Dolomiten für Kinder: Wanderung Geologensteig, Saltner-Hütte, Schlern

Wanderung über 1.200 Dolomitenmeter vom Geologensteig zur Saltner-Hütte und weiter auf den Schlern: Die Dolomiten sind ein Traum für Kinder.

Nachhaltig Wildzelten

7:30 Uhr. Erster Blick aus dem Zelt. Hoch zur Santner Spitze. Mit 2.413 m noch nicht einmal der höchste Punkt auf dem Schlern. Wir wollen heute auf 2.450 m.

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Außenzelt abbauen und zum Trocknen aufhängen. Tee kochen.

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Frühstücken. Alles abbauen. Nichts hinterlassen außer einer trockenen Stelle auf der Wiese. Nehmen sogar noch ein paar Schnipsel mit, die gar nicht von uns sind. Und da der Miesnerhof in Bad Ratzes dem Wirt der Saltner-Hütte gehört, sorgen wir eben da oben für Umsatz. Das sollte passen. Hoffentlich hat die Saltner-Hütte geöffnet.

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Geologensteig von Bad Ratzes zur Saltner-Hütte

Die Kinder wollen eigentlich wie vor zwei Jahren wieder zur Schlernbödele-Hütte. Aber nein, diesmal nicht. Diesmal geht es über den Geologensteig zur Saltner-Hütte. Oochhh. Muss das sein? Ja, das muss.

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Doch schon nach der ersten Biegung sind die Kinder plötzlich ganz anderer Meinung und der Geologensteig gefällt allen wunderbar. Es sind wirklich überall schöne Felsformationen zu sehen. Dazu kleine und große Wasserfälle.

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Und tiefe, enge Canyons. Da würden die Jungs am liebsten runterrutschen. Machen hier eine kleine Spielpause.

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Aber leider kommt die Sonne nicht runter ins tiefe Tal. Also weiter. Immer im Zickzack nach oben.

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Ab und zu schöne Aussichten rüber zum Schlern mit der sonnigen Santnerspitze ganz rechts.

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Doch leider liegt der Geologensteig zur Saltner-Hütte noch voll im Schatten.

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Aber die Karte zeigt, dass es nicht mehr weit sein kann. GPS-Tracks am Handy sind out. Kartenlesen ist in. Eine Schlüsselqualifikation nicht nur für wanderfreudige Kinder.

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Von der Prossliner Schwaige zur Saltner-Hütte

11:30 Uhr sehen wir die Sonne. Ziemlich weit oben. Nur ein paar Höhenmeter vor der Prossliner Schwaige.

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Doch die Hütte ist zu. Nur das Tor zum Kuhstall steht auf. Die Jungs haben Hunger und wollen gleich hier was kochen. Zumal es Wasser gibt.

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Doch wir erfahren vom eben angekommenen Almbauern frohe Kunde: Die Saltner-Hütte hat noch bis Anfang November täglich geöffnet. Also nicht kochen. Wir gehen die 100 Höhenmeter noch hoch. Jetzt. Also kurz verschnaufen und los. Das schaffen wir.

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Mittagspause an der Saltner-Hütte

Der Weg von der Prossliner Schwaige zur Saltner-Hütte ist hübsch. Verliert sich dann aber auf einer Kuhweide. Hätten wir nicht da unten über die Brücke gemusst? Egal, wir gehen jetzt einfach geradeaus. Da ist die Saltner-Hütte doch schon.

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Herrlich, so eine geöffnete Berghütte.

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Die Terrasse der Saltner-Hütte ist frei. Die Sonne kachelt. Es ist schön windstill. Wunderbar. 12:00 Uhr. Erstmal was richtiges trinken.

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Darf sogar die Gatter rund um die Saltner-Hütte mit unseren Schlafsäcken und dem Zelt zuhängen. Wirklich sehr nett, die beiden Bedienungs-Geschwister. Weiß nur immer nicht, wer wer ist.

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Bestelle mir Bratkartoffeln mit Spiegeleiern und Schinken. Aber der gebackene Bacon weckt Begehrlichkeiten. Kriege kaum was ab. So ein Mist.

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Dafür ist mein Jüngster mit seinem Kaiserschmarrn mengenmäßig ein bisschen überfordert. Aber das ist gut so. Gibt’s extra Nachtisch. Danach noch Apfelstrudel mit Vanillesoße. Und wieder richtige Getränke. Uns geht es wirklich gut in der einzigen geöffneten Berghütte weit und breit.

Will so lange hier auf der Saltner-Hütte bleiben, bis der Aufstieg zum Schlern im Schatten liegt. Denn besser, wir spielen hier unten in der Wärme Skat, als zu zeitig die restlichen 600 Höhenmeter in der prallen Sonne anzugehen und dann oben auf dem Schlern bis zum Sonnenuntergang zu frieren. Dann lieber erst später losgehen.

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Aufstieg von der Saltner-Hütte zum Schlern

Will allerdings auch das etwaige Rosengartenglühen nicht verpassen. Dazu müssten wir so 18:00 Uhr oben auf dem Schlern sein. Bei kalkulierten 3 Stunden für den Aufstieg (200 m/h) also Start von der Saltner-Hütte um 15:00 Uhr. Bye-bye, Saltner. Ab jetzt ist Schmalhans Küchenmeister.

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Die Kinder schimpfen ein bisschen, dass wir den Touristensteig gehen. Wollen wieder den Gamssteig hoch zum Schlern klettern. Aber nicht doch. Da müssten wir erst wieder 100 m zur Schlernbödele-Hütte runter. Nein, das macht keinen Sinn. Also immer weiter hoch. Im T-Shirt natürlich. Lieber beim Anstieg ein bisschen frieren, als durchgeschwitzt oben ankommen und dann keine trockenen Sachen zum Zusetzen haben.

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Der Spätherbst ist eine schöne Jahreszeit in den Dolomiten. Die Lärchen sind schön bunt. Das Wetter ist meist stabil. Kaum Leute unterwegs. Aber die paar runterkommenden Wanderer warnen uns: Das Schlernhaus oben hat geschlossen. Ja, ja. Wir wissen Bescheid. Davor hat uns schon die Wirtin der Saltner-Hütte gewarnt. Kein Problem. Wir sind völlig autark unterwegs.

Kommen langsam in die baumlose Zone. Jetzt wird es wirklich frisch und wir ziehen alle was drüber. Noch schnell ein Stück Schokolade und weiter.

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Biwak auf der Schlernhochebene

Statt 3 brauchen wir nur 2 Stunden für die 600 Höhenmeter von der Saltner-Hütte bis zur Schlernhochebene. Doch die Jungs sind jetzt ganz schön erledigt. Kein Wunder nach insgesamt 1.200 Höhenmetern heute. Kriege sie gerade noch dazu, einen Zeltplatz aufzusuchen, von dem aus wir sowohl die Abendsonne als auch den Rosengarten sehen. Hoffe ja auf ein schönes Alpenglühen. Aber leider versteckt sich die Sonne ganz emotionslos hinter den Wolken. Schade. Dazu wird es schnell frisch. Die Jungs kochen hinter dem Isomattenwindschutz erst neuen Tee und dann Nudelsuppe. Immer mit Blick auf den Rosengarten, der aber partout nicht rot werden will.

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Baue derweil das Zelt auf. Zum Suppenessen liegen die Kinder schon warm verpackt im Zelt. Der Topf ist schnell alle.

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Das Wasser auch fast. Wasche das Geschirr also weiter unten in irgendeiner Kuhpörre ab. Natürlich ohne Spüli. Sand und kaltes Wasser reichen.

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Kein Alpenglühn am Rosengarten

Die ganze Planung war umsonst. Die Sonne taucht gänzlich unspektakulär neben dem Schlernhaus (2.450 m) ab.

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Plattkofel und Rosengarten werden blau. Nicht rot.

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Aber nach dem Abendbrot und dem Abwasch meldet sich der Hunger wieder. Gibt also noch Schiffsbrote. Dazwischen ein Blick aus dem Zelt. Ach, das wird heute nichts mehr mit dem Alpenglühn auf dem Schlern.

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Spielen zum Tagesausklang noch Karten im Schein unserer einzigen Stirnlampe. Der Wind frischt auf. Spanne mal lieber die Sturmleinen am Zelt nach.

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Wanderinfos: Geologensteig, Saltner-Hütte, Schlern

  • Wanderstrecke vom Zelthotel Bad Ratzes (1.212 m) zur Saltner Hütte (1.830 m): 3 Stunden für ca. 700 Höhenmeter im Anstieg und 70 m im Abstieg
  • Weitere Infos zum gastgebenden Miesnerhof in Bad Ratzes und zur Saltner-Hütte: Klick
  • Wanderung von der Saltner-Hütte (1.830 m) zur Schlernhochebene (2.430 m): 2 Stunden für 600 Höhenmeter
  • Gesamtstrecke von Seis/Bad Ratzes zum Schlern: 9 km, Anstieg 1217 Meter, Abstieg 72 Meter, auch mit Kindern völlig problemlos
  • Die wasserfeste Wanderkarte ist aus dem Ringbuch mit allen Kompasskarten für Südtirol, Blatt 104: Klick
  • Apemap nutze ich seit 15 Jahren für OSM- und Kompasskarten sowie Tracks auf dem Handy: Klick
  • Der gelbe Ortlieb-Rucksack sieht zwar riesig aus, wiegt aber (mit Inhalt) nur 6,9 kg: Klick
  • Der Jüngste trägt zwei Isomatten und das Superultraleichtzelt mit zusammen 5,2 kg: Klick
  • Die Berichte zu allen Dolomitentouren seit 2005 gibt es in der Kategorie Dolomitenbiwak.
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