England: Cambridge und der Backofen

Nun ist es nicht so, dass wir London komplett gesehen hätten, aber trotzdem war heute früh eine gewisse Sättigung zu spüren. Also klappten wir das Aufstelldach ein, verstauten das Hubbett unter der Fahrerhausdecke und verpackten den Rest der Ausrüstung in den provisorisch zugedachten Fächern, Kisten und Packsäcken.

Die beiden Jüngsten sind derweil ganz alleine abwaschen gegangen, so dass wir mit ordentlich sauberem Geschirr losfahren konnten. Bei der Ausfahrt nach links musste ich ganz intensiv an den Linksverkehr denken, und schon konnte es wieder einmal auf der falschen Seite losgehen. Der Jüngste wollte trotz vorrangiger Rechte nun doch nicht mehr vorne sitzen, sodass der Vierte wieder Beifahrer war. Er ist jetzt schon Profi beim Einstellen der beiden rechten Rückspiegel.

Über die Autobahn kamen wir schnell nach Cambridge, wo ich auf der Queens Road unmittelbar neben den ganzen altehrwürdigen Colleges einen schattigen Parkplatz fand. Unsere Dritte kochte gleich süßen Brei, sodass wir gesättigt unsere kleine Runde durch Cambridge antreten konnten.

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Der Stadtrundgang startete natürlich nicht, ohne nach freundlicher Ermahnung durch einen Radpolizisten einen Parkschein zu lösen. Ja, das wollte ich gerade machen. Der Parkplatz ist gut gewählt, denn wir stehen sehr zentral. Direkt neben der Queens Road liegen die Parkanlagen, dann der River Cam und dahinter die Colleges.

Die Colleges waren alle in Betrieb, aber entweder gar nicht oder nur gegen Gebühr zu besichtigen.

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Zwischenzeitlich musste ich aufgrund einer gewissen zeitlichen Verwirrung schon nach 45 min wieder zurück zum Bus flitzen, um nochmal 3 Pfund zu investieren. Zum Glück ist aber Cambridge recht klein, so dass ich meine Familie vor einem bemerkenswerten Harry-Potter-Laden schnell wieder gefunden habe. Dort gab es nicht nur Zauberstäbe, sondern sogar Schokofrösche.

Schon in London war uns aufgefallen, dass eine Menge asiatischer Hochzeitspaare mit eigenen Fotografen herumliefen. In Cambridge nun habe ich trotz der Einwände meiner Kinder einfach mal ein Paar angesprochen. Beide waren Chinesen, die schon vor einiger Zeit geheiratet hatten und nun auf Ihrer Hochzeitsreise mit eigenen (ja, Plural) Fotografen unterwegs waren, um das große Ereignis nachträglich zu illustrieren. Und auch ich durfte ein Foto machen, das ich allerdings hier nicht herzeigen kann. Anders ist das mit den Schwärmen von Schülern der Cambridge Colleges in ihren Uniformen.

Über die Cam und durch den Park kamen wir wieder zurück zur Queens Road und starteten den Bus in Richtung Norden. Nach wenigen Kilometern stockte der Verkehr auf der Autobahn jedoch, sodass ich lieber über kleine und kleinste Straßen trödelte. So kamen wir aber wenigstens mal an einem Supermarkt  vorbei – ausgerechnet an einem Aldi. Wir kauften also diverse britische Spezialitäten und fuhren dann durch das englische Mutterland.

Es war schon ziemlich spät, als wir bei Skegness  auf die angepeilte Küste von Lincolnshire trafen, die mit Trailerparks überwuchert ist. Erst bei Anderby Creek nahm uns ein kleinerer Platz freundlich auf.

Wir stellten uns also auf den englischen Rasen und buken nach Fertigstellung der 12-V-Elektroinstallation zur Einweihung des Backofens endlich die 3 Aldi-Pizzen, die sich nach diversen Versuchen als die besten des gesamten Urlaubs herausstellten. Aber wahrscheinlich war es nur die Freude, dass wir endlich wieder einen Backofen im Wohnmobil haben.

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Nach Sonnenuntergang spazierten wir noch die 200 m zum Meer mit seinem schönen Sandstrand.

Anderby Creek (250 km)

Mal sehen, ob wir morgen noch hier in Anderby Creek bleiben. 

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