Vollgas über den San-Bernardino-Pass

Erst als ich Beifahrer bin, schafft der Mercedes 711D den San-Bernardino-Pass im dritten Gang.

Fahrerersatz ab Genua

Nach der nächtlichen Fährankunft von Tunis hatte ich mit erheblichem LKW-Verkehr auf unserem Hafenstellplatz gerechnet. Aber unser Platz innerhalb des stacheldrahtumwehrten Hafens von Genua war dann doch erstaunlich ruhig. Bin trotzdem relativ zeitig wach, da wir ja gestern auf der Fähre schon genug geschlafen haben. Und klar, auch mein Ersatz ist zeitig unterwegs, steht oben auf der Brücke und kann den Bus sehen.

Übernachtung Mercedes 711D im Hafen Genua Italien

Übernachtung Mercedes 711D im Hafen Genua Italien

Aber man kommt eben nicht so einfach in den Hafen. So starte ich den Bus und muss trotz meiner Unfallschäden noch einmal selber ran. Fahre gleich noch die engen, verwinkelten und tunneligen Abschnitte der Autobahn bis zur ersten Raststätte. Erst dort ist Zeit, den Bus zu erklären. Ist schon eine Hausnummer, auf der ersten Fahrt mit dem Mercedes 711D von der Autobahnraststätte unter beengten Verhältnissen eine enge Kurve auf die kleine Autobahn zu fahren und dann auf die Bahn zu starten, die hier ja viel schmaler als normal ist. Aber was soll man machen.

Appenien

Der Süden der Appenien ist warm und sonnig, die Nordseite neblig und kalt. In Mailand navigiere ich falsch und wir fahren erstmal in Gegenrichtung auf den Stadtring. Manchmal  geht aber auch alles schief. Aber es ist sowieso besser, wenn ich mich nach hinten setze und dort das Bein hochlege.

Beifahrer mit Gipsfuß in Mailand, Italien

Beifahrer mit Gipsfuß in Mailand, Italien

San-Bernardino-Pass

Mein Vierter ist im Gegensatz zu mir ein wesentlich routinierterer Beifahrer und macht seine eigene Navigation an. Ich brauche mein Handy, um die Schweizer Schwerverkehrsabgabe rechtzeitig vor dem San-Bernardino-Pass zu buchen. Die Schweizer Via App funktioniert ja immer noch nicht oder generell nicht mehr.

Dann erkläre ich das beste Handling der vielen Serpentinen hoch auf den San-Bernardino-Pass. Die Hauptsache ist nämlich, relativ zeitig den dritten Gang reinzumachen und voll auf dem Gas zu bleiben. Denn wenn man im 711er am Berg einmal in den zweiten Gang absackt, kommt man da nie wieder raus und schleicht mit 20 km/h den Berg hoch.

Aber diesmal geht es durch die Serpentinen wirklich mit Vollgas im dritten Gang durch und der Bus schafft es so mit 50 km/h bis hoch. Das habe ich noch nicht geschafft. Allerdings muss man da auf der Rückbank völlig schmerzbefreit sein, denn die Querkräfte potenzieren sich hinten. Trotzdem erstaunlich, was der Bus so leisten kann.

San-Bernardino-Pass in der Schweiz

San-Bernardino-Pass in der Schweiz

Dilemma Tankanzeige

Schon ab Bregenz steht die Tankanzeige auf der Null, aber da kann man noch 200 km fahren. Ich suche also eine günstige Tankstelle an der Strecke raus. Ja, das sind noch 100 km, das schaffst du. Doch der Zeiger geht immer weiter nach links und ich kläre schon mal rein prophylaktisch darüber auf, was man macht, wenn der Motor anfängt zu stottern. Aber dazu kommt es nicht. An der Tankstelle stellt sich sogar heraus, dass immer noch 20 Liter Diesel im Tank sind. Also alles kein Problem.

Tanken in Deutschland

Tanken in Deutschland

Aber 700 km als LKW-Anfänger sind anstrengend.

Abendliche Autobahn in Deutschland

Abendliche Autobahn in Deutschland

Und so verlassen wir die Autobahn und finden ganz in der Nähe einen brauchbaren Stellplatz. Allerdings stehen wir fast völlig ungedeckt in der Landschaft und ich merke wieder einmal, dass eine ordentliche Verdunklung absolut sinnvoll ist.

Genua – Mailand – Como – Chur – Bregenz – Ulm – Ansbach | Deutschland | 705 km | 3.085 km

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7 Antworten

  1. Peter sagt:

    Appenien? Auch wenn das grammatisch richtig ist, liest es sich seltsam. 😉 🙂

    Bald zuhause! 🙂

  2. Peter sagt:

    Ich kenne den Appenin, als Gebirgszug.

  3. Roman sagt:

    ich finde es „lässig“ diese berichte zu lesen. … und wer nicht selbst das erlebt hat, konzentriert sich halt auf eine kurzes „i“ oder langes „ie“ … 😉

  4. Anonym sagt:

    @ Roman: Sprichst du aus Erfahrung, oder glaubst du das ich aufgrund meines Beitrag noch nie andere Länder bereist habe?
    😉

    Gruß Peter

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