Sächsische Schweiz: Nachtlager im Wald und Klettern über die Affensteine
Erlebnis Freiübernachten im Wald
Bereits gestern sind wir ja schon zum Kuhstall gewandert – heute sollte es dann weiter über die Affensteine gehen. Die Nacht in der Boofe im Wald war wie immer wunderbar und wurde geräuschmäßig nur von einigen Eulen bereichert.
Da die meisten Boofen am Morgen im Schatten liegen, war es zum Frühstück noch etwas frisch, so dass der Spezialkocher nicht nur die Brötchen erwärmt hat. Das Gerät wird mit kleinen Stöckchen oder etwas Reisig betrieben – je kleiner, desto besser. Man muss zwar ständig nachlegen, aber gerade das macht den Wert dieses wunderbaren, elektrothermischen Kochers aus – die Kinder bleiben in der morgendlichen Kälte in Bewegung und haben gleichzeitig ein tolles Spielgerät. Der Kocher ist wie ein kleines Öko-Kraftwerk und produziert genug Strom, um den eingebauten Akku zu laden. Damit wieder wird das Gebläse betrieben. Und über den USB-Anschluss kann man auch noch das Handy laden.
Trinkwassergewinnung im Wald
Das „Trinkwasser“ für den Morgentee hatten wir jedenfalls schon am Abend aus dem nahen Münzborn gewonnen und so gab es einen zwar schwebstoffreichen, aber schönen und CO2-neutralen Tee zum Frühstück.
Historisches Wandergebiet Sächsische Schweiz
Nachdem die Siebensachen zusammen gepackt waren, begaben wir uns anhand der alten Wegweiser auf die Wanderung vom Kuhstall zu den Affensteinen. Dass die Sächsische Schweiz ein uraltes Wandergebiet ist, zeigen dabei zahlreiche historische Wegzeichen, Felsritzungen und Wegweiser.
Auch die Befestigung mancher Wege ist schon seit Jahrzehnten unverändert, wie zum Beispiel am hinteren Heideweg.
Ein verfallener Klettersteig auf die Affensteine
Nachdem wir den Alten Wildenstein passiert hatten, machten wir uns auf die Suche nach der längst vergessenen Wolfsfalle, einem alten Klettersteig auf die Affensteine, der nicht mehr unterhalten wird und langsam in Vergessenheit gerät.
Nicht minder romantisch ist die Wanderung auf der Oberen Affensteinpromenade, die in exponierter Lage rings um die Affensteine führt und wunderbare Aussichten bietet. Schwindelfrei sollte man aber schon sein.
Extra für Kinder wurde dann der Durchschlupf am Satanskopf angelegt.
Nachdem Mann sich dort durchgequetscht hat, beginnen wieder die Hauptwanderwege, die nun auch in jeder normalen Karte verzeichnet sind. Auf den nun breiten, bequemen Wegen sind auch wir vorbei an der Friensteinquelle zum Reitsteig gelaufen. Von da aus führt ein kleiner, sehr unscheinbarer Weg hinunter zur Fluchtwandstiege, die allerdings am Pfadfinder direkt am Felsen steil nach unten führt.
Da für unsere Jüngsten die Griffabstände aber zu groß waren, mussten wir umkehren und den touristischen Umweg über den Zurückesteig und die Heilige Stiege wählen.
Dafür hat die Heilige Stiege mit ihren zahlreichen Stufen die entsprechende Zählung meines Jüngsten bis auf über 2000 getrieben.
Vom Fuß der Heiligen Stiege ist es nicht mehr weit bis Schmilka, einem kleinen Ort, der sich von der Elbe bis in das steile und enge Tal neben dem Wurzelweg hinaufzwängt. In der Schmilk’schen Mühle klappert ein wieder installiertes Mühlrad und bereitet vor den Augen der Passanten das Mehl für den leckeren Kuchen, der die Wartezeit auf die Fähre hinüber zum Bahnhof versüßt. Von Schmilka aus fährt die S-Bahn dann in ca. einer Stunde wieder nach Dresden.
Tipps zum Wandern mit Kindern
Die Strecke von 8 km ist in der gelaufenen Variante nicht unschwer: Obwohl unsere Jüngsten trittsicher und geübt sind, mussten selbst wir in der Fluchtwandstiege umkehren. Schon die obere Affensteinpromenade ist nicht ganz ohne Herausforderung – vor allem für ängstliche Eltern. Und es geht ganz schön bergauf und bergab. Kinderwagen haben hier keine Chance, zumindest nicht auf Rädern…
Aber am besten ist sowieso, die Kinder von Anfang an selbst laufen zu lassen. Da ist man zwar am Anfang nicht so schnell, diese Investition lohnt sich aber. Mit sieben Jahren schafft ein Kind mit ein bisschen Übung 20 km, wie zum Beispiel auf unserer Wanderung durch die Märzenbecherwiesen im Polenztal.
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- Handgezeichnete Wanderkarte der Schrammsteine / Affensteine von Rolf Böhm aus Bad Schandau: Klick