Sächsische Schweiz: Wiesen voller Märzenbecher im Polenztal

Jedes Jahr wird in der Sächsischen Schweiz mit Spannung erwartet, wann die Märzenbecherwiesen im Polenztal blühen. Und dann werden die Wanderstiefel geschnürt.

Die Märzenbecher blühen wieder im Polenztal

In diesem Frühling war es so um den 7. März herum soweit: Die ersten Bilder von blühenden Märzenbecher kursierten im Internet.

Märzenbecher im Polenztal 2017

Märzenbecher im Polenztal 2017

Wie kommt man am besten zu den Märzenbecherwiesen?

Also machten wir uns am heutigen, zunächst zwar kalten, aber wunderbar sonnigen Sonntag auf den Weg ins Polenztal. Aber nicht mit dem Auto, sondern mit dem Bus 261, der direkt am Dresdner Hauptbahnhof abfährt und nach weniger als einer Stunde das namensgebende Dörfchen Polenz erreicht. Der Vorteil dieser Anreise liegt in weniger Stress bei der Parkplatzsuche und einer wesentlich weniger begangenen Natur. Und man kann „Strecke machen“: Nach 20 km erreicht man in Rathen die S-Bahn. Und wer schon vorher tot ist, für den gibt es auch zwischendurch einige das Polenztal kreuzende Straßen mit Bushaltestellen.

Die Märzenbecher blühen auch 2017 wieder im Polenztal

Die Märzenbecher blühen wieder im Polenztal

Für den Weg braucht man nicht einmal eine Wanderkarte, denn es geht immer von Nord nach Süd an dem Flüsschen Polenz entlang. Die meisten Besucher aber fahren mit dem Auto an die Bockmühle und stellen sich dort irgendwo an den Straßenrand.

Chaos an der Bockmühle: Anreise besser nicht mit dem Auto

Chaos an der Bockmühle: Anreise besser nicht mit dem Auto

Von der Bockmühle aus (siehe Karte) hat man es zwar nicht weit zu laufen. Entsprechend ungünstig ist aber die Touristen-Märzenbecher-Quote rund um die Parkplätze. Also ganz ehrlich: Da kann man sich auch Bilder von den blühenden Märzenbechern im Internet angucken.

Kommt also mit dem Bus ins Polenztal. Und folgt dann dem „japanischen Wanderweg“ von Nord nach Süd. Oder meinetwegen auch umgekehrt.

Der japanische Wanderweg

Der japanische Wanderweg

Wo blühen die Märzenbecher im Polenztal?

Eigentlich blühen die Märzenbecher Anfang März überall zwischen Polenz und Hohnstein. Vor allem natürlich dort, wo es feucht und schattig ist. Aber nahezu alle Wiesen triefen vor Nässe. Und insofern ist der Waldrand neben dem Wanderweg nahezu überall gesäumt von mehr oder weniger dichten Märzenbecherwiesen.

Märzenbecherwiesen in voller Blüte

Märzenbecherwiesen in voller Blüte

Zum Glück gibt es im Polenztal aber nicht nur Märzenbecher, sondern auch einige gastfreundliche Mühlen mit Speis und Trank für hungrige und durstige Wanderer.

Die Märzenbecher blühen auch 2017 wieder im Polenztal

Die Märzenbecher blühen auch 2017 wieder im Polenztal

Das Polenztal hat außer Märzenbechern noch mehr zu bieten

Natürlich ist man am Sonntag auf den Märzenbecherwiesen im Polenztal nicht allein. Vor allem rund um die Bockmühle, dem autogerechten zentralen Ausgangspunkt für kleine Spaziergänge zu den Märzenbecherwiesen, sieht man vor lauter Leuten kaum ein Blümelein. Aber das Polenztal ist lang und wird im unteren Teil wesentlich ruhiger. Der oft ziemlich schlammige Wanderweg wird wegen der Lausitzer Überschiebung im Mittelteil sogar zur Kletterpartie mit einem steil aufragenden, felsigen östlichen Ufer.

Wanderweg durch das Polenztal

Wanderweg durch das Polenztal

Erst ab Hohnstein gibt es den ersten Sandstein. Und immer noch Märzenbecher. Direkt am ehemaligen Hocksteinring aber auch große Wiesen mit Winterlingen. Märzenbecherbesucher allerdings gibt es hier kaum noch.

Und weiter geht's nach Hohnstein

Und weiter geht’s nach Hohnstein

Wanderung durch die Wolfsschlucht nach Rathen

Nun könnte man natürlich zwischendurch immer wieder mit dem Bus zurückfahren. Da unsere Kinder aber ganz gut trainiert sind, liefen wir die gesamten 20 Kilometer von Polenz bis nach Rathen an die Elbe. Dazu verließen wir ab Hohnstein das Polenztal und kletterten durch die Wolfsschlucht hinauf zum Hockstein, einer ehemaligen kleinen Burg. Natürlich hätten wir auch  den Fluss bis nach Bad Schandau hinunter laufen und dort in die S-Bahn steigen können, aber diese kleine Abkürzung über die Berge ist auch sehr reizvoll.

Aufstieg zum Hockstein durch die Wolfsschlucht

Aufstieg zum Hockstein durch die Wolfsschlucht

Der Aufstieg ist teilweise so eng, dass ich mit dem großen Rucksack auf Knien durchkriechen musste. Aber natürlich gefällt dies den Kindern besonders gut. Sogar noch besser als die Himmelsleiter am Kuhstall.

Aufstieg zum Hockstein durch die Wolfsschlucht

Aufstieg zum Hockstein durch die Wolfsschlucht

Zum Glück war wenigstens der Ausgang aus der Wolfsschlucht etwas gotisch nachgeformt. Vielleicht wegen Wanderern mit Rucksack, vielleicht aber auch wegen der besseren Optik.

Oberer, gotisch erweiterter Einstieg in die Wolfsschlucht

Oberer, gotisch erweiterter Einstieg in die Wolfsschlucht

Der Hockstein liegt auf einzelnen Felstürmen, die mit  Brücken verbunden sind. Besonders schön ist die sandsteinerne Teufelsbrücke. Tja, die völlig überlaufene Basteibrücke ist zwar größer und nicht weit von hier. Aber eben bei weitem nicht so idyllisch.

Sandsteinerne Teufelsbrücke

Sandsteinerne Teufelsbrücke

Nun gut, die Kinder liefen und liefen und liefen. Und bald kamen wir nach Rathen.

Wanderziel: Kurort Rathen an der Elbe

Wanderziel: Kurort Rathen an der Elbe

In Rathen setzten wir nach 20 km Wanderung mit der Gierfähre zum anderen Ufer über, gerade noch rechtzeitig, um mit der S-Bahn in weniger als einer Stunde zurück nach Dresden zu fahren.

Überfahrt mit der Gierfähre

Überfahrt mit der Gierfähre

Eine schöne 20-km-Wanderung mit schönen Märzenbechern. Und dabei war das jüngste Wandergruppenmitglied erst 7 Jahre alt. Um also mit Hotzenplotz zu sprechen: Da sieht man mal wieder, was Gewöhnung ausmacht.😀

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4 Antworten

  1. Arnulf sagt:

    HAllo Tom,

    kann man nicht auch das ganze Tal runter bis zur Elbe laufen?

    grüsse, Arnulf

  2. Tom sagt:

    Ja klar, aber das ist ein Stück weiter und die letzten 5 km gehen eigentlich nur durch die Stadt. Ist also nicht ganz so schön wie die Abkürzung über die Berge.

  3. Claus sagt:

    Hallo Tom,
    Welche Haltestelle seid ihr denn ausgestiegen?
    Claus

    • Tom sagt:

      Am besten sind die Haltestellen „Langenwolmsdorf Bahnübergang“ kurz vor dem Ortseingang von Polenz oder die nächste Haltestelle in Polenz selbst. Von beiden Haltestellen sieht man das Flüsschen schon. Wenn du in die Karte reinzoomst, siehst du auch die Haltestellen als blaue Kästchen.

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