Dolomiten: Nebel im Eisacktal

Der Tag startet sehr naturnah mit Nebel im Eisacktal und endet mit Dauerverspätung von Seilbahn, Bus, Eurocity, ICE und Straßenbahn.

Nebel im Eisacktal

Also der Schlafuntergrund hier auf der Seiser Alm war mal echt super und die Nacht trotz der exponierten Stelle ganz ruhig. Nur die Kühe haben die ganze Zeit geschnauft, gekaut und herumgetrappelt. Ist schon erstaunlich, was der Verzehr von Gras selbst noch in der Nacht für einen Aufwand verursacht.

Trotzdem finde ich es genial, dass man sogar auf der Seiser Alm in Sichtweite der Bergstation unter Beachtung der üblichen Vorsichtsmaßregeln doch mal ein kleines grünes Zelt aufstellen kann. Aber man muss halt vor Sonnenaufgang verschwinden. Das hat aber auch Vorteile, denn so sieht man noch den Nebel im Eisacktal. Unten im Tal ist Nebel, der Schlern schaut schon raus, aber die Sonne versteckt sich noch.

Das Zelt ist so zeitig am Morgen außen vom Tau und innen vom Kondenswasser klitschnass. Hab zwar beim gestrigen Aufbau im Dunkeln die extra Abspannungen vergessen. Aber so ganz ohne Wind trocknet da sowieso nichts. Egal, das war die letzte Zeltnacht für diese 16. Dolomitentour, da können wir auch ein nasses Zelt verstauen. Wiegt unser 3-Personen-Zelt eben 2,5 kg. Wobei das alles ja nur das Außenzelt betrifft. Das selbstständige Innenzelt ist völlig trocken.

Bei einem versteckten Zeltplatz würde ich das Überzelt des Vaude Invenio jetzt irgendwo aufhängen und im Wind trocknen lassen. Oder noch besser in der Sonne. Aber mehr als eine blasse Morgenröte ist so zeitig am Tag und so spät im Jahr noch nicht drin. Also stopfe ich das nasse Außenzelt in eine separate Tüte und gut ist.

Will unseren Biwakplatz sowieso verlassen, bevor es richtig hell wird, denn wir stehen mittenmang auf der Seiser Alm in Sichtweite der nächsten Straße. Trotzdem hat das auch was, noch vor Sonnenaufgang loszugehen. Wenn die Wiesen feucht sind, im Eisacktal der Nebel wabert und alle Touristen noch in ihrem Hotelbetten schlafen.

Seilbahn runter nach Seis am Schlern

Gerade als die ersten Kabinen anlaufen, schlagen wir 8:00 Uhr an der Seilbahn runter nach Seis am Schlern auf. Der Ticketverkäufer ist ganz überrascht, dass um diese Zeit überhaupt jemand an seiner Bergstation auftaucht und wir dann auch noch nach unten wollen. Aber zum Glück sind wir hier in Südtirol und können uns ganz gut verständlich machen.

In Seis am Schlern gehen wir erstmal ein paar Äpfel kaufen und müssen am Busbahnhof nicht lange warten. Können nebenbei zusehen, wie sich die Sonne am Schlern vortastet.

Domplatz Brixen

In Brixen sitzen wir vorm Dom in der Sonne und relaxen ein wenig. 12:00 Uhr in ein Restaurant direkt am Platz. Hier schmeckt alles so lala, eben wie normales Gaststättenessen.

Wenn alle Züge Verspätung haben

Bis zur Zugabfahrt schlendern wir noch ein wenig durch die Brixener Altstadt und dann traditionell zum Supermarkt am Bahnhof. Füllen am Brunnen die Wasserflaschen und sitzen noch ein bisschen am Bahnsteig. Der Eurocity kommt dann mit nur 10 Minuten Verspätung. Das ist ziemlich ungewöhnlich nach den Bahnkatastrophen der letzten Jahre.

Aber dieses Jahr ist alles besser, denn nun haben alle Züge Verspätung und nicht nur unserer. Und wenn alle Züge dieselbe Verspätung haben, passt der Fahrplan wieder. Tja, und so sind wir nach einem schönen Dolomitenurlaub und einer langen, aber letztlich entspannten Heimreise aus den Dolomiten um 0:45 Uhr wieder zu Hause. Als erstes brauche ich vor allem neue Bergschuhe.

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