Freie Bahn zum 13. Dolomitenbiwak
Die Kinder wollen schon immer mit der Bahn in die Dolomiten fahren. Und so beginnt auch das 13. Dolomitenbiwak im EuroCity von München nach Südtirol.
Endlich wieder mit der Bahn in die Dolomiten
00:30 Uhr. Endlich ist die Bergausrüstungsliste abgearbeitet. Trotzdem keine Ruhe im Bett. Hab ich auch nichts vergessen? Oder doch zuviel eingepackt? Der blaue Kinderrucksack mit dem Superultraleichtzelt und zwei Isomatten wiegt komplett 5,2 kg. Der gelbe Ortlieb mit drei Winterschlafsäcken 6,9 kg. Und ich muss 27 kg mit dem ganzen Rest schleppen. Puhh. Leichtere lieber nochmal um 2 Kilo.
Raus aus der Straßenbahn. Rein in den ICE. Der ist übervoll. Das Kinderabteil platzt aus allen Nähten. Setzen uns ins Zugrestaurant. Gibt aber nur ein „eingeschränktes gastronomisches Angebot“. Die Wasserpumpe ist kaputt. Müssen also hungrig Skat spielen. Reize ich nun auf Grand oder ziehen die Jungs mich da aus?
Umsteigen. Neuer ICE. Wieder übervoll. Wieder ist die Wasserpumpe im Bordbistro kaputt. Was’n da los bei der Bahn? Aber wenigstens saust der ICE ganz kommod mit 246 km/h durch Bayern. Manchmal mit weniger. Manchmal aber auch mit mehr. Ich mag das Bahnfahren. Vor allem in die Dolomiten. Auch die Kinder können sich gar nichts anderes vorstellen als mit der Bahn in die Dolomiten zu fahren.
Eurocity von München nach Brixen in Südtirol
München Hauptbahnhof. Laufen natürlich wie immer direkt zum Riesenbrezelstand. Dann erst zum Gleis 13. Der EuroCity von München nach Südtirol (und weiter nach Bologna) steht schon bereit. Wie immer stellt den Zug die ÖBB im Auftrag der DB. Ist ein schöner alter Fernzug mit Sechserabteilen.
Nochmal die Technik nachladen. Das Bordbistro im ICE hat ja keine Steckdosen.
Rosenheim. Kufstein. Wörgl. Innsbruck. Brenner. Und schon rollen wir runter nach Südtirol. Franzensfeste. Bald kommt Brixen. Also Sachen zusammenpacken. Sitze hochklappen. Abteil aufräumen. Sieht doch wieder gut aus in der Bahn in die Dolomiten.
Bahnhof Brixen. Hier beginnt das Dolomitenbiwak. Wie (fast) immer seit 2005.
Wanderung von Seis zum Schlern
Den Wassersack am Bahnhof Brixen mit Alpenbrunnenwasser auffüllen. Wie immer halt. Der Bus 170 lässt auch nicht lange auf sich warten. Und so sind wir nach einer Stunde Busfahrt in Seis. Direkt unterm Schlern.
Es wird langsam dämmrig. Doch wir laufen in den vom Regen der letzten Tage triefnassen Wald hinein.
Immer weiter bergauf. Erst auf einem kleinen Weg im Hauensteiner Wald.
Dann über den Schwarzgriessbach. [Passt ja. Das Foto ist auch schwarz und grießlig.]
Und unter der Seilbahn durch. Aber wer fährt schon mit der Seilbahn zur Seiser Alm?
Es wird langsam dunkel im Wald am Schlern. Und nirgendwo ein halbwegs geeigneter Zeltplatz.
Aber am winterschlafenden Hotel Bad Ratzes gibt es eine große Wiese „nur für Hausgäste“. Sind wir doch. Oder wären es zumindest gerne. Denn nass und kalt ist es jetzt. Schnell das Vaude aufstellen. Die Jungs in die Schlafsäcke schicken. Dann erst den Hunger stillen. Und über allem steht der Schlern und schweigt. Nur die Sterne blinzeln. Sieht so aus, als ob es morgen tatsächlich besseres Wetter geben sollte.
Infos: Bahnanreise und Wanderung in den Dolomiten
- Die Deutsche Bahn fährt fünfmal täglich von München mit einem EuroCity in die Dolomiten und weiter nach Bologna: Klick
- Busse fahren in jedes Dorf in Südtirol, mit Wertkarte auch recht preiswert: Klick
- Wanderstrecke: Seis in Südtirol – Hauensteiner Wald – Zelthotel Bad Ratzes unterm Schlern | 3 km | 215 m Aufstieg | 1 Stunde
- Der geniale gelbe Rucksack ist ein Ortlieb Gear-Pack 40: Klick
- Das Superultraleichtzelt VAUDE Invenio SUL 3P wiegt zum Glück nur 2,0 kg: Klick
- Die Berichte zu allen Dolomitentouren seit 2005 gibt es in der Kategorie Dolomitenbiwak.