Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen, mieten oder selbst bauen?

Ein Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen heißt Verzicht. Verzicht auf Wartezeiten, Ungewissheiten, Kostensteigerungen und schlaflose Nächte. Aber auch Verzicht auf Individualität und den Spaß beim Aufbauen. Wie komme ich also am besten zum eigenen Expeditionsfahrzeug? Diese Entscheidung kann einem keiner abnehmen. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob er vor allem bauen und warten oder lieber gleich losfahren will.

Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen: Sofort startklar

Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen: Sofort startklar

Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen: Was spricht dafür?

Das Budget ist überschaubar

Wenn die Entscheidung getroffen ist, ein gebrauchtes Expeditionsmobil zu kaufen, solltet ihr als erstes ein Budget für den Kauf festlegen. Daraus ergeben sich dann die möglichen Alternativen, die natürlich auch Schnittmengen haben. So würde ich bis 20.000 € Budget immer ein fertiges Wohnmobil gebraucht kaufen.

Gerade gebrauchte Expeditionsmobile weniger begehrter Marken kosten nicht sooo viel. Allerdings verlangen gebrauchte Wohnmobile von Magirus-Deutz, Iveco oder gar IFA W50 viel Liebe und Engagement bei der Ersatzteilbeschaffung. So kann eine neue Frontscheibe für einen Magirus dann schon einmal 2.000 Euro kosten. Dennoch muss man viel Mühe bei der Beschaffung aufwenden.

Daher schlagen sich (echte oder vermutete) Probleme mit der Ersatzteilversorgung auch im Preis für gebrauchte ExMos nieder: Für 15.000 Euro wurden mir bei meiner Suche schon einfach, aber reisetauglich ausgebaute Magirus-Deutz-Wohnmobile entnervter Vorbesitzer (z. B. als Magirus 170D11) angeboten. Damit hat man eine zwar gebrauchte, aber schöne Basis für ein Expeditionsmobil sowie (erst einmal) keine Arbeit. Was mich allerdings stutzig gemacht hat, war die Aussage, es gäbe gleich noch einen zweiten Magirus dazu, was sowieso besser wäre.

Urlaub im Expeditionsfahrzeug auf Probe

Dennoch ist es gerade für Einsteiger wahrscheinlich am besten, sich erst einmal mit einem gebrauchten Expeditionsmobil an das Thema Allrad-LKW heranzutasten. Gerade weil die Kosten übersichtlich sind. schließlich denken meist die Väter, dass sie jetzt schnell und unbedingt ein Expeditionsfahrzeug kaufen müssen. Ob das aber die ganze Familie auch so sieht?

Und hier ist der Vorteil, wenn man ein Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen kann, dass alle ein fertiges Produkt präsentiert bekommen. Und nicht von ewigen Bauzeiten ohne sichtbare Erfolge genervt sind.

Expeditionsfahrzeug mieten?

Natürlich könntet ihr ein Expeditionsmobil auch erst einmal versuchen zu mieten. Der Mietpreis für ein Expeditionsmobil müsste ja einerseits eine Abschreibung für die nicht unerheblichen Fahrzeugkosten enthalten. Andererseits fallen die Kosten für Diesel, Maut und Stellplätze aber zusätzlich zur Miete an. Insofern macht es wenig Sinn, mit einem gemieteten Expeditionsmobil mal eben (inklusive Anreise) 3 Wochen Urlaub in Marokko zu machen.

Anders sieht die Rechnung natürlich aus, wenn man ein Expeditionsmobil mietet, das bereits vor Ort verfügbar ist. Denn dann entfallen die Kosten, um zum Beispiel das eigene Fahrzeug nach Namibia zu verschiffen. Allerdings sind gerade beim außereuropäischen Einsatz viele Risiken und Kosten für ein Expeditionsmobil abzuwägen, die aus meiner Sicht eine geschäftsmäßige Vermietung schwer handelbar machen.

Ein Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen ist insofern besser als mieten, da diese Fahrzeuge auch recht wertstabil sind. Sollte das Fahrzeug oder dieser Art von Urlaub nicht zusagen, lassen sich gute Expeditionsfahrzeuge auch jederzeit wieder verkaufen.

Allerdings habe ich jetzt eine Möglichkeit gefunden, zumindest mal im Koffer eines Expeditionsmobils probeschlafen zu können. In Nida auf der Kurischen Nehrung kann man ein weitgereistes Expeditionsmobil auf Basis eines Tatra 815 6×6 nächteweise mieten. 

Expeditionsmobil mieten auf dem Campingplatz Nida / Kurische Nehrung

Expeditionsmobil mieten auf dem Campingplatz Nida / Kurische Nehrung

Expeditionsfahrzeug gebraucht kaufen oder doch selbst aufbauen?

Allerdings fehlen bei Kauf oder Miete eines gebrauchten Expeditionsmobils natürlich der Spaß bei der Planung und beim Ausbau. Von der Individualität einmal ganz abgesehen. Und manchen soll es ja vor allem darum gehen.

Und so kommen viele halt zum Selbstbau eine Expeditionsmobils. Wobei Selbstbau hier nicht immer heißen muss, dass man auch tatsächlich Hand anlegt. Aber schon die Planung,, Entscheidung und Organisation fordert einen erheblichen Tribut. Das war am Ende auch mein Weg. Habe zwar mein ExMo nicht selbst gebaut, sondern bauen lassen. Aber halt nach meinen eigenen Vorstellungen.

Lest dazu den Beitrag zur Wahl eines geeigneten Basisfahrzeugs. Und natürlich den Beitrag zu den verschiedenen Varianten und ungefähren Kosten für den Aufbau eines Expeditionsmobils.

Doch letztlich hängen die Kosten für das Fahrgestell auch von den Anforderungen an ein Offroad-Wohnmobil ab.

Weiterführende Informationen zu den Kosten für ein Expeditionsfahrzeug

Und für die, die es ganz genau wissen wollen: Eine außerordentlich detailliertere Zusammenstellung über Umbaukosten in Euro und den Umbauaufwand in Stunden findet sich im Standardwerk für Selbstausbauer. Alle Kosten ab der Seite 496.

  • Ulrich Dolde: Wohnmobile selbst ausbauen und optimieren: Klick
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2 Antworten

  1. Anonymous sagt:

    Neues Leben für den Sch(w)atzmeister 6×6 Sprinter …… https://www.zirbenbox.tirol/aktuelles/

    • Tom sagt:

      Expeditionsfahrzeug ist ja ein relativer Begriff. Und das Problem bei diesem Exemplar ist für mich ja nicht die Wohnbox. Sondern eigentlich das Fahrgestell. Das kombiniert so ziemlich in idealer Weise die Nachteile von PKW und LKW. Aber klar, Sprinter 6 x 6 ist cool. Da finden sich schon Käufer.

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