Dieselfilter wechseln OM 364 A / Mercedes T2N
Dieselfilter wechseln am OM364A ist mit der richtigen Vorbereitung schnell gemacht und schützt die Einspritzpumpe.
Wo sitzt der Dieselfilter am OM 364 / Mercedes T2N
Um die Dieselfilter wechseln zu können, muss man beim Mercedes T2N (MB 609, mein Mercedes 711, der große MB 814 und andere) die innere Motorabdeckung abnehmen. Die beiden Dieselfilter am OM364A sitzen rechts oben am Zylinderkopf.
In Fahrtrichtung hinten rechts hängt das Schnapsglas aus weißem Kunststoff. Dieser Dieselgrobfilter hält als Vorfilter Rostpartikel und ähnliches in einem Sieb zurück.
Der Dieselfeinfilter aus fein gewebtem Textilstoff sitzt nach dem Grobfilter. Das Metallgehäuse ist schon wesentlich größer und nicht zu übersehen. Das schwarze Ding dazwischen ist die Handpumpe zum Entlüften des OM 364 A.
Dieselvorfilter / Schnapsglas ausbauen und reinigen
Ich habe es noch nie geschafft, den Dieselfilter zu wechseln, ohne dass Diesel daneben tropft. Die Vorbereitung auf den Wechsel des Dieselfilters am OM364A beginnt also mit dem Basteln einer Auffangschale.
Sammle immer solche 5-Liter-Kanister für den Wechsel der Dieselfilter. Kaufe ja sowieso immer mal destilliertes Wasser oder Scheibenwaschmittel. Die Plastikkanister sind nicht nur zum Auffangen von Diesel praktisch, sondern auch zum gezielten Ablassen über den Kanisterverschluss.
Eine gute Vorbereitung auf den Wechsel der Dieselfilter ist alles. Das Abschrauben des Grobfilters ist dann ein Kinderspiel. Im Schnapsglas sitzt ein kleiner Einsatz mit einer Feder oben drauf. Der kann ein bisschen klemmen, lässt sich aber nach oben rausziehen.
Innen sind bei meinem OM 364 A ein paar Krümel. Nichts besonderes. Mach das Sieb und das Filtergehäuse schön sauber und baue es wieder ein. Man kann natürlich auch ein neues Schnapsglas verbauen. Spätestens dann, wenn die Dichtung nicht mehr einwandfrei ist oder der Filter schon Luft zieht. Für eine große Reise würde ich den Grobfilter und die Dichtung mitnehmen.
Dieselfilter wechseln
Filtergehäuse abnehmen
Dann geht es zum Wechseln des Dieselfeinfilters am OM 364 A. Oben auf dem Dieselfeinfilter sitzt eine Schraube SW13. Um da ranzukommen, braucht man entweder gelenkige Finger oder gutes Werkzeug. Das ist eine Aufgabe für meine kleine Schlangenratsche in Viertelzoll. Mit der geht es super. Die kommt halt an solche vertrackten Ecken.
Halt, glatt vergessen. Auch hier muss eine Auffangschale für den überlaufenden Diesel aus dem Dieselfilter drunter. Jetzt erst das Filtergehäuse aus Aluminium festhalten und oben die Schraube lösen. Dann das Filtergehäuse mit dem Filtereinsatz nach unten abziehen. Auch hier gehen wieder ein paar Milliliter Diesel daneben. Aber alles schön aufgefangen.
Dieselfeinfilter wechseln
Der Dieselfeinfilter ist nur aufgesteckt und lässt sich mit ein bisschen Kraft rausziehen. Der Dieselfilter klemmt immer ein bisschen. Das ist aber nur der Gummi unten. Einfach ziehen.
Der Dieselfilter ist natürlich schwarz. Dieselpest wäre schleimiger. Davon ist hier nichts zu sehen. Das ist einfacher Rückstand aus 4.000 Liter gefiltertem Diesel.
Der neue Dieselfilter ist von Bosch und hat mal irgendwas um die 3 € gekostet. Hab da gleich einen kleinen Vorrat gekauft. Dieselfilter sollte man immer dabei haben. Falls einen mal die Dieselpest oder stark verdreckter Diesel erwischt, braucht man alle 100 km einen neuen.
Dieselfilter und Filtergehäuse zusammenbauen
Den Filtertopf (in dem der Filter sitzt) und den Filterkopf (festes Oberteil) am Dieselfilter sorgfältig reinigen. Am besten mit Einweghandschuhen.
Jetzt noch die Gummidichtung vom oberen Filterkopf erneuern. Die neue Gummidichtung für den Dieselfilter ist bei einem Ersatzfilter natürlich dabei. Lässt sich ein bisschen fummlig rausmachen. Der neue Dichtring muss absolut korrekt in der Nut sitzen. Wenn hier Luft gezogen wird, läuft der Motor nicht oder nicht mehr richtig.
Luft in der Dieselanlage auf der Ansaugseite der Einspritzpumpe ist eine ganz dumme Sache. Schwer zu finden und unterwegs im Urlaub fährt man dann die ganze Zeit mit nach Diesel stinkenden Händen herum.
Der neue Dieselfilter wird in das Filtergehäuse eingesetzt. Griffstück nach oben. Dann den Filtertopf mit dem neuen Dieselfilter an den Filterkopf stecken und mit der Schraube SW 13 von oben festziehen. Aber sachte. Nicht, dass da was abreißt.
Dieselanlage mit der Handpumpe entlüften
Anschließend müssen die Dieselleitungen sowie die beiden Dieselfilter wieder mit Diesel gefüllt und entlüftet werden. Dazu gibt es die kleine Handpumpe. Die sitzt zwischen Grobfilter und Dieselfeinfilter rechts vom Motor. Einfach drücken, drücken und drücken.
Beim Entlüften der Dieselfilter mit der Handpumpe immer schön lauschen. Da hört man nämlich, wie der Diesel in die Filter plätschert. Nach einer Weile ändert sich das Geräusch und auch der Druck wird stärker. Dann schnarrt das so komisch.
In diesem Moment wird Diesel wieder in die Rücklaufleitung gepumpt und die Luft sollte draußen sein. Der Wechsel des Dieselfilters ist fertig. Ich mache das bei jedem Ölwechsel mit. Also alle 30.000 bis 40.000 km.
Infos zum Dieselfilter wechseln
- Kraftstofffiltereinsatz für den OM364 im MB 711 D (Mercedes A0000901151 / BOSCH 1457429359): Klick
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Vielen Dank und gute Fahrt!
Hallo,
mein Tipp beim Abschrauben des Grobfilters / Vorfilters oder des Hauptfilters: Ich benutze einen 3 Liter Frischhaltebeutel, da passt das Filtergehäuse locker rein und es geht kein Tropfen daneben.
Eventuell kleine Lappen oder Tücher in den Beutel tun, damit der Diesel aufgesaugt wird. Zur Sicherheit auch einen saugfähigen Lappen unter dem Filter platzieren, falls doch etwas daneben geht.
Die Dichtung des Vorfilters überprüfen, ob diese sich schon zerlegt und Gummiteile verliert.
Die Handpumpe / Förderpumpe kann mit dem Alter undicht werden, kostet nicht viel und ist schnell gewechselt (auf richtigen Sitz des Dichtringes achten!).
Schöne Grüße
Paul
Paul, beim Dieselfilter wechseln einen Frischhaltebeutel um den Filter zu legen, ist wirklich eine super Idee. Da kann ich mir beim nächsten Mal das Zurechtschnitzen eines alten Kanisters sparen. Danke.
Danke Paul, das ist so simpel das es nur gut sein kann!
Gruß Peter
Danke für Deine Beschreibung 🙂
Leider hat meinen 711d die dieselpest erwischt, mein Fehler.
Habe den völlig verschlammten Filter gewechselt und gepumpt und gepumpt , aber bekomm die Luft nicht aus dem Schnapsglas heraus .
Gerade habe ich gehört , ich müsste den Entlüfter öffnen , gibt es so eine Schraube ? Würde mich wundern , weil Du es ja nicht erwähnt hast.
Schöne Grüße, Tobias
Also bei mir gibt es da keine Entlüftungsöffnung. Der Diesel wird über die Rücklaufleitung zurück in den Tank gedrückt. Das gibt dann so ein komisches, schnarrendes Geräusch. Hast du die Dichtung richtig montiert oder zieht das Schnapsglas irgendwo Luft? Gibt es vielleicht Risse?
Es ist ganz merkwürdig , das Schnapsglas wird gefüllt , wenn der PumpKolben hoch gedrückt wird und leert sich sofort wieder , wenn der Kolben nach unten geht .
Ich würde sagen,dass das glas dicht ist , hab aber einen neuen Filter bestellt , den aus Plastik.
Die Pumpe hab ich heute neu eingebaut, weil ich dachte, die alte wäre kaputt.
Was ich gemerkt habe ist , das bei langem Pumpen winzige luftbläschen unter der Schraube des Dieselfilters kommen , aber nur minimal.
Ich schau morgen nochmal ganz genau , ob irgendwo Luft gezogen wird.
Da ist vermutlich ein Rückschlagventil ohne Funktion
Jetzt ist alles dicht . Neuer dieselfilter, neue handpumpe, neuer Vorfilter und die Luft geht gut aus dem Plastik Schauglas raus .
Weil ich den Tank zum reinigen, entrosten und beschichten ausbauen musste , steht die Rücklauf Leitung in einem glas , was sich bei jedem startversuch bzw. beim pumpen weiter füllt. Dachte, das ist ein Zeichen dafür , dass die Leitungen, ESP und Düsen frei sind, hoffe ich 🙂
Die Zulaufleitung habe ich im Fahrerhaus gekappt und in einen 10 Liter Kanister gesteckt .
Hoffe , das haut so hin .
Habe heute mit Starthilfe Spray versucht ihn anzubekommen aber es ging nicht. Er hat ein paarmal mehrere Umdrehungen gemacht, doch das war’s .
Jetzt weiß ich nicht, woran es noch liegen könnte.
Also wenn ich jetzt weiß, was du alles auseinandergerissen hast, dann wird das Fehlerspektrum natürlich wesentlich breiter. Dieselpest wünscht man wirklich niemandem. Da kannst du jetzt echt nur systematisch suchen. Ich habe da auch keinen heißen Tipp.
Okay , Danke Christian 🙂
Ich denke , dann muss vielleicht mal ein Fachmann drauf schauen .
Der Fachmann wird sich freuen. Ich glaube, wir müssen unsere Probleme echt selber lösen. Gib nicht auf!
Danke Dir Tom!
Ich bleib dran und schau , dass ich in den nächsten Tagen erstmal den originalzustand des Tanks herstelle, also Tank reinigen , versiegeln , neue Leitung dran und wieder einbauen , dann ist da schonmal sicher keine Fehlerquelle mehr .
Viele Grüße 🙂
Ich würde auch erstmal alles ordentlich zusammenbauen. Es macht keinen Sinn, ein Provisorium zu reparieren.
Hallo Tom,
Er läuft wieder :)))
Vielen Dank, auch für die Motivation.
Nachdem du gestern schriebst , dass es noch zu mehr Fehlern kommen kann durch das auseinanderreißen,
habe ich heute Nachmittag alle getrennten Leitungen wieder verbunden. Dann den 10 Liter Kanister unters Auto , statt des Originaltanks gestellt. Also quasi wieder alles in den Originalzustand gebracht, nur der Tank war ein Anderer.
Hab dann geduldig gepumpt, es kam aber kein schnarrendes Geräusch.
Nach vielen Startversuchen, habe ich mal probiert , was passiert, wenn ich während des Startens mit der Handpumpe pumpe und er startete. Hab fleißig weiter gepumpt und nach einer halben Minute lief er von alleine 🙂
Dann nur schnell die Pumpe wieder dicht gemacht.
Ich bin so froh.
Na super. Solche überstandenen Abenteuer schweißen zusammen.
Hallo Tom. Tolle Arbeit. Heute geht noch was von PayPal raus, denn ohne deine Seite wüsste ich nicht, wie man den Dieselfilter wechselt.
Nun zu meinem Problem: mein 711 ist nach langer Standzeit mit altem Diesel (ca. 1 Jahr alt) sofort angesprungen, aber dann nach ca. einer Minute wieder ausgegangen trotz Gasgeben. Danach wollte er nicht mehr anspringen. Der Dieselfilter war tatsächlich auch schwarz-schleimig. Es könnte also Diesempest sein. Ich habe den alten Diesel aus dem Tank entfernt, die Filter gewechselt, alles ordnungsgemäß zusammengebaut. Bisher ist er noch nicht wieder gelaufen, aber ich gebe nicht auf.
Leider steht er auf der Straße im Industriegebiet, so dass ich z.B. jetzt nicht den Tank aufwändig reinigen kann. Aber im Tank war kein Schlamm soweit ich das sehen konnte.
Also Daumen drücken und hoffen, dass er startet. Ich berichte wie es ausgegangen ist…
Grüße
Christian
Wenn es wirklich die Dieselpest ist, kriegst du die unterwegs nicht aus dem Tank. Vielleicht hast du Glück und kommst mit einem Zehnerpack Dieselfilter nach Hause. Ich würde mir ein Stück Dieselschlauch besorgen und den Diesel direkt aus einem Kanister ziehen lassen. Rücklaufleitung in den Kanister nicht vergessen.
Hatte mal die Pilze in meinen Generatoren. Alle Kraftstoffleitungen komplett ausgebaut & gereinigt, Filter gewechselt, Vorfilter gereinigt, Tank gereinigt. Wenn da Pilze überbleiben, wachsen die im Lauf der Zeit wieder nach. Die Pilze – der braune schleimige Satz, lässt sich mit Heisswasser leicht lösen und entfernen, danach mit Spiritus nachspülen und trocknen.
Problem ist wenn Du was in die Einspritzpumpe oder Düsen bekommst, die Teile verkleben dann und als Privatmensch ist man da überfordert. Wenn der Wagen lange steht mit Biodiesel drin & Wärme evtl Du besorgst Dir ein-zwei Kanister mit Kerosin und füllst Kraftstoffleitungen und Pumpe damit.
Übrigens: die Dieselpilze leben an der Phasengrenze zwischen Wasser und Dieselöl, sind in der wässrigen Phase und ernähren sich vom „Bio“ im Biodiesel.
Also ist obligat kein Wasser im Dieseltank zu haben (entweder doofer Diesel im Ausland, oder sogar durch Kondensation bei langem Stehen).
Oder auch kurz gesagt…Biodiesel ist Sch..sse.
Übrigens helfen nach Befall auch die Chemikalien nicht mehr, die die Pilze abtöten – der braune Schleim bleibt und der verklebt halt alles.
Ich überlege nur, wie man ein mit Dieselpest befallenes System saniert? Einmal alles neu?
alles auseinanderbauen, reinigen, trocknen, zusammenbauen.
Injektoren und Pumpe zum Service.
Hallo – ich bin mir gar nicht sicher ob es die Dieselpest ist. Jedenfalls konnte ich den Wagen auch nach 3 Stunden basteln noch immer nicht starten. Nochmal die Filter angeschaut und im kleinen Vorfilter war gefühlt wieder einiges an Wasser und schwarze Rückstände. Kann das auch Kondenswasser im Tank sein? Vielleicht habe ich trotz Tankleerung nicht alles rausbekommen. Zwischendrin immer wieder die Batterien geladen „hochprofessionell“ mit der EcoFlow River powerstation und dem 220v —> 12v Ladegerät. Dann habe ich sehr lange georgelt. Es kamen kleine Wölkchen weißer und blauer Rauch (wusste gar nicht, dass ich darüber je so freuen würde), aber gestartet ist er nicht. Morgen dann weitere Versuche mit nochmals neuen Filtern und frischer Batterie…
Wie gesagt, ich würde versuchen, den Diesel direkt aus einem sauberen Kanister zu ziehen. Vielleicht gibt es ja auch andere Ursachen als einen wegen Dieselpest verstopften Dieselfilter.
Okay danke, Tom. Das mit dem Kanister werde ich versuchen, auch wenn ich mich da erst mal rantrauen und einarbeiten muss, wie die Schläuche gelöst/ befestigt werden und welche man genau braucht. Hast du da irgendwelche Tipps?
Ich habe – nur um es auszuschließen- auch einmal kurz ohne Luftfilter gestartet, aber das hat nichts geholfen. Also wenn der Anlasser dreht und der Motor Luft bekommt, kann es nur daran liegen, dass er keinen (zündfähigen) Diesel bekommt, oder? Ich werde berichten…
Christian, das Problem ist, dass ich mit Dieselpest keine Erfahrungen habe. Vielleicht stellst du das Problem noch mal auf breitere Füße und meldest dich im Busfreaks-Forum oder bei den Vario-Freunden an. Vielleicht gibt es da auch jemand in der Nähe, der helfen kann. Wo stehst du gerade?
Es reicht ja schon, wenn der Motor Luft zieht. Dann springt er auch nicht an.
Ach so, und wenn du einen Kommentar schreibst und als Internetadresse „Keine“ angibst, kommt der Kommentar in die Warteschleife. Lass das einfach weg, dann wird der Kommentar prinzipiell sofort veröffentlicht. Ich weiß nur nicht, wie man dieses Eintragsfeld abstellen kann. Auch die E-Mail-Adresse ist übrigens vollkommen überflüssig. Name ist nett, aber auch nicht notwendig.
mach die Zuleitungen zu den Injektoren leicht auf und lass Anlasser laufen, guck ob an jeder Zuleitung Diesel rausspritzt (so als ob Du entlüftest). Wenn ja, ist Pumpe und Zuleitung OK, wenn nicht…Mist.
Evtl Einspritzpumpe abbauen (Vorsicht, Timing) und gucken ob dreht. Kann auch durch Pilze so verklebt sein, das Achse in Pumpe gebrochen ist.
hört sich nach Wasser an. Ggf Rostpartikel an Injektoren
Vorsicht mit dem Kerosin, denn der Diesel schmiert auch die Einspritzpumpe. Mehr als 20% würde ich da im Notfall nicht zusetzen. Und damit kommst du auch nicht viel weiter.
Man könnte ja theoretisch Spiritus zufügen, der bindet das Wasser. Aber was wird mit den Dieselbakterien? Das ist echt eine dumme Situation. Tut mir leid.
Ja das Kerosin bleibt nur drinne für die langen Stillstandsperioden.
Das Problem ist der BIOdiesel. Oder komm her bei uns gibts Diesel ohne Bio.
Haha die alten MB Motoren kannst Du auch mit Aceton betreiben die schlucken alles
Das mit dem Aceton würde ich ungern so stehen lassen. Die Betriebsanleitung ist hinsichtlich der Beimischung von Benzin und Petroleum zu Diesel bei großer Kälte eindeutig (Seite 85 ff.): Superbenzin ist verboten, Petroleum darf bis maximal 50% beigemischt werden, Normalbenzin bis maximal 30%. Gibt sogar eine Tabelle, bei welchen Temperaturen man den Diesel wie mischen soll (S. 87).
Update: Er läuft wieder!
Das Problem war wirklich Wasser im Tank, und zwar eine ganze Menge.
Ich habe heute Vorfilter und Filter so lange gereinigt und zwischendrin wieder gepumpt, bis der Diesel nicht mehr wässrig war. Das Gemisch aus den Filter habe ich in einem Kanister entsorgt. Insgesamt etwa 10 Mal. Als dann wieder was kam, das aussah wie Diesel, habe ich einen neuen Filter eingesetzt. Danach habe ich ihn dann gestartet. Ich musste wirklich sehr lange orgeln, hatte schon Sorge dass ich schon wieder über Nacht die Batterien laden muss. Aber dann kam er. Ich war eingebettet in ein Meer aus Lörm und blauen Nebel und sehr froh. Danke für die Ratschlöge und ich bin froh, dass ich nicht aufgegeben habe…
Krass, wo kommt das ganze Wasser her?
Und da sieht man wieder mal, dass man mit Problembeschreibungen Leute auf die völlig falsche Spur bringen kann. Also ich habe nur noch angstvoll über Dieselpest nachgedacht.
Da wäre ja eine Flasche Spiritus gar nicht so verkehrt gewesen. Muss ich mir merken.
Vielen Dank jedenfalls für die Rückmeldung und alles Gute!
Die „Dieselpest“ ist ein reales Ärgerniss. Voraussetzungen, wie gesagt, sind Biodiesel, Wasser im Diesel und leicht warme Temperaturen. Licht ist nicht nötig. Die Pilze leben in der wässrigen Phase und ernähren sich vom organischen Anteil im Biodiesel (idR ist das Rapsöl-Methylester, den sie metabolisieren). Also ohne Wasser und BIOdiesel auch keine Pilze. Im reinen aus Erdöl destilliertem Diesel gibts also auch keine Pilze. Bedankt euch bei der EU.
Ach, und dann habe ich in Karyes nicht einmal getankt, weil ich auf unserer Kreuzfahrt über den Athos nicht für Unruhe sorgen wollte. Wo kommt da der Sprit eigentlich her?
2013 gabs in Griechenland einen ziemlichen Aufstand durch mit Dieselpilzen verunreinigten Dieselkraftstoff, der vielerorts Fahrzeuge lahmlegte und enorme Kosten verursachte.
Die Athosmönche, weil eben auf dem Athos auch ein gut Teil der elektrischen Energie durch Diesel-Generatoren erzeugt wird, standen vor dem gleichen Problem, weil für die Generatoren natürlich auch entsprechend grosse Tanks vorgehalten werden müssen, wo der Kraftstoff auch entsprechend lange gelagert werden kann. Die mönchischen Leithammel haben dann beim Wirtschaftsministerium in Griechenland interveniert, Genehmigung erhalten und seit Frühjahr 2013 bekommen sie – auf Verlangen- Diesel ohne „Bio“.
Watt soll ich sagen Meister. Mit den Pilzen hatten wir echt Ärger – stillgelegte Fahrzeuge, verdreckte Generatoren, verstopfte Brenner in Heizkesseln – das ganze Repertoire durch und das monatelang. In einem Generator sass die Einspritzpumpe fest, Achse verklebt und gebrochen. Tanks reinigen, Maschinen reinigen, Kraftstoff mit Fungiziden behandeln, Diesel mit Nährkulturen auf Mass der Verunreinigung untersuchen – ein endloses Tamtam. Gottseidank sind wir da durch.
Man hätte sich das Rapsöl im Diesel echt sparen können, besser wärs im Salat oder für Bratkartoffeln. Aber damals war grade der Irakkrieg vorbei, der Diesel kam von der „Achse des Bösen“ und die EU in ihrer unergründlichen Weisheit meinte mit etwas Bio im Diesel wird sie von den Bösen unabhängig…
Wenn Wasser im Tank ist, bringt Spiritus, also vergällter Alkohol, gar nichts (dein Gedanke dahinter ist, dass sich Alkohol mit Wasser mischt und das Gemisch bis zu einem gewissen Prozentsatz an Alkohol brennbar ist-also da wär Aceton echt schon besser hehe).
Ist Wasser im Tank, idR durch Kondensation und undichten Tankverschluss, so sinkt die wässrige Phase im Tank nach unten. Da kann man es dann über die Ablass-Schraube in einen gläsernen Behälter so lange ablassen, bis reiner Diesel kommt. Danach Filterwechsel und ggf Injektoren entlüften. Das ist Standard-Prozedur, die jeder Schrauber nun wirklich wissen sollte.
Übrigens haben auch viele Motoren unter dem Vorfilter oder separat ein Schauglas, wo man sieht ob eine wässrige Phase vorhanden ist, und man evtl proaktuv werden sollte.
Wasser aus dem Dieseltank ablassen habe ich auch noch nicht gemacht, aber klar, so sollte das funktionieren. Man muss dann halt nur unter Stress drauf kommen.
das sind die basics, Chief
Hi Tom,
vielen Dank für Deine tollen Anleitungen und Mega hilfreichen Tipps!
Ich lese eine ganze Weile schon mit und konnte viel lernen. Nun eine konkrete Frage. Mein OM 364 mag nicht mehr anspringen. Ich habe ihn nach einer kleinen Tour abgestellt. Und lediglich die Batterien abgeklemmt. Und wieder neu angeschlossen. Dabei hatte ich versucht versehentlich eine 12v Dose an da 24V System anzuschließen… was natürlich nicht ging.
Seit dem klappert er nur wenn ich den Schlüssel drehe. Möchte anspringen. Macht er aber nicht. Es scheint als ob kein Kraftstoff ankommt. Wenn ich das Gaspedal bis zum Boden drücke, läuft er. Aber nur absolut gequält. Scheppert und in niedrigsten Drehzahlen.
Es scheint auch ein Leck an der Tankanlage vorzuliegen, da beim Volltanken Diesel austritt was jedoch nach etwas Verbrauch aufhört. Also nur bei wirklich vollem Tank geschieht. Filter und Schnapsglas habe ich gewechselt/ gereinigt. Leider keine Veränderung.
Meine Frage. Gibt es ein Relais oder eine Sicherung zu der Pumpe? Leider habe ich kein Handbuch und bekomme auch bisher keines. Im Netzt finde ich dazu auch nichts. Oder hast Du vllt eine Idee dazu?! Vielen Dank und lieben Gruß
Guido
Von deiner Fehlerbeschreibung bin ich ein bisschen verwirrt. Ist das nun ein elektrisches Problem oder ein kraftstoffseitiges? Oder beides? Und was heißt 12 Volt Dose ans 24 V System angeschlossen? Hat der Überlauf auch früher schon getropft?
Meist ist das ja so, dass ein Fehler mit dem zusammenhängt, was man gerade vorher gemacht hat. Das müsstest du noch mal sauber beschreiben. Da wird einem das meiste ja sowieso schon selber klar. Spontan hätte ich gedacht, dass beim Anklemmen der Batterien irgendwas schief gegangen ist und nicht genug Strom um Anlasser ankommt. Dann klackt der Magnetschalter, aber für den Anlasser selbst reicht es nicht.