Kochen wie ein Westmann: Bratkartoffelsuppe am Lagerfeuer
Die Herausforderung des Wochenendes ist immer, fünf Kinder mit dem Mittagessen zufriedenzustellen. Heute versuche ich es mal mit Bratkartoffelsuppe.
Bratkartoffelsuppe vom Lagerfeuer
Wochenende. Und immer die gleiche Frage: Was gibt es zu essen? Möchte aber nicht die ganze Zeit am Herd stehen. Sondern mich mit den Kindern beschäftigen. Und wieder gleichzeitig draußen sein. Also habe ich mal ganz eigenmächtig entschieden, dass es heute Bratkartoffelsuppe vom Lagerfeuer gibt. Hauptzutaten sind Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, wütende serbische Paprika, Kümmel und Camarguesalz. Natürlich geht auch was anderes Scharfes oder Salziges. Erstmal alles klein schnippeln und in den Topf werfen. Bisschen Öl dazu.
CO2-neutral kochen
Es liegen seit dem letzten Orkan sowieso zu viele Äste und Stöckchen im Garten, die verbrannt werden wollen. Wir kochen also CO2-neutral. Erstmal Feuer machen. Der Einfachheit halber erledigt das mein Vierter gleich mit der neuen Lötlampe. Dafür ist die zwar eigentlich nicht vorgesehen, und ein echter Westmann sollte sich für so etwas schämen, aber es muss halt schnell gehen.
Das Feuer brennt. Und immer schön Umrühren. Sonst gibt es Schwarzkartoffeln.
Hitze am Lagerfeuer
Boah – eine Hitze. Muss erstmal einen längeren Kochlöffel suchen. Noch ein paar Stöckchen drauf. Wird schon werden.
Rezept für Bratkartoffelsuppe, ähm Bratkartoffelbrei
Und es ward sogar ziemlich schnell, bis die Kartoffeln halbwegs gar sind. Schmeckt schon. Aber jetzt kommt der Trick: Wasser dazu. Kroatisches Wasser aus dem Buskanister. Und immer schön umrühren. Die schwarzen Stücken raussuchen. Bisschen Suppengrün dazu.
Jetzt das Ganze pürieren. Doch ich habe keinen Outdoorpürierstab. Vielleicht mit dem Akkuschrauber was basteln? Ach quatsch, lieber schnell mal eine Elektroleitung zum Lagerfeuer legen. Auch wenn’s mir etwas peinlich ist.
Es ist nicht so, dass die Bratkartoffelsuppe schlecht schmeckt
Mist, die Bratkartoffelsuppe ist ziemlich dick. Sehr viel mehr Wasser passt nicht in den Topf. Wird also eher Bratkartoffelbrei. Noch zwei Dosen Würstchen dazu. Ja, und dann wird zum Essen gerufen. Was gibt’s denn? Was soll das denn sein? Bratkartoffelsuppe. Na gut. 80 % der Kinder nehmen sich was. Der Hunger treibt’s rein. Kommentar von meinem Größten: „Es ist nicht so, dass es schlecht schmeckt.“ Aha.
Aber egal, beim Kochen habe ich mich von dem Wunsch nach hundertprozentiger Zustimmung schon lange gelöst. Erst wenn ich unter 20% lande, trete ich von meinem Amt zurück. Diesmal aber wird der 10-Zoll-Topf bis auf die üblichen drei Löffel leer. Geht doch mit dem Kochen am Lagerfeuer.
Letzter Link (Stechkartusche ) geht nicht. LG, Peter
Danke für den Tipp. Ist aktualisiert.
Ich mag Deinen Humor, der ist so schön trocken! Und Deine Vielzahl an Einträgen, ich finde hier ja zu allen Themen, die mich interessieren, einen Eintrag. Unterbodenschutz, Dutch Oven und Abwassertank einbauen. Hut ab! P.S. Wir haben auch 4 Kinder, und ich schaffe kaum was an unserem LT-Wohnmobil.
Ach, ich schaffe auch immer nichts. Das sieht nur so aus. Schreiben ist halt angenehmer als am Bus zu arbeiten.
Als Dank für den Tip mit dem Drehmoment bei der Scheibenbremse: wenn Du Kartoffeln mit hoher Drehzahl pürierst löst sich die Stärke aus den Zellen, die sich dann zu sehr langen Ketten verbindet und eine klebrig kleistrige Konsistenz ergibt – eben wie Kartoffelkleber. Ich kenne mich damit so gut aus, weil meine Mutter so immer Kartoffelpü bzw. Kleister zubereitet hat und ich es gehasst habe. Vielleicht wird es so das nächste Mal besser.
Auch wenn ich solche technischen Erklärungen sehr liebe – hier war einfach zu wenig Wasser das Problem. Zumindest für eine Suppe. Für Brei wiederum war es etwas sehr stückig. Muss mal wieder üben.
Möchte aufgrund eines aktuellen Kommentars im Beitrag über den Kauf alter Allrad-LKWs hier mal festhalten, dass sich die Bratkartoffelsuppe zu einem Lieblingsessen meiner gesamten Familie entwickelt hat. Aber der Topf sollte nur halbvoll mit Bratkartoffeln sein. Und die sollten nicht anbrennen. Dann etwa dieselbe Menge Wasser oben drauf. Ein bisschen köcheln lassen. Und pürieren.