Marokko: Notverkauf von Ausrüstung in Essaouira
Die Nacht an der Straße über dem Meer war unerwartet ruhig – irgendwann kommt eben auch der marokkanische Verkehr zur Ruhe. Als ich den Stellplatz heute früh das erste Mal im Hellen sah, bemerkte ich auch den Campingplatz, der direkt über uns am Hang lag und auf dem die weißen Mobile dicht an dicht standen.
Ich kletterte jedenfalls erst einmal über große Muschelbänke hinunter an den Strand, um bei straffem Salzwind das eigentlich ungeplante, schneebedingte Atlantikbad zu nehmen. T* hat in der Zwischenzeit Tee und Kaffee gekocht, sodass wir in der schön warmen Sonne auf unseren Klappstühlen sitzen, Tee trinken und aufs Meer schauen konnten. Eigentlich wollten wir gar nicht weg, aber wir müssen langsam wieder nach Hause.
Also fuhren wir weiter nördlich bis nach Essaouira. Nachdem die Kreditkarte kaputt war, mussten wir jetzt endlich mal Geld beschaffen. Das ist in Marokko recht einfach, weil es viele kleine Händler gibt. Also parkten wir direkt am Markt. Dann schickte ich die Jungs in die Medina, sortierte die Sachen aus, die wir verkaufen konnten und öffnete die Hecktür. Nach spätestens 5 Minuten begann der Aufruhr hinter dem Bus. Am liebsten hätten uns die Marokkaner ja die Mopeds abgekauft. Aber die stehen im Pass und müssen wieder mit nach Hause. Am Ende haben wir für entbehrlichen Kleinkram (Klamotten, Handy, Powerbank, Werkzeug, Roller) genug Geld eingenommen, um uns Diesel und Brot bis nach Hause leisten zu können.
Nachdem wir nun endlich auch diese Sorge los waren, fuhren wir mit einem erheblich geleichterten Bus unbeschwert auf einer kleinen, sehr schönen Küstenstraße weiter nach Norden.
Kurz hinter Souira sah ich dann eine kleine Piste links ins Unterholz abzweigen, die dann auch tatsächlich auf einen schönen Stellplatz oberhalb des Meeres führte.
Der Platz war so versteckt, dass wir nach dem Sonnenuntergang noch gänzlich unbehelligt am Lagerfeuer sitzen und ziemlich laute Musik hören konnten.
Taghazoute – Tamanar – Essaouira – Souira (250 / 112.140 km)
Obwohl es ja im Atlantik so hübsch ist, müssen wir morgen aber über Casablanca weiter nach Norden.