Im Mondlicht zum 14. Dolomitenbiwak am Grödner Joch
Das 14. Dolomitenbiwak beginnt mit einem abendlichen Aufstieg zum Grödner Joch und dem Zeltaufbau im Mondschein.
Vorbereitung des Dolomitenbiwaks
Immer noch Corona. Diesmal gehen wir aber in die Dolomiten. Auch wenn zwischen uns und den Bergen noch einige Vorschriften, Formulare und Tests liegen. Aber alles kein Hexenwerk.
Reisen ist halt neuerdings mit etwas mehr Vorbereitung verbunden. Aber was soll’s. Die Rucksäcke packe ich ja auch mit der Waage. Ist nämlich gar nicht so leicht, im Spätherbst ein paar Tage autark unterwegs zu sein. Aber die beiden „kleinen“ Jungs können schon ordentlich schleppen.
Und wieder kein Nachtzug nach München
5:15 Uhr. Der Wecker klingelt. Echt jetzt? Hab mir das mit der Zugabfahrt um 6:17 Uhr nicht überlegt. Trotzdem stehen alle sofort auf. Denn wir müssen direkt los. Frühstück gibt es nicht. Nicht jetzt. Schuhe anziehen. Jacken. Habt ihr die Mützen? Die Halstücher? Na dann, ab zum Bahnhof. Brötchen kaufen und hoch zum Gleis. Ach, waren das noch Zeiten, als man gemütlich am Abend in den Nachtzug steigen konnte.
ICE ist auch nicht schlecht, aber eben kein Nachtzug. Wir gehen ins Kleinkindabteil. Das ist irgendwie noch so drin.
Nur passen wir da nicht mehr so richtig rein und werden bei der Fahrkartenkontrolle freundlich darauf hingewiesen, dass die Kinder ja gar nicht mehr so klein sind. Na gut, setzen wir uns halt auf den Gang. Müssen sowieso bald umsteigen.
Finden im nächsten ICE nach München zwei gegenüberliegende Tische mit drei freien Plätzen. Können also gut Skat spielen. Ist schön in der Bahn. So bei 243 Sachen.
München. Alle raus.
Doch leider gibt es heuer keine großen Brezn. Klar, gibt ja auch kein Oktoberfest. Schade.
EuroCity über den Brenner
Aber was sich seit dem ersten Dolomitenbiwak 2005 nicht geändert hat und (hoffentlich) auch nie ändern wird, ist der EuroCity nach Venedig.
Wir gehen ins Risiko und setzen uns in ein Abteil für die Blitzreservierung. Haben auch Glück und behalten das ganze schöne Sechserabteil für uns. Der erste Zuckerguss auf den Bergen.
Trotzdem flutet die Herbstsonne den Zug.
In Franzensfeste laufen wir bis ganz vor, damit wir in Brixen gleich draußen sind. Denn es ist nur eine Minute Zeit bis zum Bus.
Schön, so hinter der Lok.
Bus 350 nach Wolkenstein
Aber der Zug hat 10 min Verspätung und so verpassen wir den Bus. Warten eine ¾ Stunde am beliebten Brixener Trinkwasserbrunnen.
Dann kommt der Bus 350 Richtung Plan und wir fahren noch eine Stunde durch Südtirol.
Und obwohl wir so zeitig los sind, setzt jetzt schon die Abenddiesigkeit ein.
Aufstieg zum Grödner Joch
An der Endstation in Wolkenstein / Plan liegt die Sellagruppe schon in der Abendsonne. Schaffen wir das noch zum Grödner Joch?
Es ist echt kalt und neben dem Forstweg blühen schon die Eiskristalle.
Die Jungs fragen mich, ob der Bus den steilen Forstweg schaffen würde. Nein, viel zu steil. Und auch die Brücke ist zu klein. Laufen ist besser.
Dann lichtet sich der Wald. Pause.
Im Mondlicht zum Grödner Joch
Wir sind nur recht leicht bekleidet. Und es wird kalt. Also weiter. Ich will noch hoch bis zum Grödner Joch, damit morgen früh die Sonne aufs Zelt scheint.
Doch es wird immer dunkler. Aber wir sind jetzt schon an der Straße übers Grödner Joch.
Ein Haus ist hell erleuchtet. Leider nur ein Souvenirladen und keine Gaststätte. Weiter.
Dann geht 19:00 Uhr der Mond auf.
Es ist auf einmal ziemlich hell und wir werfen sogar richtige Schatten.
Übernachtung am Grödner Joch
Bei so guter Sicht können wir auch noch ein Stück laufen. Auf dem Parkplatz am Grödner Joch stehen einige Wohnmobile. Darüber ist ein kleiner Aussichtspunkt. Der wäre ganz gut geeignet für unser Zelt.
Aber der Boden ist knochenhart. Gehen also noch ein kleines Stück und finden ein krummes Stück Bergalm. Gemeinsam ist das Zelt schnell aufgebaut und gemütlich eingerichtet.
Noch Tee kochen und dann gibt es Abendbrot.
20:30 Uhr ist dann langsam Ruhe in den Schlafsäcken
Am nächsten Tag geht es dann 1000 Meter hoch zur Piscadiù-Hütte auf der Sella.
Infos zur Wanderung zum Grödner Joch
- Strecke: Plan – Grödner Joch | 4 km | 530 m auf | 0 m ab
- Packliste der gesamten Biwak-Ausrüstung