Schottland: Schöne Brücken – biestige Midges

Von Edinburgh ging es heute über die alte Forth Road Bridge in den Norden von Schottland. Östlich der Brücke sahen wir die noch ältere, spektakuläre Eisenbahnbrücke Forth Bridge von 1890 – damals die erste Ganzstahlbrücke sowie die Brücke mit der weltweit größten Spannweite. Die Gerberträgerbrücke sieht auch wirklich wunderschön aus, wie sie da in ca. 50 m Höhe den Firth of Forth überspannt.

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Westlich der Straßenbrücke wird eine neue Schrägseilbrücke gebaut (Queensferry Crossing).

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Vor lauter schönen Brücken rechts und links wusste ich gar nicht so richtig, wo ich zuerst hinschauen sollte. Bis Perth sind wir noch Autobahn gefahren und haben in dem beschaulichen Städtchen auch noch eine Stadtrundfahrt angeschlossen. Danach ging es auf kleinen Straßen immer weiter nach Norden. Die Gegend wurde dann so, wie man sich ein Hochland vorstellt: Kleine, schmale Straßen führten über ein hügeliges, grasbestandenes Bergland ohne viel Bäume.

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Als Tagesziel hatte ich das Städtchen Braemar und den Caimgorms National Park auserkoren. Also bogen wir in Braemar von der „Hauptstraße“ ab und fuhren den River Dee hinauf in die Berge – natürlich immer mit einem Blick für etwaige Stellplätze. Über eine mal etwas andere Bogenbrücke überquerten wir den Fluss und fanden uns nach einigen Irrwegen am beeindruckenden Ferienhaus der Prinzessin Victoria wieder.

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Anschließend umkurvten wir das schlossähnliche Anwesen und suchten jede in den Wald führende Piste nach einem geeigneten Stellplatz ab.

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Nach einigem Hin und her sowie einem kurzen Schwatz mit dem Ranger nahmen wir dann doch den offiziellen Parkplatz am Linn of Dee.

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Der Linn of Dee ist ein Canyon, der sich in die umgebenden Felsen eingegraben hat und von einer kleinen Brücke überspannt wird.

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Direkt unterhalb der Schlucht fanden wir eine schöne Stelle zum Baden, die trotz des kalten Wassers ausgiebig genutzt wurde. Zwar stand der Bus nicht direkt am Wasser, aber der Weg durch einen kleinen Blaubeerwald war nicht wirklich weit.

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Endlich hatten die Kinder eine Badestelle mit fast norwegischer Qualität und waren dementsprechend zufrieden. Beim Abendbad allerdings fielen (ebenfalls wie in Norwegen) Unmengen kleiner Midges über uns her, so dass wir uns fluchtartig ins Auto zurückziehen mussten. Die Biester kreisten in dunklen Wolken über dem Wasser und folgten uns bis zum Bus. Also heute geht keiner mehr raus, sondern es gibt einen Spiele- und Hausarbeitsabend.

Zum Glück ist das Mückennetz im Aufstelldach nach den katastrophalen Erfahrungen mit dem Mercedes 1124 und den Mücken durchlassenden  Seitzfenstern auch für Midges undurchdringlich. Und zum Glück ist unser neues Wohnmobil ein Fensterbus und kein LKW mit separatem Koffer, wo man dann immer außenrum muss und vorn genauso wenig Platz hat wie hinten.

Aber trotz aller Mücken war ich dann doch noch mal draußen und habe mit einem Ranger gequatscht. Der sagte, dass die Midges solche windstillen Ecken wie hier im bewaldeten Tal lieben und wir daher mückenmäßig ungünstig stehen. Besser wäre es im offenen Hochland, da dort mehr Wind geht.

Edinburgh – Perth – Braemar – Linn of Dee

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