Nach Südkroatien über Bosnien oder die neue Pelješac-Brücke?
Trotz Neueröffnung der Pelješac-Brücke fahren wir durch Bosnien-Herzegowina nach Südkroatien.
Noch ein bisschen suppeln in Makarska
Kommt doch tatsächlich der Parkplatzwächter 6:45 Uhr an den Bus und will uns noch einen Parkschein verkaufen. Wo ich doch gestern extra 2 Tickets gekauft und schön ordentlich hinter die Scheibe gelegt habe, um in Ruhe ausschlafen zu können. Naja, wenigstens hat er mein Kroatofantastisch verstanden und einfach einen Haken an den zweiten Parkschein gemacht. Na vielen Dank. Schlafe aber noch mal ein und wache erst im vollen Sonnenschein auf.
Nach dem Frühstück geht’s schon mal runter zum Strand. Mit dem SUP im Meer zu paddeln, ist doch zu schön.
Gegen 11:00 Uhr gehen wir wieder hoch zum Bus, duschen und machen uns reisefertig.
So schlecht war der Stellplatz in Makarska gar nicht.
Makarska Riviera bis Gradac
Bei der heutigen Hitze wollen alle fahren, damit es ein bisschen Frischluft gibt. Also weiter Richtung Dubrovnik. Ist auch hier südlich von Makarska immer noch schön. Steile Berge links, blaue Adria rechts.
In Gradac ist die Makarska Riviera offiziell zu Ende und die Berge treten vom Meer zurück.
Baćina-Seen und Neretva-Delta
Kurz vor dem Neum-Korridor, in dem sich Bosnien-Herzegowina zwischen Nord- und Südkroatien ans Meer vorschiebt, liegen die Baćina-Seen. So große Süßwasserseen sind ja hier in der Karstlandschaft selten.
Die Ebene rund um das Delta der Neretva ist sehr grün, weil endlich mal ein Fluss durch ein breites Tal strömt. Überall wird Obst und Gemüse verkauft.
Die 2022 eröffnete Pelješac-Brücke
Eigentlich ist mein Plan, über die erst am 26.07.2022 neu eröffnete Pelješac-Brücke (Pelješki Most) auf die Halbinsel Pelješac und von da weiter nach Süden zu fahren. Die Schrägseilbrücke ist immerhin 2,4 km lang
Allerdings will ich nicht wie von den Brückenbauern gedacht Bosnien-Herzegowina umgehen, sondern einfach mal die schöne neue, Schrägseilbrücke nach Pelješac fahren. Aber andererseits würden wir bei der Jungfernfahrt die Pelješki-Brücke gar nicht in ihrer ganzen Schönheit bewundern können. Insofern ist es schon besser, nicht über die Pelješac-Brücke zu fahren, sondern durch Bosnien-Herzegowina.
Grenzübergänge im Neum-Korridor
Erfahrungsgemäß sind die beiden Grenzübergänge zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien sowieso kein Problem. Ganz im Gegenteil. Die beiden EU-Außengrenzen sind schnell passiert. Pässe vorzeigen reicht vollkommen.
Bosnien lockt zudem mit billigem Diesel. Der bosnische Dieselpreis ist aber auch nicht mehr das, was er mal war. Ausgepreist sind übrigens Konvertible Mark. Der Umrechnungskurs ist derselbe wie von der D-Mark zum Euro. Hab den sogar noch drauf und muss also nur noch 3,26 durch 1,95583 teilen. Das macht… Ähmm… Ach, ich will es gar nicht wissen.
Konzentriere mich auf die Sonnenseite des Reisens. Hier auf der Bistrina-Brücke, nun schon wieder in Südkroatien.
Bucht von Slano
Allerdings gibt es auch in Südkroatien kaum wilde Stellplätze. Zumindest nicht am Meer. Da, unten in der Bucht, da ist doch ein Wohnmobilstellplatz! Da können wir es doch mal versuchen. Der nächste Abzweig ist recht eng und steil und für Wohnmobile verboten. Ach egal, wir sind ein LKW. Die Straße wird aber immer schmaler und immer steiler. Auweia.
Dann auch noch mit Gegenverkehr, der Probleme mit dem Lenkrad hat. Aber ein Kroate hilft unserem verzweifelten Gegenüber beim Rangieren und sagt uns noch in bestem Deutsch, dass die Straße zwar eng wird, wir aber durchkommen würden. Unten müssen wir tatsächlich die Spiegel einklappen, um die letzte Engstelle zu passieren. Mit der angedachten Seitenleiter wäre ich hier hängen geblieben. Das 3,5-t-Schild steht übrigens nur unten an der Straße.
Puh, geschafft. Das war echt eng.
Hier unten in Slano ist eine Bucht mit einer Marina für Megayachten.
Alles sehr edel. Der Campingplatz ist zwar nicht voll, aber angeblich mit zu vielen Personen belegt. Und reserviert hätten auch schon welche. Och, Mann. Dabei ist das Meer gerade hier so schön blaugrün.
Beim nächsten Stellplatz das gleiche. Also weiter auf der engen, kleinen Küstenstraße rund um die Bucht von Slano. Wobei das schon gar keine Straße mehr ist, sondern nur so eine Art Betonstrand.
Einbahnstraße, Sackgasse und tatsächlich am Ende wie ausgeschildert noch ein Autocamp. Auch hier wieder nette Besitzer, aber angeblich nichts frei. Also mit dem Vorderrad auf der Kaimauer und dem Heck in der engen Einfahrt wenden und wieder zurück.
Probleme beim frei Stehen in Südkroatien
Das war nichts. Weiter. Der nächste Stellplatz auch voll. Kroatien in der Hochsaison ist wirklich nicht einfach, zumindest dann nicht, wenn man am Meer stehen will. An einem Restaurant können wir auch nach dem Abendessen nicht stehen bleiben. Angeblich patrouilliert die Polizei hier oft und verlangt 5000 Kuna Strafe. Naja, das würde ich als Restaurantbesitzer auch sagen. Wer weiß, wie viele Wohnmobile hier jeden Tag fragen. Das reißen ein paar Euro Umsatz auch nicht raus.
Autocamp Orašac vor Dubrovnik
20 km vor Dubrovnik rechts ein Zeltplatz oberhalb des Meeres. Der geht doch.
Noch abends gehen wir runter an den Strand. Der Weg zum Meer ist steil, steinig und eng. Ist trotz des langen Weges zum Meer unerwartet hübsch hier.
Das Meer ist schön, die Felsen sind schön, der Sonnenuntergang ist schön, das SUP ist schön, alles ist schön. Willkommen in Kroatien.
Nach dem Sonnenuntergang fangen die Jungs an, von der vielleicht 4 m hohen Hafenmauer ins Meer zu springen.
Die Kreuzfahrtschiffe verlassen Dubrovnik, das am östlichen Horizont schon zu sehen ist.
Makarska – Rogotin – Komarna – vorbei an der neuen Pelješac-Brücke – Neum / Bosnien – Slano – Orašac | Kroatien | 153 km | 1.589 km
Morgen müssen wir uns langsam mal Gedanken machen über den Stadtbesuch oder Campingplatz Dubrovnik
Karte der am 26.07.2022 eröffneten Pelješac-Brücke
Auf der Karte markiere ich mal die Pelješac-Brücke, über die man seit Sommer 2022 nach Südkroatien fahren kann, ohne durch Bosnien-Herzegowina zu müssen.