Norwegen: Henningsvær, schönster Hafen der Lofoten
Henningsvær ist nicht nur für mich der schönste Hafen der Lofoten – im Sommer gibt es hier bestimmt Probleme, ein Wohnmobil zu parken.
Winterliche Wohnmobil-Fahrt zum Hafen Henningsvær
Nach der Besichtigung der heimlichen Lofotenhauptstadt Kabelvåg steht der angeblich schönste Hafen der Lofoten auf dem Programm. Müssen dazu nur einmal um den 943 m hohen Vågakallen rum, hinter dem wieder richtiger Winter herrscht. Und zwar sowohl in der Landschaft als auch auf der Straße.
Doch die Winterreifen schlagen sich weiter gut. Spikes sind trotz eisiger Straßen noch kein Thema. Aber die Kühlerabdeckung macht sich im Kurzstreckenbetrieb auf den Lofoten super.
Brücken nach Henningsvær: Zufahrt fürs Wohnmobil
Hinter dem Gimsøystraumen die berühmte Lofotwand, die sich recht imposant aus dem Vestfjord erhebt.
Henningsvær liegt auf mehreren kleinen Schäreninseln, ist aber über 2 Brücken an Austvågøya angebunden.
Wir müssen kurz an der Ampel warten, dann geht es rüber nach Henningsvær. Im Sommer steht man hier bestimmt eine ganze Weile.
Wohnmobil-Parken in Henningsvær
Henningsvær ist eine Sackgasse, die in der Saison sicherlich vollgestopft ist mit Wohnmobilen. Da kann man eigentlich nirgendwo parken außer auf dem großen Parkplatz direkt am Ortseingang. Und bezahlen muss man in Henningsvær sowieso überall. Jetzt im Winter kann man aber auch mal mit dem Wohnmobil quer durch den Ort bis zum Hafen fahren. Hier liegt ein Teil der Flotte für den großen winterlichen Lofotfischzug.
Ganz am Ende von Henningsvær, nahe der Klippen zum Vestfjord, hängen am angeblich schönsten Fußballplatz der Welt schon die ersten Arbeitsergebnisse des hiesigen Fischfangs an den Holzgestellen.
Wollte eigentlich für Mittagessen und Besichtigung des schönsten Hafens der Lofoten gleich hier parken. Aber der Stockfisch stinkt erbärmlich. Nee, hier nicht.
Also wieder zurück an den Ortseingang zum Großparkplatz. 2 Stunden sollten für die Besichtigung des schönsten Hafens der Lofoten reichen. Der Parkscheinautomat ist ein bisschen zickig und arbeitet nach dem Vielleicht/Vielleicht-nicht-Prinzip. Vor mir haben schon zwei andere Touristen Probleme mit dem Parkautomaten. Aber so sehe ich, wie es geht und schaffe es im ersten Anlauf, die Wohnmobilnummer einzutippen und die Parkgebühr per Kreditkarte zu bezahlen. Da bin ich am Parkscheinautomaten von Henningsvær schon mal weiter als meine Vorparker, kriege aber nur ein Parkticket über eine Minute. Naja, beim 2. Mal klappt’s dann, auch noch die Parkzeit einzustellen.
Henningsvær – schönster Hafen der Lofoten
Wieder zum Hafen. Das Bergmassiv steigt vom 541 m hohen Festvågtinden bis zum 943 m hohen Vågakallen an. Das sieht im Foto gar nicht so aus, aber wenn hinter dem Hafen die Lofotwand direkt bis auf knapp 1000 m hochschießt, ist das schon was Besonderes. Der Vågakallen soll übrigens von Thor höchstpersönlich aufgestapelt worden sein, damit er das Ende der langen Lofotfischflotte erblicken kann (Reiseführer Lofoten, Reise Know-How, Seite 42).
Vor allem liegen die Schiffe hier nicht nur für irgendwelche Touristenrundfahrten im Hafen. Sondern im schönsten Hafen auf den Lofoten wird richtig gearbeitet.
Sobald die Fischer den Dorsch zersäbeln und die Reste ins Hafenbecken schmeißen, spielen die Möwen verrückt.
Ach, ich mag solche Häfen.
Vor allem eben, wenn hier noch richtig Fisch umgeschlagen wird.
Gassen und Galerien von Henningsvær
Henningsvær selbst ist mit seinen 500 Einwohnern ein ziemlich verschlafenes Dorf, durch das dennoch selbst jetzt im Winter Scharen begeisterter Touristen ziehen.
Aber Henningsvær ist mit dem schönsten Hafen der Lofoten nicht nur ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Vor 2000 Jahren wurde hier der erste Ski der Welt im Moor versenkt. Und vor 1 Jahr gab es eine Ai-Weiwei-Ausstellung. New York, Wien, Henningsvær.
Auf den Fotos ist Henningsvær natürlich menschenleer, aber ich warte immer ab, bis eine Touristengruppe gerade vorbei ist.
Und das, obwohl Winter ist und der kalte Wind durch die Gassen pfeift. Möchte nicht wissen, was hier im Sommer los ist.
Der Hafen von Henningsvær ist aber auch schön.
Mit einem Kajak die Schären rund um den Hafen von Henningsvær zu erkunden, ist sicher keine schlechte Idee
Hafenstädte wie Henningsvær erkunden sich vom Wasser sowieso am besten.
Abfahrt vom Hafen Henningsvær
Dann überlegen wir schon mal, was wir die nächsten Tage auf den Lofoten machen wollen. Übernachten jedenfalls können wir hier am Hafen von Henningsvær nicht. Das wäre auf dem Parkplatz zwar sicher kein Problem, aber so viel Zeit haben wir gar nicht mehr. Nee, wir starten im Abendlicht wieder zurück auf die Hauptinsel Austvågøya.
Abend über den Lofoten
Da drüben liegt schon Vestvågøya, die vom Festland aus zweite Insel der Lofoten. Mit Hinnøya ist das eigentlich die dritte Insel, aber aus irgendeinem Grund zählt die größte norwegische Küsteninsel offiziell nicht zu den Lofoten. Die ganze Inselzählerei ist sowieso überflüssig, denn um die 4 Hauptinseln der Lofoten gibt es Hunderte kleiner Felsenatolle.
Und um dieses Bild vom Sonnenuntergang mal zeitlich einzuordnen: Es ist noch nicht einmal 16:00 Uhr, als wir Henningsvær verlassen.
Dennoch taucht die „abendliche“ Sonne jetzt schon die Berge in ein schönes, rosa-orange-rotes Licht.
An den wie mit Zuckerguss übergossenen Steinen im Vordergrund sieht man übrigens, dass es hier auf den Lofoten durchaus Ebbe und Flut gibt. Allerdings nur ein paar Zentimeter.
Jetzt ist es 16:30 Uhr. Vor genau 8 Stunden waren die Berge heute früh in Kabelvåg schon einmal so rot. So kurz ist der Tag nördlich des Polarkreises also auch im Winter gar nicht.
Über Gimsøy nach Vestvågøy
Nach der Gimsøystraumenbru geht es erst rauf auf Gimsøy und über die Sundklakkstraumen-Brücke gleich wieder runter.
Während die E10 jetzt auf der Nordseite um die Insel Vestvågøy herumläuft, bleiben wir extra auf der Südseite. Aber die Hoffnung auf südländische Straßenverhältnisse wird enttäuscht. Alles vereist.
Vor allem aber gibt es keine guten Stellplätze auf der Südumfahrung von Vestvågøy. Ist dennoch schön hier.
Leknes
Kurz vor Leknes wieder auf die E10. Leknes da unten vor den Bergen ist sowas wie das Wirtschaftszentrum der Lofoten und mal eine Siedlung, bei der der Hafen nicht die Hauptrolle spielt.
Trotz der nicht einmal 3000 Einwohner hat Leknes ein Einkaufszentrum, Tankstellen und eine Sportarena mit Schwimmhalle, in der allerdings gerade der Schulsport stattfindet.
Baden fällt also aus. Naja, da können wir direkt noch einen harten Konkurrenten von Henningsvær um den Titel des schönsten Hafens auf den Lofoten besuchen. Auch wenn Nusfjord eigentlich kein Hafen mehr ist, sondern nur ein UNESCO-Museumsdorf.
Infos zum Parken am Hafen von Henningsvær
- Die Story mit den Skiern im Moor ist aus dem Reiseführer InselTrip Lofoten (Reise Know-How, 2022, S. 43-47): Klick
- Im Winter ist Parken mit dem Wohnmobil am Hafen von Henningsvær kein Problem.
- Im Sommer wird wahrscheinlich schon die Zufahrt mit dem Wohnmobil zum Parkplatz am Hafen schwierig.
- 104 Minuten Parken am Hafen von Henningsvær kosten 41 NOK (3,72 €), also die Stunde etwa 2 €.
- Auf Engøya zwischen den beiden Brücken ist ein großer Parkplatz mit Entsorgungsstation für Wohnmobile.
- In der Karte markiert ist der Hauptparkplatz am Hafen von Henningsvær