Korkboden verlegen im Wohnmobil: Klebertest

Korkboden verlegen im Wohnmobil heißt kleben. Meine Erfahrungen mit der Verarbeitung von Korkdämmung und verschiedenen Klebern.

Korkplatten zuschneiden im Wohnmobil

Meine Korkplatten sind 100 x 50 cm groß. Irgendwie muss ich die ja passend machen. Schließlich lasse ich die ganzen Schränke und Einbauten drin. Nur die Sitzbänke sind draußen. Bei der ersten Lage der Korkdämmung im Wohnmobil geht es ja noch. Aber für die zweite Lage Korkdämmung hatte ich mir die Integration von Rohren für die Fußbodenheizung vorgenommen. Rund um die Fußbodenheizung gibt es natürlich einige Flächen zum Stückeln. Ohne Oberfräse macht das ziemlich viel Arbeit.

Aber die 10 Millimeter dicken Korkplatten lassen sich prima mit der Stichsäge zuschneiden. Oder mit der Handkreissäge. Mit der kann ich auch gleich mal 5 Korkplatten auf einen Rutsch sägen. Gerade zwischen den Warmwasserrohren haben sich längs geteilte Korkplatten bewährt.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Zuletzt bleiben noch viele Mistecken übrig. Mit komplizierten Formen. Ich nehme für das Aufnehmen der Formen des künftigen Korkbodens immer irgendwelche alten Papierreste und fahre mit einem Bleistift die Formen ab. Papier schneidet sich eben besser als Kork. Das Gute ist, dass man diese Papierstücken dann auch gut zum Optimieren des Zuschnitts der Korkplatten zusammenpuzzeln kann. Gerade, wenn das Material knapp bemessen ist, lohnt sich das. Dann klappen auch die kompliziertesten Ecken ohne viel Materialverschnitt.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Der beste Kleber für Korkboden im Wohnmobil

Klebertest auf Kork

Jetzt muss ich den Korkboden nur noch irgendwie befestigen. Sollte ja nicht klappern. Vor allem aber keine Feuchtigkeit ziehen. Dann würde nämlich wie bei meinem alten Fußbodenbelag seitlich feuchte Luft unter den Bodenbelag einströmen und auf dem kalten Originalboden kondensieren. Das macht dem Kork zwar nicht viel aus. Aber langfristig ist das nicht gut.

Also kleben. Oh, da werde ich eine ganze Menge Kleber für den Korkboden brauchen. Aber ich habe noch einige alte Kartuschen übrig. Da kann ich gleich mal einen kleinen Klebertest für den Korkboden machen.

Selbstklebender Kork

Selbstklebende Korkplatten sind nach den Erfahrungen mit Armaflex verführerisch. Habe das mal auf Kunststoff getestet und draußen stehen lassen. Der Kleber scheint aber Wasser nicht zu vertragen. Und so löst sich der selbstklebende Kork bei Feuchtigkeit. Das soll er nun aber gerade nicht. Der Kleber soll die Flächen so versiegeln, dass auch keine Feuchtigkeit zwischen die Platten gelangen kann.

Aber am Ende würde vielleicht auch selbstklebender Kork im Mercedes 711 halten. Schließlich ist der Originalfußbodenbelag ja flächig verklebt und eigentlich ein idealer Haftgrund. Aber ich habe sowieso zu wenig selbstklebenden Kork, denn diese Korkplatten sind immer recht dünn. Ich glaube, bei 5 mm ist Schluss.

Soudal Fix All für den Korkboden

Zuerst nehme ich also eine 400-g-Kartusche Soudal Fix All für das Verkleben der Korkplatten. Das schwarze Zeug reicht bei sparsamer Anwendung für 3 Platten. Man bräuchte also mindestens drei bis vier Kartuschen für eine Lage Kork im Wohnmobil.

Soudal Fix All hat aber den Nachteil, dass sich die Platten aufwölben. Habe aber zum Glück noch genug Schalldämmung übrig. Die schweren Platten lassen sich schön auf dem Kork verteilen, um ihn nach unten zu pressen.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Besser wäre wohl, den Kleber flächig zwischen den Korkplatten und dem Fußboden aufzutragen. Mit der Zahnspachtel oder sowas. Aber das verbraucht mir zu viel Kleber. Bereue es sowieso schon, dass ich den guten Soudal Fix All Kleber genommen habe. Die schöne Kartusche.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Kork kleben mit Doppelklebeband

Doppelseitiges Klebeband dagegen ist zwar ganz nett. Aber taugt wirklich nur zum Fixieren der Korkdämmung. Bei mir hat sich das billige Doppelklebeband schnell wieder gelöst. Das gute Doppelklebeband wiederum ist auch ziemlich teuer. Und rollt sich bei der großen Fläche ab wie nichts.

Nee, das doppelseitige Klebeband ist für den Korkboden nicht so richtig geeignet. Das nehme ich lieber für die Isolierfenster.

Sikaflex 252i als Korkkleber?

Sikaflex als Kleber für den Korkboden hat sich auch nicht bewährt. Das Zeug klebt zwar auch Kork. Aber wird viel zu teuer. Und für die zweite Lage ist das sowieso nichts. Da muss man flächig arbeiten. Sikaflex 252i habe ich also immer nur als Ergänzung rund um Bohrlöcher oder an den Kanten und Fugen des Korkbodens eingesetzt. Also zum Dichten und Versiegeln, weniger zum Kleben.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Überlagerter Kleber Uhu PU Max

Beim Kleben ist das eigentlich immer gleich: Kurz vor Feierabend geht der Kleber aus. Also nach Kartuschen suchen. Da ist doch noch eine uralte Uhu PU Max Kartusche. Wer weiß, von wann. Ab damit in die Kartuschenpresse. Nichts passiert. Fest. Okay, aufschneiden.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Innen ist noch genug flüssiger Kleber vorhanden. Den kratze ich raus. Der Kleber ist für alle holzartigen Stoffe, bei denen mindestens eine Klebeseite saugfähig ist. Das ist Kork. Los geht’s. Der Mist klebt wie verrückt. Bindet aber recht schnell ab. Wird dann weiß und schaumig. Gut beschweren diesen Kleber, denn der drückt den Kork hoch. Der Kleberschaum wird hart und lässt sich gut abschneiden. Und kann damit auch Hohlräume in saugfähigem Material ausfüllen. Aber wie gesagt, immer ordentlich beschweren.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Korkkontaktkleber Wakol D 3580

Jetzt sind alle Reste aufgebraucht. Und ich muss neuen Kleber für den Kork kaufen. Diesmal richtigen Korkkontaktkleber. Hätte ich mal gleich machen sollen. Beim Streichen mit Wakol Kleber muss man beidseitig vorgehen. Und dann ein bis zwei Stunden antrocknen lassen.

Nehme zum flächigen Einstreichen der Korkplatten mit Wakol meinen Spachtel. Eine Farbrolle würde sicher auch gehen. Auch wenn man die Farbrolle danach wahrscheinlich wegschmeißen kann. Aber auf der anderen Seite besteht Wakol Korkkontaktkleber vor allem aus Latex. Ist also mit Wasser abwaschbar. Zumindest, wenn es noch nicht ausgetrocknet ist.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Der Wakol Kleber ist erst ganz weiß und wird dann nach ein bis zwei Stunden transparent. Das ist der richtige Zeitpunkt, um die Platte auf die Unterlage zu kleben. Bei mir also jetzt Kork auf Kork. Der Kleber härtet beim Antrocknen schon richtig aus. Also sauber verstreichen und keine Haufen lassen.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Erfahrungen mit dem Verkleben von Korkboden

Welch Wunder. Am besten für das Verkleben von Korkböden im Wohnmobil geeignet ist der Korkkontaktkleber. Da hätte ich mir wohl gleich mal einen Eimer kaufen sollen. Wakol lässt sich gut verarbeiten und bindet auch im Eimer nicht so schnell ab: Der Rest, der über die Coronazeit im Eimer stand, war nach 4 Monaten noch voll einsatzfähig. Nachteil von Wakol ist eigentlich nur, dass der Kleber Zeit zum Antrocknen braucht.

Beim Kauf von Kork fürs Wohnmobil sollte man bedenken, dass jede Lage auch separat zu verkleben ist. Das heißt also, dass das Verkleben Arbeit macht und Geld kostet. Am besten ist tatsächlich ein einziger, durchgehender Belag. Vielleicht noch ein Bodenbelag oben drauf. Dann hat man zwei komplette Klebeflächen. Das passt.

Dann habe ich noch einen Fehler beim Verlegen des Korkbodens im Wohnmobil gemacht. Ich dachte, es würde sich besser und verlustfreier mit Korkfliesen arbeiten. Also mit zugeschnittenen 50 x 50 cm Stücken vom Corkoleum-Fußbodenbelag. Aber das würde ich heute nicht noch mal machen. Sondern das Corkoleum wirklich über die volle Breite in einem oder zwei Stück bestellen. Auch wenn man da Verschnitt hat.

Korkboden verlegen im Wohnmobil mit Klebertest

Die Korkfliesen lassen sich aber dennoch sauber aneinander kleben. Doch wenn man schon soweit ist und so eine Arbeit reingesteckt hat, sollte man nicht am Finish sparen. Aber egal, meiner Familie gefällt der neue Fußbodenbelag aus Kork auch so. Ist wirklich toll geworden. Oh – hab noch gar kein Foto mit Sitzbänken gemacht. Na, egal. Muss eh noch den Schaden in der Fußbodenheizung beheben.

Infos zu meinem Korkboden

  • 2 Lagen Dämmkorkplatten in 10 mm (94 x 58 x 1 cm, real 100 x 50 x 1 cm): Klick
  • Alternativ 1 Lage Industriekorkplatten in 20 mm Dicke (100 x 50 x 2 cm): Klick
  • Korkteppich Corkoleum von der Rolle (3 mm dick, 1,4 m breit): Klick
  • Korkfliesen aus Corkoleum „Pear“ (45 x 45 x 0,3 cm gibt es in Natur, Schwarz und Weiss): Klick
  • Korkkontaktkleber Wakol D 3540: Klick
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14 Antworten

  1. Martin sagt:

    Hallo Tom,
    Würdest du den Wakol-Kleber auch für die erste Lage – also auf der Bodenplatte – empfehlen?
    Kann man auf dem 2 cm Industriekork direkt mit dem Wakol-Kleber das Corkoleum kleben, oder ist der zu grob?
    Vielen Dank!

    • Tom sagt:

      Bei beiden Kleberaufgaben käme es auf einen Versuch an. Ich habe aber selbst hinten unter der Küche noch eine Ecke, wo ich Kork auf den Rohfußboden kleben muss. Da werde ich ja sehen, ob es funktioniert.

      Den groben Industriekork würde ich dick mit Wakol einstreichen. Das wäre sogar ideal. Denn damit würden sich die groben Poren füllen, die sich sonst bestimmt im Corkoleum abzeichnen. Am besten probiert man sowas vorher aber mal aus.

      • Martin sagt:

        Vielen Dank, dann werde ich das mal ausprobieren wenn es soweit ist.
        Momentan bin ich noch am Schweißen….

        • Tom sagt:

          Ich hoffe, dass ich mit dem restlichen Korkboden schneller fertig bin als du mit dem Schweißen. Mal sehen, wer eher von seinen Erfahrungen berichten kann…

          • Martin sagt:

            Ach, das schaffst du locker!
            Die ersten Schweißversuche gingen schon einmal in die Hose. Das ist gar nicht so einfach…
            Wobei ich schon Druck habe. Muss eigentlich diesen Monat zum TÜV und habe Sorge, dass ich die Wohnmobilzulassung verliere, weil momentan nur eine einsame Doppelsitzbank eingebaut ist.

  2. Sönke sagt:

    Habe meine Korkdämmplatten auch mit Wakol direkt auf den Fußboden geklebt ohne vorher ablüften zu lassen. Einfach Gewicht rauf und stehen lassen. Es dauert aber leider ein paar Tage, bis das Zeug so trocknet, funktioniert aber. Das nächste mal würd ich es auch ablüften lassen.

    • Tom sagt:

      Mich hat das auch genervt, den Kleber für den Korkboden erst ein bis zwei Stunden antrocknen lassen zu müssen. Zumal man dafür extrem Platz braucht. Aber besser ist das bei dem Korkkontaktkleber schon.

      • Tom sagt:

        Offenbar hängt die Zeit für das Antrocknen des Wakol Korkkontaktklebers auch von der Luftfeuchtigkeit ab. Heute im Regen war der Kleber nach 2 Stunden immer noch nicht angezogen.

  3. Muha sagt:

    Hallo Tom,

    bei mir steht jetzt auch ein Camper Ausbau an. Ich habe zwar noch nicht wirklich angefangen, aber ich habe schon fleißig auf deiner Seiter nachgelesen und mir reichlich Informationen angeeignet. Ich bin dir wirklich dankbar für das Teilen deines Wissens.

    Ich habe jedoch eine Frage zum verlegen des Korkbodens. So wie ich verstanden habe hast du die erste schicht Kork auf den Rohfußboden geklebt oder? Hättest du zufällig einen Rat wie ich das anstellen sollte falls ich so einen nicht habe? Bei mir im Camper habe ich bis jetzt nur den blanken Blech Boden und da dieser nich eben ist müsste ich wahrscheinlich ja erst eine unterkonstruktion bauen bevor ich den Kork verlegen kann oder?

    • Tom sagt:

      Ich würde als Unterkonstruktion für den Korkboden die Vertiefungen entweder erst mit Korkstreifen oder gleich ganz mit Korkschüttung auffüllen. Darauf dann ganz normal den Korkboden aus Platten kleben.

  4. Gerhard sagt:

    Grüß Euch, danke für die guten Tipps! Was ich aber noch nicht verstehe bzgl. der Korkstreifen in den Vertiefungen: das ist ja nicht dicht und somit entstehe wohl dort dann auch Kondensat!? Oder soll das mit Kleber wasserdicht gemacht werden? Verstehe die Absicht dahinter nicht? Gruß Gerhard

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