Lange Schulwege im kenianischen Hochland
Schon gestern hatten wir beim Radfahren ja überlegt, aufgrund der einsetzenden Schlammperiode öfter in die Schule zu wandern. Heute nun bot ein mit häuslichen Vorräten nicht behebbarer Reifenschaden am 24er Specialized gleich die Gelegenheit zur Umsetzung. Also ab auf die Piste durchs kenianische Hochland. Natürlich zu Fuß. Etwas Training kann im internationalen Wettbewerb der Marathonläufer nie schaden. Schließlich laufen die Kinder so auch mal 20 km, ohne mit der Wimper zu zucken.
Zum Glück haben die Kinder wasserdichte Schultaschen, die sich sowohl am Fahrrad einhängen als auch als Rucksack tragen lassen. Beim Verlassen des Hauses gibt es also gegenüber sonst keine Änderungen. Naja, nicht ganz. Die Helme können in der Ankleide bleiben.
Papa trödelt
Zunächst fängt der Weg im Wald ganz sanft an. Nach und nach aber wird es schlammiger. Und es bieten sich schöne Fotomotive für mein Handy. Mit anderen Worten: Papa trödelt. Und das auf dem Schulweg.
Ein kleines Bächlein ist zu überwinden. Jetzt bloß nicht stehen bleiben und spielen.
Schon bald haben wir das Schlimmste überwunden und wandern durch das kenianische Hochland. Und die gestern erstmals gefahrene Abkürzung wurde auch zu Fuß für gut befunden.
Trotz meiner Trödelei waren die Kinder pünktlich 7 Minuten vor Unterrichtsbeginn in der Schule. Puhh. Erst mal durchatmen. Und dann geht es wieder zurück. Ich muss meinen Werktag ja auch mal beginnen.
Trackstatistik mit Apemap
Auf dem Rückweg habe ich dann mal meine Lieblingswanderapp Apemap gestartet und einen kleinen Track aufgenommen. Schließlich liebe ich Statistiken. Und das ergibt doch ein hübsches Höhenprofil. Auch die Strecke habe ich noch nie so genau gemessen.
Aber siehe da: Es sind ja tatsächlich genau 2 km wie immer behauptet.
Und letztlich brauchen wir für die 2 km zumindest bergan im Prinzip genauso lange wie mit dem Fahrrad. Nur bergab ergeben sich natürlich tatsächliche und gefühlte Vorteile. Es ist schon was anderes, ob man sich einfach auf das Fahrrad setzt und den Berg hinabrauscht. Oder vorsichtig über rutschige Stufen und Wege trippelt.
So, und jetzt muss ich nach 11 Jahren Dauerbetrieb den Reifen ersetzen. Am besten gleich alle beide. Denn es kommt der Tag, da wir wieder Radfahren werden.