Hängematte mit Mückenschutz und Tarp: Besser als Zelten?
Schlafen in der Hängematte finde ich wesentlich angenehmer als im Zelt, aber nur mit Mückenschutz und Tarp als Regenschutz.
Draußen schlafen in Zelt oder Hängematte
Ich liebe ja mein kleines Ultraleichtzelt. Aber das ist eng, und sowieso schlafe ich am liebsten im Freien. Also nur mit Isomatte und Schlafsack. Ohne Zelt. Gut, wenn es regnet, gibt’s noch einen Biwaksack. Das ist dann zwar noch enger als im Zelt, aber wenigstens trocken.
Bloß die Mücken nerven eben draußen. Und auch am Boden krabbelt alles mögliche Viehzeug rum. Da ist so ein bisschen Schutz beim Schlafen schon sinnvoll bis essentiell. Eine Hängematte ist bequem und hält einen vom Boden fern. Da fehlt eigentlich obenrum nur noch ein Mückennetz und ein Regenschutz.
Was liegt also näher als eine Hängematte mit integriertem Mückennetz. Die sind nicht teuer, relativ leicht und universell einsetzbar. Außer natürlich da, wo es keine Bäume gibt. Bei Regen noch ein Tarp drüber, und schon ist das Einerbiwak fertig.
Befestigung der Hängematte
Dabei ist die Befestigung einer Hängematte nicht nur nicht schwierig, sondern oft sogar wesentlich einfacher als das Aufstellen eines Zelts. Im Wald findet sich eigentlich immer eine gute Stelle, ebenso an Flüssen und erst recht an Steilhängen.
Bäume gibt es immer genug, und der Abstand ist durch die Schlaufenbänder als Halter der Hängematte ziemlich variabel.
Und so ist das Hängebiwak im Wald nicht nur schnell, sondern auch wesentlich einfacher und schonender aufgebaut als ein Zelt, für das ich erst den Waldboden einebnen muss.
Regenschutz mit Tarp über der Hängematte
Ein Tarp ist eine recht robuste Plane mit Schlaufen zum Abspannen. Hauptvorteil gegenüber einem Zelt ist die Flexibilität. Unter dem Tarp kann man auch bei Regen gemütlich sitzen, essen und sogar Feuer machen. Dazu lässt sich ein Tarp steil oder flach, hoch oder tief, offen oder geschlossen bauen. Zumindest dieses Tarp von Arts Nature hat dazu ein im heimischen Laubwald ganz brauchbares Camouflage-Muster.
Die Befestigung des Tarps ist dank Schlaufen, Zeltleinen und Heringen einfach und flexibel, erst recht über einer bereits aufgebauten Hängematte. Da aber Heringe im Wald schlecht zu finden sind, trägt jeder schon ab Werk eine rote Wiederfindschlaufe. Wirklich mitgedacht.
Was ist nun besser, Hängematte oder Zelt?
Vorteile von Hängematte und Tarp
Der größte Vorteil der Hängematte ist, dass es eben eine Hängematte ist und kein Zelt. Da liegt man bequem und kuschelig, hat massenhaft Platz zur Seite und schläft ohne Bodenkontakt wie in Abrahams Schoß. Erst recht unter dem schützenden Tarp.
Auch wer sich Gedanken um die Legalität des Schlafens im Wald macht, ist mit Hängematte und Tarp besser bedient als mit einem Zelt. Wobei ich nie viele Fragen stelle, sondern einfach irgendwo verschwinde. Egal, ob mit Zelt, Tarp oder Hängematte. Aber mit Hängematte und (diesem) Tarp wird man nicht nur fast unsichtbar, sondern hinterlässt quasi überhaupt keine Spuren mehr.
Dazu ist die Hängematte vollkommen unabhängig von schrägem, steinigem oder unebenem Untergrund. Bäume hingegen gibt es im Wald mehr als genug. Und wer mag, kann sich die Hängematte so hoch hängen, dass er nicht einmal mehr Angst vor streunenden Füchsen oder Wildschweinen haben muss.
Nachteile der Hängematte im Vergleich zum Zelt
Klar, so eine Hängematte ist zwar unheimlich bequem, aber ohne weitere Maßnahmen auch unheimlich kalt. Insofern kann die Hängematte immer nur Ergänzung zu Isomatte und Schlafsack sein. Allerdings rutscht die Isomatte immer hin und her. Muss da wohl mal unter die Hängematte Schlaufen nähen oder mit einem doppelten, daunengefüllten Boden experimentieren.
Noch ein Nachteil der Hängematten ist das Gewicht, wenn man zu zweit unterwegs ist. Dann wiegen nämlich zwei Hängematten mehr als mein kleines 2er Ultraleichtzelt. Die Hängematte würde vom Gewicht her zwar 2 Personen tragen, aber zu zweit in der Hängematte schlafen ist schon grenzwertig. Also brauchen wir 2 Hängematten mit fast 2 kg Gesamtgewicht.
Und dazu kommt ja noch das Gewicht des Tarps. Gut, das Tarp ist auch riesig und universell einsetzbar. Aber der Stoff ist eben nicht nur robust, sondern vor allem auch dick und schwer. Krieg den kaum in die Hülle reingewurschtelt.
Fazit zum Schlafen mit Hängematte und Tarp
Hab auf der Wanderung über den Athos gemerkt, dass Freischlafen auf dem Boden nicht immer einfach ist. Gerade im gebirgigen Gelände gibt es zwar viele Bäume, aber nur wenige gerade Stellen. Dazu haben mich die Mönche ständig vor Schlangen gewarnt, die (angeblich) gern in warme Schlafsäcke kriechen. Naja, und bei uns kommt natürlich noch das Theater mit den nervigen Mücken dazu.
Eine Hängematte mit Mücken- und Regenschutz ist da ein echter Gewinn nicht nur beim Komfort, sondern auch bei Flexibilität und Sicherheit. Bäume gibt es eigentlich immer. Und notfalls schläft man halt auf dem Boden, denn ohne Isomatte kann man auch in der Hängematte nicht schlafen. Allerdings bin ich mit dem recht hohen Gewicht noch nicht so richtig zufrieden. Da muss beim Ultraleicht-Trekking mehr drin sein.
ja und wenn Du einen Rückenschaden hast…da freuen sich die Bandscheiben in der Hängematte.
Da habe ich zum Glück (noch) keine Probleme, aber trotzdem finde ich die Hängematte äußerst angenehm zum Schlafen.
Stimmt leider….. 🙁
Daunen dämmen nicht wenn du die platt liegst.
Genau, man muss das Kälteproblem lösen, sonst macht der Schlaf in der Hängematte keinen Spaß. Das funktioniert noch nicht einmal im Sommer. Deswegen muss man die Daunen unter die Hängematte kriegen.
Muss zu meiner Schande gestehen, dass ich noch nie in einer Hängematte geschlafen habe. Und ja, mein Rücken ist kaputt. Wenn der 711-Rahmen dermaßen dahin wäre, würde man ihn verschrotten…
Habe aber festgestellt, dass ich manchmal auf ganz seltsamen Untergründen recht gut schlafen kann und morgens dann auch keine größeren Probleme habe. Also werde ich das mal versuchen. Im winzigen Privatwald – da kann der Jäger mich mal. Und wenn das dann ganz furchtbar ist, ziehe ich einfach in mein olles Zelt um.
Das musst du wirklich mal probieren. Ganz am Anfang hatte ich sogar im Bus Hängematten.