Tatra 815 6×6: Expeditions-LKW zum Probewohnen
Beim Rundgang über den Campingplatz Nida auf der Kurischen Nehrung zwinkert mir doch glatt ein bekanntes Expeditionsmobil auf Basis eines Tatra 815 6×6 mit unverwechselbarer Farbgebung zu.
Urlaub im Tatra 815 6×6 auf der Kurischen Nehrung?
Gleich neben dem Eingang lugt der bunt gestreifte Expeditionskoffer unter den Kiefern hervor. Was macht der denn hier? Urlaub auf der Kurischen Nehrung? So wie wir?
Die massive Eingangstreppe und der Zustand rund ums Fahrzeug zeigt, dass dieser Tatra 815 6×6 hier auf der Kurischen Nehrung nicht nur Urlaub macht, sondern schon ein paar Jahre steht.
Natürlich kenne ich den Blog. Auch wenn der seit 2014 eingefroren ist. Fantastische Fotos von verschiedenen Reisen nach Sibirien und Island. Der Tatra 815 6×6 war viel in Schnee und Eis unterwegs. Ist schon ein imposantes Gefährt. So aus der Nähe. Jetzt steht er.
Technische Daten zum Tatra T815-6 FORCE
Dieser Tatra 815 ist ausweislich des grünen Aufklebers schon ein Euro 3 Modell. Und er hat das Facelift mit dem abgerundeten Fahrerhaus und den großen Blinkern auf der Ecke. Das Schild FORCE ist der militärischen Ausführung vorbehalten. Bin mir nicht ganz sicher. Aber es müsste die 6. Modellgeneration sein. Also ein Tatra T815-6 FORCE 6×6 Doka.
Der Tatra 815 6×6 steht auf riesigen 16er Geländereifen (16.00R20). Natürlich als Einzelbereifung mit Reifendruckregelanlage.
Nur leider war niemand da, mit dem ich hätte quatschen können. Weiß daher nichts zum verbauten Motor. Normalerweise verbaut Tatra ja luftgekühlte Motoren. Doch neuerdings hat man da bei Tatra die Wahl. Es könnte also ein Deutz, Cummins oder Caterpillar Motor verbaut sein. Ausweislich der tschechischen Webseite des Herstellers entgegen den früheren Tatra LKWs wahrscheinlich sogar wassergekühlt. Das gilt zumindest für die 7. Modellgeneration des Tatra 815 6×6, den T815-7 FORCE.
Hilfsrahmen für den Koffer auf dem Tatra
Mich interessiert wie bei allen Expeditionsmobilen vor allem der Hilfsrahmen. Der ist bei diesem T815-6 erstaunlicherweise fest mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt. Hier zum Beispiel am hinteren Rahmenende. Aber auch sonst sind die Laschen mit dem Hilfsrahmen verschweißt und so alle 60 bis 100 cm am Hauptrahmen angeschraubt. Meist sogar mit 4 Schrauben. 😉
Möglicherweise hat diese Befestigung des Hilfsrahmens beim Tatra 815 sogar seine Berechtigung. Schließlich dürfte sich der Tatra aufgrund des Zentralrohrrahmens und der Pendelachsen zumindest konzeptionell nicht verwinden. Bei diesem für Tatra typischen Zentralrohrrahmen läuft der gesamte Antriebsstrang in einem dicken Rohr. An diesem Zentralrohrrahmen sitzen auch die Pendelachsen.
Wie wäre es mit Probeschlafen in einem Expeditionsmobil Tatra 815?
Auf der Webseite des Campingplatzes Nida gibt es sogar einen eigenen, deutschen Abschnitt über diesen Tatra 815 6×6. Den kann man nämlich mieten. Das wäre doch mal was. Probeschlafen in einem Expeditionsmobil. Zwar nur stationär, aber immerhin. Den Fotos nach ist der innen recht robust mit Stockbetten ausgerüstet. Aber so eine Woche im LKW wäre doch mal ein geeigneter Einstieg für angehende Expeditionsmobilisten. Danach weiß man, was man im Koffer braucht. Und was nicht.
Und das Probeschlafen im Tatra auf der Kurischen Nehrung kostet selbst mit Anreise erheblich weniger als ein fahrbereites Expeditionsmobil nur für einen einzigen Tag zu mieten. Und vielleicht fährt der Tatra ja auch noch. Ein litauisches Nummernschild jedenfalls ist dran.
Hallo
Da ich ein Fan von Ost-LKWs bin habe ich noch einen zusätzlichen LKW für deine Aufzählung der Ost-LKWs,
ich habe mir 2017 einen GAZ-66 mit Funkkoffer gekauft und bin wirklich zufrieden damit, Vorteil: man muß nicht sein 1. Geborenes verkaufen um so einen LKW zu erwerbern..:-) der Komplette Ausbau mit LKW hat keine 10000€ gekostet und man hat am Ende einen schönen Eyecacher, die Ersatzteile sind Günstig (Billiger als für meinen Alltagswagen) und man bekommt noch jede Schraube für kleines Geld. mit der H-Zulassung kostet mich der Laster keine 50 € im 1/4 Jahr (frist also kein Brot wenn er mal nur auf dem Hof steht)….ich könnte die Vorteile hier noch endlos Ausführen (gibt natürlich auch Nachteile), es gibt eine Umbau beschreibung auf: https://www.wohnmobil-selbstausbau.com/Fahrzeuggalerie/view/6cefbbf52672/Russentruck.html
vielleicht Interessiert sich ja der ein oder Andere für so ein Gefährt
Gruß aus dem hohen Norden
Klar kommt der GAZ-66 noch. Ich sammle schon fleißig Fotos. Vielen Dank schonmal für deine Geschichte.
Edit: Hier ist die Geschichte zum GAZ-66.