Dolomiten: Sturmwarnung an der Plattkofelhütte

Nach dem Aufstieg zum Sellajoch begeistert der Friedrich-August-Weg zur Plattkofelhütte, aber da zieht ein Sturm auf.

Immer schön sachte

Irgendwie ist die Nacht beim Zelten im Spätherbst zu lang. Und dann doch wieder zu kurz. Bin früh wie zerschlagen. Aber den Jungs geht es nach zwölf Stunden Schlaf wieder blendend. Naja, erstmal Frühstück im Zelt.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Wir stehen zwar ziemlich windgeschützt, aber die Sonne kommt natürlich nicht an unsere versteckte Stelle am Wald.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Also muss es nach dem Aufstehen schnell gehen. Alles zusammenpacken. Nebenbei Tee auf Vorrat kochen. Und dann los.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Vielleicht hatte die Schwäche gestern auf der Piscadiù-Hütte doch mit der Höhe zu tun. Heute ist alles wieder bestens. Machen trotzdem sachte.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Aufstieg zum Sellajoch

Wandern zunächst im Schatten unterhalb der Sella bis zur Sela de Culac (2.018 m). Da gibt es Schokopause. Sehen schon das Sellajoch zwischen dem Sellastock auf der linken und dem Langkofel auf der rechten Seite des Tals. Irgendwo da oben am Sellajoch gibt es vielleicht doch eine geöffnete Hütte. Mal sehen.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Erstmal müssen wir runter ins Tal.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Aber nicht ganz. Immer schön links halten.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Um elf kommt die Sonne hinter dem Sellastock hervor

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Und wir machen die erste Sonnenpause. Ende Oktober, und wir sitzen hier im Hemd herum. Echt schön. Dann kommt noch der Toyota Hilux des Skiliftbetreibers ins Bild gefahren. Perfekt.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Wir gehen es heute ruhig an und machen öfter Pausen. Auch Gott sitzt als weiße Flauschwolke in seinem Chiller und lässt es sich gut gehen.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Meinem Vierten steckt zwar immer noch irgendwas in den Knochen, aber es geht ihm schon besser. Pausen helfen. Sonne sowieso.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Vor allem aber hilft eine offene Berghütte. Wir essen jeder eine Pizza, dazu noch Apfelstrudel mit Vanillesoße und exquisite Getränke. So eine heiße Schokolade ist schon was anderes als immer nur Bergquellwasser und Tee.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Friedrich-August-Weg am Plattkofel

Bei schönsten Sonnenschein gehen wir 14:00 Uhr weiter hoch zum Friedrich-August-Weg.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Auch obenhalb des Sellajochs sind alle Hütten geschlossen. Schade. Aber das war uns ja klar. Ist immer so um diese Zeit.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Hier oben in der Sonne ist es so schön und in den Tälern im Süden so diesig.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Der Friedrich August-Weg schlängelt sich an der Südflanke des Plattkofel immer auf und ab bis zum Fassajoch.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Unterwegs treffen wir Claudio, einen älteren Italiener, der uns auf einen kleinen Blumengarten im Felsen aufmerksam macht. Obwohl er kaum Englisch spricht, kommen wir doch ganz gut ins Gespräch und unterhalten uns ein bisschen.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Aber wir müssen weiter. Denn die Sonne taucht schon langsam in den Dunst der Täler ein.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Ist wirklich ein wunderbarer Weg. Besonders jetzt in der Abendsonne.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Jetzt sehen wir schon das Fassajoch mit der Plattkofelhütte (2.300 m).

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Stürmischer Abend an der Plattkofelhütte

Kommen mit den letzten Sonnenstrahlen an der Plattkofelhütte an. 2.300 m. Hier zelten wir.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Es wird schnell kalt. Dazu frischt der Wind auf, so dass wir das Zelt zu zweit aufstellen müssen. Der Jüngste pumpt derweil die Isomatten auf. Hätte nicht gedacht, dass ein Pumpsack so nützlich ist.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Die Wolkendecke über der Seiser Alm wird immer dichter. Der Wind immer stärker. Über Deutschland zieht der Orkan Ignatz. So schlimm wird es hier in den Dolomiten sicher nicht werden.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Montiere dennoch lieber mal die Sturmsicherung. Auch draußen wird das Zelt mit allen 10 Heringen verspannt. Die Wolkenbewegung über der Seiser Alm ist jedenfalls beeindruckend.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Dann verschwinden die Jungs im Zelt und ich koche draußen Tee. Kriege das Wasser bei dem Wind kaum heiß. Muss unbedingt mal einen Windschutz für den Gaskocher bauen.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Drin essen wir das letzte Brot und danach Filinchen mit Senf und Würstchen. Die Jungs kriechen in die Daunenschlafsäcke und sind schon bald warm. Der halbheiße Tee trägt seinen Teil zur allgemeinen Zufriedenheit bei. Und auch die Wolkendecke stabilisiert sich so bei 2.200 m.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Erstaunt mich immer wieder, wie warm und gemütlich es in so einem kleinen, ultraleichten Zelt sein kann. Auch wenn draußen der Wind tobt, wir sitzen drin und spielen Skat. Mein Blatt macht mir jedenfalls mehr Sorgen als der aufziehende Sturm.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Gehe abends nochmal raus, um die Abspannung zu kontrollieren. Der schon leicht angeknabberte Vollmond steht über dem Schlern. Aber es ist echt kalt und stürmisch draußen. Also ab in den Schlafsack.

Spätherbstwanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

Jetzt bin ich nur auf das Wetter morgen früh gespannt und durchdenke schon mal unsere Optionen für die nächste Wanderung.

Infos zur Wanderung zur Plattkofelhütte am Fassajoch

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