Österreich / Tschechien: Heimfahrt mit Wunschliste
Die Schönheit von Waldstellplätzen
Schön hier. Ich mag solche Waldstellplätze. Die feuchte Luft. Die flach in das Tal scheinende Sonne. Alles strahlt und glitzert.
Jeder Wassertropfen wird einzeln verdampft. Ein kleiner Antrittsbesuch auf der benachbarten Pferdekoppel.
Wir klettern den Steilhang neben dem Bus hoch. Aber bis zur Autobahn sind es noch ein paar Höhenmeter. Die Dachschläfer werden langsam wach. Also wieder runter.
Über die B115 zum Erzberg in Eisenerz
Nochmal im Bus frühstücken. Und dann wieder runter ins Tal. Denn über die Gleinalm führt keine Straße. Nur die Autobahn. Nach 12 km kommen wir wieder an unserem Stellplatz vorbei. Sehen allerdings nichts. Nach dem Gleinalmtunnel runter von der Autobahn. Ich will unseren Kindern den Erzberg zeigen. Also B115. Die Stecke über die Berge ist herbstlich schön und verlängert den Urlaub bestimmt um 2 Stunden.
Unterwegs lasse ich mal die Wikipedia die Geschichte des Eisenerzbergbaus vorlesen, da mir selbst ein bisschen die Vorbildung fehlt. Kenne halt nur das Erzbergrodeo. Steilhang hoch, Steilhang runter.
Steyr im Ennstal – ohne 12M18
Vom Erzberg geht es immer an der Enns bergab. Mittagspause im Nationalpark.
Und dann Steyr. Schöpfungsort schöner LKW’s. Der Steyr 12M18 ist ja sowas wie die Vorserie der modernen MAN. Also der Spaltkeil am harten Holz der damaligen Mercedes-LKW-Dominanz.
Doch wir sehen keinen 12M18 auf irgendeinem Sockel über der hübschen Stadt thronen. Dafür ganz lebendig und auf der Straße ein Urgestein von Trecker und Treckerfahrer. Immerhin ein echter Steyr Typ 80, wegen seiner Motorisierung auch 15er genannt. Queren dann zum sechsten Mal die Donau: 1x Bratislava. 3x Budapest. 1x Novi Sad. Und jetzt in Enns.
GoBox für Österreich, Premid für Tschechien
Es fällt langsam auf, dass ich die Zeit auf der Landstraße vertrödele. Doch die Gobox hat schon zweimal gepiept. Wir suchen also eine Verkaufsstelle, die mir die erst gestern getauschte GoBox prüft und auflädt. Gar nicht so einfach. Erst an der fünften Tankstelle (ENI) finde ich meine innere Ruhe wieder: Es sind noch 32 € drauf. Das reicht bis nach Tschechien. Mir gehen die Ausreden aus. Also wieder auf die Autobahn. An der Auffahrt eine Tunnelrettungsübung in großer Runde. Diese halbbefensterten Rollladenvarios mit Allrad finde ich auch nicht schlecht. Aber zurzeit ist der Vollfensterbus perfekt.
Tschechien. Wieder eine Mautbox aufladen. Selbst die Kinder kennen sich jetzt schon ziemlich gut mit den Vorschriften in den verschiedenen Ländern aus. Mein Vierter merkt immer als erster, wenn die Box plötzlich zweimal piepst. Aber erstmal piepst gar nichts. Die tschechische Autobahn von Budweis nach Prag wird erst gebaut. Die Baustelle ist mautfrei.
Es rollt aber. Und manchmal piepst es dann doch schon. Das erste, was fertig werden muss, sind bestimmt die Mautbrücken. Diesmal fahren wir quer durch Prag. Dauert nur 5 min länger. Aber das Wohnmobil darf maximal 6 Tonnen wiegen.
Wunschliste für den MB 711
Die 6-t-Durchfahrtsbeschränkung für Prag ist wieder ein Argument für den 711er. Doch es gibt noch viel zu tun. Unser voll integriertes Gastkind führt in gestochener Handschrift die aktuelle Wunschliste. Jedem fällt was ein. Oh Mann, da habe ich ja ganz schön was zu tun bis zum nächsten Urlaub. Aber das habe ich mir ja selbst so ausgesucht. Hätte ja den fertigen 1124er behalten können. Wollte ich aber nicht. Insofern ist alles gut.
Es geht nach Hause. Und schon ist der kleine Busausflug wieder zu Ende. Schön war’s, auch wenn ich gern überall doppelt so lange geblieben wäre. Doch nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub: Also kann ich schon mal das Werkzeug raussuchen und Teile bestellen. Die Wunschliste harrt der Abarbeitung. Basteln am Bus ist aber auch so eine Art Urlaub für mich. Nur halt in kleinen Häppchen.
Hallo Tom
ein schöner Reisebericht und eine Tour ganz nach meinem Geschmack, Danke! Deine Seite inspiriert mich immer wieder unseren 711er vielleicht nochmals von Grund auf neu auszubauen. Bis jetzt haben wir viel der. Gruppenwagenausstattung drin gelassen und immer wieder improvisiert. Ist jetzt aber Zeit für eine Gasheizung und vernünftige Isolierung… Auch dein Dachgepäckträger/Tropendach gefällt mir gut. Wie sind die Erfahrungen mit den Silentblöcken? …werden ja bestimmt auch mal auf Zug belastet…
Viele Grüße
Frank
Mit den Silentblöcken gibt es keine Probleme. Das würde ich wieder so machen. Bei schweren Lasten auf dem Dach würde ich allerdings die Abstände zwischen den Blöcken verringern. Aber bei mir ist es ja primär ein Tropendach.
Ach ja ich wäre neugierig auf die Wunschliste…
Na, das würde mir noch fehlen, mich durch die Veröffentlichung der Wunschliste noch zusätzlich unter Druck setzen zu lassen. 😉 Ich gehe das lieber ganz entspannt an. Und insofern schreibe ich von den einzelnen Punkten auf der Wunschliste erst dann was, wenn ich einen Haken dahinter machen kann – das entsprechende Feld zum Abhaken haben mir die Mädels schon vorbereitet. Aber eines kann ich ja schon mal verraten: Zumindest in meiner Interpretation der Liste steht ganz oben ein neuer Schornstein für die Truma-Gasheizung. Und der liegt schon auf meinem Schreibtisch.
…witzig der Gedanke des Drucks war mir gar nicht gekommen… mein Neuausbau rückt näher ; seit heute wackelt die noch originale „Hutablage“ auf der Beifahrerseite…
Und neben dem Bestreben Wünsche für 12m auf gut 6m zu kürzen dachte ich vielleicht Wünsche (gerade auch persönliche) aus der Reisepraxis zu berücksichtigen – kann aber jede Art von Zurückhaltung gut verstehen.
Viele Grüße
Frank
So großartig sind die Wünsche nun auch wieder nicht. Ist eher Kleinkram und Mangelbeseitigung…