Kameravergleich im Winter: Canon EOS 80D, Canon G9X und Samsung Galaxy Note8
Ich will schöne Fotos. Mit wenig Arbeit. Mag mich nicht nach dem Urlaub hinsetzen und Tausende Fotos „entwickeln“. Kein Bock. Keine Zeit. Also muss ich mein Kameraproblem hardwareseitig lösen. Und so hab ich schon einige Kameras gekauft und kriege dazu eine Canon EOS 80 D ausgeliehen. Klar, ich soll natürlich Werbung für das Ding machen und mir dann eine kaufen. Dazu mache ich erstmal einen Kameravergleich im Winter. Testteilnehmer sind:
- Eine Spiegelreflexkamera Canon EOS 80D mit EFS 18-135mm,
- meine hosentaschentaugliche Kompaktkamera Canon PowerShot G9X II und
- natürlich mein Allround-Handy, ein Samsung Galaxy Note8.
Meine alte Canon EOS 60D muss derweil zu Hause bleiben.
Kameratest im Kinderwinterwunderland
Nun ist dieses Jahr leider der heimische Winter so gut wie ausgefallen. Zumindest was Schnee angeht. Also wo fährt man am besten hin, um einen Kameravergleich unter Winterbedingungen zu machen? In die Alpen. Nördlich des Alpenhauptkamms alles dunkel und trüb. Grau und neblig. Also weiter nach Süden. Doch auch in Südtirol ist es anfangs nicht besser. Dunkle Wälder, bedeckter Himmel, verhangene Bergspitzen. Und das 13:30 Uhr. Nun gut, ist halt so. Mal sehen, wie die 3 Kameras sich machen. Weitwinkel. Automatikmodus. Sollten alle können. Alle Fotos sind unbearbeitet und so wie immer hochgeladen. Im Text mit 600 Pixeln, in der Vergrößerung mit 1200 Pixeln. Ich verkaufe keine Fotos. Brauche nicht mehr.
Für mich ist das letzte Foto der Favorit. Trifft am besten die wirkliche Stimmung und die wirklichen Farben. Aber die Wirklichkeit spielt bei vielen Fotos im Internet ja nicht so unbedingt die große Rolle. Und natürlich kann der richtige Fotograf oder besser gesagt der geübte Lightroomvirtuose unter allen möglichen Bedingungen fantastisches Wolkenspiel erzeugen, verstärken oder gleich den ganzen Himmel austauschen. Das Internet ist voll von Anleitungen für den fotografischen Impressionismus á la German Roamers. Nun habe ich weder deren Zeit noch Ahnung, kann aber auch mal ein paar Regler hin und her schieben. Sowas mache ich normalerweise nur im Notfall, um im Nachhinein Fotos für die Familienchronik zu retten. Macht einen Haufen Arbeit und sieht am Ende zwar besser, aber nicht unbedingt realistischer aus.
Kameravergleich im Winter bei Sonne
Ja, wer’s mag. Aber ich bin Chronist und bevorzuge die Realität. Doch blauer Himmel ist schon nett. Blauer Himmel, strahlende Sonne und weißer Schnee. Nicht auf dem Foto, sondern in echt. Am nächsten Tag war es soweit. Zumindest fast. Kurz vor dem Mittagessen. Pralle Sonne. Weißer Schnee. Ein echter Kameravergleich im Winter. Und alle drei Kameras haben Probleme.
Natürlich kann man alles nachbearbeiten oder gleich von Hand belichten. Aber nochmal: Auf einer Winterwanderung habe ich an der einen Hand ein bis drei Schlitten und an der anderen ein Kind. Kann da nicht ständig an der Kamera herumfummeln. Und so trauere ich schon meiner alten Leica nach. Kurz am Stellrad drehen, den Schneemann einstellen. Der Rest vollkommen automatisch. Die Fotos kann man sich heute noch anschauen. Nur halt die Pixeldichte ist nicht mehr das, was man heute gewohnt ist. Die 60D war da schon eine andere Hausnummer. Und so verstaubte die Leica langsam. Aber die Fotos aus Klein-Iser mit dem Hotel Pyramida aus 2006 sind noch ganz frisch.
Klar sind Schneefotos schwer. Aber gerade deswegen sollten die Kameras doch eine spezielle Schneeeinstellung haben. Wäre doch kein Problem. Nicht einmal die Canon EOS 80D hat sowas. Naja, wahrscheinlich werden mich jetzt die ganzen Fotografen belächeln. Sollen sie mal. Aber wozu kaufe ich einen elektronischen Helfer, wenn ich dann doch alles selber machen muss.
Kameravergleich von Bergfotos mit Telezoom
Hmm. Das hätte ich nicht gedacht. Beim abendlichen Kameravergleich im Winter mit voll ausgefahrenem Telezoom muss ich doch tatsächlich nachdenken, welches Foto das Beste ist. Immerhin hat die Spiegelreflexkamera Canon EOS 80D ein Zoomobjektiv EFS mit 18-135mm dabei. Und das tritt gegen die Minikamera Canon PowerShot G9X II und mein Handy an. Wobei das Samsung Galaxy Note8 zwei Objektive hat. Dazu noch aus dem Digitalzoom rausgeholt, was möglich war. Wirklich unglaublich, was das kleine Handy leistet. Aber ich hätte nie gedacht, dass auf Fotos in der üblichen Druckqualität für die Familienchronik mein Handy mit der Canon EOS 80D mithalten kann. Dieser Kameravergleich war das Todesurteil für meine (derzeitigen) Kaufabsichten hinsichtlich einer neuen Spiegelreflexkamera. Und das, obwohl ich einen hübschen Stapel verschiedener Objektive für die EOS im Regal liegen habe.
Der Monte Rosso / Roteck in der Vergrößerung
Klar, wenn ich jetzt die 2,5 Kilometer entfernte Bergspitze des Monte Rosso / Roteck (2.390 m) vergrößere, zeigt sich die wahre Qualität der Canon EOS 80D. Und mein Handyknipsbild fängt an zu rauschen.
Kameravergleich: Sonnenuntergang in den Winterdolomiten
17:15 Uhr. Die Sonne verschwindet hinter den Sextner Dolomiten. Die letzte Schlittenfahrt beginnt. Traumhafter Himmel. Tolle Stimmung. Unvergessliche Erlebnisse. Bekommt man sowieso nicht auf ein Foto. Aber ich versuche es mal. Kurz anhalten. Freihand draufhalten. Und weiter. Sonst falle ich zu weit zurück.
Beim Ergebnis bin ich mir etwas unschlüssig. Aber hätte ich nur das Handy oder die kleine Canon genommen, wäre ich nicht so weit zurückgeblieben. Da brauche ich noch nicht einmal eine zweite Hand.
Kameravergleich: Nachtfotos
Südtirol bei Nacht. Endlich etwas mehr Zeit. Die Canon EOS 80D kann nicht mehr mitspielen, weil ich das große Stativ „vergessen“ habe. Das kleine Ministativ hingegen ist immer dabei. Und mit dem Handy fotografiere ich wie immer: Freihand.
Kameravergleich: Wie viele Fotos landen im Familienalbum?
Ein Kameravergleich im Winter ist das eine. Die Realstatistik das andere. Und so sind nach dem Aussortieren der doppelten, unscharfen und verpfuschten Fotos noch knapp 1000 Fotos auf meinem Rechner, die sich wie folgt auf die Kameras verteilen:
- Samsung Galaxy Note8: 694 Fotos
- Canon EOS 80D: 234 Fotos
- Canon PowerShot G9X II: 69 Fotos
Ein eindeutiges Ergebnis. Die meisten Fotos sind natürlich mit dem Handy entstanden. Würde aber sowieso nie auf die Idee kommen, beim Skifahren eine Spiegelreflex mitzuschleppen. Bei der kleinen Canon sieht es schon anders aus. Im Winter stelle ich da am Morgen die Kamera manuell ein und kann eigentlich den ganzen Tag fast wie im Automatikmodus fotografieren. Einhändig. Muss nur aufpassen, dass die Bilder nicht überbelichtet werden. Behalte also das Histogramm immer im Blick: Solange der Säulenberg hübsch in der Mitte bleibt, ist alles gut.
Welche Kamera ist nun die beste?
Jeder hat andere Vorstellungen. Andere Zeitbudgets. Ein anderes Auge. Ich bin bodenständig und will Fotos, wie sie aus der Kamera kommen. Und insofern kommt es bei meinem Kameravergleich im Winter natürlich am meisten auf die Kamera selbst an. Mit RAW-Formaten befasse ich mich vielleicht mal, wenn ich keine Kinder mehr habe. Aber jetzt habe ich besseres mit meiner Freizeit zu tun. Und so werde ich sicherlich noch oft und lange mit meiner Canon EOS 60D fotografieren, auch wenn unter einigen Schaltern der Wüstensand knirscht. Einen neuen 80D Body aber werde ich im gegenwärtigen Reiseprofil nicht kaufen. Da reicht das Handy und für die Langzeitbelichtungen die Kompaktkamera. Ohnehin gewinnt beim Verhältnis zwischen Preis, Leistung und Größe ganz klar die Canon G9X. Die EOS 80D und auch das Samsung Galaxy Note8 stoßen da schon in andere Preisregionen vor, wie die derzeitigen Preise zeigen (Stand 11.03.2018):
Mit keiner der beiden Canons kann ich aber telefonieren oder mal ein Foto versenden. Wer also sowieso ein neues Handy braucht, kann dabei ja ein bisschen mehr investieren und spart sich ganz die Kamera. Wer aber auf Safari geht, muss nicht nachdenken. Da können Kamera und Objektiv nicht gut genug sein. Da ist der Favorit klar die Canon EOS 80D.
So, und jetzt bin ich mal gespannt, welche der drei Kameras aus eurer Sicht im Winterurlaub die besten Fotos abgeliefert hat. Klickt einfach auf ein Foto und lasst den Kameravergleich durchlaufen. Die jeweilige Kamera steht in der Bildbeschreibung.