten gibt. Ein Kofferanhänger hat vielleicht Umrissleuchten. Ein moderner Anhänger LED-Beleuchtung. Da müsste ich ja jedes Mal andere Widerstände dazwischen hängen. Ist nicht sehr praktikabel.

Wie wäre es denn mit einigen separaten Step-down-Wandlern 24/12V? Die kosten im Leistungsbereich bis 5 Ampere als Markenware zusammen aber auch mindestens 100 €. Vom Einbauaufwand und Platzbedarf mal ganz abgesehen. Zumal die ganze Montage ja im Spritzwasserbereich stattfindet.

Na ja, irgendwann habe ich dann für die Spannungsreduzierung von 24 Volt an meinem Mercedes 711 auf 12 Volt am Anhänger in den sauren Apfel gebissen und einen festen Wandler 24/12V sowie eine 13-polige Anhängerdose verbaut. Die große Lösung also.

12-V-Anhänger mit 24-V-Wolf am 24-V-LKW Mercedes 711 D

12-V-Anhänger mit 24-V-Wolf am 24-V-LKW Mercedes 711 D

Variante 3: Flexibler Adapter für die Spannungsreduzierung

Doch kurz nach Anbau, Abnahme und Eintragung der Anhängerkupplung nebst 12-V-Steckdose finde ich an einem Vario eine einfache, elegante und preiswerte Lösung für die Spannungsreduzierung von 24V auf 12V. Als Adapter, der einfach auf die normale Anhängersteckdose aufgesteckt wird. Vorn kommen 24 Volt rein. Hinten 12 Volt raus. Und dabei steht der Adapter für die Spannungsreduzierung nur 15 cm über.

Auf dem Adapter für die Spannungsreduzierung ist zum Glück der Hersteller eingeprägt. Finde beim Googeln eine deutsche Firma und ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Adaptern für verschiedene Systeme.

Dieser Adapter scheint die ideale Lösung für die gelegentliche Verwendung von 12-Volt-Anhängern zu sein. Gerade dann, wenn am LKW schon eine Anhängersteckdose mit 24 Volt vorhanden ist. Zudem gibt es das den Spannungsreduzierer für unterschiedlichste Anhängerdosen.

Sehe als Nachteil des Adapters für die Spannungsreduzierung eigentlich nur die Diebstahlgefahr. Aber andererseits: Wer weiß schon, was ein Adapter für die Spannungsreduzierung ist?

Spannungsreduzierung 24V – 12V zum Anhänger: Infos und Quellen

Die flexible Lösung der Spannungsreduzierung kam für mich zu spät. Verbaut ist bei mir ein fester Beleuchtungswandler gemäß Anschlussplan am Mercedes T2N/Vario. Ist schön, aber halt unflexibel. Für meinen seltenen Bedarf, 12V-Anhänger zu ziehen, hätte der Spannungsreduzierer vollkommen gereicht.

  • Secorüt hat eine schöne Übersicht aller Spannungsreduzierer (Secoruet.net): Klick
  • Allerdings ist Secorüt Hersteller, kein Händler.
  • Kaufen kann man den Adapter für die Spannungsreduzierung 24V/12V z. B. bei Conrad (beidseitig 13-polig, Artikel 60183): Klick
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars (18 votes, average: 4,94 out of 5)
Loading...

Das könnte dich auch interessieren …

8 Antworten

  1. Marc sagt:

    Hallo, also diese 120€ Lösung ist schon ok für jemanden die eine schnelle Lösung brauchen. Andere verwenden einen dc-dc step-down 240W 24v auf 12v und ein paar 24v Relais, das ganze für 25€ plus wasserdichtes Gehäuse – fertig. Grüße Marc
    https://www.amazon.de/dp/B077NXLSB4/ref=as_li_DE

    • Tom sagt:

      Auf die Idee mit den Relais bin ich noch gar nicht gekommen. Ich habe alternativ immer mit 7 Wandlern kalkuliert. Cooler Tipp also. Muss mich aber zum Glück jetzt nicht mehr mit der Relaisschaltung über nur einen Wandler auseinandersetzen. Wobei das ja so auch nicht geht, da ja manchmal Rücklicht, Bremse und Rückfahrscheinwerfer gleichzeitig leuchten, ohne dass man die Kreise zusammenschalten kann. Oder? Also doch 7 Wandler zu je 20 €? Da ist die Steckerlösung schon eleganter.

  2. Marc sagt:

    Hallo Tom, das was du schreibst verstehe ich nicht. Der LKW „sieht“ an seinem Anschluss normalerweise 6 einzelne Verbraucher in Form von 24V Glühbirnen des Anhängers. Anstatt dieser Glühbirnen sind im Adapter 6 Relais (für die Masse braucht man kein Relais, ist dieselbe auf beiden Seiten), die den 12V Stromkreis für die 12V Glühbirnen durchschalten. Der 12V Kreis kommt vom DC-DC-Wandler. Dadurch kann ein, zwei drei oder alle Glühbirnen gleichzeitig eingeschaltet werden, da die beiden Kreise (24V und 12V voneinander durch die Relais getrennt sind).
    Ein Problem könnte der Widerstand der beiden Relais für die Blinker sein. Der könnte evtl. zu hoch sein, sodass der LKW beim Blinken eine defekte Birne am Anhänger meldet (in Form einer höheren Blinkfrequenz oder einer Warnleuchte). Abhilfe könnte hier ein entsprechender Widerstand parallel zum Relais schaffen. Falls gewünscht kann ich gern ein handgezeichneter Schaltpan schicken.
    Beim 7-poligen LKW-Stecker ist Klemme 7 die Dauer-Spannungsversorgung. Dort kann man den DC-DC-Wandler anschliessen. Evtl. muss das Dauerplus etwas höher abgesichert werden. Ausserdem müssten im Adapter noch 6 Sicherungen verbaut werden, damit die 12V Glühbirnen alle ordnungsgemäß einzeln abgesichert sind und im Fehlerfall der DC-DC-Wandler nicht abraucht. Den o.g. Wandler hab ich mal für andere Zwecke verbaut, und unter Last dauerhaft mit ca. 90% getestet. Kommt zwar aus China, aber meiner hat der Belastung standgehalten.
    Übrigens – eine Spannung kann nur „anliegen“, nicht aber irgendwo „rauskommen“ 🙂 Viele Grüße Marc

    • Tom sagt:

      Nee nee, bleib mir bloß vom Hals mit diesen Schaltplänen. Was meinst du, warum ich ein altes Auto fahre? Weil der so wenig black boxes hat. Da werde ich doch selber nicht noch einen schuhkartongroßen Fehlerteufel zusammenschräubeln, bei dem ich dann nach einem Jahr die Hälfte aller Lötstellen nachfriemeln muss. Nee nee, so ein professionelles, fix und fertiges Kästchen ist schon okay. Ganz egal, ob der Strom nun anliegt oder rausfliegt oder wie auch immer. Hauptsache, am Anhänger leuchten die richtigen Lampen. Doch man sieht mal wieder, dass sich Bildung bezahlt macht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert