Fön im Wohnmobil: Heißluftdusche für kalte Tage

Lange Haare, Winterurlaub und Wild Swimming verlangen nach einem Fön im Wohnmobil, der auch abseits vom Campingplatz funktioniert.

Mit Fön LD7 im Wohnmobil zum Wild Swimming nach Frankreich

Mit Fön LD7 im Wohnmobil zum Wild Swimming nach Frankreich

Kein Fön im Wohnmobil

Sind im Wohnmobil-Winter-Bade-Urlaub mit dem Reiseführer Wild Swimming Frankreich unterwegs. Hier an der Quelle der Loue.

Wintercamping ohne Fön im Wohnmobil

Wintercamping ohne Fön im Wohnmobil

Das Buch mit den vielen Wildbadestellen in Frankreich ist zwar schön und gut, aber davon wird die Loue auch nicht wärmer. Vor allem, weil das Wohnmobil zwar zwei Heizungen, aber keinen Fön hat.

Temperaturmessung beim Winterbaden mit Fön im Wohnmobil

Temperaturmessung beim Winterbaden

Egal, rein jetzt. Das Kaltbaden ist gar nicht so das Problem. Problematisch sind lange Haare und der fehlende Fön im Wohnmobil. Das geht so nicht weiter.

Winterbaden ohne Fön

Winterbaden ohne Fön

Wieviel Watt Leistung hat ein Fön?

Am einfachsten wäre natürlich ein 24-V-Fön fürs Wohnmobil. Der müsste dann aber schon ordentlich abgesicherte, dicke und kurze Leitungen direkt zu den Versorgerbatterien haben. Denn über die normale Kfz Steckdose würde ich nicht mehr als 15 A geben. Und das sind bei 24 Volt ja nur 360 Watt. Bei 12 V sogar nur 180 W. Entsprechende Spielzeuge werden im Internet als großartiger 12-V-Reisefön fürs Wohnmobil verkauft. Damit kann man sich die Hände wärmen, aber nicht die Haare fönen.

Wenn es also keinen gescheiten 24-V-Fön gibt, muss ich auf 230 V wechseln. Doch so ein moderner 230-V-Fön hat heute ja mindestens 1000 Watt. Zumindest die, die bei uns im Bad rumliegen. Meine 500er Akkubox mit 230 Volt Ausgang bringt aber höchstens 400 Watt Leistung. Ohne riesigen Inverter wird das also nichts mit dem Fön im Wohnmobil.

Aber es kann ja auch mal weniger sein. Hauptsache, aus der Luftdüse kommt warme Luft raus. Und so habe ich auf der Plattform mit den bunten Buchstaben für 5 Euro eine alte Luftdusche LD7 aus der DDR gebraucht gekauft. Liebevoll verpackt in bonbonbunte Maisflocken.

DDR-Fön Luftdusche LD7 von AKA Electric fürs Wohnmobil

DDR-Fön Luftdusche LD7 von AKA Electric fürs Wohnmobil

Test des DDR-Föns mit 300 Watt an der Akkubox

Hab jetzt also einen DDR-Fön im Wohnmobil. Genau genommen heißt das Ding natürlich nicht Fön, sondern Luftdusche, weil die DDR nie und nimmer Lizenzbeträge für die Verwendung von westlichen Markennamen gezahlt hätte. Aber Heißluftdusche ist ja auch ein schöner Begriff.

Vor allem hat dieser Fön für unser Wohnmobil nur 300 Watt. Dieser Haartrockner wäre also prinzipiell geeignet für meine mobile Akkubox. Aber das kommt natürlich auf einen Test an. Und siehe da, das Ding zieht wirklich nur 305 Watt.

Wobei man von der angezeigten Leistung des Föns 10 Watt für den Inverter abziehen muss. Aber auch die muss die Akkubox ja liefern. Also 305 Watt mit Fön-Heizung. Mit dem roten Schiebeschalter kann man die Heißluftdusche zur Kaltluftdusche umfunktionieren.

DDR-Fön LD7 mit 300 Watt an der Akkubox im Wohnmobil

DDR-Fön LD7 mit 300 Watt an der Akkubox im Wohnmobil

Beim Test mit 50 cm langen Haaren braucht der Fön 10 min für eine gewisse Haartrocknung. Richtig trocken ist zwar anders. Aber irgendwann ist dann einfach die Geduld weg. Und auch der Begriff Heißluftdusche ist ziemlich euphemistisch. Das kleine Ding ist bestenfalls ein Warmluftgebläse.

Strom wäre aber noch genügend da. Ich schätze mal, dass die Haartrocknung 20% des Akkus zieht. Zwischendurch schaltet sich die Akkubox nur mal wegen Überlastung mit dem mobilen Fön und Fehler E36 ab. Dauerhaft über 300 Watt ist halt schon ganz schön viel. Aber nach dem Wiederanschalten geht es problemlos weiter.

Fehlermeldung E36 nach 5 min mit Fön LD7

Fehlermeldung E36 nach 5 min mit Fön LD7

Heißluftdusche im Wohnmobil

Prinzipiell funktioniert also der Fön im Wohnmobil. Man braucht nur Geduld und eine zeitliche Staffelung der Föninteressenten. Oder ich steige wirklich auf einen großen Inverter mit wenigstens 1000 Watt Leistungsentnahme um, der einen richtigen Fön oder zwei dieser Warmluftduschen bedienen kann.

Aber nur für den Fön das Wohnmobil elektrisch aufrüsten? Dazu bin ich noch nicht bereit. Dennoch ist der Gedanke einer mit dem faltbaren Solarpanel betriebenen Heißluftdusche schon ganz angenehm. Na, mal sehen. Bis dahin muss die Luftdusche LD7 mit 300 Watt herhalten. Das ist jetzt unser Wohnmobil-Fön.

Fön im Wohnmobil

Fön im Wohnmobil

Infos zum Fön im Wohnmobil

  • Der Fön ist eine DDR-„Luftdusche“ LD7 mit 350 W.
  • 12-V-Haartrockner mit 180 W sind dagegen Spielzeug, nicht kaufen!
  • Die Akku-Box mit 500 Wh ist seit über zwei Jahren permanent im Einsatz (PowerOak AC50)
  • Infrarotthermometer (Testboy TV323): Klick
  • Badereiseführer Wild Swimming Frankreich (Daniel Start / Haffmans Tolkemitt)
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13 Antworten

  1. Rudi sagt:

    Ich könnte da ja schon was zu beitragen …
    Allerdings werden Kommentare offenbar nicht mehr angezeigt (Makarska …)
    Ok, bei der Schlagzahl hätte ich auch ein Problem…
    Grüße

    • Tom sagt:

      Zum Fön im Wohnmobil kannst du gerne was beitragen. Kommentare kommen nur dann in die Warteschleife, wenn die bestimmte E-Mail-Adressen, Internetseiten oder Links enthalten. Kommentare mit typischen Wörtern, obskure Internet-Domains oder Spammer-IPs aber wandern ungesehenen in den Papierkorb.

      Sorry, wenn dadurch mal ein echter Kommentar verloren geht, aber anders kriege ich meine Ziele wie Spamfreiheit, Cookieverzicht und Zeiteffizienz nicht vereint.

  2. Christian sagt:

    Die Heißluftdusche ist echt witzig. Obwohl nur meine Frau in Gotha geboren ist, bin ich wirklich ein Fan von vielen DDR-Produkten. Das geht schon beim Küchenmixer los. Meine Oma hatte damals eine unzerstörbare Waschmaschine aus Ostdeutschland, die hatte nach ewigen Jahren ein paar Durchrostungen am Gehäuse, hat aber immer noch gewaschen wie am ersten Tag!
    Und die Moppeds waren doch auch klasse, bin froh, dass wir uns frühzeitig eine S 50, eine S 51, ne kleine TS und eine ETZ 250 hingestellt haben. Leider keine Schwalbe und die sind preislich natürlich durch die Decke gegangen. Denke mal, es gab viele stabile und taugliche Alltagsgegenstände. Ach wenn die teilweise nur gegen Devisen in den Westen gegangen sind…

  3. Gunnar sagt:

    Oder ihr könnt eine Neoprenkopfhaube auf setzen,dann werden die Haare nicht so nass und der Kopf verliert auch nicht so viel Wärme beim schwimmen . Und die Haare müssen auch nicht unbedingt geföhnt werden .

  4. Michael sagt:

    Du könntest dir eine kleine Gaskanone / Gasheizer mitnehmen – bei 6kW ist der Kopf dann schnell trocken 😉

  5. Juergen sagt:

    Servus!
    Erstmal ein gr0ßes Lob für deine Webseite.
    Seit Längerem bin ich eifriger Leser und finde deine Berichte überaus interessant.

    Hier mal noch meine Idee zum Thema Fön.
    Da du ja eine Warmluftheizung in deinem Fahrzeug hast könntest du dir einfach einen Adapter für einen Ausströmer bauen und daran den Schlauch eines Schwimmbad- oder Hotelföns dranbauen.
    Solltest du mehrere Ausströmer als Verteilung haben, dann wäre eine eine Strangsperre zu empfehlen, alternativ einfach die anderen Düsen schließen.
    Als ich noch Jung war hatte mich das immer genervt, wenn wir im Winter vom DLRG-Training abgeholt wurden und die Haare noch nicht richtig trocken waren. Ich hatte mich damals gefragt, warum es nicht irgendeinen Schlauch gibt den man auf die Lüftungsdüse im Auto stecken kann. Es kommt da ja eh genug warme Luft raus, warum diese also nicht dazu nutzen die Haaren zu trocknen.
    Jahrzehnte später habe ich dann bei einem Wohnmobilhersteller (Cicada, München) gearbeitet und wir haben diese Idee dann bei einem Ausstellungsfahrzeug in Düsseldorf umgesetzt. Das war sogar den Jungs von Promobil einer Erwähnung würdig…

    Alles Gute weiterhin und Danke für die inmteressante Lektüre!

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