Marokko: Flamingos im Dayet Sri, dem Wüstensee bei Merzouga

Bisher konnten wir keine verlässlichen Informationen darüber bekommen, ob es nun Flamingos im Dayet Sri gibt oder nicht. Also machten wir uns heute selbst auf den Weg. Hoffentlich zerkratzt mir unser Hauskätzchen die Reifen nicht, während wir auf Wanderschaft gehen.

Unser Hauskätzchen am MB 407 D

Unser Hauskätzchen am MB 407 D

Am Fußballplatz von Merzouga haben wir ausweislich der Trockenrisse ganz gut gesehen, dass hier unlängst ziemlich viel Wasser durchgeflossen sein muss. Von den Dünen aus hatten wir ja schon gesehen, dass der Dayet Sri auch gut Wasser führte.

Trockenrisse auf dem Fußballplatz von Merzouga

Trockenrisse auf dem Fußballplatz von Merzouga

Der rechte, höchste Berg der Kette hinter dem See war unser Richtungsweiser, weil wir das Wasser nicht direkt sehen konnten. Nach vielleicht drei Kilometern standen wir am Ufer und sahen ein Dutzend Flamingos im Dayet Sri, ganz nah am Ufer. Aber ehe ich fotobereit war, waren sie weg und landeten nach einigen Runden bei einer größeren Gruppe weiter im See. Also gibt es nur ein Suchbild von den Flamingos im Dayet Sri.

Diese kleinen rosa Punkte.... sind Flamingos im Dayet Sri

Diese kleinen rosa Punkte…. sind Flamingos im Dayet Sri

Wir versuchten, näher an die Flamingos im Dayet Sri heranzukommen und umrundeten den See in Richtung Süden auf zum Teil ganz schön tiefschlammigem Boden. Allerdings kamen wir nicht näher heran. Ich zählte insgesamt etwas über 100 Vögel. Und das mitten in der Wüste. Ein schöner Anblick – allerdings nur durch das Fernglas zu bewundern.

Näher kamen wir nur an die Esel heran, die aber im tiefen Schlamm ebenso wie ihre Begleiterinnen auch so ihre Probleme hatten.

Esel statt Flamingos im Dayet Sri

Esel statt Flamingos im Dayet Sri

Allerdings wehte über die Hamada ein immer stärker werdender Staub- und Sandsturm, der uns bald jegliche Sicht zu den Dünen oder Bergen nahm. Also umrunden wir den See vollends, ohne jedoch weitere Flamingos zu finden. Selbst die größere Gruppe war vom Nordufer nicht mehr zu sehen, nicht einmal mit dem Fernglas. Nach 15 km Wanderung erreichten wir wieder das Auto und wollten uns nun gemütlich in den Schatten setzen, was aber aufgrund des Sandsturms unmöglich war. Zumindest mit offenen Augen. Also entschieden wir uns ganz spontan, die Wüste zu verlassen und nach Tinerhir zu fahren.

MB 407 D in der Wüste von Marokko

MB 407 D in der Wüste von Marokko

Also startete ich den MB 407 D, ließ ihn ein bisschen warmlaufen und ging dann die ersten noch recht flachen Sandfelder an. Die Piste verschwand zeitweise völlig in den Sandschwaden, die bis in 50 cm Höhe über die Hamada hinwegfegte. Und auch sonst waren bis auf das süße Schildchen, das wir schon von der Hinfahrt kannten, keine Orientierungspunkte auszumachen.

MB 407 D am Wegweiser zum Erg Chebbi

MB 407 D am Wegweiser zum Erg Chebbi

Also gaben wir unseren Plan auf, direkt nach Erfoud zu fahren und hielten stattdessen erst auf Rissani zu. Zum Glück blies der Sand nur relativ flach über die Piste, sodass man  am Horizont noch ein paar Umrisse der umliegenden Berge erkennen konnte. So kamen wir trotz einiger Sandverwehungen noch ohne Probleme nach Rissani.

Staubsturm in der Wüste

Staubsturm in der Wüste

Die Querverbindung von Erfoud nach Tinejdad war gut, aber nur eineinhalbspurig asphaltiert, so dass es immer wieder zu den typischen Nerventests kam. Dabei rasen zwei Autos ohne abzubremsen aufeinander zu, bis im letzten Moment der Fahrer mit den schwächeren Nerven und oder dem kleineren Auto auf den reifenpannenträchtigen Seitenstreifen ausweicht. Mit dem Düdo hat man bei diesem Spiel ganz gute Karten. Allerdings wurde es schon bald dunkel und da machten sich die fehlenden Positionslichter negativ bemerkbar. Also bin ich dann lieber selber von der Piste runtergefahren.

In Tinerhir kauften wir in aller Eile das Nötigste ein, fuhren den Berg zum Hotel Sarho hinauf und brieten ganz schnell die Kartoffeln, denn ich hatte einen furchtbaren Hunger nach einem fast Fastentag.

Anschließend machten wir uns noch hotelfein und zeigten etwas Interesse für den Souvenirshop des 4-Sterne-Hotels. Nach diesem Pflichtteil sprangen wir in das eiskalte Wasser des Hotelpools – eine Wonne nach dem ganzen Dreck und Staub der Wüste. Zumal wir heute mit 39°C einen neuen Temperaturrekord aufgestellt haben. Die Hitze und der Staub waren wirklich unerträglich.

Tinerhir [neumodisch Tinghir], 190810 km

Und am nächsten Tag haben wir dann ganz in der Nähe das Paradies gefunden: Schrauben unter Palmen ist doch am schönsten.

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